Wir haben zwei Kinder, 4 Jahre und 1 Jahr alt. Das Babyjahr mit der Kleinen war wunderschön. Doch jetzt, wo sie nachmittags nicht einfach mehr so mitläuft, habe ich immer mehr das Gefühl, dass mir zwei Kinder eigentlich zu viel sind. Ich habe irgendwie dauernd das Gefühl, einem Kind nicht gerecht zu werden. Es ist mir auch oft zu laut, zu viel Verantwortung oder schlicht zu viel Chaos. Ist nur ein Kind da, genieße ich die Zeit mit dem Kind dagegen meistens sehr. Ja, ich weiß, das hätte man sich vorher überlegen können, aber ich dachte wirklich, dass ich dem Ganzen gewachsen bin. Und ich will natürlich meine Tochter nicht missen und liebe beide Kinder unendlich viel.
Meine Überforderung äußert sich nun darin, dass ich mit den Kindern oft nicht so geduldig bin, wie ich es gerne wäre. Meistens jedoch lasse ich es an meinem Mann aus und ich weiß, dass das ungerecht ist. Allerdings war der Plan ursprünglich, dass wir beide 30 Stunden arbeiten und uns die Care Arbeit fünfzig fünfzig aufteilen. Nun kam es bei mir vor der Schwangerschaft gezwungenermaßen zu einem Jobwechsel in einen 25-Stunden-Job und mein Mann wurde während meiner Elternzeit befördert. Wahrscheinlich der Klassiker. Jetzt hängen wir in diesem klassischen Modell fest…
Habt ihr vielleicht Ideen, wie ich mit der Situation besser zurecht komme? Ich weiß, es gibt Leute, die viel mehr Kinder ohne Probleme gewuppt bekommen, aber Menschen sind nun mal unterschiedlich. Danke für euren Input!
Überfordert mit zwei Kindern
Wie wäre es wenn du eine Mutter Kind Kur beantragst?
Puh ich weiß da schwören einige darauf, aber ich bin mir da nicht sicher, ob der te damit geholfen wäre.. Eine bekannte von mir hat mal eine Kur abgebrochen , weil es für sie hölle war mit beiden Kindern 2 und 5 . Kein aufteilen der abendroutine.. keine Hilfe bei den Mahlzeiten etc.
Ich denke, dass Auszeiten wo sie mal ohne kinder ist, vielmehr Erholung bringen würden.. Mit Freundinnen treffen, zum Sport gehen.. das hilft ungemein und man tankt wieder Energie.
Na du machst mir ja Mut 😀
Ich fahr jetzt mit drei kleinen in Mutter Kind Kur und hoffe das ich erholt wieder komme.
Mein Tipp ist: Akzeptanz. Akzeptiere, dass es mal stressig und chaotisch ist. Akzeptiere, dass es daheim oft mal unordentlich ist und es vielleicht mal nur eine Tiefkühlpizza gibt. Akzeptiere, dass du nicht beiden Kindern gleichzeitig gerecht werden kannst. Dadurch lernt auch dein großes Kind, dass es nicht der Nabel der Welt ist, dass es mal warten muss, dass man Kompromisse finden muss. Geht viel raus, da ist es weniger anstrengend (wenn man mal draußen ist, das Loskommen nervt).
Und gib dir Zeit, es wird sich einspielen. Meine sind jetzt knapp 6 und 3,5 und mittlerweile spielen sie sogar miteinander und streiten nicht mehr ausschließlich 🙈
Habt ihr sonstige Unterstützung? Dass du mal gar kein Kind oder nur eins hast?
Und sprich mit deinem Mann, dass du dir das so nicht vorgestellt hast, dass es so auch nicht vereinbart war und sucht eine Lösung. Auch nach einer Beförderung kann man Stunden reduzieren, mit kleinem Kind über Elternzeit sowieso.
Grüße
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich muss echt dran arbeiten, dass mich das Chaos weniger stört. Auch bei der Tiefkühlpizza hast du mich erwischt, ich koche eigentlich sehr gern, aber manchmal muss man sich das nicht zusätzlich antun.
Zum Thema Beförderung. Mein Mann hat jetzt einen Vertrag, bei dem keine Stundenanzahl festgeschrieben ist. Niemand aus der Führungsriege seiner Firma arbeitet 40 Stunden, die arbeiten alle mehr. Da ist er schon die Ausnahme. Aber wir müssen uns in einem ruhigen Moment wohl nochmal unterhalten, wie es weitergehen soll. Eigentlich ist das natürlich nicht okay, dass man Führungsposition und Familie so wenig vereinbaren kann.
