Meine Mutter akzeptiert meinen Kinderwunsch nicht - traurig 😣

Hallo zusammen,

seit ein paar Tagen bin ich hier im Forum unterwegs und hatte bereits die Möglichkeit, tolle Menschen und Gleichgesinnte kennenzulernen, sowie auch anderen Leuten bei Fragen zu helfen. Ich finde es sehr schön hier! 🥰😊

Bei einem Gespräch mit einer Freundin ist ein Thema bei mir hochgekommen, das mich anscheinend unterbewusst sehr stört.

Erstmal ein paar Eckdaten zu mir:
Ich bin ca. 30 Jahre alt, habe seit ca. 4 Jahren einen festen und sicheren Job, bin mit meinem Mann seit 10 Jahren zusammen und wir haben letztes Jahr geheiratet. Seit ein paar Jahren denke ich über Kinder nach, ich kann mir vorstellen in den nächsten Jahren Mutter zu werden und mein Mann ist damit einverstanden.

Jetzt kommen wir zu meinem "Problem".
Es ist so, dass meine Mutter nicht wirklich wahrhaben will, dass ich kein Kind mehr bin.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass jedes Mal, wenn ich das Thema Kinder anspreche, sie mich für zu unreif dafür hält
Beispiel: Im Sommer war ich mal wieder daheim zu Besuch und habe so nebenbei das Thema Kinder angesprochen.
Dabei habe ich gemeint, dass ich mir schon vorstellen kann, in ein oder zwei Jahren Mama zu werden.
Meine Mutter war eher negativ und meinte, ich sollte warten, mir Zeit lassen, usw.
So ein paar Stunden später war ich einfach auf der Couch und hab so Handyspiele gespielt (ich spiele nur ab und zu und gar nicht konsequent, es war eher um die Zeit zu überbrücken). Dann hat meine Mutter so irgendwie abwertend kommentiert: "Sie will Kinder, tut aber Handy spielen!".
Das hat mich sehr verletzt... 😣
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht ernst nimmt und aus diesem Grund traue ich mich gar nicht mit ihr darüber zu sprechen und fühle mich wahnsinnig alleine mit dem Thema.
Außerdem war es sogar so, dass als meine Cousine schwanger von einem Mann wurde, den sie seit kaum 2-3 Monaten kannte, meine Mutter total zu ihr gehalten hat. Ich hatte beim Essen so nebenbei kommentiert, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, den Mann länger zu kennen, aber da hat meine Mutter sofort meine Cousine entschuldigt und gemeint, dass sie sich so lange nach einem Kind gesehnt hat und dass es jetzt endlich soweit ist.
Das hat mich auch verletzt.
Irgendwie habe ich das Gefühl gehabt, dass alle Kinder kriegen dürfen, ich aber nicht.😣

Noch ein paar Infos über meine Mutter und unsere Beziehung.
Meine Mutter und ich lieben uns sehr. Wir sind nicht nur Mutter und Tochter, sondern wir sind auch Freundinnen und haben sehr viele schöne Momente zusammen verbracht, auch wenn wir beide sehr unterschiedlichen Charakteren haben.
Meine Mutter wird dieses Jahr 60, sie wohnt in Norddeutschland, ich wohne in Bayern. Wir sehen uns also nicht mehr so oft. Sie hat ein paar schwierige Zeiten hinter sich (Oma mit Demenz und Depression, Ärger mit meinem Vater, usw.) und ist aktuell arbeitslos und noch nicht alt genug für die Rente. Allerdings zu tun hat sie trotzdem, weil sie bei meinem Vater am Bauernhof mithilft. Sie sehnt sich aber nach Selbständigkeit und nach ihrer Rente.
Ich habe ihr schön öfters angeboten, zu mir zu kommen und bei mir zu wohnen und ich würde sie finanziell unterstützen, sie akzeptiert meine Hilfe oder meine Angebote aber leider gar nicht. 😣

Was denkt ihr darüber?

Ich weiß, dass meine Mutter mich nicht verbieten kann, Kinder zu kriegen. Ich möchte nur verstehen, wieso sie überhaupt nicht an mir glaubt. Denkt sie evtl., ich wäre keine gute Mutter?
Wie könnte ich mit ihr das Thema angehen, ohne dass ich wieder verletzt werde?
Oder vielleicht bin ich einfach am Überreagieren?

