Nachbar verstorben. Wie an Frau heran treten?

Hallo ihr lieben

ich wusste nicht so recht wohin mit dem Thema und hoffe das es okay ist wenn ich hier Nachfrage. Es ist doch eher eine emotionale Geschichte.

Wir haben einen Nachbarn der neben uns ein Grundstück hat. Nicht bebaut. Er kam alle 4 Wochen im Sommer mal zum Rasen mähen. Er wohnte mit seiner Frau in einem anderen Ort in einem Haus mit Garten. Wir haben schon lang großes Interesse an dem Grundstück neben uns und fragten ihn vor Jahren schon ob er es verkaufen würde. Seine Frau hat immer gesagt „von mir aus könnt ihr es haben, um so schneller weg um so besser.“ er wollte jedoch noch warten hat aber nie nein gesagt.

Beide sind bzw waren liebe nette Leute, bodenständig und haben das Herz am rechten Fleck. Wir haben sie nicht oft gesehen da sie selten auf dem Grundstück waren, wenn nur mal zur Gartenarbeit oder so.

Nun ist der Mann leider ganz plötzlich verstorben. Und mir tut es wirklich sehr sehr leid. Und ihr wisst bestimmt worauf wir hinaus wollen.

Wie gebe ich der Witwe zu verstehen das wir ihr das Grundstück sofort abkaufen würden ohne das es pietätlos wirkt? Erst einmal ist nächsten Freitag die Beerdigung, mein Mann und ich werden sich hin gehen. Ich ich habe einfach Angst das es Mega geschmacklos ist nachzufragen. Ich habe so ein schlechtes Gewissen dabei irgendwie, wisst ihr was ich mein.

Auf der anderen Seite ist so eine Beerdigung etc. ja auch sehr teuer und vielleicht ist sie garnicht so abgeneigt. Sie denkt bestimmt im Moment mit keiner Silbe daran das wir gern das Grundstück haben möchten, da sie einfach andere Sachen im Kopf hat.

Icv möchte mich einfach nur in ihr Gedächtnis rufen und sie soll wissen das wir es sofort nehmen würden, wenn sie sich zu einem Verkauf entscheidet.

Wie würdet ihr das machen? Sie ansprechen nach der Beerdigung? Etwas in die Beileidskarte schreiben mit Telefonnummer oder so?
Wie würdet ihr das machen.

Ach ich bin so hin und her gerissen und fühle mich irgendwie doof und schlecht dabei.

Liebe Grüße

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Blos nicht ansprechen! Schon gar nicht auf der Beerdigung. #schock

Wenn überhaupt würde ich das viel taktischer angehen und nach zwei oder drei Wochen anrufen und die Frau fragen, ob Dein Mann das Grundstück ab sofort mitmähen soll. Immerhin ist ihr Mann gestorben, sie wird es wohl kaum selbst mähen. Sollte DANN von IHR aus das Gespräch auf den Verkauf kommen, okay. Dann wäre ich aber noch taktvoll genug zu sagen, dass immer noch Interesse besteht, man das aber gerne bei einem Kaffee in ein paar Wochen noch klären kann. Ansonsten zeigt schon das Mähen des Rasens genug Interesse und wenn sie für weitere Überlegungen zum Thema keinen Kopf hat, kann man sie später noch direkt ansprechen.

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Das finde ich eine sehr gute Idee!!!!
Daumen hoch für diesen Einfall.

Und... Bitte nicht die trauernde Witwe belatschern.
Mein Vater ist vor 2 Monaten verstorben. Du willst gar nicht wissen, was wir alles in der letzten Zeit regeln mussten. Da hätten wir überhaupt keinen Kopf für sowas gehabt. Und ICH hätte es in dem Moment auch wirklich als frech empfunden.

Also. Die Idee mit dem Anbieten vom Rasen mähen finde ich gut.
Sie wird sich das Interesse schon gemerkt haben. Damit unterstützt Ihr es ja nur.
Und ihr werdet in guter Erinnerung bleiben.

Viel Erfolg.

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Im Zusammenhang mit der Beerdigung würde ich gar NICHTS sagen oder schreiben. Das fände ich tatsächlich pietätlos. Gebt ihr erstmal Zeit zum Trauern. Auch wenn die Beerdigung teuer ist, wird sie momentan nicht an den Verkauf denken. Wer weiß, warum ihr Mann an dem Grundstück hing - vllt hat sich durch seinen Tod ihre Meinung auch geändert.

Ich weiß, es gibt viele Menschen die forscher / direkter (mutiger?) als ich sind aber ehrlich, ich würde erstmal abwarten. Sie weiß, dass ihr interessiert seid. Wenn sie verkaufen will, wird sie sicher an euch denken. Vllt. taucht sie auch mal am Grundstück auf und ihr könnt "zufällig" im Gespräch drauf kommen...
Aber fragen würde ich momentan nicht, das fände ich irgendwie taktlos...

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Hallo. Ich würde auch abwarten. Mein Schwiegervater ist vor kurzem verstorben und meine Schwiegermutter hätte für so ein Anliegen gerade überhaupt kein Gehör. Es würde sie wahrscheinlich noch mehr aufregen als es die ganze Situation eh schon tut. Es gibt im Moment so viele Wege zu erledigen, der Umgang mit der neuen Situation und vieles mehr. Geht zur Beerdigung und vielleicht spricht sie euch an (was ich nicht glaube). Ansonsten lasst sie erstmal in Ruhe.

