Einsam als Familie

Hallo liebe Forumsmitglieder,

Seit einiger Zeit bin ich hier als stille Mitleserein, doch heute habe ich mich angemeldet, da ich mir Frust von der Seele schreiben muss und ich eventuell auch den einen oder anderen Tip bekomme oder einen guten Ratschlag.

Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 4 Jahren verheiratet (wir sind in den 30ern). Wir haben eine Tochter, die wir über alles lieben. Wir sind beide berufstätig und haben auch seit 2 Jahren ein eigenes Haus. Mein Mann ist ein guter Ehemann, alles ist eigentlich gut.
ABER: Wir sind als Familie absolut EINSAM.

Als ich mit meinem Mann zusammenkam, habe ich mit der Zeit meine eigenen Freundschaften leider einschlafen lassen, doch an sich war das weniger ein Problem, da ich in den Freundeskreis meines Mannes mit hineingerutscht bin. Dieser war sehr stabil- mein Mann kannte die Leute seit Jahren bzw. zum Teil von seiner Kinder- und Jugendzeit an und war mit ihnen befreundet. Wir unternahmen sehr viel gemeinsam und trafen uns regelmäßig. Irgendwann jedoch- ich denke so 2008 begann das Ganze zu bröckeln und zerbrach schließlich komplett (von mir vermutete Gründe will ich hier jetzt nicht nennen). Heute besteht lediglich zu einem Paar sehr loser Kontakt.

Leider haben mein Mann und ich danach es nicht mehr geschafft, uns einen neuen gemeinsamen Freundeskreis aufzubauen. Obwohl wir sehr viel unternahmen (wir sind definitiv keine Couchpotatoes), hat sich absolut nichts ergeben. Lediglich zu zwei Pärchen gab es einen sehr losen Kontakt (wegen Alter und auch Entfernung tiefergehender Kontakt kaum möglich).

Durch eine berufliche Umorientierung fand ich einige neue Freundinnen. Mit diesen unternehme ich auch oft was. Leider hatten viele der Freundinnen keinen festen Freund, außer 2. Doch die Treffen mit deren Partnern gestalteten sich leider nicht als erfolgbringend, da mein Mann und die jeweiligen Partner leider nicht so richtig zueinander passten und nicht viel miteinander anfangen konnten. Also ergab sich da nichts. Mein Mann selbst hat in der Zeit keine neuen Freundschaften entwickelt.

Irgendwann kam unsere Tochter auf die Welt und ich glaubte, nun auf jeden Fall andere Familien kennenlernen zu können und Familienfreundschaften entwickelt zu können, doch auch da geschah nichts (trotz Kita-Besuch etc.). Ich habe mittlerweile einige andere Mamas kennengelernt und treffe mich mit ihnen und deren Kids (oder auch mal so, reiner Mädels Abend), doch mit den Partnern der Frauen und meinem Mann klappt es einfach nicht.

Mein Mann ist ein wirklich guter Mensch und ein supertoller Vater. Leider neigt er grundsätzlich zu schwerwiegenden Themen (beispielsweise politische Geschichten (Flüchtlinge, EU etc.pp. oder jammert häufig über seiner Arbeit), das drückt eben häufig auf die Stimmung und ist evtl bei Neubekanntschaften nicht so förderlich. Er ist leider auch ziemlich verpeilt und auch vergesslich (er kiffte früher sehr viel, heute glaube ich hin und wieder, obwohl ich das nicht will) und es ist auch vorgekommen, dass er sehr über seinen Durst trank, was manchmal zu einem sehr peinlichen Verhalten und peinlichen Äußerungen führte (heimste dann auch oft Spott ein)- Gott sei Dank ist dies auf jeden Fall deutlich besser geworden. Ihm fehlt leider auch ein wenig an Energie und er ist etwas wortkarg (also erzählt und redet von sich aus nicht überaus viel, schweigt aber auch nicht andauernd). Trotz dieser paar Macken (Fehler haben wir ja alle) ist er ein total liebenswürdiger und guter Mann/Mensch mit sehr vielen positiven Seiten! Er ist sehr tolerant, nicht arrogant/überheblich, humorvoll und für viele Späße zu haben! Er hat auch einige Interessen, die andere Männer teilen (Pokern, zocken, Fahrrad fahren, Joggen usw.).

