Ich habe es romantisiert

Hallo,

mein Mann und ich sind vor 4 Wochen Eltern geworden. Unser Junge ist ein absolutes Wunschkind auf das wir auch eine Weile warten mussten. Er ist ein Anfängerbaby und echt lieb. Quengelt nur, wenn er ein offensichtliches Bedürfnis hat und ist von der gemütlichen Sorte. Dennoch ist der Alltag anstrengend. Es ist unser erstes Kind und jedes Baby ist eine Aufgabe und Herausforderung.

Aktuell bin ich oft den Tränen nahe. Ich habe auch schon geweint. Weil ich aktuell wirklich müde und ausgelaugt bin. Beispiel:

Mini hat momentan mit Bauchweh zu kämpfen. Er bekam abends ein Kümmelzäpfchen zur Linderung. Davon musste er nachts sowas von 💩. Ich steh also auf, Wechsel die Windel. Während die Windel ab war, erleichterte Sohnemann sich wieder 💩. Alles auf die Wickelkommode. Dabei strampelte er wie wild, sodass seine Beine und Füße nun auch voll waren. Ich hab alles sauber gemacht, will ihm gerade die neue Windel anlegen, pieselt er sich und mich im hohen Bogen an. Ich wieder alles gewechselt, neue Windel um und plopp, wieder 💩. Also alles nochmal. Wir gehen wieder ins Bett und schlafen. Heute morgen möchte ich ihn waschen und anziehen und das selbe Spiel von vorne. Ich möchte die Windel wechseln, mach sie ab und werde angepieselt und die Wickelkommode wird vollge💩. Mein Mann geht währendessen ins Wohnzimmer, zieht sich seinen Kaffee, packt seine Sporttasche und setzt sich vor den Fernseher. In dem Moment fange ich einfach an zu weinen. Ich hatte einfach nicht genug Hände und habe Hilfe benötigt. Außerdem war ich total müde. Ich hab meinem Mann also total emotional angepflaumt, er soll mir bitte helfen und nicht gemütlich seinen Kaffee ziehen.

Danach folgte eine hitzige Diskussion darüber dass ich anscheinend überfordert bin und was ich mir denn vorgestellt habe. Ich habe meinem Mann versucht zu erklären, dass ich alles gerne mache aber irgrndwann einfach auch Hilfe benötige. Seit fast 4 Wochen stehe ich jede Nacht auf und Wechsel die vollen Windeln, stille und kümmer mich um Mukki. Währenddessen Versuche ich die Wohnung immer Tip top sauber zu halten und erledige alles im Haushalt. Mein Mann hat ein völlig anderes Verständnis von Sauberkeit und sieht viele Dinge nicht, die gemacht werden müssen. So kommt es, dass mich das alles gerade etwas überfordert. Nächste Woche geht er auch wieder arbeiten, aber davor habe ich keine Angst..im Gegenteil. So bleibt die Wohnung wenigstens tagsüber sauber.

Ich bin sehr traurig aktuell. Ich habe mir ein Baby anstrengend vorgestellt. Aber das miteinander habe ich mir anders vorgestellt. Ich dachte er würde mich mehr unterstützen. Ich habe heute darum gebeten. Er meinte ich soll ihm die Aufgaben benennen und ihm nachts drum bitten den Kleinen zu wickeln, er ist ja wach. Aber ich wünsche mir einfach, dass er Dinge selber sieht und die Dinge auch mal von sich aus macht. Mir zieht morgens keiner einen Kaffee. Ich setz mich nicht vor den TV. Geschweige denn Dusche ich, es sei denn Mini schläft. Ich bin wirklich gefrustet und habe die Anfangszeit vorher irgendwie total romantisiert.

Er ist ein toller Papi. Liebt den Kleinen über alles und ist sehr liebevoll zu ihm. Aber er erntet halt auch immer die lorbeern. Er nimmt ihn zu sich, wenn er schläft und kuschelt. Aber das anstrengende mach ich und ich laufe gerade auf dem Zahnfleisch. Ich weiß nicht wie das alles wäre, wenn unser Wurm noch ein Schreikind wäre. Das wäre kaum machbar.

Wie habt ihr die Zeit wahrgenommen und gewuppt? Ich habe Angst für immer unrasiert zu bleiben oder mein essen auf ewig schlingen zu müssen.

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Dein Mann muss mehr machen! Den Haushalt wippst du alleine, das Kind ist auch deine Aufgabe und dann darf er es kuscheln, wenn es sauber und satt ist?
Er soll kochen, er soll waschen, er kann die Windeln auch wechseln und das Kind fünfmal hintereinander umziehen und dir dann zum stillen bringen.
Er ist ein toller Papa? Wo?🙈 er macht doch nichts? Ist er seit der Geburt zuhause und da läuft so? Wo seid ihr ein Team?

