Wann bin ich eine gute Mutter/Vater?

Ich finde hier im Forum wird sehr oft geurteilt wer eine gute Mutter, wer ein guter Vater ist. Klar, das Forum ist ja auch dafür da.

Aber wie beurteilt ihr was "gut" ist? Ist die Übermutter besser, welche ihr Kind 24/7 betüttelt? Oder aber die Mutter welche loslassen kann und ihr Kind eigene Erfahrungen sammeln lässt? Oder doch eine Mischung aus beidem?

Ein paar kleine Gedankengänge von mir:

- Bin ich eine schlechte Mutter/Vater wenn ich mein Kind Fremdbetreuen lasse? Wenn ich es der Oma zum hüten gebe? Oder noch schlimmer der Tagesmutter oder gar in die Kita? Wie oft lese ich wer sein Kind weg gibt sollte besser keine haben. Aber darf ich keine Mutter/Vater sein, wenn ich auf die Arbeit angewiesen bin? Wenn ich mich 5 Tage intensiv und Leidenschaftlich um mein Kind kümmere, aber 2 Tage arbeiten muss? Oder wenn ich gar noch ein grösseres Arbeitspensum habe. Habe ich dann kein Recht auf eine Familie?

- Bin ich eine schlechte Mutter/Vater wenn ich mein Kind einmal kurz schreien lasse? Wenn ich noch kurz den Geschirrspüler einräume? Oder wenn ich nervlich am Ende bin, darf ich ohne schlechtes Gewissen mich zuerst kurz sammeln?

- Bin ich eine schlechte Mutter/Vater wenn ich mit meinem Säugling Zeit verbringe und ich mal ein elektronisches Medium laufen habe? Sei es einmal den TV anschalten, oder auf das Handy schauen. Darf ich das Kleinkind eine halbe Stunde vor den TV setzen um eine kurze Verschnaufspause zu haben?

- Bin ich eine schlechte Mutter/Vater wenn meine Geduld zu Ende ist und ich mit dem Kind einmal etwas lauter schimpfe?

- Bin ich eine schlechte Mutter/Vater wenn ich nicht immer nur überglücklich bin? Wenn ich manchmal genervt bin von meinen Kindern? Wenn ich meine Kinder über alles Liebe, aber dennoch manchmal kurz Paare ohne Kinder beneide?

Ich finde in diesem Forum gibt es sehr oft nur Schwarz oder Weiss. Macht der Vater zum Beispiel einmal einen Fehler, wird sofort geraten mann soll sich trennen.

Wenn ich manche Beiträge lese, komme ich mir wirklich wie eine Rabenmutter vor. Habe ich doch schon Dinge gemacht, die hier als NoGo bezeichnet werden 🤷‍♀️

Sind die Urbiamütter wirklich die Realität? Oder findet ihr euch ihn manchem meiner Punkte wieder?

Ich persönlich finde die Menge macht das Gift. Ich bin bestimmt keine perfekte Mutter. Aber bin ich nicht trotzdem eine gute Mutter, auch wenn ich nicht alles nach Ratgeber oder guten Ratschlägen mache? Wenn ich mein Kind liebe und mein persönlich bestes gebe, auch wenn es die meisten Mütter anders/besser machen würden?

Dieser Beitrag soll nicht provozieren. Ich bin wirklich Interessiert wie ihr zu dem Thema steht.

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Wenn ich mir deine Punkte so anschaue, dann bin ich eine Rabenmutter, die zusammen mit einem Rabenvater Kinder gezeugt hat😂
Aber wie hätte ich es anders lernen sollen, denn diesen Punkten nach waren meine Eltern Rabeneltern und es war schön.
Ok, meine Mutter war lange nur Hausfrau.
Vor 40 Jahren hat ein Gehalt noch zum Leben gereicht. Heute ist das bei Otto Normalverbraucher ein Ding der Unmöglichkeit. Meine Kinder gingen gern in den Kindergarten bzw. die Krabbelstube.
Also, hab ich nichts falsch gemacht🤷‍♀️

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Hallo

Wenn dein Kind als Erwachsene(r) sagt, ich hatte eine schöne Kindheit dann kannst du sagen das du eine gute Mutter warst.

