Zweites Kind finanziell nicht machbar

Ging es euch auch so dass ihr euch finanziell einfach kein zweites Kind leisten konntet? Bei diesem Thema bekomme ich öfters zu hören es geht alles. Solche Aussagen kommen meistens von Frauen die nicht arbeiten gehen müssen...
Es macht mich schon traurig,aber es ist wirklich nicht machbar...

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Ich kann dich komplett verstehen und ja, diese Sätze wie "machbar ist es immer -man muss eben gucken, wo man sich einschränken mag" zeigen nur, dass die jeweilige Person es eben NICHT nachvollziehen kann.

Wir wollten kein zweites Kind, ABER in den ersten Jahren nach meiner Elternzeit war das Geld extrem knapp. Da hätte das "muss man sich eben einschränken, wenn man ein zweites Kind WIRKLICH will" halt nen leeren Kühlschrank bedeutet.

Ich kan über solch Unwissenheit daher nur noch müde lächeln. Die Dreistigkeit in den Aussagen übersehe ich, denn es ist wirklich oft nur Unwissenheit - und da können sich diese Menschen doch glücklich schätzen, dass sie das nicht kennen.

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Sehe ich auch so. Auch der Spruch „Wo x Kinder satt werden, werden auch y Kinder satt.“. Nein, so ist es eben oftmals nicht. Nicht immer sind die finanziellen Mittel da und nicht immer will man den Kindern die abgetragenen Klamotten vom Vorvorgänger anziehen. Kinder kosten nunmal in jeder Hinsicht Geld und das nicht gerade wenig. Es ist dabei nicht nur Kleidung und Nahrung, sondern auch erhöhte Nebenkosten, eventuell mehr Spritgeld weil man die Kinder in der Stadt oder im Dorf breit fahren muss.

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In deiner Antwort lese ich auch eine gewisse Arroganz. Es ist für mich ein typisches Muster, dass sich die Menschen, die nicht so viel haben, meinen bestimmte Dinge kaufen zu müssen (hndy, Auto, Maniküre, Friseur 1x im Monat...) Wir haben 4 Kinder und das Glück (und den Fleiss davor) gute Jobs zu haben. Dennoch haben meine 3 Töchter vorwiegend second Hand Mode getragen und dann jeweils weitergegeben. Warum auch nicht? Die ersten Jahre wachsen sie eh viel zu schnell raus. Da braucht es außer Windeln nichts. Ich kaufe alles second hand und verkaufe es weiter wenn es geht - Kleidung, Fahrräder, Kinderwagen, Brettspiele... Es liegt an den eigenen Ansprüchen. Wir haben 3 große Kinderzimmer aber die Kinder schlafen am liebsten bei uns oder zusammen in einem Bett. Wenn die Kinder älter sind, wird sich das ändern, aber bis dahin hat jeder Zeit, seine eigene Situation zu verbessern durch Umschulung, Fortbildung...

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Hallo du Liebe, fühl dich erstmal gedrückt. Wie definierst du das es finanziell nicht machbar ist?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel kann man sehr sehr günstig auf Kinderflohmärkten Kleidung kaufen. Ist dann sogar noch nachhaltig und heute gibt es auch teilweise sehr schöne Sachen für wirklich ganz kleines Geld. Auch Sozialkaufhäuser bieten teilweise einen Kauf für jedermann an. Sehr günstig kann man dort gutes Spielzeug kaufen. Ich kenne Leute da teilen sich Kinder ein Zimmer. Das gefällt mir nicht so. Ich würde ins Wohnzimmer ziehen als Elternteil. Zudem gibt es die Möglichkeit sich weiterzubilden und dementsprechend einen höher dotierten Job zu finden. Es gibt viele Möglichkeiten ein weiteres Kind gut zu händeln.

Es gibt für die spätere Ausbildung zum Beispiel Studium auch Unterstützungen. Bafög oder Werkstudenten Stellen. In der Ausbildung wird auch Geld gezahlt. Ich verstehe nicht so ganz warum es finanziell nicht machbar ist.

