Darf ich das (nicht) fühlen?

Hallo ihr Lieben,

ich bin jetzt seit 3 Jahren Mutter und ich muss sagen ich finde es schrecklich.
Meine kleine Laura war nicht geplant aber ich habe mich während der Schwangerschaft auf sie gefreut. Und das obwohl ich gerade mit beiden Beinen im Berufsleben gestanden bin.

Als sie dann auf der Welt war, begann der Horror. Mein Leben hat sich von heute auf morgen komplett verändert, ich musste meinen Traumjob aufgeben und bin zum Heimchen am Herd mutiert. Ich kann mit dem Thema Kinder nicht viel anfangen, klar sind Kinder ganz nett, aber sie Rund um die Uhr zu haben ist nicht so toll wie man sich das vorstellt. Ich fühl mich eingesperrt und als Persönlichkeit nicht mehr wahrgenommen, sondern nur noch als Mutter. Ständig dreht sich alles nur noch um die Kleine, auch bei Bekannten und Freunden. Es gibt KEIN anderes Thema mehr. Diese Mutterrolle nervt mich einfach, ich bin das einfach nicht, mich nervt Kindergeschrei, ich hasse Spielplätze und ständige Gespräche über die richtige Ernährung, Erziehung und die neusten Kinderspielzeuge. Ich weiß nicht ob man das sagen darf, ohne gleich als Rabenmutter zu gelten, aber wenn ich mich nochmal die Zeit zurückdrehen könnte würde ich mich gegen ein Kind entscheiden. Ich liebe meine Tochter, aber die Liebe zu ihr kann das nicht ausgleichen was ich in meinem Leben verpasse.
Ich mach mir deswegen auch ständig selbst Vorwürfe, aber ich bin das eben einfach nicht. Ich würde das auch öffentlich nie sagen, weil mich Andere sicher verurteilen würden....Trotzdem würde ich gerne wissen, ob es noch jemandem so geht. Wie soll ich mit dem umgehen, was ich fühle? Darf ich das?

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Natürlich darfst du das. Google mal zu "regretting motherhood".

Ich kann das teilweise nachvollziehen. Dieses Drumherum was Kinder mit sich bringen, ging mir auch oft tierisch auf den Keks. Z. B. andere Mütter ;-) die dann Bastelnachmittage für Eltern in der Kita oder sogar der 1. Klasse organisieren wollten. Ich habe basteln als Kind schon gehasst. Oder die tollen Erzählungen im Pekip, auf den Spielplätzen, etc. Was Jeremy-Pascal schon alles kann oder dass Charlodde streng bio ernährt wird. Bääääh bin ich froh, dass mein Sohn dem entwachsen ist!!

Um diesen Gefühl entgegen zu wirken habe ich den Fokus darauf gelegt, eine Frau zu sein, die ein Kind hat und mich geweigert ein Mutti zu sein, das tagein tagaus nur ums Kind kreiselt.

Dazu gehört z. B. wieder zu arbeiten, wenn dir das wichtig ist. Sich kein schlechtes Gewissen anquatschen zu lassen, wenn man das eigene Kind lieber dosiert als 24/7 um sich hat.

Man kann nichts für die eigenen Gefühle. Aber man sollte versuchen für alle Betroffenen das Beste daraus zu machen.

LG Küstenkönigin (im nächsten Leben entweder Mann, Stein oder Kater ;-) )

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#rofl#rofl#rofl

Ich kann nimmer, echt danke

Ich hab solche Mütter noch nicht erlebt kann mir aber vorstellen das es anstrengend ist.....Und ja ich kann auch teilweise verstehen das man das nicht ganz mag, ich lieb meinen Wurm aber es gibt Tage wo ich einfach auf eine einsame Insel will mit gar nix ausser ganz viel Ruhe #rofl

Und meiner ist noch klein #rofl Juhu

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Zitat: "Im nächsten Leben entweder Mann, Stein oder Kater ;-) "

Oh. Mein. Gott. You made my day! :D
Beste Aussage seit langem hier. :D

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Hallo

hm. Es gibt eben Menschen die sind voll und ganz Mutter andere wiederrum nicht, schade das es bei dir wenn du freunde triffst nur um das eine Thema geht, such dir da einen ausgleich vielleicht, neue freunde die andere Themen gleiche wie dich interessieren drauf haben?

Arbeitest du auch wieder? Ich könnte auch nicht nur zuhause sein Kind Haushalt, ich bin gerne Mama anders als du, was heisst du bist sicher auch gern dennoch Mama, aber ich würde auch druchdrehen nur zuhause zu sein, ich brauch auch Freiraum und arbeit

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Liebe Froschkönigin,

Ich habe (noch) kein Kind, deswegen kann ich dir nicht sagen, wie es mir in der Mutterrolle gehen wird. Aber ich finde du hast selbstverständlich das "Recht" so zu fühlen. Die Gefühle sind erstmal einfach da. So wie sich Verliebtheit nicht erzwingen lässt oder Angst vor der dunklen Ecke im Keller nicht leugnen. Gefühle sind einfach. Wichtig finde ich allerdings, dass sich aus dem Vorhandensein von bestimmten Gefühlen keine unausweichlichen Handlungen ergeben.

