Das eine dauerhaft meckernde Familienmitglied

Habt ihr das auch? Die eine Person die man lieb hat, die einen aber ruiniert. Egal was du erzählst, du machst das nicht ganz richtig, egal was du machst, der oder die andere macht das besser und wenn man dann sagt, dass man das uncool findet, ist man der doofe.

Kleines Beispiel: Ich habe Corona, bin in Tag 7 der Quarantäne und habe ordentliche, aber keine schweren Symptome, es dauert halt. Laut Arzt soll ich mich melden wenn es danach nicht besser ist. Am Telefon werde ich ausgelacht -und leider wirklich ausgelacht- zu klingen wie ein Raucher und angemahnt, warum ich mir keine SMH Rufe und kritisiert dass es mir nicht so schlecht gehen kann wenn mein Kind nicht dorthin kann wenn ich Corona habe (aber das ist ja mit mir in Quarantäne und das verstehen sie nicht mehr...) .... Ich finde das so GEMEIN. Wie steckt ihr sowas weg? Wenn es nicht die Großeltern wären, würde ich einfach den Kontakt eine Weile blockieren. Aber dann bekomme ich Nachrichten, dass sich nur Sorgen gemacht würden und ich falle wieder rein.
Immer wenn ich näheren Kontakt zu den Menschen habe, geht es mir schlecht.

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"Immer wenn ich näheren Kontakt zu den Menschen habe, geht es mir schlecht. "

DAS ist der einzige Satz in deinem TExt, der wirklich von Bedeutung für deine Entscheidung ist.
Es geht dir schlecht, wenn du mit ihnen zu tun hast. Dann brich den Kontakt ab oder fahre ihn so herunter, dass er nur noch für die Kids möglich ist.

Ich war ebenfalls an dem Punkt und habe mehrfach gehadert, immer wieder einen Rückzieher gemacht, nutzt aber alles nix.
Familiäre Bande sind absolut nicht mehr relevant, wenn der Kontakt zum betoffenem Mensch einem nur schlechte Gefühle macht.

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Das klingt so brutal, aber wahrscheinlich müsste ich langsam darüber nachdenken....
Aber das klingt wirklich so brutal... Sie sind so alt und erzählen mir seit 20 Jahren dass sie bald sterben....

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Dich dein Leben lang bei und nach jedem Kontakt schlecht zu fühlen, ist brutal

Das Leben ist echt schnell rum. Soll ein Großteil deines Lebens und das deiner Kinder denn so aussehen?

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Was bedeutet SMH? 😅

Ansonsten kann ich auch nur sagen - der Kontakt tut dir nicht gut, also pflege ihn nicht. Sind deine Eltern denn gut zu deinem Kind? Oder legen sie da ähnliche Verhaltensmuster an den Tag?

Brauchen sie nur einen Prellbock? Dafür wäre ich mir zu schade und davor wollte ich auch mein Kind beschützen.

Nach echten Sorgen klingen ihre Kommentare nicht!

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etwas off topic:
SMH = Schnelle Medizinische Hilfe (aus der Kategorie "Gib dich nicht auf, lerne Ostdeutsch!" #schein)
In der DDR gab es 3 Notrufnummern, 110 = Polizei, 112 = Feuerwehr, 115 = SMH (Notarzt/Rettungswagen)

lg clara.b #winke

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Ahaaa… wieder was gelernt :D ich kenne nur RTW rufen 🙊😅

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Hallo, ich kenne das. Seit meiner Kindheit. Ich war immer der Fußabtreter, der Sündenbock für alles. Komplimente? Nichts. Nur für andere. In meiner Gegenwart, versteht sich. Wenn ich Mal nicht den Frust abbekommen habe, bin ich hingerannt und dachte, jetzt wird alles gut. Ab jetzt liebt sie mich.
Fehlanzeige.
Als sie begann auch meine Tochter emotional zu missbrauchen, habe ich die Reißleine gezogen. Ab da war es vorbei.
Das ist nun ein Jahr her, natürlich bin ich Schuld, ich habe ihr Enkelkind entzogen und bla bla bla.
Die Wahrheit ist aber offensichtlich.

Es ist meine Mutter.

Also ich würde an deiner Stelle gut überlegen ob du nicht den Kontakt -vorerst- abbrichst. Vielleicht verstehen sie es.
Alles gute

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Hallo,

es sind Deine Eltern oder Schwiegereltern, richtig?

Das hatte ich früher auch.

Egal was war, es hieß kurz "schön, schön" aber wurde gleich danach negiert.

Es gab immer ein "aber", es gab nie mal ein "hey, super!"

Wenn man sich mal schlecht fühlte, wurde man belächelt oder verspottet. "Ach Du Ärmste!"

