Ich glaube, ich werde verrückt.Hilfe!

Huhu,

ich bin schon seit längerer Zeit nicht mehr mit meinem Leben zufrieden.

Zu meiner Situation: ich habe zwei Söhne (4,7 Jahre und 14 Monate), wobei mein Sohn evtl. Asperger hat. Mein Mann und ich sind beide Ärzte (er hat eine eigene Praxis als Neurologe und ich bin angestellte Hautärztin). Bis auf das Asperger-Problem sind wir gesund, haben eine gute Ehe und sind finanziell abgesichert.

Ich bin total überfordert, Kinder und Job unter einen Hut zu bekommen. Bin gestresst bei der Arbeit und gereizt mit den kids. Bin einfach zu schnell nach der Geburt wieder eingestiegen.

Will aber nicht mehr so weiterleben. Träume davon, etwas Neues zu machen. Habe vor dem Medizinstudium Germanistik und Geschichte studiert (aber leider nach dem Grundstudium geschmissen). Denke über ein Fernstudium nach. Kann man mit Ende 30 nochmal neu anfangen? Bin ich bescheuert oder in der Midlifecrisis? Traue mich gar nicht, dass bei meinem Mann anzusprechen.

Grüße von der völlig durchgeknallten

Alexa

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Hallo Alexa,

ich habe damals mit einem (gesunden) Kleinkind (ab 20. Lebensmonat) studiert, allerdings an einer FH mit viel Prüfungsdruck. Und mein Sohn musste in dieser Zeit viel zurückstecken, da ich auch den überwiegenden Teil der Zeit AE war.

Mit einem Aspergerkind stelle ich mir das ungleich schwerer vor. Kannst Du nicht in Absprache mit Deinem Mann die Stunden reduzieren und vielleicht mehr Zeit zu Hause verbringen?

Ich weiß nicht, ob ein weiteres Studium zur Entspannung beiträgt. Zu welchem Ziel sollte Dich das bringen? Mit Germanistik und Geschichte kann man sich ja auch in seiner Freizeit gut beschäftigen...

LG Comapo, die auch mal mit Germanistik und Geschichte angefangen hat und jetzt gaaaaaaaaaaanz wo anders gelandet ist :)

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Hallo,

ich könnte theoretisch auch ganz aufhören. Weniger arbeiten geht leider nicht. Wir arbeiten in der Praxis in Schichten, da wir von 7.30-19.00 Uhr geöffnet haben.

Mich frustriert aber ehrlich gesagt mein Beruf. Hat auch nicht mehr viel mit Medizin zu tun. Komme mir häufig wie eine Kosmetikerin vor.

Wäre einfach gerne nochmal 20 Jahre jünger. Dann würde ich was ganz anderes machen. Gerne Lehramt oder Kinderpsychologie.

Vielleicht brauche ich einfach mal Urlaub:-)

LG

Wo bist Du denn "gelandet"?

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Hey,

wenn Du medizinische Vorbildung hast, dann wäre Kinderpsychologie doch sicherlich in irgendeiner Form aufbauend möglich oder? Facharzt für Kinderheilkunde und Kinderpsychologie.... hilft ja sicher auch, wenn sich die Aspergerdiagnose bestätigen sollte.

LG Comapo

PS: Du bekommst gleich noch ne PN ;)

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Hallo Alexa,

ich denke nicht das du durchgeknallt bist ;-)

Warum bist du denn genau unzufrieden, was stört dich?
Was denkst du würde sich für dich und deine Familie ändern, wenn du ein Fernstudium beginnen würdest?

Wärst du mit einer weiteren Ausbildung glücklicher und was stört dich in deinem aktuellem Job?

Was denkst du würde mit deiner "Überforderung und Situation" passieren, wenn du dich neu umorierntierst und wieder das lernen beginnst?

Was fehlt die in deinem Leben?
Und was würdest du sofort ändern, wenn du es könntest?

Viele Grüße
Merry

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Hallo Merry,

danke für Deine Antwort. Ich weiß, dass ich auf hohem Niveau klage, da mit Ausnahme des Asperger-Verdachts alles rund läuft. Andere dagegen müssen arbeiten oder sind allein erziehend.

Ich hasse zur Zeit meine Arbeit. Hat nichts mehr mit Medizin tun. Bin irgendwie ausgebrannt und will nicht mehr.

Weiß zwar, was ich nicht will. Aber noch nicht, was ich möchte:-)

Grüße,

Alexa

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Hm, dann setze dich mal hin und schreib dir genau auf, was du dir allgemein berufl. wünschst und wie du deine Hautarzt - Tätigkeit ggf. mit einbringen kannst!

Wäre der MDK etwas für dich?
Oder eine andere beratende Tätigkeit im med. Bereich?

Ich bin Krankenschwester und wollte nicht mehr in der Somatik arbeiten und in der Altenpflege war ich hoffnungslos überfordert.
Hatte auch mal studiert und mein Studium kurz vor Diplom hingeworfen ... ärgerlich, das sage ich dir!

Nun gut - es nützt alles nichts und ich habe nun eine neue Tätigkeit und arbeite als KS eher thrapeutisch in einer Psychiatrie (Dpressionen und Borderline).

Viel Glück bei der Neu - Selbstfindung!