Was will ich damit sagen? Wenn ich Angst vor der dunkeln Ecke im Keller habe, dann kann ich diese Angst nicht einfach wegzaubern. Die ist einfach da und lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Aber als erwachsene Frau muss ich deswegen nicht bis in alle Ewigkeit den Keller meiden. Eventuell steht da die Waschmaschine und ich sollte wirklich hin und wieder mal runter gehen. Dann muss und kann ich Strategien entwickeln, wie ich es schaffe die Wäsche zu waschen TROTZ meiner Angst.

Ob du eine "gute" Mutter bist, zeigt sich meiner Meinung nach nicht darin, wie sehr du es liebst (ausschließlich) in der Rolle der Mutter zu sein. Sondern in deinem Umgang mit deiner Tochter :-)

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Oh je!
Das klingt hart!
Manchmal muss man aber auch mal ehrlich sein dürfen.
Wahrscheinlich ist es für deine Tochter sogar besser, wenn du dich nicht verstellst.
Das Kind zu bekommen war aber DEINE Entscheidung, nicht die deines Kindes und du hasst die Verantwortung, dass es deiner Tochter gut geht!
Kann deine Tochter denn nicht in die KiTa und du gehst wieder in deinen Job zurück oder wenigstens in deine Berufssparte?
Keiner verlangt heute von jungen Müttern ein Hausfrauendasein!
Wenn du damit unglücklich bist, dann schau nach Alternativen, aber mach nicht den Fehler, dein Kind für deine Enscheidungen verantwortlich zu machen.

Generell, halte ich es für absolut legitim, phasenweise so zu denken wie du, wenn das aber zu einer grundlegenden Lebenseinstellung wird, solltest du dringend etwas ändern!

So ein klitzekleines bißchen depressive Verstimmung schwingt nach meinem Empfinden in deinem Beitrag mit, hast du Probleme, die in diese Richtung gehen?

liebe Grüße und positive Gedanken
von unbekannter Seite :-)

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Oh,

da hat sich ein " hasst" eingeschlichen,

sollte natürlich "hast " heißen, sonst ist der Satz noch missverständlich!#hicks
sorry!

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Moin,

Natürlich darf man das sagen, für viele Mütter ist das Kind nicht die alleinige Erfüllung, für mich auch nicht! Und jedes Kleinkind ist sauanstrengend auf seine Weise, auch wenn jetzt hier wieder einige aufschreien aber glaube mir viele der Mütter die ihre Kinder in die Kita geben "wissen warum" ;-) Ich bin zwar der Typ der sich gerne mit einem Kleinkuind beschäftig aber "Spielplatztalk" brauch ich auch nicht, ich rede lieber über Bau, Handarbeiten, Football, ...

Aber um einen ist die harte Phase ja fast vorbei, sie kommt doch bestimmt bald in den Kindergarten und Du hast wieder Freiraum und kannst wieder arbeiten gehen? mit 3 Jahren kann sie auch bald alleine in Vereine gehen, mit 3 oder 4 fangen oft schon die Gruppen an die ohne Eltern stattfinden, dann musst Du nicht mehr auf den Spielplatz.

Ich gebe einer anderen Antwort hier Recht, vielleicht solltest Du Dir professionelle Hilfe suchen, Dein Post klingt wirklich nach einer '(beginnenden?) depressiven Verstimmung oder danach dass auch vor Deinem Kind etwas "schon nicht gestimmt hat". Es klingt (man kann natürlich nur das deuten was man liest) schon so als wäre Dein Job Dein Leben gewesen, und das ist psychisch gesehen schon mal nicht gesund. Es gibt nicht nur einen körperlich gesunden Lebensstil, sondern auch einen psychisch gesunden Lebensstil, und der besteht aus vielen kleinen Elementen. Der besteht aus Beruf, Familie und Hobbies / persönlichen Interessen. Wenn der Lebensinhalt schon nur der Traumjob war ist da schon das Kind in den Brunnen gefallen, wenn Du verstehst was ich meine.

Soll heißen Du musst Dich mal eventuell auch mit Hilfe (Familienberatung, Frauenhaus etc) mit Deinem Lebensinhalt außenandersetzen. Damit was Dir wichtig ist, was Dich außer dem Traumjob "aufrecht" halten kann. Bergwandern, Rennkart fahren, Bootstouren, Nähen, Musik, Malen, Städtereisen, ... das alles geht durchaus mit Kind. ....

Es gibt wenig Dinge die man wirklich mit einem dreijährigen Kind komplett abschreiben kann, ich kenne sehr viele die auch "extremere" Hobbies und auch Jobs mit Kleinkind gehandelt bekommen. Um ehrlich zu sein, die "besten" und auch glücklichsten und ausgeglichensten Mütter die ich kenne sind "Rabenmütter", haben nebenbei noch 2 Pferde oder 3 Hunde, spielen noch im Philharmonieorchester mit, haben sich mit ihrem Näh- und Designstudio selbständig gemacht, ... aber alle halten damit die Balance und sind richtig gute Eltern!