Dennoch scheint er keinen Kontakt zu anderen (Männern) aufbauen zu können, d.h. ein tiefergehender Kontakt, aus dem evtl. auch Freundschaft entstehen könnte. Manchmal verhält er sich leider etwas ungeschickt und wie ich finde rücksichtslos, das will ich an 2 Beispielen aufzeigen:
Vor einiger Zeit verfügten wir über nur einen Stellplatz, der andere musste an der angrenzenden querverlaufenden Straße parken- absolut nicht weit, nur paar Schritte zum Haus! Mein Mann jedoch machte das nie, wenn der Stellplatz belegt war. Stattdessen parkte er vor unseren Stellplatz am Bordsteinrand angrenzend zum Nachbarshaus. Das Auto ist relativ groß und es wird nicht gern gesehen, wenn jemand am Bordstein parkt, da das Durchfahren sehr beeinträchtigt wird. Irgendwann stellte sich der Nachbar für 2-3 Tage an diese Stelle. Ich sagte meinem Mann, dass dies nun ein eindeutiges Zeichen ist und er das Parken da bitte lassen soll. Mein Mann zeigte sich einsichtig, aber bei der nächsten Gelegenheit parkte er wieder genau da. Konsequenz: Ein wütender Nachbar, der mir dann die Meinung geigte!! Dieser Nachbar ist jedoch eigentlich sehr nett,kooperativ und freundlich. Nun ist das Verhältnis recht kühl. Mein Mann wurde auch davor schon von einem anderen Nachbar regelmäßig gebeten, da nicht zu parken, da er ihn einige Male zuparkte…

Das andere Beispiel: Ein Paar kam mit seinem Kind zu uns an einem Samstag zu Besuch. Wir hatten schon lange keinen Kontakt mehr gehabt,dies war seit langer Zeit wieder das erste Mal. Wir aßen zu Abend, die Kids spielten schön, bis plötzlich mein Mann sinngemäß einwarf: Unsere Tochter muss spätestens halb neun ins Bett, bis dahin werden wir ja mit allem fertig sein. Der Rest schaute ihn geschockt an und das Paar murmelte hastig, sie wollten eh nicht so lange bleiben usw. Er hat sie also quasi rausgeschmissen..
Solche und Ähnliche schräge Sachen kamen schon paar Mal vor, wobei das natürlich nicht in erster Linie der Grund ist, weshalb wir immer allein sind..

Ich liebe unsere Familienzeit wirklich sehr und sie ist mir auch sehr wichtig. Doch allein das reicht mir nicht. Ich möchte gerne, dass wir 2-3 Familien haben, mit denen wir uns gemeinsam treffen und etwas unternehmen. Ich habe auch Angst, dass unsere Tochter in dem Sinne negativ sozialisiert wird, wenn wir immer nur alleine sind. Klar geht sie in Kita und ich treffe mich mit anderen Mamis mit ihren Kids, lade ein, gehe zum Spielplatz, sie geht zum Turnen und Musikgruppe etc., aber dennoch scheine ich davon ungute Auswirkungen zu bemerken. Während sie früher ein überaus offenes Kind war, scheint sie in größeren Gruppen sich nicht „frei und selbstbewusst“ zu fühlen.

Es tut mir absolut weh, wenn ich Familienzusammen sehe, die gemeinsam am See sind, Picknicken oder schön grillen. Wir sind immer alleine, egal ob Wochenende, Feiertage… Natürlich haben wir (kleine) Familie, aber Freunde ist ja nochmal ein anderes Thema. Es macht mich völlig fertig und hochdepressiv!

Wir leben in einem Neubaugebiet, in den sehr viele junge Familiengezogen sind. Doch auch da hat sich absolut nichts ergeben, während bei den anderen durchaus tiefergehende Kontakte entstanden sind, sie sich zusammen treffen und sich gegenseitig einladen. Erst dachte ich, es liegt an der Sprache: Bei uns sind ein sehr großer Teil Aussiedler- ich bin ebenso eine, aber mein Mann ist Deutscher und beerrscht die Sprache nicht. Doch hier leben auch sehr viele andere Mischpaare und Deutsche, aber auch da kann mein Mann keine Kontakte herstellen, während diese durchaus miteinander Kontakt haben. Zudem man ja seine Nachbarn nicht als Freunde haben muss, schließt sich zwar nicht aus, muss aber auch nicht zwingend sein.

