Gemeinschaftsgarten

Hallo ihr Lieben,

wir waren unglaublich froh, als wir hier eingezogen sind. Tolle Wohnung und vor allem: ein wunderschöner Gemeinschaftsgarten mit Sandkasten und Klettergerüst #verliebt

Tja, da kannten wir die Nachbarn noch nicht.

Es gibt zwei weitere Familien, die den Garten regelmäßig nutzen.

Familie eins ist sehr nett. Sie haben zwei kleine Mädchen (2,5 Jahre alt und 10 Monate), mit denen unser Sohn (14 Monate) gerne spielt. Natürlich nehmen sich die Kinder gegenseitig mal was weg, werfen mit Sand ... Aber alles im Rahmen. Die Eltern sind sehr nett und wir freuen uns immer, sie draußen zu sehen #winke

Das Problem ist Familie zwei. Den Vater kenne ich nicht, nur flüchtig vom Sehen. Die Mutter ist fast immer mit ihrem Sohn (4 Jahre) im Garten. Sie führt eine unglückliche Ehe und ist unglücklich in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter. Sie hat eine schlechte Beziehung zu ihren Eltern und bricht deshalb immer mal wieder den Kontakt ab. Am Anfang dachte ich, gut, dass sie sich mir gegenüber öffnen kann. Es hilft ihr bestimmt, wenn ich zuhöre. Inzwischen höre ich seit über einem Jahr zu. Sobald sie mich sieht, jammert sie über ihr Leben und hört erst auf, wenn wir gehen. Ich halte das einfach nicht mehr aus. Vor allem nicht vor den Kindern. Ich kann nicht mal ein paar Sätze in Ruhe zu meinem Sohn sagen, während sie dabei ist #zitter

Ihr Sohn kann überhaupt nicht einschätzen, dass er viel stärker als die anderen Kinder ist. Neulich hat er dem anderen Nachbarsmädchen die Puppe weggerissen. Als das Mädchen geweint hat, meinte die Mutter des Jungen nur: "Du musst auch teilen können." Daraufhin hatte sie Streit mit den Eltern des Mädchen, so dass Familie ihnen aus dem Weg gehen. Die beiden Mädchen haben generell Angst vor dem Jungen. Auch mein Kind bringt er oft zum Weinen. Wenn er kommt, nehme ich meinen Sohn mittlerweile direkt auf den Arm.

Heute war das Wetter richtig schön, aber wir sind trotzdem nicht in den Garten gegangen, weil Familie zwei bzw Mutter und Sohn sich dort den ganzen Tag aufgehalten haben. Das ist keine Übertreibung. Die Mutter ist nur zwischendurch nach drinnen gegangen, um das Essen zu holen.

Wir wohnen in der Innenstadt. Nächster Park und Spielplatz sind nicht in unmittelbarer Nähe, sondern wir müssen dort erst hinfahren.

Es kann doch nicht sein, dass wir direkt hinter dem Haus einen Garten haben, den wir nicht nutzen können #aerger

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"Du hast mir doch letzten Monat schon erzählt, dass dich das nervt. Dann ändere doch was."
"Verständlich, dass dich das belastet. Hast du gehört, was Trump gestern wieder von sich gegeben hat?" (abrupter Themenwechsel)
"X (dein Kind) würde gerne im Sand spielen. Kannst du bitte aufpassen, dass Y (ihr Kind) etwas rücksichtsvoller ist?" Oder wende dich direkt an ihr Kind und bitte es, vorsichtiger zu sein.
"Es wäre nett, wenn du mich nicht unterbrichst, während ich mit meinem Kind rede."
"Das klingt alles sehr belastend, aber ich finde nicht, dass das ein Thema ist, das wir vor den Kindern besprechen sollten."

Sagst du solche Sätze oft genug zu der Nachbarin?

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Solche eleganten Ablenkungsmanöver funktionieren nicht bei Energie-Vampiren. Man muss genauso brachial mit der Tür ins Haus fallen wie sie.

@TE: rede nur über dich selbst und Themen, die dich interessieren. Richtig so, als würdest du dir echt gerne selber beim Reden zu hören. Wenn sie mit ihren Themen anfängt, unterbrich sie einfach oder rede weiter. Wenn sie einen Jammersatz fertig bekommt: "ach, das ist ja nun nicht so schlimm. Weißt du was schlimm ist? Der Hunger in Afrika/schlechte Arbeitsbedingungen der Näherinnen in Bangladesch/ Irans Atomprogramm/ Polik von Erdogan/..."

Kurz: sei ein schlechter Zuhörer und unangenehme Gesellschaft.

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Als das Mädchen geweint hat, meinte die Mutter des Jungen nur: "Du musst auch teilen können." Zu dem Mädchen. Zu ihrem Sohn hat sie nichts gesagt. Und das ist immer so. Sie ermahnt ihn grundsätzlich nicht.

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Ihr könnt den Garten nicht nutzen oder wollt es nicht?
Ohren auf Durchzug und aktives weghören kann ich empfehlen.
Sonnige Grüße

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Toll ist es nicht. Aber du hast nur 2 Optionen. Nicht mehr gehen. Oder gehen und sie ignorieren.

Sag ruhig „müssen wir das wieder durchkauen? Ich kann es nicht mehr hören!“

Und wenn sie ihren Sohn nicht ermahnst, machst du es eben. Ich hätte in der Puppen-Situation gesagt: „ja aber man kann auch fragen!“ und die Puppe dem Mädchen zurück gegeben. :)

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Der Grund warum ihr den Garten nicht nutzen könnt, liegt an dir. Du kannst dich nicht abgrenzen, meintest erst Psychologin spielen zu müssen und wunderst dich nun über die Konsequenzen.

Wir verstehen uns auch gut mit unseren Nachbarn. Quatschen kurz am Zaun, man hilft sich gegenseitig. Aber dann ist auch gut. Freundschaften etc gehen häufig nach hinten los. Ich kenne gute Freunde welche nebeneinander gebaut haben und sich ein Jahr später spinnefeind waren.
Du hast diese Distanzlosigkeit selbst herbeigeführt, nun musst du eben lernen dich abzugegrenzen.

Die Sache mit den Kindern sehe ich nicht ganz so eng.
Natürlich ist ein vierjähriger ein anderes Kaliber, aber richtig schlimm ist dieser Vorfall nicht. Irgendwie wirkt es als würdest du einen künstlichen Aufreger suchen.

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Ich würde ihr direkt sagen, dass du dir ihr Gejammer nicht mehr anhören willst, erst recht nicht vor den Kindern.
Ich würde den Garten nicht meiden wegen ihr sondern ihr notfalls sagen, dass die Chemie einfach nicht passt und du es lieber hast man geht sich, außer dem höflichen Guten-Tag, aus dem Weg.
Ist der Garten denn größer und besteht ggf die Möglichkeit sich einen Teil mit Einverständnis des Vermieters abzutrennen?