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Hallo,

verstehen kann ich dich gut - aber ich denke, su solltest vielleicht im Kleinen bzw. im Bestehenden etwas ändern, denn jetzt ein zeitaufwändiges Studium inkl. Examen zieht sich jahrelang hin, bedeutet viel Stress (ich möchts nicht noch mal machen, v.a. nicht neben der Familie - und v.a. musst du bedenken, dass du Mitte Ende 40 sein wirst, wenn du in den neuen Beruf einsteigen kannst. Als Geisteswissenschaftlerin (und sicher nicht nur da) völlig unmöglich. Ich habe selbst Geisteswissenschaften studiert (Romanistik und Neuere deutsche Literaturwissenschaften) und habe selbst mit vorheriger Ausbildung und Arbeit als Buchhändlerin und sehr schnellem Studium (9 Semester) mit Ende 20 schon eine Weile gesucht, bis ich was gefunden habe.

Aber ich verstehe dich dennoch gut ... habe auch oft diesen Traum, was ganz anderes zu machen. Träume von einem schnuckeligen Landhotel in Norddeutschland, Hebamme - oder ein Pensionsstall für Pferde (nachdem der wo mein Pferd steht, nicht gut läuft). Bescheuert, ne?

Liebe Grüße, Nico

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Hallo

ich kann dich total verstehen - und dann noch bei deinem Beruf - da ist es mit kürzer Treten während der Arbeitszeit eher schwierig

ich bin bei meinem ersten Kind nach 5 Monaten wieder Vollzeit arbeiten gegangen ........... das war vorher schon klar, nur so war ein Kind zu diesem Zeitpunkt möglich.
Wobei ich sagen muß ich habe es nur gemacht, weil mein Mann bei unserer Tochter daheim blieb - sonst hätte ich es nicht gemacht

aber was soll ich sagen - beim zweiten Kind habe ich diese Zeit zu Hause, diese bewußte Zeit sowas von genossen - einfach kein morgendlicher Streß - kein Zeitdruck - einfach "vor sich hin leben" - sich nach dem Kind, dem Tagesrythmus richten können - das konnte ich durch die erste Erfahrung mehr genießen


Von dem her kann ich mir annähernd vorstellen wie du gefordert bis -Alltag - zwei Kinder - und Beruf -
das ist einfach kräfteaufreibend -


An deiner Stelle würde ich auf deine innere Stimme hören und versuchen kürzer zu treten- gibt es nicht die Möglichkeit halbtags - weniger zu arbeiten ?
Und wenn es finanziell machbar ist, würde ich es mit dem Studium schon probieren - bevor du immer darüber nachdenkst, was wäre wenn ....... oder unglücklicher wirst. Damit ist ja auch keinem in der Familie geholfen


Grüße Silly

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Hi,
Du mußt auch für Dich mal Zeit haben. Versuche Deine Stunden im Job zu reduziere, nimm Dir eine Haushälterin/Putzfrau....um hier Zeit für die Kinder zu sammeln.
Wichtig aber ist meiner Meinung, das Du Zeit für DICH benötigst.

Toller Job, tolle Kinder, tolles Haus....aber wo bleibst Du?
Oder kannst Du Dir bewußt mal ein paar Monate Auszeit nehmen. Sicherlich schwierig in Deinem Job aber wenn Du am Burn Out irgendwann leidest, brauchst Du auch eine Auszeit. Oder gönnt Euch alle zusammen einen super langen Urlaub um wieder Kraft zu tanken.

Natürlich kann man immer wieder neu anfangen, warum auch nicht? Da muss aber die ganze Familie mitspielen und dahinter stehen und einfacher wird es auch nicht. wenn du Pech hast, kommst du in genau dem gleichen Trott wieder rein in dem Du jetzt auch bist.
Ein Berufswechsel ändert nicht gleich die ganze Lebenssituation, vom eigenen Ich kann man nicht fliehen.

Grüße
Lisa

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Huhu,

danke für Eure lieben Antworten! Ich habe gestern den ganzen Abend nur geheult. Bin echt am Ende, da der Große mir total die Sorgen bereitet und der Kleine schlecht schlecht.

Kann leider meine Stunden nicht reduzieren. Werde jetzt aber abstillen, in der Hoffnung, nachts besser zu schlafen.

Haben bereits eine Haushaltshilfe, die jetzt öfter kommen soll.

Werden jetzt erstmal im August (ungeplant) zwei Wochen wegfahren. Dann sehe ich weiter.

Liebe Grüße,

Alexa

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Da sieht man mal wieder das Karriere nicht alles ist.
Ich würde mit meinem Mann reden, und die Arbeit niederlegen.
Ganz einfache Sache!
Wenn man bei 2 so kleinen Würmern schon gereizt ist, ist es höchste Eisenbahn.
Geniesse deine Kids, s´die Zeit kommt nie wieder.
Ich geniess es sehr und egal, was andere denken, meine Kinder danken es mir und mein Mann liebt es das ich daheim bin!
Überfordert ist jeder mal, in normalen Masse!
Arbeiten kann ich später auch noch, wobei es meinem Mann lieber wäre, wenn ich immer daheim wäre, das wäre aber finanziell nicht so einfach.
MFG

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übrigens steht in deiner vk 32 Jahre alt und du schreibst mit ende 30 neu anfangen????!!!!
neigst wohl zum übertreiben??:)