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Die ersten zwei Tage war er richtig toll. Hat Windeln gewechselt, wollte alles wissen. Hat auch mal gesaugt und die Wäsche gemacht. Aber das ging 2 Tage so. Seitdem ist er wieder wie vorher beim Sport. Auch seinen Hobbys ging er nach. 2 mal Ganztägig. Ich möchte ihm es nicht verbieten, würde mir aber wünschen dass er mehr macht. Dies kommuniziere ich auch, aber heute kam dann einfach von ihm dass ich anscheinend überfordert sei. Was nicht so wäre, hätte ich seine Unterstützung. 😞 Ich möchte ihm auch nicht alle seine Aufgaben aufs Butterbrot schmieren. Volle Windeln sind genauso seine Verantwortung wie meine, finde ich.

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Er ist ein toller Papi, weil er tatsächlich ZWEI Tage was machte? Ist er definitiv nicht, er ist ein bequemer fauler Kerl, dem Du DRINGEND eine Ansage machst, was er zu übernehmen hat, besonders, solange er noch daheim ist, dass Du mal ausruhen kannst. Auch wenn er arbeitet, kann er mal Kackwindeln wechseln, er arbeitet keine 24 Stunden. Wehr Dich endlich ❤
LG Moni

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Also dein Mann ist zuhause und du machst alles? Ich finde, das geht gar nicht. Also als mein Mann am Anfang zuhause war, haben wir uns immer abgewechselt mit Windeln wechseln. Wir mussten nur ganz am Anfang auch nachts wickeln, schnell hat sie dann nicht mehr gepieselt und jetzt müssen wir wieder... Aber auch da, er macht die Hälfte der Nächte. Wir gehen aber inzwischen auch beide wieder gleich viel arbeiten.
Solange wir beide da sind, gilt 50/50. Für ihn ist das selbstverständlich. Wenn einer von uns das Gefühl hat, der andere macht mehr, kommunizieren wir das und dann versuchen wir uns dementsprechend zu verhalten.
Unsere Kleine hat nur am Anfang einige Male auf dem Wickeltisch 💩 oder gepieselt, inzwischen gar nicht mehr! Und wenn er das weiterhin so gerne macht, dann würde ich Abhalten probieren. Mussten wir nie, aber du findest online viel darüber. Alles Gute!

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das war auch mein Gedanke. toll, dass dein Baby das schon kann, also auf den richtigen moment warten. vielleicht könnt ihr eine routine draus machen, dass du es ausziehst (und übers waschbecken / klo hältst) und es sich erleichtern kann?

viele kinder im bekanntenkreis, die angehalten wurden, wurden relativ früh sauber, so mit 2 herum oder haben zB das große geschäft nie in die windel gemacht .

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Hey. Also sprich mit deinem Mann. Sag ihm wie du dich fühlst. Ihr seid ja Erwachsene Menschen.
Und das du weinst ist auch okay. Du bist erst vor 4 Wochen Mama geworden , da ist der Hormonhaushalt auch noch völlig durcheinander.
Was du dir aber unbedingt abgewöhnen musst,ist der Haushalt. Lass den Haushalt sein. Das wichtigste okay , aber das was man nicht unbedingt sieht ,Lass es liegen ,lass es staubig sein , weißt du wie ich das meine ??
Unser war das 1.Jahr ein völlig schreckliches Baby. Er hat von Morgens bis abends nur gebrüllt , geschlafen 30min , ich habe gestillt , wir lagen manchmal tagelang auf der Couch und haben gestillt , da war es mir sowas von wumpe ob der Boden gesaugt war ( und ich bin eigentlich sehr pingelig was Haushalt angeht) aber was sollte ich machen ? Kann mich schlecht in Zwei Teilen. Also hab ich mich voll auf Baby konzentriert und den Haushalt liegen gelassen.
Duschen bin ich gegangen , wenn mein Mann abends von der Arbeit kam . Da hatte ich dann auch viel mehr Ruhe und vorallem Zeit.
Und das solltest du auch , dir Zeit nehmen. Du bist Mama , ja , aber auch du darfst dich nicht vergessen dabei. Der Papa schafft das schon , wenn du mal für ne Stunde im Bad verschwindest. Egal welche Ausreden er hst , zieh es durch.
Denke an dich. Denn nur wenn es dir gut geht ,geht es auch deinem Baby gut.
Lg

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Du musst deinen Mann echt mehr Arbeit geben. Vor allem wenn er noch zuhause ist.

Bei uns war das so zu der Zeit: Abends bin ich ins Bett wenn ich müde war und mein Mann sollte den Kleinen in den Schlaf wippen. Nachts hab ich mich dann gekümmert. Unserer hatte auch so tolle Geschichten wie deiner. Wenn das dann passiert ist, dann hab ich meinen mann morgens (konnte auch um 4 uhr sein) aus dem Bett gekickt und gesagt: "Er hat mich die Nacht echt mies schlafen lassen, ich brauche meinen Schlaf, kümmere du dich nun um ihn!" Und bin wieder ins Bett und er hat sich gekümmert.
Elternzeit hatte er ja schließlich auch und du befindest dich im WochenBETT. Du sollst nicht putzen und aufräumen. Lass den Haushalt stehen, sag deinem Mann was er tun soll. Elternzeit ist nicht zum Chillen für ihn.