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Die einzig passende Antwort auf die obige Frage#pro#pro#pro#pro

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Genau das trifft es auf den Punkt👍

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Die Frage wurde vor ein Paar Tagen andersrum gestellt.

Nein, urbia ist kein Maßstab. Gegenwind wirst du immer bekommen.

-kind darf sich mit handy/tablet/Fernseher beschäftigen- wie kannst du nur das ist doch keine Kinderbeschäftigung...

-Kind darf das NICHT- aber die Kinder werden heute damit groß, er wird es später schwer haben weil es sich mit Technik nicht auskennt

-du gehst nach 8 Wochen wieder arbeite-rabenmutter die ihr Kind abschiebt

Du gehst nach Hausnummer 2 Jahren wieder arbeiten- behütest du dein Kind viel zu sehr oder machst dich finanziell abhängig.

Du stillst- du machst dich abhängig und kannst das Kind nicht mehr alleine lassen, kein anderer kann es füttern

Du stillst nicht- auch nicht richtig weil muttermilch ist ja das Beste...

Da spiel kannst du auf so ziemlich alles anwenden.
Egal wie du es machst, es hat immer jemand etwas zu sagen.
Eine "gute Mutter" kann sehr weitläufig definiert werden.
Eine "schlechte Mutter" ebenso 🌻

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Ich finde keinen deiner aufgeführten Beispiele qualifiziert einen als "schlechten Elternteil". Es kommt natürlich auf die "Dosis" an. Lässt man es kurz schreien während man den Geschirrspüler einräumt und teilt dies dem Baby mit, zeigt und sagt ihm man ist gleich da, ist es was anderes als es zu ignorieren, während man nonchalant Hausarbeit erledigt.
Schickt man es mit einem Jahr von 7-17 Uhr in die Kita finde ich die Frage berechtigt wozu ein Kind, wenn entweder das Interesse, Prioritäten oder die Finanzen nicht passen. Ein Kind bedeutet nunmal Veränderung.

Das sind jetzt nur Extrembeispiele.

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Du bist eine NORMALE Mutter wenn du all das tust 😅


Jeder hat seine eigenen Maßstäbe für eine gute Elternschaft.
Ich glaube, dass es ein paar grundlegende Dinge gibt, die wichtig sind in der Beziehung zu einem Kind

1. Niemand ist perfekt. Wenn ich Fehler mache (zu laut werde zum Beispiel) entschuldige ich mich und ebenso fordere ich es von meinem Kind auch ein.

2. Ehrlichkeit ist das A und O. Wenn ich etwas ätzend finde dann sag ich es ohne Honig um den Bart zu schmieren. Ist manchmal vielleicht unangenehm. Gleichzeitig sage ich aber auch wenn ich etwas richtig toll fand meinem Kind direkt in dem Moment.

3. Authentisch sein. Emotionen sind wichtig! Ich verstecke mich zum Beispiel auch nicht, wenn ich mal weine vor meinen Kindern. Das ist das Leben! Ich bin kein Roboter... 😅
4. Bedingungslos lieben. Egal wie mies ein Tag war, egal wie sehr man sich vielleicht geärgert und gestritten hat. Abends sollte man sich sagen, dass man sich liebt, egal was passiert. Liebe/Kuscheln/Zuwendung darf niemals an Bedingungen gekoppelt sein!

5. Zeit nehmen und zuhören. Gilt für Eltern und Kinder gleichermaßen. Das zeugt von Respekt dem anderen gegenüber.

6. Absolut gewaltfreies Miteinander. Gilt ebenfalls für beide Seiten. Damit ist jede Form von Gewalt (physisch und psychisch) gemeint.

