Umgang mit nicht erfülltem KiWu als Paar

Ich wollte euch mal um Tipps bitten. Wir sind zwar noch nicht lange am Hibbeln ( Ende Dez. Pille abgesetzt, Ende Feb. positiv getestet aber ELSS mit Not OP, 5 Wochen nach OP leicht positiv getestet, HCG nur bis 12, Abort oder ELSS im anderen EL, man weiss es nicht, MTX Behandlung erfolgte auf meinen Wunsch am Montag).

So. Ich werde meinen vorhandenen EL noch Spülen lassen aber es kann gut sein dass er erneut in einer ELSS endet. Danach würde dieser raus kommen und wir wären definitiv IVF Kandidaten, da keine EL mehr. Wir sind sehr positiv ans Kindermachen rangegangen und waren uns beide so sicher, dass es bei uns keine Probleme geben wird. Zurzeit sind wir beide in einer Art Trauerphase. Wir sehen zudem plötzlich überall Kinder und Schwangere Frauen und es zerreisst mir jeweils mein Herz. Mein Partner sagte mir gestern ebenso, er sehe zurzeit nur noch Familien und Kinder etc. Es tut einfach unfassbar weh. Dazwischen immer wieder diese Zwangspausen, Bangen und Hoffen, obs wohl jemals klappen wird. Gesterm verkündete dazu noch eine Arbeitskollegin ganz Stolz ihre ss an der Sitzung. Ich hätte direkt losweinen können und habe mich so dermassen schlecht gefühlt.

Dazu kommt dass wir Selbstzahler sind, wir sind zudem noch jung ( ich 28 und mein Partner 32), wenns wirklich auf IVF hinausläuft ( was ich denke), würden unsere gesamten Ersparnisse in die Behandlungen fliessen. Dies tut auch weh. Es ist zurzeit wie in einem Käfig, die Trauer kommt und geht, die Enttäuschung ist ständig da, auch bei meinem Partner. Wir lenken uns ab, haben auch noch einen Hund, trotzdem sehe ich wie mein Partner auch täglich leidet😔Wie geht ihr damit um? Wie verdängt ihr diese Trauer? Oder die Wut dass es nicht klappt🙈

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Fühl dich gedrückt ❤️

Mir hilft Akzeptanz.

Mein Kinderwunsch fing direkt mit einem positiven SST im 1. ÜZ an, wurde ein MA in der 10. SSW wegen Trisomie 16.

Kurz danach waren 3 Kolleginnen, 2 Freundinnen und 1 Cousine schwanger, es gab kein anderes Thema mehr in meinem Umfeld. Darüber zu verzweifeln, hätte mir nichts gebracht. Ich habe mir also gesagt, dass es nichts mit mir zu tun hat, ob es bei anderen klappt oder nicht. Ich muss meinen eigenen Weg gehen.

5 Jahre und 21 Behandlungen später habe ich immer noch kein lebendes Kind, morgen ist mein 1. Transfer aus Eizellspende.

Heiraten kostet ungefähr 100 € und dauert 20 Minuten 😉

Alles Liebe und viel Kraft 💪🍀😘

LG Luthien mit ⭐⭐⭐

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Danke Luthien❤Ich bewundere ja dein Weg enorm, du musstet bisher soo lange kämpfen. Wo findet denn der Transfer statt? Ich drücke dir sooooo die Daumen dass es endlich klappt❤Bekommst du eine Blasto zurück? Hmm, Heiraten bringt uns hier in der Schweiz leider nichts, da die Kasse trotzdem nichts bezahlt🙈Aber da werden wir einfach durch müssen. Du hast recht, es ist mein Weg und mein Leben, man sollte sich wirklich weniger auf die anderen fokussieren.

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Dankeschön 😘

Der TF findet in Dänemark statt, wir leben in Norddeutschland, daher war das für uns das einfachste 🙂

Es ist eine Blasto mit top Qualität, insgesamt haben wir 3.

In Deutschland ist EZS ja leider nicht erlaubt. In der Schweiz auch nicht, glaube ich.

