Kleiner Bruder immer bevorzugt

Hallo ihr Lieben ,
Ich muss mal jemandem mein Herz ausschütten .Ich bin 29 Jahre alt und habe noch 2 Brüder,einer 28,der andere 18.Ich bin schwanger und die Geburt steht bald bevor .Vorab ,meine Eltern sind und waren immer für uns da ,auch finanziell haben sie nie einen von uns bevorzugt bzw .benachteiligt.Aber der Rest beschäftigt mich sehr .Ich habe Abitur gemacht und eine Ausbildung,stehe seit einigen Jahren fest im Berufsleben .Mein Vater macht mir ständig unterschwellig Vorwürfe nicht genug aus mir gemacht zu haben ,was mich sehr belastet .Ich sollte doch noch studieren gehen,mich weiterbilden etc ,ich habe aus meinen Möglichkeiten die ich habe (weil ich seiner Meinung nach zu Höherem berufen bin ) nichts oder zu wenig gemacht ,Immer in so einem Vorwurfston.Ich bin einfach glücklich so wie es ist ,ich habe einen Job der mir Spaß macht ,einen tollen Mann und fühle mich wohl .Ich habe vielleicht kein Manager -Gehalt ,aber mir war Familie immer wichtiger als die große Kariere .Ich bin glücklich.Es tut mir einfach jedes Mal verdammt weh wenn man von seinem eigenen Vater gesagt bekommt ,dass das was man erreicht hat nichts wert ist ,bzw nicht wert genug .Ein "ich bin stolz auf dich habe ich noch nie gehört ".im Gegenteil bei der silberhochzeit hat er uns zwei großen bei seiner Rede noch veralbert,von wegen er wäre im großen und ganzen ganz zufrieden mit seinen Kindern , er hätte sich aber etwas weniger Probleme mit uns gewünscht .dabei gab es nie welche,wir haben alles durchgezogen und nie größere Probleme gemacht als wir jung waren.
.Jedes Mal wenn ich eine andere Meinung habe als mein Vater ,bin ich automatisch unbelehrbar ,Beratungsresistent ,stur ,im Unrecht.Er ist der einzige der Recht hat und lässt auch nichts anderes gelten .Es fängt bei Kleinigkeiten an ,ich habe ihm stolz verraten wie unser Kind heißen soll ,daraufhin meinte er wir hätten keinen Stil ,wie man nur so einen Namen nehmen kann .Ob ich immer alles machen würde was mein Mann mir sagt (weil er die Idee hatte und ich den Namen bezaubernd fand)Der Name stand wiegesagt schon fest und ich bekam danach tagelang Nachrichten mit Namensvorschlägen.Mein kleiner Bruder redet meinem Vater stets nach,hat keine eigene Meinung,findet alles toll und richtig was mein Vater macht und sagt ,sogar wenn es ganz offensichtlich nicht richtig ist .Er imitiert ihn regelrecht.Deswegen ist er natürlich der Held .Wir sollten uns ja mal ein Beispiel an ihm nehmen ,er wäre im Gegensatz zu uns immer schon so unproblematisch gewesen,so weit und so reif (Mama schmiert ihm abends noch die Stulle) .Ja,er hatte ja auch noch nie eine eigene Meinung.Ich und mein älterer Bruder werden ständig mit ihm verglichen ,was uns beide sehr verletzt .Er hat genauso sein Leben auf Reihe wie ich ,steht voll im Leben ,usw.Mein Vater jedoch interessiert sich nur noch für meinen kleinen Bruder,ist tagtäglich mit ihm unterwegs .Mich oder meinen anderen Bruder hingegen hat er noch nicht einmal besucht .seitdem ich mit meinem Mann zusammen wohne ,obwohl meine Eltern 5 Fahrminuten von mir entfernt wohnen .Habt ihr eine Idee wie ich damit umgehen kann ?Ich habe mich heute wieder so mit meinem Vater gestritten als wir zu Besuch waren ,weil ich eine andere Meinung hatte ,dass er mich hat sitzen lassen beim Essen und erst wieder kam als ich gefahren bin .Er meinte wenn ich da wäre gäbe es immer nur Stress .Mir kamen die Tränen.Ich bin sehr traurig und kann mich grad gar nicht so richtig auf die Geburt freuen .es ist erst so schlimm seitdem mein Vater in Rente ist .ist das schon Altersstaarsin ?Ich wünsche mir einfach nur Harmonie und ein bisschen Stolz von meinem eigenen Vater.mittlerweile überleg ich schon mich zu distanzieren,weil es mir wirklich richtig weh tut ,weil es früher mal anders war und ich nicht weiß ob ich das weiter so aushalte ,grad wenn ich Mutter bin .

