Enttäuscht darüber, wie unser Familienleben ist

Hallo zusammen!
So langsam bin ich einfach nur noch traurig, wie unser Zusammenleben als Familie ist bzw wie unser Familienleben abläuft.
Mein Wunsch nach einem Kind war sehr groß sind wir hatten Glück, dass es nicht so lange gedauert hat. Die erste Zeit war schön, dann kam eine Depression und seit dem ist es nur noch anstrengend.
Ich bin in Therapie, merke da aber nur schleppend Erfolge. Es gibt Zeiten, da ist es besser und dann wird es wieder schlechter.
Das Problem ist, dass ich total schlecht annehmen kann, dass unser Familienleben ist, wie es ist- platt gesagt. Ich hab es mir ganz anders vorgestellt. Mein Sohn ist jetzt 2 und braucht wirklich Dauerbespaßung. Er kann nichts alleine machen und selbst wenn wir dabei sind, macht er nur Unfug. Knetet 1 Minute, dann malt er auf den Tisch, dann steigt er auf einen Stuhl um zu klettern und eigentlich mache ich nur Schadensbegrenzung. Ich würde gerne besser mit ihm in Verbindung sein, aber er ist halt auch sehr lebhaft und es gibt kaum Momente, wo wir einfach mal zusammen was spielen. Es fällt mir extrem schwer, das so anzunehmen.
Ich finde ihn vom Verhalten auch auffällig (das ist vielleicht auch der Vorgeschichte geschulfet), er ist sehr wild und schlecht zu begrenzen. Mein Mann sieht das wilde Verhalten auch, aber er bewertet es anders.
Ich hab auch ständig das Gefühl, dass ich meinem Kind irgendwie helfen muss, weil er so unruhig wird. Ja, Kinder spiegeln auch das eigene Verhalten, aber egal ob ich gelassen bin oder gestresst, er dreht auf. Und damit fühle ich mich auch alleine und male mir die schlimmsten Szenarien aus. Dass er später Probleme bekommt, wenn er das Rastlose beibehält. Die KiÄ sieht auch, dass er zu den wilderen gehört, wir haben uns da auch an eine Frühförderung gewandt. Aber da sind die Listen ja so lang und ich halte es kaum noch aus.
Ich bin einfach so traurig darüber, dass unser Familienleben ist, wie es ist. Da ist so wenig Freude und Gelassenheit..
Und dann sehe ich andere Familien, andere Kinder und würde mir das auch wünschen- etwas mehr Ruhe, Spaß, Spiel.. mehr Unterstützung durch Professionen.
Bin ich die einzige, der es so geht?😫

5

Hm, ich kann jetzt nicht wirklich etwas zum Thema Depressionen und Familienleben sagen. Deswegen lasse ich das auch.

Aber, ich kann ganz einfach dalassen, das deine Vortsellung vom Familienleben mit einem 2jährigen Kind einfach nicht mit der Realität zusammenpasst. Das ist eine der anstrengensten Zeiten, wird behauptet, ich habe diese Zeit anders erlebt. Ich bin da überhaupt nicht mit der Erwartung rangegangen, das da "etwas mehr Ruhe, Spaß, Spiel.. " stattfinden würde.

Ja, morgens der Weltuntergang, wenn der rote Streifen der Zahnpasta nicht oben war,. das nächste Drama, wenn der Teller oder Becher nicht die richtige Farbe hatte oder ich es gewagt hatte, das Brot durchzuschneiden. Ja, gerade noch entspannt neben mir, drei Sekunden später im Bad das Klopapier abrollen oder Binden an die Wand kleben (Alternativ OBs im Klo versenken, eine Cremetube erwischen und damit die Wand vollschmieren und sich selber auch) und Wutanfälle, wenn man als Elternteil mit den Ideen nun mal nicht so konform ging. Tränen weil das Schokeis unten in der Waffel war und nicht die Vanillekugel. Drama weil man es wagte das Brötchen vom Bäcker auszupacken und dem Kind anzubieten, anstatt ihm die Tüte in die Hand zu drücken. Die Tomatensoße berührt die Nudeln und es wird einem deutlich gemacht, das davon die Welt untergeht. Und nächstes Mal, weil man ist ja aufmerksam, passiert dasselbe wenn die Dinge umgekehrt laufen. DAS und noch vieles mehr ist der reale Alltag mit einem zweijährigen Kleinkind. Und wenn man genug Humor dafür hat, dann kann das trotzdem eine wunderschöne Zeit sein, obwohl es anstrengend ist.