7. Interesse zeigen, das Kind fordern und Selbstständigkeit fördern.

Alles andere: ob du arbeitest oder nicht, ob du fremdbetreuen lässt oder nicht, ob du mal schimpfst oder nicht, ob du Gläschen fütterst oder frisch kochst, gerne bastelst oder nicht, dein Baby mal 5 Minuten weinen lässt weil du sonst ausm Fenster springst, ist meiner Meinung nach egal.
Das ist nicht das, was deine Kinder ein Leben lang mit dir verbinden werden.
Ich glaube fest, dass die Basis für die Beziehung das Fundament ist und das Vertrauen bildet. Und das ist einfach die Art und Weise, wie du GENERELL mit deinem Kind umgehst und nicht, wie viele Stunden am Tag.

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Wenn dein Kind zufrieden ist (nicht glücklich, glücklich sein ist zeitlich begrenzt und niemand ist 24/7 happy sondern eben auch mal sauer weil Mama das Zocken verbietet....) und du dich selbst so respektiert und dich um dich selbst kümmerst, dass du mit dir selbst zufrieden ist. Die Ausgestaltung davon ist unfassbar divers und lässt sich nicht pauschalisieren. Ich denke wenn dein erwachsenes Kind sagt dass es eine tolle Kindheit hatte dann bist du gut dabei :-) Und ich kann mir bei physisch und psychischer Gewalt schwer vorstellen, dass man eine gute Mutter ist. Aber ansonsten sind gute Mütter genauso verschiedenen wie die guten Kinder und die guten Ehemänner und die guten Familien:-)

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Ich finde alle deine Punkte nicht schlimm und deswegen bist du auch ganz bestimmt keine Rabenmutter. Wie schon geschrieben wurde macht die Dosis das Gift. Wir sind alle nur Menschen und es ist wichtiger, sich mal eine Auszeit zu gönnen, als dass man 24/7 für alle da ist und alle anderen Bedürfnisse außer seiner eigenen befriedigt und vielleicht psychisch vor die Hunde geht, denn dann nützt man seinen Kindern erst recht nicht mehr. 5 Minuten weinen, weil man den Geschirrspüler ausräumt ist nicht schlimm. Jede normale Mama redet dabei ja trotzdem mit dem Baby/Kind und stellt es nicht in alleine in eine dunkle Kammer.

Ja hier auf Urbia liest man oft Dinge wo man denkt, man macht selber alles falsch und ist der schlechteste Mensch auf Erden. 🙈
Ich finde vor allem die Kritik an Fremdbetreuung oft schlimm. Habe auch schon oft gelesen, wer sein Kind zur Oma gibt, der braucht ja gar keins erst zu bekommen.
Ich sehe das anders. Ich finde es sehr schön, wenn die Kinder zeitig Kontakt zu den Großeltern und anderen Familienmitgliedern haben und auch mal alleine mit ihnen sind. Den Zeitpunkt wann das erfolgen kann, muss doch jede Mama für sich selber entscheiden. Da sollte sich keiner ein Urteil darüber erlauben. Manche geben ihr Baby schon mit 3 Wochen zur Oma, anderen fällt es mit 3 Jahren noch schwer das Kind abzugeben. Für beides gibt es Für und Wider. Ich finde auch sehr wichtig, dass Kinder Kontakt zu anderen Kindern haben. Auch finde ich nicht schlimm, wenn Kinder in der Krippe oder KiTa vielleicht andere Regeln kennen lernen, als es zu Hause gibt. Irgendwann müssen sie in die Schule und dann wird es auch einiges geben, was anders als zu Hause ist, da kann man dann nicht mehr sagen, ach bleib doch einfach zu Hause bei Mama.
Ich verurteile aber keineswegs Mamas, die zu Hause bleiben und die Kinder nicht in Fremdbetreuung geben. Kontakt zu anderen Kindern und auch erwachsenen Menschen ist in meinen Augen nur sehr wichtig.