Ich habe wirklich so viel versucht! Auf vielen Feiern gewesen etc.pp., doch irgendwie scheint mein Mann mit dem Kontaktaufbau Schwierigkeiten zu haben. Erst letztens waren wir auf einem Kitafest. Ich habe Kontakt zur Mutter eines Mädchens, die mit unserer Tochter hin und wieder spielt, aufgebaut und wir setzten uns gemeinsam an einen Tisch. Der Vater setzte sich zu meinem Mann, aber statt zu reden ignorierte mein Mann ihn völlig und verließ sogar bald den Tisch! (Begründung später: Er wusste nicht, dass es der Vater des Mädchens war und noch später: er wusste nicht, worüber reden). So ging es schon auf einem anderen Kitafest ebenso und auch mal bei einer Kinderaktion, bei der er mit einem anderen Vater warten musste, auch. Dieser Mann war offensichtlich sehr kontaktfreudig und hat direkt losgeredet, doch mein Mann redete mit ihm kaum und sehr einsilbig. Er sagt mir oft, dass er nicht weiss, was er mit den anderen reden soll. Doch kann das wirklich sein???? In nahezu jeder Situation?? Selbst mit dem Mann meiner Freundin, mit dem er wirklich von der Art her und von den Interessen her echt super zusammenpasst (und er mag ihn auch), scheint er den Kontakt nicht vertiefen zu können.

Es macht mir echt zu schaffen und ich werde depressiv. Ich weiss nicht mehr, was ich tun kann/soll. Ich wünsche mir lediglich 2-3 Pärchen (gerne mit Kindern), mit denen wir uns regelmäßig treffen. Ich weiss, dass auch mein Mann unter dieser Situation leidet, doch ich sehe bislang keine aktiven Bemühungen, dies tatsächlich zu ändern oder ich nehme sie nicht wahr.

Vielleicht hat jemand eine andere Sicht auf meine Situation (vielleicht mache ich etwas falsch??) oder einen Tipp/Ratschlag für mich…

Vielen Dank für das Lesen.

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Irgendwie klingt das alles so extrem "verkopft", aber Freundschaften kann man nun mal nicht erzwingen. Du hast in deinem Kopf eine bestimmte Vorstellung vom Leben mit Kind. Gerade deine Szene mit dem Picknick am See ist für mich so ein Beispiel. Das hat etwas von einem Schnulzenfilm....alle sitzen glücklich dort. Denkst du wirklich, das das auch die Realität ist? Was macht dich da so sicher?

In deiner Vorstellung siehst du potentielle "Freunde" für deinen Mann, die Grundlage dafür soll sein: die Kinder kennen sich, sie sollen dieselbe Art haben, sie sollen zusammenpassen, er hat gefälligst Smalltalk zu halten (die Sache beim Kiga-Fest), er darf sich nicht daneben benehmen. Du gibst ihm ja sogar die Schuld dafür, das du depressiv wirst. Dein Mann ist doch kein dressierter Affe. Wenn er nun mal keinen Bock auf die Leute hat, die du ihm quasi vorsetzt, dann ist das so.
Ganz ehrlich, setzt sich eine (noch fremde) Person zu mir und textet mich gleich zu und auch noch mit Sachen, die mich nicht interessieren...dann stehe ich auf und gehe. Aber du siehst nur eine verpasste Chance.
Die Situation mit dem einem Treffen, wo er meinte das die Tochter dann ins Bett muß. Da wäre meine Reaktion gewesen: "Klar, du bringst sie ins Bett und wir machen es uns schon mal gemütlich.". Ich sehe da nichts peinliches. Wenn der Besuch dann schnell euer Haus verlassen hat, sorry dann lag das nicht nur an deinem Mann.
Da du so krampfhaft einen Freundeskreis aufbauen willst kann ich mir gut vorstellen, wie auch du dich in dieser Situation verhältst. Du gehst ja sogar so weit, das du um dich um die Zukunft deiner Tochter sorgst.
Falls dein Mann wirklich unter dieser Situation leiden sollte, dann nicht weil er keine Freunde hat, sondern eher daran das du so verkrampft bist. Dein Mann ist kein Kind, welches man zu einem anderen Kind setzt und sagt "Nun spielt mal schön.".