Das ist doch völlig normal, dass zwei kleine Kinder anstrengend ist. Pass auf, dass du nicht von bösen Frauen in die regretting motherhood Falle gezogen wirst. 25 Stunden ist schon ein hohes Pensum für das Alter der Kinder.
Jetzt hab ich Angst. Gibt es bei urbia etwa böse Frauen
?
Kannst du mir diese Falle erklären? Ich wusste nicht, dass es eine ist.
Eindeutig geht es der TE nicht gut mit der Situation. Schade, dass das für viele Menschen einfach "normal" ist.
Wieso kann sich dein Mann, trotz seiner Beförderung, nicht an eure Abmachung halten?
Ich finde das keineswegs ungerecht; er hält sich ja auch nicht an die Vereinbarung. Oder wurde er zur Beförderung gezwungen? Und bedeutet die Beförderung wirklich, dass er keine Stunden reduzieren darf?
Und wenn es nur 5 Stunden wären, die er reduzieren würde, weil du ja nur 5 Stunden weniger als abgemacht arbeiten kannst, das macht auch schon viel aus...
Dann muss dein Mann überlegen, ebenso wie du, ob ihr so glücklich seid oder ob er vllt nicht wieder eine Stufe zurück geht und Stunden reduziert und du aufstockst. Evtl mit Jobwechsel!
Also du bist im klassischen Modell nicht zufrieden, dann ändert es! Ja, wird vllt unbequem und evtl hat man (vorerst?) finanzielle Einbußen! Aber langfristig wäre mir mein Seelenfrieden mehr wert!
Ansonsten sei nicht so streng mit dir! Du bist nur ein Mensch, wir alle sind oft nicht so gelassen, wie wir es gerne wären 😅 wichtig ist immer wieder zu reflektieren, vor dem explodieren durchzuatmen und zu überlegen, ob man jetzt wirklich meckern muss usw. Da gibt es ja schon Strategien :)
Das wird! Du hast ja keine Wahl, beide Kinder sind da 😅 aber man kann dran arbeiten :)
Ich habe auch zwei Kinder und denke mir immer mal, eins hätte doch auch gereicht.
Zumal es extrem entspannt ist, wenn nur ein Kind da ist.
Aber es wird besser meine Kinder sind jetzt fast 4 und 6 und gehen schon mal zu Freunden in der Straße, spielen ganz wunderbar draußen (man muss allerdings fairerweise dazu sagen, dass wir in einem kleinen Dorf in der Nebenstraße wohnen).
Geh viel raus, viel in den Wald, wenn es für euch keine Weltreise ist.
Vielleicht hat dein Mann Gleitzeit. Wenn ja, könnte er vielleicht früh eher gehen und dann schon am Nachmittag zu Hause sein?
So haben wir es. Mein Mann arbeitet 40h, ich 32. Ich habe einen langen Tag und den Rest 6h. Mein Mann ist, wenn wir aufstehen immer schon weg. Aber an 3 Tagen sind wir alle um spätestens 3 daheim, Was das Familienleben um einiges einfacher gemacht hat. Vielleicht ist solch eine Variante für euch auch möglich?
Und es ist ok überfordert zu sein. Bei uns ist es nicht so sauber, wie ich es gern hätte, wir werden hier alle mal laut und danach entschuldigen wir uns, auch wir als Eltern bei den Kindern. Nicht alle sind die entspannten Mütter und Eltern, wie sie uns vorgegaukelt werden.
Schaffe dir Auszeiten und baue dir kleine Freuden in den Alltag ein, können auch ganz winzig klein sein, aber eben etwas worauf du dich immer freuen kannst. Spanne deinen Partner etwas mehr ein, reduziere zur Not deine Stunden.
Und: Mit der Zeit wird es besser werden. 1 und 4 sind in Kombination wirklich SEHR anstrengende Alter, da spreche ich aus Erfahrung und ich war nicht nebenher noch arbeiten. Zwischendurch gibt es wirklich Momente, wo man einfach nicht mehr kann und zweifelt, ob das alles so richtig war. Denke "normal" ist es insofern, dass die Nerven ab und zu einfach mal blank liegen und man sich selbst etwas verliert.