Man hatte eine Theateraufführung und war stolz. Gelobt wurde die Tochter der Nachbarin.

Ich bekam nach dem Studium sofort einen Job. Auch nach diesem Job musste ich mich stets nur wenige Male bewerben und bekam immer zügig neue und gut bezahlte Stellen, bei denen ich mich weiter hocharbeiten konnte.

Nicht fein genug. Schau mal, die XY arbeitet bei ABC, das ist eine tolle Firma.

Das köntne ich ewig fortführen.

Erst nachdem ich den Kontakt abbrach, ging es mir stetig besser.

Überlege es Dir.

LG

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So meckernde Personen kenne ich durchaus. Auch in der eigenen Verwandtschaft.
Nur habe ich die nicht lieb.
Biologisch verwandt: ja. Lieb haben: nein.

Sind es deine Großeltern oder die deines Kindes?
"dass sich nur Sorgen gemacht würden und ich falle wieder rein."

Hast du sie wirklich lieb?
Glaubst du, dass du sie lieb hast, weil es sich so gehört, weil du meinst es zu müssen, weil sie dir vorgaukeln...

Reinfallen klingt so, als würden sie es dir vorgaukeln, um dich um den Finger zu wickeln.
Wo ist dann das lieb haben von deren Seite?

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„So sind sie halt. Sie sind alt, sie ändern sich auch nicht mehr.“
Ich bin bei diesen Sätzen zwiegespalten. Zum einen glaube ich dass viele dieser toxischen, übergriffigen und damit missbräuchlichen Exemplare keine Einsicht mehr erlangen dass ihr Verhalten inakzeptabel ist und es nicht intrinsisch, von sich aus ändern werden.
Das heisst aber nicht dass du mit ihrem Verhalten leben musst oder darfst. Du hast eine Verantwortung dir und deinen Kindern ggü. Denen leben deine Eltern gerade ein ganz schlimmes Familienbild vor.

Ich denke wenn sie so heftig sind hast du 3 Möglichkeiten, in deren Spannungsfeld du dir einen Platz suchen musst.
Es geht dir mies damit
Du weist sie in die Schranken
Du reduzierst sie in deinem Leben.
Im Moment hängst du hart in der ersten Ecke. Aus meiner Sicht wirst du vom zweiten und dritten dazu werfen müssen bis du in eine Zone kommst wo ihr negativer Einfluss auf dich so reduziert ist dass du damit (gut) leben kannst. In Extremfällen kommt da ein Kontaktabbruch bei raus.

Das war Theorie. Die Praxis ist: Meine Schwiegereltern sind so. Allerdings teilen sie die Eigenschaften deiner Mutter unter sich auf. Meine Schwiegermutter ist eine grund-negative Person. Mein Schwiegervater haut die verletzenden Schüsse raus.

Wir haben damit erst Probleme seit wir Kinder haben, aber massivst. Wir haben im Sommer den Kontakt nach einem Eklat als Konsequenz vorübergehend eingestellt. Und dann haben wir Rauch reingelassen, ohne Samthandschuhe. Da kam genau was du schreibst. Drama, Tränen, Vorwürfe.

Wir haben es nach diesem Knall gerade halbwegs im Griff. Aber der Weg dahin war nicht schön. Zum einen haben wir sie nach unzähligen Malen gut zureden und deutlichem Grenzen ziehen erst massivst auf den Topf setzen und weitere Konsequenzen androhen müssen damit wir eine Veränderung im Verhalten sehen (angekündigt sind sofortiger Abbruch von Besuchen, noch weniger Treffen, ich sage es dir ehrlich, auch ein kompletter Kontaktabbruch ist für uns möglich und das wurde nicht besprochen, aber es schwebte im Raum), es gab auch unmittelbare deutliche Konsequenz in Form eines langen Besuchsstopps. Zum anderen spielen sie im Alltag schon lange keine Rolle mehr und viel bekommen sie nicht mehr mit. Wie haben die Besuche auf wenige Male im Jahr runtergefahren. Feiern Feiertage und Geburtstage ohne sie, erzählen tun wir auch nicht viel. Wir haben gerade auch Corona (gute Besserung!) das wissen sie gar nicht.
Ich denke du wirst ggf einen ähnlichen Weg gehen müssen um für dich mehr Ruhe zu finden.

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Aber dann bekomme ich Nachrichten, dass sich nur Sorgen gemacht würden und ich falle wieder rein.

Das ist so eine Sache die ich immer wieder in derartigen Posts lese und schlichtweg nicht verstehe:
Warum liest man diese Nachrichten dann überhaupt, anstatt sie einfach zu ignorieren, bzw. ungelesen zu löschen?