Für mich bedeutet es ein schlechter Elternteil zu sein, wenn man
- physische oder psychische Gewalt anwendet
- seine eigenen Bedürfnisse grundsätzlich vor die der Kinder stellt
- seiner Fürsorgepflicht als Eltern nicht nachkommt, worunter für mich auch zählt, wenn es keinerlei Regeln gibt und die Kindern grundsätzlich machen dürfen was sie wollen

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Ich finde eigentlich gar nicht, dass eine geschlossene Masse namens Urbia urteilt, was gut und was schlecht ist, eher finde ich dass manche Eltern über keinerlei Selbstwertgefühl verfügen und sich selbst in diese Schublade stecken und dann hier so Fragen stellen wie: Bin ich wirklich eine schlechte Mutter? Im Prinzip fragt ja schon dieser Post fast nix anderes. Da frage ich mich eher, woher diese Unsicherheit kommt. Ich denke, die kommt von ganz woanders her.

Ansonsten halte ich das Mütter-Battle was hier manchmal ausbricht eher für ein Baby-Krippenkinderforum-Phänomen. Die Mütter im Babyforum sind schneller ungehalten und hauen einem ihren Plan A an den Kopf und eine Meinung B zu akzeptieren. Ich halte das für eine Folge von Schlafmangel, Babystress, Hormonchaos und mal ehrlich bei Babys und Kleinkinden drehen wir alle eher durch als bei 12 Jährigen.

Ansonsten finde ich schon, dass man auf die meisten Fragen sehr viele unterschiedliche Antworten bekommt. Bleibt die persönliche Frage an einen selbst, warum nehme ich mir dann z.B. eher das Negativen oder eher das Positive an? Nutze ich die Ratschläge überhaupt konstruktiv? Das ist eine Frage, die hat nichts mit den anderen Usern zu tun, sondern mit mir selbst, der Art wie ich mit Kritik, Lob, anderen Anregungen umgehen kann.

Mir hat das Forum eher näher gebracht, dass absolut jeder irgendein Problem hat und seinen Rucksack trägt und dass etwas was für den einen nur eine schnell zu lösenden Kleinigkeit ist unter anderen Lebensbedingungen für jemand anderen sehr ernst sein kann. Ich mag diese Diversität. Das man manchmal online zu mutig ist und zu schnell Dinge raus haut, die einem kurz darauf selber etwas eindimensional erscheinen, das passiert.... Es gibt ja leider keine Korrekturfunktion. Manchmal kommen auch Sachen einfach falsch rüber...

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Die Frage sollte doch eher lauten, warum ist mir diese Bewertung so wichtig? Was stimmt mit mir nicht, das ich das brauche?

Ich persönlich habe hier noch nie direkt gelesen, das man eine gute/schlechte Mutter ist.

Aber schon oft, wie User sich dieses Urteil selber stricken, sich selber in die Schublade stecken. Sie fragen um Rat, dann bekommen sie nun nicht die Antworten, die ihnen passen. Und dann ist das Ego angekratzt und sie öffnen sich selber die Schubladen.

Wenn ich hier um Rat oder Meinungen frage, dann erwarte ich ehrliche Antworten, gerne auch harte Worte, die mich wachrütteln. Ich frage doch, um zu erfahren, wie andere das handhaben...deswegen bin ich doch selber pauschal nicht schlechter oder besser. Würde alles rund laufen, dann bräuchte ich nicht fragen...also bitte, her mit den Antworten und Meinungen.

Und auch deine zusammengetragenen Gedankengänge, so leid es mir tut....brauchst du das? Denn sie sind so formuliert, das das Urteil "gut" bei rauskommen muß/sollte.

Du liest hier oft nur schwarz/weiß? Klar, wenn du das so willst, dann ist das auch so. Ich lese das hier überhaupt nicht, hier gibt es so viele Meinungen, unterschiedliche Ansätze und ja auch ein paar, die sich selber beweihräuchern.


Und schlußendlich hat eine andere Userin schon die über allem schwebende Frage beantwortet: Nur unsere Kinder können später beurteilen, ob wir gut oder schlecht waren.