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Hallo,

ich würde den Kontakt komplett zurückfahren.

Alles gute

vg
novemberhorror

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So einen Vater braucht kein Mensch.

Was hat er denn im Leben erreicht, das er meint, dir vorwerfen zu müssen, dass du nichts aus dir gemacht hast?

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Ich denke dein Vater ist vielleicht selber unzufrieden. Vielleicht ist im Langweilig in der Rente oder er bereut selbst nicht mehr aus sich gemacht zu haben und dich deshalb dazu anzuspornen (wenn er damit auch eher das Gegenteil erreicht....das merkt er vielleicht nicht).

HAst du deine Eltern mal eingeladen? Meine kamen auch nie zu Besuch einfach so... da musste schon was "Besonderes" sein und ich sie einladen.. Es war bei uns einfach immer so, dass ich zu ihnen gefahren bin.

In Gewissen Dingen würde ich einfach nicht mit ihm Diskutieren. Ich weiß man will dann den anderen überzeugen, oder zumindest dass die Meinung akzeptiert wird. Bei manchen Menschen geht das nicht. Da muss man aufhören sich zu rechtfertigen und aufhören zu dikutieren - sag einfach "darüber diskutiere ich nicht" und aus.

Ich würde dir raten mal mit deinemVater zu reden...... Ganz in Ruhe ohen Vorwürfe ihm sagen wie DU dich fühlst..... vielleicht ist es ihm gar nicht klar.
Wenn dein Vater so ein Typ wie meine Schwiegermutter ist, dann wird auch das nichts bringen dann kannst du nur
a)akzeptieren wie dein Vater ist, das Beste draus machen und es nicht so an dich ranlassen
oder b) den Kontakt einschränken.

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Hi,
leider werden viele Leute immer eigenartiger wenn sie "alt" werden. Wichtig ist, dass Du Dir das nicht gefallen lässt. Sag ihm deutlich was für ein Arschloch er ist. Sicher kannst Du es netter ausdrücken wenn Du möchtest. Mach aber klar, dass Dich seine Meinung zu Deinem Leben nicht interessiert wenn er nur Kritik hat, Du so glücklich bist und wenn ihm das nicht reicht ist das nicht Dein Problem. Es gibt Dinge die bekommt man von anderen Leuten einfach nicht, wie Du die Anerkennung von Deinem Vater. Das ist traurig aber wahrscheinlich auch nicht zu ändern. Ich würde mich schon ein bisschen zurück ziehen, wenn Du ihm die Meinung zu seinem Verhalten gegeigt hast. Nicht den Kontakt abbrechen aber so reduzieren das es Dir gut tut. So bekommst Du dann selbst Abstand. Konzentriere Dich auf Deine kleine Familie und lass Dir nichts einreden. Du bist auch nicht abhängig von seiner Anerkennung. Du weißt das du glücklich bist und das ist die Hauptsache.

LG und alles Gute

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hallo!
ich denke, du solltest dich etwas mehr von deinem vater lösen - praktisch, aber auch gedanklich. du bist jetzt kein 12jähriges kind mehr, sondern eine erwachsene frau mit einem eigenen leben, eigenen grundsätzen. für ihn bist du noch die kleine tochter, die er erziehen muss - und es wirkt, als fühltest du dich in seinem beisein auch so. löse dich davon. ich persönlich würde mich etwas zurückziehen und seine kommentare ins leere laufen lassen (überhören und dann direkt mit deiner mama ein gespräch anfangen, einfach milde lächeln und dir deinen teil denken, "falsch" verstehen und den kommentar umdrehen à la: "schön, dass du dich auch so mit uns freust *breites grinsen* oder ihn umarmen! "wir sind auch sehr glücklich mit der namenswahl!". das wird ihn erstmal verwirren und gibt dir die möglichkeit, blitzschnell das thema zu wechseln "morgen soll es ja so schütten".
es ist nicht leicht, aber löse dich. du bist erwachsen :-). du wirst merken, dass es nicht mehr ganz so weh tut.
ich vermute, dein vater ist einfach unglücklich in seinem rentendasein

glg & eine wunderschöne geburt :-)

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du bist fast 30 jahre alt, verheiratet und schwanger. zeit, erwachsen zu werden.

dein vater ist dein vater, den wirst du nicht ändern.