Ich hätte gerne meine Mutter auf meiner Seite bei so einer wichtigen Entscheidung...

Vielien lieben Dank im Voraus für eure Hilfe! 🥰
Liebe Grüße

Caro

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Vielleicht wäre es ja wie bei deiner Cousine: Wenn du denn mal schwanger bist, wäre sie total interessiert und unterstützend.
Ich denke, viele haben das Problem, dass die "Kinder" schneller erwachsen werden als die Eltern Schritt halten können. Für deine Mutter ist deine Kindheit und Teenagerzeit noch sehr präsent. Vielleicht fällt es ihr deshalb schwer, dich als Erwachsene mit eigenen Entscheidungen zu sehen.

Was wäre denn, wenn du ihr mal sagst:"Mama, ich bin sehr traurig, weil ich auch gern Mutter wäre und das Gefühl habe, dass du mir das nicht zutraust. Aber je älter ich werde, desto risikoreicher ist ja eine Schwangerschaft. Ich habe einen Beruf, einen Freund, eine schöne Wohnung, habe mich mit dem Thema Schwangerschaft und Erziehung und anderen relevanten Themen auseinandergesetzt. Was müsste ich deiner Meinung nach tun, um von dir als potenzielle Mutter von eigenen Kindern betrachtet zu werden? Wie war das bei dir, wie stand deine Mutter zu deiner Schwangerschaft oder deinem Kinderwunsch?"

Mich erinnert das ein bisschen an eine Anekdote meiner Mutter: Als sie 20 war, sagte ihre zukünftige Schwiergermutter "du bist ja noch blutjung". Als sie 21 wurde hieß es "na ja, so jung bist du ja auch nicht mehr".
Übertragen auf dich: Jetzt bist du laut deiner Mutter zu jung zu Kinderbekommen, aber in wie vielen Jahren wärest du fast zu alt oder zu alt?
Das könntest du mal mit ihr diskutieren.

KEINER ist wirklich bereit zum Kinderbekomen, weil keiner weiß, wie das ablaufen wird bei ihm, wie es ihm gehen wird, wie die Kinder werden, was die für einen Charakter oder eventuell für Probleme mitbringen werden. Wie sich das eigene Leben in ein paar Jahren ändern wird. Das weiß ja KEINER, daher ist es schwierig zu sagen, eine ist bereit zum Mutterwerden und die andere nicht. Das erste Kind kann ganz problemlos sein, ruhig, sich gut in den Alltag einfügen, schnell lernen, begeistert bei allem mitmachen oder komplett gegensätzlich. Das weiß man doch vorher noch nicht.
Deine Mutter ist sicherlich auch ins Muttersein hineingewachsen, hat nach und nach vieles gelernt, vieles erkundet, in der Praxis und durch Informationen Dritter die für sie besten Wege gefunden.
Darüber könntest du mal mit ihr reden. "Wie war das bei dir damals, wie hast du es dir vorgestellt, was war dann ganz anders? Wie bist du in die Mutterrolle gewachsen? Welche Unterstützung hattest du von deiner Mutter, was hättest du dir anders gewünscht?"

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Naja, ganz platt....mit wem möchtest du denn eine Familie gründen?`Mit deiner Mutter oder mit deinem Mann? Siehste, du brauchst weder das Einverständnis, noch die Zustimmung deiner Mutter.

Aber, du bist ein gutes Beispiel dafür, wohin dieser Mist "Mama und Tochter sind beste Freunde" hinführen kann. Und um Himmels Willen, laß sie blo´am anderen von Deutschland, das endet sonst im totalen Fiasko.

Deine Mutter hat dir nun deultich gezeigt, das sie mit dir eben nicht auf einer Ebene (wie Freunde) ist, sondern (du hast recht) das war ein Mutter/Kind Ding.....denn ich glaube ihr beide habt euch noch nicht voneinander gelöst. Deine Mutter spricht über deine Entscheidungen, wie bei einem Teenie....du willst immer noch ihren Segen, als wenn ein Teenie um Erlaubnis fragt.