Entspann dich doch mal, laß die Dinge auf dich zukommen und gestehe das auch deinem Mann zu. Freundschaften mit Ü30 entwickeln sich nun mal nicht mehr so, wie mit 20, das ist einfach so. Und (fast) alle Bekanntschaften, die wegen der Kinder entstehen bleiben locker und lösen sich auch wieder, spätestens wenn die Kids keinen Bock mehr aufeinander haben.

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Schwierig und tut mir auch leid für Dich, weil Du darunter leidest.

Wie sieht es denn bei Euch mit Familie aus? Habt Ihr keine große Verwandtschaft? Seid ihr wirklich alleine, oder meinst Du damit nur außerhalb der Familie?

Ich finde schon, dass man in der Nchbarschaft anfangen kann und soll.
Wir sind vor eineinhalb Jahren in ein Neubaugebiet gezogen und haben super Kontakte mit der Nachbarschaft bekommen.
Wir hatten zu einem Grillfest alle drumherum zu uns eingeladen, und da ist buchstäblich das Eis gebrochen. Nicht so, dass man ständig aufeinander hockt und sich nervt.......... aber doch toll.
Ich könnte hier bei einigen mitten in der Nacht klingeln, wenn was wäre.............. das ist mir auch wichtig.

Das hatte ich früher nie mit Nachbarn. Die Chemie muss schon stimmen, aber man sollte schon irgendwie mal versuchen auf die Leute zuzugehen.

Unser restlicher Freundeskreis sind fast nur Menschen mit denen wirberuflich zu tun haben.
Ansonsten noch drei, vier Freunde meines Mannes noch aus der Schule.

Im Kindergarten habe ich nie Mütter kennengelernt mit denen ich eine Freundschaft haben wollte.

Vielleicht solltest Du erstmal alleine Freundschaften knüpfen, ohne dass Dein Mann direkt involviert ist.
Vielleicht über ein Hobby? Sportverein?

LG

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Warum versteifst du dich so darauf, nur als Familie mit anderen Familien was zu machen? Es klappt so doch nicht so gut; triff dich mit den Freundinnen allein, und nachmittags mit den MÜTTERN und deren Kindern. Und schon hast du Gesellschaft und nette Treffen.

Ich finde es eher einen Glücksfall, wenn man sich mit den langjährigen Freunden und auch noch deren Partnern des Anderen versteht. Ich habe seit fast 30 Jahren eine Freundin und ich werde mit deren Mann (nach 20 Jahren) noch nicht "warm", mein Mann mit dem auch nicht. Was soll's, wir Frauen treffen uns überwiegend ohne Männer.Seit einigen Jahren sogar ohne unsere Kids ( alle 4 im Teenageralter), weil die Chemie zwischen denen nicht passt, eigentlich nie richtig passte und ich das ihr irgendwann sagte.

Auch mit anderen freunden treffen wir usn nicht immer, der eine (Junggeselle, fast 50) kann mti Kidnern niccht viel anfangen, der distanzierte sich nach de Geburt usneres 1. Kidnes von meinem Mann. Erst als uns bewußt wurde,d ass er wohl mit Sohnemann nichts anfangen kann und auch Angst hatte, das Kind zerstört die Männerfreunschaft, trafen und treffen sich die beiden allein udn meist bei ihm.
Wir treffen uns alle 4 mit der Familie unserer Freunde eigentlich nur zu besonderen Anlässen wie runder Geburtstag oder Konfirmation (wenn einer Pate ist).

Ich denke, du solltest von dieser Erwartung "alle mit allen" abgehen, also nicht nur die Familientreffen "mit Kind und Kegel" als bereichernd in deinem Leben sehen. Sondern akzeptieren, dass es so meist nicht stimmig ist bei euch und beginnen, mit Freundinnen allein unterwegs zu sein. Du wirst merken,d ass du viel entspannter bist, und lernst es zu geniessen.

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Hallo,

tut mir leid, dass du darunter so leidest. Ob du nun zu verspannt bist, kann ich nicht beurteilen, deshalb antworte ich einfach auf deine Beurteilung der Lage hin.