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Ich bin Erzieherin, mein Mann Handwerker. Wir haben uns eine Eigentumswohnung gekauft, diese kostet uns über 1500€ im Monat. Sie ist nicht wirklich groß 85qm auf 4 Zimmer. Dies muss auch bezahlt werden. Mit einem Gehalt könnten wir unsere Familie nicht ernähren...sprich nach einem Jahr Elternzeit müsste ich definitiv Vollzeit einsteigen, aber damit ist es ja nicht getan...

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Dann könnt ihr euch aber nicht das zweite Kind nicht leisten, sondern ihr habt andere Prioritäten. Das ist ok, aber nicht bedauernswert.

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Hi,
woran genau machst du das fest, das das finanziell nicht geht? Kannst du Beispiele nennen?
Ich denke finanziell machbar ist es immer - die Frage ist eher, wie weit man bereit ist, sich einzuschränken. Denn Einschränkungen bedeutet es sicherlich auch bei Eltern, die keine finanziellen Probleme haben.
Z.B. räumlich: es ist nur ein Kinderzimmer vorhanden, es müssten also zwei Kinder ein Zimmer teilen oder die Eltern das Schlafzimmer aufgeben und ggf auf die Schlafcouch im Wohnzimmer umsiedeln. Ist eine Einschränkung aber machbar. Würde ich das wollen? Nein. Wenn aber eine größere Wohnung aus finanzieller Sicht nicht in Frage kommt, würde ich das bei starkem Kinderwunsch (oder ungeplanter Schwangerschaft) dennoch in Kauf nehmen.
Alleine an finanzielle Dingen sollte man den Kinderwunsch nicht festmachen, finde ich.

LG
N:

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Bei uns ist es eng aber machbar. Allerdings zahlen wir einen Kredit fürs Eigenheim ab, für den wir heute keine Mietwohnung mehr bekommen würden. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie wir das in einer Großstadt wuppen sollten. Klar wir haben deutlich höhere Spritkosten, als wenn alles zu Fuß oder per Rad erreichbar wäre, aber selbst das kommt nicht an die derzeitigen Mieten ran.
Wären wir an dem Ort geblieben, wo wir vorher waren, wüsste ich ehrlich gesagt nicht, wie wir das stemmen sollten. Die Miete, die Kitagebühren etc.
Ich kann das schon nachvollziehen, auch wenn wir glücklicherweise nie vor der Entscheidung standen.
Ich würde trotzdem mal schauen, welche Angebote es für euch gibt. Wohngeld, Ermäßigungen bei der Betreuung, Aufstocken. Etc. Vielleicht geht es doch irgendwie. Wäre schade, wenn der Kinderwunsch daran scheitert.

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Huhu,

fühl dich gedrückt, ich weiß was du meinst.
Es gibt einerseits den tatsächlichen finanziellen Aspekt den man berücksichtigen soll. Mit einem 2. Kind wird alles teurer: Nebenkosten (Strom/Wasser/Müll), dann Klamotten, Babysachen, falls man vom ersten her nicht alles behalten konnte oder man hatte ein Mädchen und tatsächlich fast nur alles in Pink und hat angst einen jungen zu bekommen oder vice versa. Dann kommen die extrakosten hinzu: "Kindersitz, Kinderbett, Kleiderschrank", eventuell auch eine größere Wohnung um ein Zimmer extra zu haben. Ausflüge werden auch teurer, vielleicht nicht die ersten 2 Jahre, aber das K2 hat man sicher auch länger als 2 Jahre. Ein Zoobesuch (Kinobesuch, Kletterpark, Freizeitpark, Urlaub, usw.) mit einem Kind ist sicher um einiges günstiger als mit zwei oder mehr. Und das sind 'nur' die finanziellen Aspekte.

Man muss aber auch bedenken, dass 2 Kinder mehr Zeit von den Eltern brauchen als eins. Man braucht gemeinsame und individuelle Zeit und jedes Kind ist unterschiedlich anspruchsvoll. Und wenn man dann noch Vollzeit arbeiten geht und die Kinder dauernd krank sind, weil sie sich entweder gegenseitig anstecken oder in der Kita/Kiga angesteckt werden. Dann ist noch das Problem um einen Betreuungsplatz, damit man ab 1 arbeiten gehen kann. Und Haushalt will auch mit 2 Kindern gemacht werden.
Und beide Kinder wollen sicher später in irgendwelche Vereine die 40-80€ im Monat kosten und nochmal, mit einem Kind zahlt man auch nur für das eine statt für zwei. Und wie nimmt man sich die Zeit die Kinder zu ihren Veranstaltungen zu fahren, wenn man eigentlich arbeiten muss?