Und ja, es ist aus meiner Sicht jetzt ganz dringend nötig, das du da die Fronten deutlich klärst.....das wird dich nicht verletzen, egal wie sie reagiert....das wird dich stärken. Und wenn sie mit deinen Lebensplänen ein Problem hat, dann darf sie das Problem gerne behalten....es ist nicht deins. Und wenn sie sich Selbstständigkeit wünscht, dann ist auch das ihre eigene Aufgabe.....bei der Tochter unterkommen ist genau das Gegenteil davon.

Komm du aus der Rolle der kleinen Tochter raus, dann hat sie die Chance mitzuziehen....oder es eben zu lassen.

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Du bist Erwachsen, treff deine eigenen Entscheidungen und hör auf auf Mutti zu hören.

Wenn du dir ein Kind wünschst und denkst das so langsam der richtige Zeitpunkt dafür ist, Ja bitte dann los!
Du musst dir aber auch bewusst sein das es immer dein Kind sein wird und du evtl. bei der Betreuung und Fragen nicht auf deine Mama hoffen kannst. Aber das geht auch Menschen so dessen Eltern im Vorfeld auf Enkel gedrängt haben wo dann wenn das Kind da ist plötzlich doch kein Interesse am Enkel besteht....

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"du evtl. bei der Betreuung (...) nicht auf deine Mama hoffen kannst."

Wird eh schwierig bei einer Mutter im Norden, wenn die TE in Bayern lebt.

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Hallo.

Ich kann mir vorstellen, dass deine Mutter vielleicht unterbewusst für sich noch nicht bereit ist, Oma zu werden. Du bist aber in keinster Weise für ihr Empfinden zuständig und solltest deinen Weg gehen, der sich für dich und deinen Partner richtig anfühlt.

Wenn ihr zwei wie Freundinnen seid, dann sprich es doch beim nächsten Treffen mal direkt an, so wie "Mutti, Peter und ich finden, dass genau jetzt die richtige Zeit ist, um den nächsten Schritt zu gehen. Wir sind gefestigt und wünschen uns ein Kind. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dich als meine Mutti und auch Freundin auf dieser Reise mit Rat und Tat an meiner Seite haben darf. Und wenn ich mir noch ewig Zeit lasse, hat dein Enkelchen weniger Zeit, dich als wunderbare Oma zu erleben."

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute.

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Hi,
bei Dir stimmen doch alle Voraussetzungen, warum willst Du das "Go" von Deiner Mutter?

Hör auf so unterwürfig zu sein.

Ihr wohnt soweit auseinander, und das ist auch, glaub ich, gut so. Biete ihr nicht wieder an, sie aufzunehmen, nachher macht sie es noch, Du hast sie am Backen, mit nur den Nachteilen.........denn so nah, wird sie Dich IMMER, wie ein kleines Kind behandeln, und nicht nur ab und zu, wenn ihr euch seht, oder telefoniert.

Wenn Dein Mann auch bereit ist, dann lasst die Verhütung weg. Wenn Ihr eher ein Sommerkind wollt, erst ab Juli.

Gutes gelingen

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Ich habe das Kinderthema überhaupt nicht mit meiner Mutter besprochen. Sie hat irgendwann mal gesagt, dass sie keine Oma werden will.

Trotzdem hat sie sich gefreut als es dann doch soweit war und liebt ihre Enkel. Sie ist jetzt aber keine Oma, die mega in ihrer Rolle aufgeht und nicht ohne ihre Enkel kann, aber die Erwartung hat sie eben auch nie geweckt und das ist in Ordnung.

Wenn ihr so eng seid, dann sag deiner Mutter, dass es dich verletzt. Vielleicht will sie mit 60 noch nicht Oma werden, vielleicht tut es ihr weh, dass sie eine "Weit-Weg-Oma" sein wird, whatever...vielleicht hält sie mit ihren wahren Gefühlen genauso hinterm Berg wie du.


"Ich habe ihr schön öfters angeboten, zu mir zu kommen und bei mir zu wohnen und ich würde sie finanziell unterstützen, sie akzeptiert meine Hilfe oder meine Angebote aber leider gar nicht."

Bei aller Liebe, das wäre auch meine aller letzte Wahl. Mich finanziell von meinem Kind aushalten lassen zu müssen. Ich bitte dich. Das ist definitiv kein Ziel von Eltern.


Vielleicht schraubst du deine Erwartungen an deine Mutter etwas runter.