So wie du schilderst, würde ich auch eher vermuten, dass es an deinem Mann liegt. Mein Mann ist auch tendeziell so wie dein Mann. Wir haben noch befreundete Paare aus seiner Jugendzeit, aber da bin ich dann eher locker involviert und bringe mich nicht von selbst ein, bin aber zu Veranstaltungen locker innder Gruppe. Also sind diese Kontakte aus meiner Sicht nicht tief aber ich kapsele mich nicht ab.

Wir haben vor zwei Jahren ein Paar kennengelernt, das man nun als UNSERE Freunde bezeichnen kann, das finde ich schön.

Alte Bekanntschaften von mir treffen wir wg Distanz selten und die Männer sind dann lockeres Beiwerk, was gar nicht die Chance hat sich zu vertiefen.

In der Nachbarschaft hatten wir mal mehr Kontakt (Neubaugebiet) aber da entwickeln sich auch jetzt einzelne Grüppchen. Lockere Kontakte bestehen durch die Kinder und mit einer Familie sind wir sehr befreundet, die sind etwas älter als wir.

Also richtige Freunde haben wir gemeinsam das eine Paar. Reicht mir auch. Und die Nachbarfreunde, das hat aber eine ganz spezielle Ebene.

Im Moment freunde ich mich mit einer anderen Mama an, da werde ich zum Grillen mal den Partner einladen, aber mein Mann tut sich auch schwer damit, nicht selbst ausgewählte Kontakte zu vertiefen. Entweder ziehe ich mit ihm mit, oder zusammen wird es nichts. So war es auch mit dem jetzt Freundespaar.

Allerdings ist mein Mann da etwas höflicher und obwohl ruhiger, bei zB großen Veranstaltungen bemüht offener zu sein und zu kommunizieren auch wenn ich ihn mitgeschleppt habe:-)

Die Situation zu Hause bei euch war auch doof. Ist ihm das im Nachhinein bewusst? So wie du es schilderst, will er sich da und zB in der KiTa einfach nicht bemühen. Ein bisschen höflich kann man zu Jedem sein.

Interessant wäre auch, warum alle früheren Freundschaften zerbrochen sind. Das kannst nur du in den Kontext einfügen, ob doch was im Argen ist.

Ich würde auch eher versuchen eigene Kontakte auszubauen, ohne zwingend Paar- oder Familienfreundschaften draus basteln zu wollen. Zu einem gemeinsamen Grillen reicht es so auch, wenn sich die Männer nicht anfreunden.

LG

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Woher seid ihr denn?

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wie es aussieht, gibst du deinem mann die schuld dafür, dass das leben dir nicht schenkt, was du dir erträumst.

das finde ich ziemlich schäbig.

lass deinen mann sein wie er ist (wird ja wohl einen grund haben, dass du ihn geheiratet hast?) und bau dir selbst freundschaften auf.

mein mann ist sehr kontaktfreudig und versteht sich eigentlich mit jedem, zumindest auf smalltalk-ebene. trotzdem habe ich die meisten kontakte zu anderen familien überwiegend zu müttern und kindern und nicht MIT ehemännern. schon alleine, weil die männer meist mehr arbeiten.

dass du potentielle freundschaften aussortierst, weil da kein partner vorhanden ist, nee, sorry, da würde ich mit DIR nicht befreundet sein wollen! eine meiner liebsten freundinnen ist alleinerziehend, sie nicht zu treffen, nur weil der mann nicht mehr da ist, käme mir nicht in den sinn. da stimmt doch bei dir etwas nicht.

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Sorry,aber das ist eine absolut unbrauchbare Antwort von dir.ich sortiere die Freundschaften überhaupt nicht danach aus.ob da ein potentieller Partner dabei ist oder nicht. Falls du richtig gelesen hast, ich habe im Gegenteil viele Freundschaften EBEN ohne dazugehörigen partner,u.a. alleinerziehende, Singles etc. Deine Antwortist demdemzufolge voll am Thema vorbei. Ich sagte lediglich, ich wünsche mir sehr 2-3 Paare für gemeinsame Unternehmungen!