Echt blöd, dass es bei euch so gar keine finanzielle Unterstützung gibt 😏

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Hey, das tud mir erstmal sehr leid.
Ich habe dasselbe erlebt. Ich habe twar schon 2 grosse kinder von 16 und 14, aber habe einen neuen partner und bin seit 5 jahren an kind nummer 3 dran. Ich hatte in dieser zeit 6 ss verloren. Die letzten beiden waren eileiter ss rechts, beides not op und der rechte eileiter wurde entfernt. Ich vermute auch das der linke zu ist. Bei den anderen schwangerschaften hatte ich immer einen positiven test und der arzt konnte nie was sehen in der gebärmutter. Ich kam immer so bis zur sechsten woche. Mittlerweile bin ich nach den jahren nicht mehr sooo niedergeschlagen, aber ich füühle much halt noch nicht komplett. Ich denke mal wenn wir irgendwann mal heiraten in den nächsten 2 Jahren dann würde ich nochmal eine befruchtung wagen. Bin aber nun schon 36 und die zeit rennt.

An deiner Stelle, wenn ich noch gar kein Kind hätte, würde ich es in kauf nehmen mit den bezahlen. Ein eigenes Kind ist mehr Wert als alles Geld der Welt und wer weiss, vielleicht würde es ja auch beim ersten Mal klappen?
Ich wünsche dir alles alles Gute

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Danke für deine Worte Yummie🥰Mir tuts auch für dich sehr leid, dass es nicht klappen will und ELSS sind echt mies🙄Hast du den linken EL denn mal anschauen lassen, resp auf Durchlässigkeit prüfen lassen?

Wir werden es ja noch einmal natürlich versuchen und haben uns nun geinigt, dass wir die IVF in Tschechien machen lassen würden, hatten auch schon Kontakt mit einer Klinik. Dort bezahlen wir die hälfte und es ist gut planbar. Wir müssen zwar 8h Autofahren ( man weiss ja nicht GENAU wann die Punktion stattfindet) aber dies nehmen wir gerne in Kauf. Trotzdem ists zurzeit ein Gefühl des Scheiterns.

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Oh wow in Tschechien, aber eine gute Idee. Man kann es ja auch mit einen Städtetrip verbinden.
Wie meinst du anschauen? Mittels bauchspiegelung? Nein, habe ich mich noch nicht getraut😄
Und du wolltest deinen spülen lassen? Welches Verfahren ist das? Mit Kontrastmittel?

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Hallo,

mein Kinderwunsch begann bereits 2007. Seitdem war ich 3 mal schwanger. Das erste Mal ELSS, der Eileiter kam erst später raus und war wohl der Grund warum die 2. Schwangerschaft in der 6. SSW endete. Letztes Jahr erneute ELSS und 2. Eileiter raus. Das war der Punkt, wo wir ganz offen mit unseren Umfeld darüber gesprochen habe. Es kamen vorher immer wieder Kommentare wann es denn so weit ist und mindestens 1 Kind muss doch bei uns mal werden etc. Nach der OP wollte ich das nicht mehr hören. Es hat mich unter Druck gesetzt. Nachdem raus war, warum es bei uns nicht klapp ging mir es auch viel besser. Der Druck war weg und vor allem auch der Neid auf andere. Wir haben so viel Verständnis von unserem Umfeld erfahren, vor allem auch weil wir dadurch erfahren haben, dass auch Freunde und Bekannte einen ähnlichen Weg gehen mussten oder zumindest viele Rückschläge einstecken mussten. Das hat enorm geholfen und bin für die Unterstützung auch sehr dankbar. Ich kann dir daher nur raten offen mit jemanden über eure Gefühlswelt zu reden und es nicht in euch rein zu fressen

VG und alles Gute 🍀

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Hei. Da habt ihr aber einiges durch😏Dann wirst du als nächstes die IVF in Angriff nehmen? Tut mir sehr sehr leid für dich/ euch😔Ich hab gemerkt dass ich eher eine der Personen bin, die nicht gerne immer wieder darüber spricht. Die Arbeit lenkt super ab aber sobald vor allem jemand Mitleid zeigt, fühle ich mich bedrängt denn je mehr ich darüber spreche, desto schlechter gehts mir. Die Angst alles nochmal durchzumachen ist definitiv da. Auch die Angst, dass wir nie Kinder haben werden.