Bearbeitet von emmi1980
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Ich könnte mir vorstellen, dass hinter der Aussage deiner Mutter der Klassiker steht: man will nur das Beste fürs Kind und denkt, am Besten zu wissen, was das ist.

Kann es sein, dass deine Mutter (auch wenn sie es nie gesagt hat) der kinderlosen Zeit immer hinterhergetrauert hat bzw das Gefühl hatte, durch die Kinder etwas zu verpassen?

Du bist zwar "schon" 30, aber "erst" seit 4 Jahren berufstätig - das heisst du hast lang studiert, vielleicht immer viel gelernt. Und nun würde sie sich wünschen, dass du das Leben genießt- weil du jetzt die Chance hast, das zu tun, was sie sich vielleicht nur erträumt hat. Das ist ja verbreitetes "Mütter-Denken" - ich sag nur "Eislaufmütter".

Deine Cousine ist nicht ihre Tochter- da hat sie keine "Aktien" in emotionaler Sicht und kann das ganze daher unvoreingenommen sehen.

Was ich machen würde: natürlich erst mal nicht davon beeinflussen lassen und ihr bei der nächsten Gelegenheit freundlich aber bestimmt klarmachen, dass du erwachsen bist und ihr euch schon Gedanken darüber gemacht habt. Du kannst ihr ja auch sagen, dass dich das sehr verletzt hat und du deshalb mir dem Gedanken spielst, solche Sachen künftig nicht mehr mit ihr zu besprechen, was du aber schade finden würdest. Vielleicht erreichst du so etwas.
Wenn nicht- einfach nicht wirklich zuhören und nicht beeinflussen lassen. Ich persönlich würde ihr dann weniger erzählen und Kommentare mit einem "ja, ich weiß, das hast du schon gesagt, aber wir sind da anderer Meinung" abtun. Ich denke nicht, dass sie es böse meint, daher würde ich da jetzt auch keinen Streit vom Zaun brechen.
Wie sie dann wird, wenn du wirklich schwanger bzw Mama bist, werdet ihr ja dann ohnehin sehen.

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Wer sagt denn, dass sie erst seit 4 Jahren berufstätig ist? Da steht, dass sie seit 4 Jahren einen festen und sicheren Job hat.

Vielleicht war sie vorher bei der Zeitarbeit, hatte einen befristeten Vertrag oder konnte beliebig an wechselnden Orten eingesetzt werden.

Ich lese da jetzt nicht raus, dass sie GAR keinen Job hatte.

An die TE: Ich kann allen hier nur zustimmen.

1. Weißt Du gar nicht, ob Du sofort schwanger wirst, das kann ja unter Umständen auch noch ein, zwei Jährchen dauern.

2. Haben Deine Mutter und Du den Loslöseprozess verpasst. Hol das dringend nach. Eine Mutter ist und bleibt eine Mutter, keine beste Freundin.

3. Lass sie auf jeden Fall im hohen Norden. Ich lebe selber mit meiner Mutter im selben Haus und sie ist ebenfalls der Meinung, dass ihr Erziehungsauftrag noch nicht abgeschlossen ist. Es ist immer wieder aufs neue ein Kampf, ihr klar zu machen, dass sie sich einfach nicht einzumischen hat.

4. Bestimmt hast Du eine echte beste Freundin, mit der Du über das Babythema sprechen kannst. Eine gleichaltrige, die sich nicht für Dein Leben verantwortlich fühlt und die Dir auf Augenhöhe begegnet. Rede mit ihr, nicht mit Deiner Mutter.

Viel Erfolg!

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Du wirkst in dem wie du schreibst sehr jung. Vielleicht vermittelst du diesen Eindruck auch sonst und vor allem deiner Mutter.

Hauptaspekt des Erwachsenseins ist, dass man eigene Entscheidungen trifft und dafür einsteht. Dazu zählt auch dein Kinderwunsch. Steh dazu und gut ist. Mir wäre es egal, was meine Mutter dazu sagen würde.

Vielleicht ist deine Mutter aber auch traurig, weil sie ihr Enkelkind ja später kaum sehen würde aufgrund der Entfernung.

Who knows...

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Denke dem Bestätigungsbedürfnis liegt etwas zu Grunde was weiter zurück liegt und rein gar nichts mit dem Thema zu tun hat ausser du bist selbst unschlüssig?!
Vllt solltest das für dich erörtern und dich davon lösen.