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Leider hatten viele der Freundinnen keinen festen Freund, außer 2. Doch die Treffen mit deren Partnern gestalteten sich leider nicht als erfolgbringend,

darauf bezog ich mich. wenn es eine rolle spielt, ob die person einen partner hat, bist DU keine richtige freundin

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Hi,

ich kann Dich sehr gut verstehen, da es mir ähnlich geht. Mein Partner ist ein toller Typ - jeder mag ihn, aber er ist nicht kommunikativ und beherrscht kaum die Grundform eines normalen Small Talks. Freundschaften pflegt er nicht und ich bin quasi sein einziger Sozialkontakt. Dadurch komme auch ich leider in eine soziale Isolation und leide auch darunter.

Wir haben noch nicht einmal ein Kind, über das wir mit anderen in Kontakt kommen könnten und sind quasi immer für uns - das ist manchmal sehr deprimierend. Wir üben ein gemeinsames Hobby aus, aber auch dies hilft leider nicht - zu den Feiern gehe ich nicht mehr hin, weil ich meinen Partner als Zumutung empfinde, wenn er sich an den Tisch setzt und bis zum Schluss der Veranstaltung kein Wort sagt.

Ich rate Dir, Dich nicht über die Familie oder die Partnerschaft zu definieren. Pflege Deine eigenen Kontakte und leb Dein Leben. Ich weiß, dass das leicht gesagt ist, denn gerade die Verabredungen für das We sind eher auf Partner ausgelegt aber mehr wird dir nicht übrig bleiben.

Lg

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Hallo,

"Mein Partner ist ein toller Typ - jeder mag ihn ..."

was mich interessieren würde: wie bekommt er die Leute dazu, ihn zu mögen, wenn er mit ihnen selten ein Wort oder gar kein Wort wechselt?

"...zu den Feiern gehe ich nicht mehr hin, weil ich meinen Partner als Zumutung empfinde, wenn er sich an den Tisch setzt und bis zum Schluss der Veranstaltung kein Wort sagt."#gruebel

LG

Nici

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Hallo!

Bei uns ist es ähnlich. Mein Mann hat zwei Freunde "von früher", die jeweils Familie mit Kindern im Alter unserer Söhnen haben. Die Männer treffen sich nur äußerst selten allein, obwohl wir nicht weit voneinander entfernt wohnen. Entweder treffe ich mich mal mit deren Frauen allein oder wir unternehmen etwas mit der ganzen Familie. Letzteres kommt aber eher selten vor.
Mein Mann wohnt seit seiner Kindheit in dem Ort, ich bin vor ca 13 Jahren dorthin gezogen. Es hat gedauert, aber mit der Zeit habe ich einen guten Freundeskreis aufgebaut, worüber ich sehr dankbar und glücklich bin. Ich kenne mittlerweile deutlich mehr Leute als er, obwohl ich mich als zurückhaltend und introvertiert einschätze.

Mein Mann legt wenig Wert auf regelmäßige bzw. neue soziale Kontakte. Er ist auch eher unsicher und verhält sich manchmal ungeschickt (ähnlich wie dein Mann).
Vor gut einem Jahr sind wir in ein Neubaugebiet gezogen. Mit den Nachbarn haben wir einen wirklich guten Kontakt, laden uns gegenseitig ein usw. Wobei mein Mann den Kontakt nicht aktiv sucht, sich so aber wohl fühlt.

Als Familie unternehmen wir regelmäßig Ausflüge, aber überwiegend alleine und eben nicht mit anderen Familien. Aber ich denke nicht, dass unsere Söhne deswegen negativ sozialisiert werden. Wir leben ja nicht völlig isoliert von der Außenwelt. Meine Eltern haben in meiner Kindheit viel mit mir unternommen, aber diese Ausflüge fanden nicht gemeinsam mit anderen Familien statt. Das hat mir nicht geschadet...

Ja, es gab eine Zeit, in der ich gehofft habe, dass mein Mann mehr dafür tut, seine Freundschaften aufrecht zu erhalten oder neue Bekanntschaften (in der Nachbarschaft) aufzubauen. Es ist aber sein Leben und wenn er darauf wenig Wert liegt, ist das seine Entscheidung. Ich genieße die Zeit mit meinen Freundinnen und treffe mich mit Ihnen alleine (einfach auf einen Kaffee, bei kulturellen Veranstaltungen etc.). Oder wir machen gemeinsam - ohne die Männer - einen Ausflug.