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Wenn jemand mit Mitleid kommt sag direkt, dass du das nicht möchtest.

Den nächsten Schritt mit IVF haben wir schon hinter uns. Ende März hatten wir unsere 3. und Karfreitag durfte ich positiv testen.

Deine Angst kann ich verstehen, aber im Moment ist sie unbegründet. :-) Noch hast du einen Eileiter und im Gegensatz zu mir wohl auch noch beide Eierstöcke. Wenn da alles gut ist...
Habt ihr denn schon mal über Heiraten nachgedacht? Vielleicht würde das auch den Druck mit den Kosten als Selbstzahler etwas mildern, solltet ihr doch irgendwann auf IVF/ICSI angewiesen sein.

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Hallo,

wenn ich deinen Beitrag lese, denke ich ein bisschen an mich in deinem Alter. Ich bin jetzt 36 und habe letztes Jahr unsere erste Tochter bekommen. Und ich wollte auch schon in deinem Alter ein Kind. Da haben aber die beruflichen Umstände noch nicht ganz gepasst und mein Partner (der gleiche wie jetzt) war noch nicht ganz bereit dazu). Irgendwann, als ich Anfang 30 war, haben wir dann aber begonnen, es zu probieren. Und es wurde nichts. Und wurde nichts. Und wurde nichts.

Parallel dazu habe ich im Familien- und Bekanntenkreis einige ähnliche Geschichten mitbekommen und erlebt, für wie viele Menschen es offenbar schwierig ist, Eltern zu werden, auch wenn die wenigsten mit jedem offen darüber reden. Meine Schwägerin hat es eineinhalb Jahre versucht und war schon verzweifelt. Meine beste Freundin hatte 6 erfolglose ICSI-Versuche hinter sich und ich hab miterlebt, was das für sie für eine Tortur war.

Ich hab für mich beschlossen und mir hat sehr geholfen: zu leben. Also meine kostbaren 30er nicht in einem Wartezustand zu verbringen. Wir haben medizinisch abklären lassen, dass grundsätzlich einer Schwangerschaft nichts im Weg steht. Und es weiter versucht. Aber dabei habe ich gelebt. Wir haben geheiratet und waren in Sri Lanka auf Hochzeitsreise. Ich hab noch alle Orte besucht, die mir wichtig waren, zu sehen, lustigerweise der letzte auf meiner Unbedingt-Liste war Israel, das war im Jänner 2020, kurz, bevor die Coronabeschränkungen losgingen. Ich hab mich auf meinen Beruf konzentriert, hab spannende Weiterbildungen gemacht. Alles mit dem Gedanken im Kopf, dass ich vielleicht ja doch irgendwann schwanger werde und dann entscheiden werde, ob und wie ich die weitermachen kann.

Meine Schwägerin ist dann irgendwann schwanger geworden, 2019. Wir haben uns sehr für sie gefreut. Wenigstens eine, die schwanger wird, das zeigt, dass es klappen kann. Und es kommt ein Kind in die Familie, wie schön! Ehrlich gesagt kann ich diese verbreitete Missgunst und diesen fast schon Hass, den manche ungewollt Kinderlose auf Schwangere und Babys haben, überhaupt nicht verstehen, und das erfüllt mich mit Entsetzen, wenn ich mitbekomme, wie verbreitet das ist. Traurig sein, dass es nicht klappt, ja. Wütend auf das Schicksal sein, enttäuscht sein, ja. Aber missgünstig anderen und ihren unschuldigen Babys gegenüber? (ich sage nicht, dass du so bist, ich lese und höre es nur viel zu oft)

Die Schwangerschaft meiner Schwägerin war nicht leicht, Plazentainsuffizienz, oft Blutungen, viele Male im Spital mit Gefahr, das Kind zu verlieren. Zum Glück ist am Ende alles gut gegangen, wir haben eine gesunde Nichte bekommen.