Tut mir echt leid, dass du so nen Stress hast.

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Sorry, wenn ich das so hart sagen muss, aber ein toller Papi ist einer, der auch nachts die Windeln wechselt, einer der die vollgekackte Wickelkommode saubermacht und der das weinende Kind stundenlang durch die Wohnung trägt.
Ein guter Partner ist einer, der dafür sorgt, dass du auch mal in Ruhe essen kannst oder deinen Kaffee vor dem Fernseher trinken kannst, einer der zumindest Teile des Haushalts übernimmt.
Da herrscht ein großes Ungleichgewicht bei euch, insbesondere wenn dein Mann gerade zu Hause ist, aber meine Meinung wäre die selbe, wenn dein Mann arbeitet. Da müsst ihr euch hinsetzen und besprechen. Das kann nicht alles deine Aufgabe sein.
Es ist ok, wenn man sich als Familie erstmal finden muss, aber von beiden Seiten muss Bereitschaft erkennen zu sein.

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Dein Mann klingt unfähig, frag ihn mal, ob er in seinem Beruf auch so an der Leine geführt werden muss

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So einen Mann habe ich auch, der Zuhause einfach nicht den Dreck sieht oder von sich aus mal aufräumt. Genauso hatten wir auch die Probleme, dass er nur geholfen hat, wenn man es ihm explizit sagt.

Das heißt, wenn dein Kind nachts mal aufwacht und dein Mann wird davon nicht wach...wecke ihn und dann soll er den Kleinen mal wecken. Genauso das er zum Beispiel den Müll rausbringen oder die Spülmaschine ausräumen soll.

Nach einem Jahr sind wir strukturierter und wissen, wer welche Aufgaben übernimmt. Nur das Problem mit dem Chaos haben wir hier auch und jetzt habe ich halt zwei Männer die Dreck machen #klatsch

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"Er meinte ich soll ihm die Aufgaben benennen und ihm nachts drum bitten den Kleinen zu wickeln, er ist ja wach."

Na dann mach das doch so. Wo ist da das Problem? Gedanken lesen kann keiner und Wünsche von den Augen ablesen gibt's nur im Märchen. 🤷🏻‍♀️
Klar wäre es schöner, wenn er direkt von selbst Gewehr bei Fuß steht und alles direkt macht.
Manche Männer brauchen das aber einfach, dass man ihnen ganz konkret sagt was zu tun ist und dann machen sie es gerne und gut.
Einfach Baby in den Arm drücken mit klarer Anweisung bzw wahlweise Nachts den Ellenbogen in die Rippen hauen mit einem liebevoll geraunztem "Du bist dran" + klarer Instruktion und dann wird das schon. 😉

Jeder ist lernfähig und euer Zwerg ist noch so klein, da müsst ihr euch eben erst noch ein bisschen einspielen als Eltern.

Alles Gute

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Ein Erwachsener Mann/Vater sollte von selber auf die Idee kommen Nachts aufzustehen, ohne das die Frau etwas sagen muss.
Die Frau ist nicht seine Mutter, die Ihm ständig sagen muss was zutun ist.
Wenn er sowieso wach ist und weiß, dass seine Frau ausgelaugt ist, sollte das kein Problem sein und wenn doch, sollte er besser nicht Vater werden.

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Da frag ich mich dann immer, wie so unfähige Männer am Arbeitsplatz zurechtkommen...

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Warum machst du denn alles alleine?
Verteil die Aufgaben.

"Papa, dein Herr Sohn braucht eine frische Windel. Obacht, er saut sich gerne mehrmals ein, entweder schnell sein oder putzen. Ich bin im Bett, hatte heute Nacht meinen Spaß schonmal, jetzt bist du dran. Küsschen" und Abgang.

Versuch nicht alles perfekt zu machen, das geht mit Baby nicht. Aber lass den Papa ruhig machen wie er meint und wenbs wirklichnicht gut passt dann redet darüberwie es sein soll.
Die ersten paar Mal mit Erklärungen zur Güte und dann muss ein "deine Schicht beginnt, gute Nacht" reichen.

Bei uns hat der Papa bis 1 Uhr früh Dienst gehabt und dann hab ich übernommen. War dann allerdings schon um 20 Uhr im Bett und Baby wurde nur zum Stillen gebracht.
Redet euch das aus, wenn er das so klar braucht dann bitte sehr, aber dann darf man auch erwarten, dass das funktioniert.

Alles Gute und herzlichen Glückwunsch!