Ja, es kann wirklich sein, dass dein Mann nicht weiß, was er mit den anderen Männern reden soll. Das kenne ich von mir auch. Irgendwelche Veranstaltungen, Partys etc. bei denen ich niemanden (gut) kenne, liegen mir absolut nicht und ich weiß nicht, was ich reden soll. Es strengt mich enorm an, oberflächlichen Smalltalk mit Fremden zu halten. Ich weiß gerade nicht, wie ich das beschreiben soll...aber manchmal sehe ich für mich (!!!) auch nicht den Sinn darin, oberflächliches Zeug mit jemandem zu reden, den ich in der nächsten Zukunft sowieso nicht nochmal sehe. Bei meine Freunden oder Bekannten habe ich diesbezüglich absolut keine Probleme und stehe nicht schweigend daneben. Aber auch da liegt mir oberflächlicher Smalltalk weniger.

Deinem Mann scheint es ähnlich zu gehen. Wenn er wenig Wert auf (neue) Bekanntenkreis legt, wirst du daran wenig ändern können. Unternimm etwas mit deinen Freundinnen mit ihren Kindern und genieße die Zeit. Ich glaube nicht, dass eure Tochter selbstbewusster wäre, wenn die Väter bei Ausfügen dabei wären. Auch Kinder sind unterschiedlich extrovertiert oder introvertiert. Ich habe mich schon als Kind in größeren Gruppen unwohl gefühlt und habe es teilweise gemieden (Partys, bei denen ich kaum Leute kannte etc.). Und trotzdem hatte ich immer wirklich gute Freundinnen, mit denen ich gerne zusammen war. Mir ging es damit sehr gut, auch wenn andere das oft nicht nachvollziehen konnten.

Hat dein Mann klar gesagt, dass er gerne mehr Kontakte hätte? Oder vermutest/hoffst du das, weil du gerne mehr Kontakte hättest und dir nicht vorstellen kannst, dass es ihm anders geht? Findet er den Mann deiner Freundin wirklich sympathisch oder ist es eher dein Eindruck, dass die beiden zusammen passen könnten?
Wenn er wirklich sehr unsicher oder introvertiert ist, kann er durchaus den Wunsch haben, Freunde zu haben, ohne in der Lage zu sein, etwas daran zu ändern. Da hilft ihm Druck oder "Depressivität" von dir nicht. Überlegt in dem Fall gemeinsam, wen er sympathisch findet und was er braucht, um einen tieferen Kontakt aufzubauen.

LG Silvia

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Hallo,

ich weiß nicht, ob du dir das zu "idyllisch" vorstellst. Ich denke, es ist ein absoluter Glücksgriff, wenn sich Frau + Frau, Mann + Mann und Kinder + Kinder verstehen. Wir hatten das einmal - mit Freunden, die dann in ein Neubaugebiet gezogen sind - und dort völlig genervt waren, weil sich zu schnell, zu viele Kontakte ergeben haben und die nun völlig genervt sind, weil es ständig irgendwelche Festchen gibt und sie auch an Silvester nicht mehr woanders hin können, weil es ja "Tradition" ist, dass man gemeinsam feiert, z.B.

Was auch sein könnte ist, dass du zu arg "klammerst" - ohne es zu merken. Ich habe eine Freundin mit Familie, die nun nach vielen Jahren wieder in unser Dorf gezogen ist. SIe kennt nun kaum mehr jemanden und tut sich aber auch echt schwer, neue Bekanntschaften zu schließen. Sie ist total nett, aber manchmal bekomme ich echt die Krise, wenn ich mittags heimkomme und sehe, dass sie 25 mal versucht hat, mich telefonisch zu erreichen (ist nur auf der Anrufliste, nicht auf dem AB, sie weiß gar nicht, dass ich das sehe, aber ich finde das leicht pathologisch und gehe da auf Distanz).

Ihr habt doch Kontakte, eben nicht Familie - Familie. Ich würde an deiner Stelle weiter was mit deinen Freundinnen mahen und schauen, dass er Zwerg genug Kontakte hat. Du wirst sehen, wenn ihr ein zweites Kind habt und die Schule los geht, bist du am Wochende oft froh, wenn du keine zusätzlichen Termine hast. #schein Bei mir ist es echt so.

GLG
Miss Mary