Ja, und dann kam 2020 und die Corona-Einschränkungen. Psychisch heftig für mich, körperlich war es aber sehr gesund für mich und meinen Mann. Wir haben viel von daheim aus gearbeitet. Hatten viel Zeit, frisch zu kochen, Sport zu machen, an die frische Luft zu gehen, und weniger Stress. Ein beruflicher Auftrag (ich bin selbständig), den ich immer sehr geliebt habe, aber der auch mit enormem Druck und Sich-Beweisen-Müssen verbunden war, war coronabedingt erst einmal pausiert.

Dann kam der Herbst 2020. Mitte Oktober. Es gab gerade kaum coronabedingte Einschränkungen (das wurde danach dann wieder anders, aber das wussten wir da nicht). Ich war in Linz (Österreich) für einen beruflichen Auftrag. Es schüttete in Strömen, aber ich erinnere mich, wie unglaublich glücklich in diesem Moment war. Wie dankbar ich war für all die Menschen, die trotz Regen wieder draußen waren, für offene Geschäfte, Lokale, Leben, Unbeschwertheit! Wie ich da im Regen durch Linz spaziert bin nach meinem beruflichen Termin und einfach nur glücklich war. Wie ich sogar einer Freundin eine Sprachnachricht geschickt habe, um zu erzählen, wie glücklich ich bin. Am Tag nach diesem schönen glücklichen Tag wurde unsere Tochter gezeugt.

Durch die Jahre des Nicht-Schwanger-Werdens hat mir auch geholfen, dass ich spirituell bin und daran glaube, dass alles im Leben, was mir passiert, einen Sinn hat, auch wenn ich ihn oft erst im Nachhinein erkenne. Und so möchte ich es auch wieder halten in Bezug auf ein zweites Kind... das kommen wird, wenn es kommen will... und nicht, wenn nicht (und für alle, die sich davon angegriffen fühlen: das ist MEINE Einstellung und ich sage nicht, dass ihr die teilen müsst... jede kann und muss da ihren eigenen Weg finden).

Alles Gute euch!

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Dein Text ist wunderbar, danke!

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Vielen Dank für deine Worte❤Ich finde es sehr bewundernswert, was du durchgemacht hast. Ich persönlich sehe aber das grösste Glück im Mutter sein. Meinen Beruf liebe ich, ja, ich bin in der Pflege tätig und helfe jeden Tag gerne, bin aber mittlerweile an einem Punkt im Leben, an dem ich mir einfach extrem wünsche, meine eigene Familie zu gründen. Ich und mein Partner reisen selten, unsere Freizeit investieren wir liebend gerne in unseren Schäferhund, unser Familienmitglied. Die Wochenenden verbringen wir meist auf dem Hundeplatz, gehen Kaffee Trinken, flanieren durch die Stadt. Wir sind beide sehr ruhig, gediegen, mögen es einfach. Zudem kommt noch, dass es bei uns ja klappt, leider nur bisher immer im Eileiter stecken bleibt. Sollte der andere EL auch raus müssen, bleibt uns der natürliche Weg ja gar nicht mehr und wieso sollte ich dann Zeit Verschwenden, respektive meine besten Jahre, in denen die Chance höher ist, dass es bei einer IVF klappt?

Verstehe mich nicht falsch aber wir sind bereit, mehr als bereit, eine Familie zu gründen. Wir sind beide beruflich am Ziel angekommen ( ich habe eine super Ausbildung genossen und viele Weiterbildungen, mein Partner hat seinen Traumjob und wir wollen einfach den nächsten Schritt gehen und unsere eigene Familie gründen.

Umso schlimmer ist es gerade, wenn auf einmal innerhalb von 8 Wochen rauskommt, dass es eventuell natürlich niemals klappen wird, dazu noch eine Not OP und die Seelischen Schmerzen. Ich freue mich zudem für jede Frau die ein Baby bekommt, hat man sein eigenes aber gerade verloren und ist dabei selber fast ums Leben gekommen, tuts einfach nur weh, wenn man dann sowas hört. Wir beide werden unsere besten Jahre nun gerne investieren in Behandlungen, warten kommt für mich nicht in Frage.

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