Ruhe, Spaß und Spiel....das dauert noch. Alles kommt zu seiner Zeit und die ist einfach noch nicht gekommen.

Die Frage ist jetzt dann doch eher, wie du gut durch diese Zeit kommen könntest. Freude und Gelassenheit, Situationen annehmen können, können nur aus einem selber kommen, aber vielleicht hilft es ja schon ganz leicht, wenn du weißt das du mit deinen Vorstellungen einfach zu früh dran bist.

Und BTW, man war noch nie gut damit bedient, wenn man auf andere Familien schaut.....das sind immer nur kleine Ausschnitte, die man da erlebt.....vermutlich waren auch dort am selben Tag die Nudeln zu nah an der Soße, du hast es nur nicht erlebt.

7

Oh so schön beschrieben, die Liste könnte man endlos fortführen, mein Sohn hat damals einen ziemlich heftigen Wutanfall bekommen, weil er eine Brücke mit drei Baumklötzen bauen wollte, jedoch wollte er eine lange Brücke und stellte zwei Baumklötzen bestimmt 30 cm auseinander, doof nur, dass der dritte Klotz nur ca. 3cm lang war. Man war der sauer auf mich, dass es nicht klappt hat 🫣😃

10

Jaa, richtig....man ist immer schuld, pauschal. Daran das nachts nicht Sonne scheint, daran das man keinen Regen auf Kommando "anstellen" kann, sogar daran das auf der Baustelle um die Ecke nicht gearbeitet wird.

Aber, und das sage ich aus vollstem Herzen.....ich habe diese Zeit echt geliebt, auch wenn ich damit (denke ich) wirklich alleine dastehe. Ich weiß bis heute nicht, woher ich diese innere Ruhe dafür hatte, denn ich bin eigentlich sonst recht fix auf der Palme und werfe mit imaginären Kokosnüssen.

Ach da fällt mir noch was an die TE ein: Du schreibst ja, das dein Mann das anders wertet. Magst du das mal genauer erklären?

weitere Kommentare laden
1

So zunächst Mal um das einfach Mal ganz klar zu benennen: Du siehst in deinem Sohn Anzeichen für ADHS?
Finde ich sehr sehr arg verfrüht. Gibt es in eurer Familie Fälle oder Verdachtsfälle in der Richtung? Wenn ja dann kann man das im Auge behalten.
Wenn nein dann würde ich an deiner Stelle erstmal ein paar Gänge runterschalten.
Er ist 2. Geht er schon in eine Kita? Oder wird irgendwie auswärts betreut? Vielleicht ist er nicht ausgelastet? Gerade wenn du selbst mit Depressionen kämpfst kann ich mir vorstellen dass euch im Alltag schlicht die Kraft fehlt ihn genug zu fordern.
Wenn er einen großen Bewegungsdrang hat dann heißt es raus und toben. Falls er noch nicht in Fremdbetreuung ist (und ansonsten natürlich auch) kann man vielleicht irgendwelche Gruppen besuchen wo er mit anderen Kindern toben und spielen kann. Kinder in dem Alter sitzen allgemein nicht so lange ruhig irgendwo und spielen. Meine Tochter hat in dem Alter auch noch nicht viel selbstständig gespielt.
Das kommt noch.
Ich glaube der Knackpunkt liegt darin, dass du viel Ruhe brauchst. Und dahingehend musst du dir Hilfe suchen. Du kannst nicht das Verhalten deines Kindes pathologisieren, wenn er eigentlich absolut altersentsprechend ist und du einfach nicht damit klarkommst. Ich meine ich verstehe dich. Ich habe selbst ADHS und ich brauche viel Zeit für mich und Ruhe. Das ist aber nicht das Problem meiner Kinder. Die müssen Kinder sein dürfen. Ich bin in der Verantwortung dafür zu sorgen dass ich Pausen bekomme.
Und ja Familienleben mit Kleinkind ist weit entfernt von Ruhe Frieden und Idylle. Meine sind 4 und 10 Monate. Hier ist immer HalliGalli. Und wenn ich so die Familien aus der Kita erlebe dann ist es da nicht viel ruhiger.