aber du solltest dich längst ändern und aus der rolle des kleinen kindes schlüpfen, das permanent die anerkennung von papa sucht. wenn du dich benimmst wie eine erwachsene (und dazu gehört es, deinem vater klare ansagen zu machen und dann auch durchzuziehen), wird er lernern, dich zu behandeln wie eine erwachsene. oder auch nicht, aber dann wirst du die konsequenzen draus ziehen.

wenn du glücklich bist, mit dem was du erreicht hast, dann sei glücklich. und bettel nicht um papas anerkennung.

dass dein bruder mit 18 sich noch benimmt wie ein kleines kind, finde ich nicht soo ungewöhnlich, aber eine frau von 29 sollte es doch besser wissen, oder?

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Hey ,das mache ich ständig .und genau deswegen streiten wir uns immer .weil im Prinzip nie das getan habe ,was er wollte .natürlich bin ich erwachsen und hab meine eigene Familie ,aber er bleibt immer mein Vater .welche Tochter möchte keine Anerkennung von seinem Vater .ich bräuchte nichtmal Anerkennung ,Akzeptanz und Respekt würde mir schon reichen .da kann man 20 oder 60 sein ,es tut immer gleich weh.und irgendwie besonders dann ,wenn man eine eigene Familie erwartet ,weil man sich dann fragt ,we es mit Enkel sein wird .auch weil man sich fragt wieviel Zeit einem noch bleibt mir t seinen Eltern und möchte natürlich Frieden schließen mit allem .voralöem war das alles mal anders .er war nicht schon immer so gewesen .erst seit der Rente ist er so komisch geworden .

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erwachsene streiten sich nicht darum, ob papa sie anerkennt.

erwachsene machen dem papa klare vorgaben für den kontakt, und wenn er sie nicht einhalten kann, gehen sie.

ich hab auch probleme mit meinem vater gehabt, ganz ähnliche wie du, dass ich um anerkennung gebettelt habe. aber als ich erkannt habe, dass ich mich benehme wie ein kleines kind und mein verhalten verändert habe, hat er angefangen mich zu respektieren.

wenn du so gefangen bist, dass du das alleine nicht hinbekommst, such dir einen coach oder einen therapeuten, der dir hilft.

nochmal: du kannst deinen vater nicht ändern. du kannst dich ändern. und wenn du glück hast, ändert sich dadurch auch dein umfeld. und wenn nicht, hast du zumindest gelernt, damit vernünftig umzugehen.

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ich würde meinen Eltern einen Brief schreiben, wenn ich ihnen denn nicht direkt sagen könnte, was mir auf dem Herzen liegt.
In den Brief würde ich all das schreiben, was mir wehtut. Schön in Ich-Botschaften, damit Papa sich nicht verteidigen muss.
Und dann würde ich meine Schlüsse daraus ziehen und den Kontakt herunterfahren.

Der kleine Bruder ist noch jung, der kann nix dafür. Er ist der letzte, der noch zu Hause ist. Vielleicht trägt er auch die gesamte Last mit, die dein Vater sich aufgeschultert hat, weil er meint, IHR GROßEN hättet mehr aus euch machen sollen. Kann sein, dass euer kleiner Bruder nun studieren geht und der Überflieger wird, einfach weil er es unbewusst als seine Verpflichtung sieht, um Papa glücklich zu machen. Sieh sein Verhalten mal von der Seite. Und stell dir den Ärger vor, wenn der Jüngste nun auch noch einfach das macht, was er will, und nicht, was Papa sich wünscht. Das nur, um dem Kleinen ein wenig Verständnis entgegen zu bringen, vielleicht.
Papas Verhalten kann man durchaus psychologisch erklären, vielleicht hilft es dir, dich da abzugrenzen. ich kenne seine Vergangenheit nicht, seine vergrabenen Wünsche, die er auf seine Kinder übertragen hat etc. Aber das ist oft so in Familien. Was die Eltern nicht geschafft haben, soll doch bitte die Kinder erreichen. Tun sie es nicht, sind die Eltern enttäuscht.
Eltern haben ausserdem fast immer eine andere Wahrnehmung von der Vergangenheit als man selbst. Lass ihm seine, stelle aber klar, dass du das ganz anders siehst und seine Sichtweise niemals mit deiner übereinstimmt (von wegen, es habe so viele Probleme mit euch gegeben - vielleicht für ihn, weil ihr nicht das getan habt, was er sich vorgestellt hat)

Wie auch immer. MEHR räumlicher Abstand täte dir besser, sozusagen.