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Bei uns in der Gegend gibt es weit weit mehr Interessenten als es Grundstücke oder Häuser gibt... daher haben gerade ältere Leute bspw meine Schwiegereltern regelmäßig Briefe im Briefkasten von potentiellen Käufern. Wenn einer verstirbt, sieht man sehr schnell ein großes Schild im Vorgarten „nein, wir verkaufen nicht! Bitte nicht klingeln!“ ich weiß, dass es viele schlimm finden und die Briefe wütend zerrissen werden. Andere (bspw die Schwiegereltern) heben die Zettel auf „für alle Fälle!“
Wie auch immer. ICH würde die Witwe erstmal in Ruhe lassen und auf meine Chance lauern „zufällig“ mit ihr ins Gespräch zu kommen! Kann aber sein, dass euch andere zuvor kommen und das Grundstück weglaufen! Aber dann ist das so!

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Sprecht das Thema bitte NICHT an. Erst recht nicht im Rahmen einer Trauerfeier oder von Beileidsbekundungen! Sowas ist unterste Pietätlosigkeit.
Ein Kumpel hat sowas mal gemacht, zwar ging es um ein Haus und er hat auch ein paar Tage gewartet, aber da er Angst hatte, dass es anderweitig weggeht, wollte er vorwirken...und hat sich alles verspielt! Die Verwandten haben sich tierisch aufgeregt, wie man so taktlos sein kann.

Also nein, macht es nicht. Ihr habt den Vorteil, dass die Frau es bereits weiß (war bei meinem Kumpel nicht der Fall). Sobald sie dafür wieder einen Kopf haben wird, wird es ihr einfallen, dass ihr Interesse habt und auf euch zukommen.

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Hi,

Kondolenzkarte einwerfen, auf der Beerdigung erscheinen und Beileid ausdrücken. Ihr werdet dort schon merken, wie gut sie damit umgeht.

Wirkt sie sehr gefasst und ruhig, würde ich eine Woche später per Brief anfragen.
Ist sie sehr verzweifelt, dann würde ich 3-4 Wochen warten.

Alternativ, falls ihr das Gefühl habt, sie erkennt euch nicht, ist nichts gegen eine kurze Vorstellung einzuwenden, dass ihr Nachbarn XY seid vom Grundstück nebenan. Mehr aber auch nicht.

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Ich würde überhaupt nicht zur Beerdigung gehen, wenn ich davon ausgehe, dass die Angehörigen mich gar nicht (er)kennen, ich finde das nicht angebracht, vor allem im Zusammenhang mit der tatsächlichen Intention der TE.

Gruß
W

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Nichts würde ich machen außer zur Beerdigung gehen und Beileid aussprechen und/oder Karte schreiben.

Dass ihr Interesse habt, weiß sie doch. Warum sollte sie also, falls sie verkaufen will, andere Käufer suchen?

Jetzt nachzufragen fände ich sehr geschmacklos, nächstes Jahr vielleicht, wenn sie da ist, und ihr euch normal unterhaltet...

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Hi,
ganz einfach, wenn Ihr Angst habt, vergessen zu werden oder das ein anderer schneller ist......

Ihr schreibt ihr eine Karte zur Beerdigung und geht hin.

Kurz danach schreibt ihr einen Brief, das ihr Eure Hilfe für das Grundstück anbietet, das ihr gerne ersteinmal die Pflege übernimmt und im Winter wenn es ansteht auch Schnee schiebt.....ja nachdem, ihr wollt ihr helfen,,,.
Somit könnt ihr helfen, Euch einbringen und nicht in Vergessenheit geraten.....ihr könnt dadurch regelmässig anrufen. das alles Ok ist, etc. ....und irgendwann , wenn ihr merkt es passt, einfach den Verkauf ansprechen

lg
lisa

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Als Nachbarn habt ihr doch in der Regel Vorkaufsrecht, sollte es wirklich zum Verkauf kommen.

In dieser Situation würde ich es erst mal nicht zum Thema machen.

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Nachbarn haben in Deutschland ein Vorkaufsrecht? Echt?

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Ja, hat man, auch wenn man das als Verkäufer mit Tricks umgehen kann, aber der Gesetzgeber sieht es so vor. Kenne das auch so persönlich, z. B würde meinen Eltern das Nachbargrunstück angeboten als es jemand anders kaufen wollte, da sie andernfalls gegen den geschlossenen Vertrag vorgehen hätten können.

Meine Freundin hat als Mieterin das Haus gekauft, in dem sie schon länger wohnte (auch da hat man Vorkaufsrecht gegenüber Dritten), aber sie erwähnte nach dem Notartermin dass sie hofft dass jetzt nicht noch der Nachbar Ansprüche erhebt.

Und - dritter Fall - aus einer Erbengemeinschaft wollten zwei verkaufen, der Dritte hat es zum ortsüblichen Preis ausgelöst, obwohl sie verstritten waren und es noch andere Interessenten gab.

Also, ich würde jetzt auf keinen Fall darauf drängen. Warum sollte die Witwe nicht an die TE denken wenn sie verkaufen möchte, solange sie es jetzt nicht vergeigt mit fragwürdigen Aktionen? Im Zweifel kann man den Kauvertrag eines Dritten anfechten. Der Gesetzgeber erkennt damit das berechtigte Interesse eines Anliegers an, über angrenzende Grundstücke mitentscheiden zu können.

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