Von daher, ja, ich kann dich da durchaus verstehen. Man sollte das Leben so führen, dass man das Gefühl hat es schaffen zu können und nicht immer nur das Gefühl haben von einem Problem ins nächste zu stolpern.

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Ich finde es unfassbar stark und verantwortungsvoll sich einzugestehen das man eben nicht alles Geld der Welt hat und das es eben nicht "schon gehen wird". Die Kinder kosten so viel Geld, Kleidung , Ausflüge, essen, privater Spaß und umso alter die Kinder desto anspruchsvoller ihre Bedürfnisse, die wir als Eltern einfach erfüllen wollen. Man macht sich doch vorher Gedanken das ein Kind nicht nur von Brot und Wasser ernährt und selbst wenn man Kleidung günstig auf dem Flohmarkt bekommt, irgendwann hört es auf.

Wir konnten uns aufgrund günstiger Wohnlage und guter beruflicher Hinsicht auf ein zweites Kind einlassen. Aktuell nach Hausbau mit hohen Schulden obwohl "viel" Eigenkapital wie ich finde, haben wir uns getraut ein drittes Kind zu zeugen und haben vorher auch gerechnet wie die Irren. Wann haben wir wieder das volle Pensum, wann fangen wir an zu sparen für evtl. Studium, wann ist die Außenanlage dran, wann sind die Raten und Sondertilgung möglich. Und vorallem , wann können wir Urlaub machen und "runter kommen".
Es ist alles teuer, und Geld hat man nie genug. So ist es leider, aber ich verzichte gerne auf einige Monate meiner eigenen Bedürfnisse als das ich auf mein Kinderwunsch hätte verzichtet (bei drei ist aber echt der Geldbeutel zu)

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Finde ich absolut korrekt geschrieben und ist bei uns genauso 👍🏻

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Hallo!

Ich denke ein zweites Kind ist oft machbar, aber mit den Einschränkungen möchten die wenigsten leben.
Ich habe gelesen ihr zahlt 1500€ für eure Eigentumswohnung. Das ist echt viel. Habt ihr die Möglichkeit den Kredit ein oder zwei Jahre aus zu setzten? Nach einem Jahr wieder Vollzeit zu arbeiten finde ich nicht so dramatisch. Den Luxus der Elternzeit muss man sich leisten können.

Wenn der Wunsch nach einem zweiten Kind von beiden Elternteilen so groß ist, wäre eine Möglichkeit die Wohnung zu verkaufen, und in eine günstigere Wohngegend ziehen.
Dein Mann ist Handwerker? Die werden doch gesucht. Vielleicht ist ein Jobwechsel mit einem Gehaltssprung möglich?

Wir haben uns auch für ein zweites Kind entschieden, obwohl es finanziell eng geworden ist. Wir können uns auch nicht jedes Wochenende Zoo, Therme, Freizeitpark oder soetwas leisten. Aber es gibt tolle Alternativen.
Ich würde mich heute wohl gegen ein zweites Kind entscheiden, um es finanziell leichter zu haben. Aber nun ist Zwergi Nummer zwei da, und wer weiß, vielleicht würde ich mich ohne zweites Kind unvollständig fühlen.

LG

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Wir wohnen in der Freiburger Gegend. Die Preise sind eben so...
Eher noch ein Schnäppchen...

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Nein.
Ich denke aber, wenn man kinder nicht ohne staatliche Unterstützung finanziert bekommt, sollte man es lassen.

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Hallo.

Letztlich ist es auch eine frage des eigenen Standards. Wir haben 13 jahre altersabstand
Uns war wichtig, jedes jahr 2 mal in den Urlaub zu fahren, ausreichend platz haben.
Jeder hat da andere Prioritäten. Bei dem einen "geht alles" und bei dem anderen nicht.
Wir wollten uns nicht einschränken, jeden cent 2 mal umdrehen.
Wir haben erst ein haus gekauft, unserem ersten Kind viel geboten. Wir haben ein Pflegekind aufgenommen. Unsere große wohnt nicht mehr zuhause.

Alles gute 🍀