Lass los und mach dich frei. Was ich noch tun würde: Meinen Frieden machen damit, dass Papa sich etwas gewünscht hat, das er nicht hat erwarten können. Er tut das nicht, weil er euch großen Kinder nicht mag, sondern weil er eine andere Vorstellung vom Leben hat.

ich atme bei meiner Ma oft ein und aus, denn sie sieht unsere Kindheit oft rosarot und ich sehe viel grau dabei. Sie hat mich schon oft auf bestimmte Dinge angesprochen, wollte meine Sichtweise hören (hat sich viel mit Autobiographie beschäftigt). Meine ehrlichen Antworten taten und tun ihr sichtlich weh - ich gehe Stück für Stück dazu über, meine Sichtweise zu modifizieren, damit es für sie erträglicher ist, ich aber dennoch nicht lügen muss.

Das ist nicht leicht. Aber wir machen Stück für Stück unseren Frieden mit der Vergangenheit. Und staunen beide darüber, wie unterschiedlich zwei Menschen, die sich mal so nah waren, bestimmte Situationen erlebt haben.

Naja. Ich denke, das gehört zum Erwachsenwerden mit dazu.

L G und viel Kraft

White

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Hallo!

Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Das hat viele Gründe und die haben wenig mit dem Problem zu tun, dass du schilderst.

Ich habe immer wieder damit gehadert und habe irgendwie gehofft, dass meine Eltern so werden wie ich sie haben will. Dass ich das bekomme, was ich benötige an Anerkennung, Aufmerksamkeit usw.

Mittlerweile hege ich keinen Groll, habe aber auch keine Sehnsucht mehr nach ihnen. Sie konnten oder wollten mir nicht geben, was ich brauchte, können mein Leben so wie es ist nicht anerkennen. Wenn es nach meinem Vater gegangen wäre, hätte ich einen Mann, der so ähnlich tickt wie er selber, der nicht aus der Kleinstadt weg will und zufrieden wäre mit wenig Ausbildung und Bier am Feierabend und samstags Auto waschen. Hätte ja auch so werden können, wurde aber ganz anders. Damit konnten er und meine Mutter gar nicht umgehen, dass mein Leben so anders verläuft als ihres.

Das ist dann der Punkt, an dem man erwachsen wird. Es ist nicht mehr nötig, dass sie es erkennen und anerkennen. Ich muss es ihnen nicht mehr recht machen. Es muss für mich passen, meine Aufgabe ist es jetzt z.B. dafür zu sorgen, dass meine Kinder ihren Weg finden. Der muss in IHRE Zeit passen, nicht in meine.

Genau wie du bin ich dieser fehlenden Anerkennung eine Weile hinterher gelaufen. Ich habe versucht sie zu verstehen, wollte alles oder wenigstens das meiste richtig machen, aber sie ließen mir dafür gar keinen Platz. Heute weiß ich selber, was ich geleistet habe, was ich kann und brauche das nicht mehr von meinen Eltern.

Das heißt jetzt nicht, dass du den Kontakt abbrechen musst, aber ich würde deinen Vater an deiner Stelle einfach mal labern lassen. Wenn er eine Rede wie die erwähnte hält, würde ich vielleicht aufstehen und gehen oder hinterher mit dem Bruder, der dir nahe ist, reden. Und dann abhaken. Das hat alles nichts mit dir zu tun. Es ist dein Vater, der nicht versteht, dass das Leben weiter geht, dass du ein anderes führst als er sich das vorstellen konnte. Materiell bist von ihm unabhängig. Jetzt musst du noch das Emotionale hinkriegen.

Dein kleiner Bruder wird auch noch groß ...oder auch nicht. Wenn nicht, musst du ihn um gar nichts beneiden.

LG

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Hallo du Arme!

Das hört sich total schrecklich an.
Ich kann verstehen, wie traurig es dich machen muss, so von deinem Vater behandelt zu werden. Mein Vater sagt immer:"Das wichtigste, was du deinen Kindern beibringen musst, damit sie ein glückliches Leben haben können, ist, dass sie genau so richtig sind, wie sie sind."
Mein Vater hatte nämlich auch so einen Vater wie du. Er wurde von ihm noch kritisiert, als dieser im Sterben lag.
Du kannst deinen Vater nicht mehr ändern. Du musst dich (und deine kleine Familie) schützen. Vielleicht kann dir eine Therapie helfen, einen Umgang mit ihm zu finden.
Den Kontakt würde ich sofort auf das nötigste beschränken und klare Grenzen ziehen.

Alles Gute!