LG
Pikku

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Jeder hat ein Recht darauf, seine Gefühle offen darzulegen. Ich kenne eigentlich keine Mutter, die alleinige Erfüllung im Mutter-sein findet.

Darf ich fragen, warum du deinen Job aufgeben musstest? Ich hatte ein Jahr EZ und bin dann mit 90% wieder eingestiegen. Hat problemlos geklappt.

Wenn du keine Lust auf den Spielplatz hast, dann macht was anderes. Museum, Zoo, Stadt Trip.. Klappt mit meinem 2 jährigen easy.

Dass es mit 3 immer noch kein anderes Thema als das Kind gibt, wundert mich. Ich hab diverse Hobbies etc abseits von zu Hause und treffe mich oft mit Freunden. Klar fragen die mal nach dem Kurzen, aber dann reden wir über was anderes. Zur Not wechsel ich dann auch mal das Thema.

Ich kann dich vollkommen verstehen und deine Gefühle sind absolut berechtigt, aber jeder ist seines Glückes Schmied, es ist unfair deinen ganzen Frust nur dem Kind in die Schuhe zu schieben. Such dir Arbeit, sag deinen Freunden, dass du keine Lust hast nur über Kinderkram zu quatschen, such dir ein Hobby etc. Zufriedene Mutter gleich zufriedenes Kind.

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Hallo,

Du darfst schon so fühlen - aber im Selbstmitleid zerfließen bringt dich auf Dauer nicht weit(er).

Warum arbeitest du nicht? Was ist mit dem Vater deiner Tochter? Warum reden alle nur über das Kind?

Ich bin jetzt zweifache Mama, Zwerg geht seit August ein paar Stunden in die Krippe, ich habe immer gearbeitet. Ist manchmal ein Spagat und ich hatte weder Zeit noch Lust zu irgendwelchen Kursen oder Müttertreffen.

Ich persönlich kann auch mit fremden Kindern nicht viel bis nichts anfangen...

Aber ich bin zufrieden. Weil ich mich nicht verstelle und verstellen muss.

Vielleicht solltest Du da mal ansetzen? Ich glaube übrigens nicht, dass die Supermuttis ihren Kindern einen gefallen tun auf Dauer gesehen.

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Hi,

ich denke, es ist ok, so zu fühlen. Das Gefühl ist nun mal da. Gefühle verdrängen bringt nichts, macht alles nur schlimmer.

Problem ist nur, du kannst an der Situation nichts ändern.

Wenn man im 3.Semester feststellen, dass einem der Studiengang nicht passt, kann man wechseln. Wenn man im Job unzufrieden ist, sucht man sich einen neuen. Wenn man mit einem Partner unglücklich ist, trennt man sich... Aber dein Kind ist nun mal da. Ein Kind bringt dich in eine Situation, die nicht mehr zu ändern ist!

Aber du kannst an deinem Leben um die Mutterrolle herum arbeiten!
- Bringt dein Kind in die Kita und gehe wieder arbeiten!
- Deine Freunde wollen über nichts anderes reden, mach dicht und rede selbst über andere Themen
- Knüpfe neue Kontakte
- Suche dir Hobbys
- etc.

Du verpasst vieles im Leben... aber nicht alles. Manches kann tun dir zurückholen, nur nicht mehr in dem Umfang wie früher. Und keine Tochter wächst ja...

Suche dir Unterstützung, arbeite an dir und an deiner Einstellung...

Du bist keine Frau die in ihrer Mutterrolle zu 100% aufgeht, aber du kannst eine Frau werden, die eine Tochter großzieht und glücklich auch damit ist.

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Oh je. Du klingst sehr genervt. Kannst du nicht arbeiten?

Ich liebe meine Kleine und genieße inzwischen die Zeit mit ihr total.

Vor allem seitdem ich wieder 39std die Woche arbeite und sie nur noch 2stunden täglich sehe;-) da nervt sie mich kaum sondern ich freue mich über jeden neue Entwicklungsschritt.

Ich kann mir jetzt auch nur noch schwer vorstellen sie 24std/7tage die woche um mich zu haben#schwitz. Das war echt nervig und anstrengend den ganzen Tag mit ihr!
Gehst du denn auch regelmäßig mal alleine aus und triffst dich mit Freunden ohne kind und kinderwunsch? Ich merke nach solchen Abenden immer wieder wie schön es ist auch mal über andere Themen als Kinder zu reden:-)
Ich bereue meine Entscheidung für ein Kind nicht (lang gewünschtes Wunschkind) und freue mixh aufs zweite Kind aber ich finde es sehr ehrlich und total ok wenn das jemand anders empfindet!!! Besonders wenn es ungeplant war kann ich das total verstehen. Ich vermisse auch öfter mein altes Leben obwohl ich vor meiner Tochter seit 6Jahren nur an Kinder gedacht habe bis endlich mein Mann auch eins wollte!!!!
Da kann ich gut verstehen wie groß erst die Sehnsucht nach dem alten Leben sein muss wenn es ungeplant so kam!
Ich finde deine Gefühle total normal und ok, aber tu doch was dagegen damit du mit der Situation besser klar kommst!!
Lg
Latemachiatto