2

Achja. Kurzer Einschub: Wenn auf den Tisch gemalt wird wird einmal ermahnt beim nächsten Mal sind die Stifte erstmal weg. Mit 2 sollte man schon voll in der Erziehung sein. Und das heißt deutliche Konsequenzen. das beaucht natürlich Zeit bis es wirkt aber es wird wirken.

22

Das hängt vom Kind ab wie das wirkt . Kind 1 würde bei uns nie den Tisch anmalen . Kind 2 ist aus anderem Holz geschnitzt und testet es J E D E S mal 🤪 und ja die Stifte sind dann immer weg ! Und auch Tapete Kommode und Klamotten werden getestet . Nie böse aber schon bewusst ala was passiert dann wohl .

weiteren Kommentar laden
3

Ehrlich gesagt klingt das Verhalten Deines Kindes völlig altersentsprechend.

Hast Du mal Deine Vorstellungen vom Familienleben, Deine Erwartungen daran hinterfragt? Woher kommt das Bild, das Du hast? Social Media? Umfeld?

Meine Erfahrung ist, dass der Eindruck, den man von anderen Familien bekommt, nie das ganze Bild zeigt. Und das liegt nicht mal nur an den Eltern, die nur einen Teil sichtbar machen. Alle Kinder, die ich kenne, haben eine "draußen" Funktion. Das Verhalten, wenn man unterwegs ist, wenn andere dabei sind unterscheidet sich grundlegend von dem allein mit den Eltern. Das spiegeln mit zumindest die Eltern in meinem Umfeld.

4

Hallo

Das man es bei den anderen Familien immer besser sieht, das ist normal. Warum? Weil man dort nicht alles sieht. Man sieht die Momente zu denen man dort auf Besuch ist oder wo man sie sonst sieht, aber eben nicht alles. Mit dem Fernsehen habe ich vor zirka 5 Jahren komplett aufgehört, weil dort ist es noch extremer. Da muß man depressiv werden. Also weil ich das Gefühl hatte, hatte ich mit dem Fernsehen aufgehört gehabt. Ich lese jetzt lieber Sachbücher. Wird Dein Vitamin D Blutspiegel gemessen? Liegt der zirka in der Mitte des Normalwertes? Zu eurem Kind, ich würde versuchen Magnesiumreiche Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren. Wie zum Beispiel Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne (kann man auch mahlen), Bananen, Fisch.

6

Ich habe auch 2 Wirbelwinde, 2 Mädels, 2 und 5 Jahre alt. Die sind Duracell- Häschen, deshalb sind wir jeden Tag lange draußen, animieren die Kinder dort zum toben, springen und auspowern.


Haben Kletterbögen und ne Rutsche/ Hühnerleiter für drin um den starken Bewegungsdrang gerecht zu werden. Ich gehe heute den 3. Tag in Folge Schlitten fahren, Schnee schippen und das den kompletten Nachmittag.

Im Sommer sind wir teilweise bis direkt zum Abendbrot draußen, aufm Spielplatz, wir haben auch kein Garten.
Wald ist auch immer toll.
Die kleinere rast auf dem Laufrad und die große auf dem Fahrrad über Kilometer.
Draußen sind sie viel ausgeglichener und händelbarer, außerdem beschäftigen sie sich da viel mehr alleine.

Wenn wir dann rein gehen sind sie gut ausgelastet und spielen auch mal 10-30 min alleine ( je nach Alter).

Das ist normal in dem Alter.
Wenn wir nicht rausgehen ist es eine Katastrophe, dann gibts nur Gebrüll, Streit, Mist bauen, Regeln missachten.

8

Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an - das Leben mit einem 2-jährigen Kind ist einfach anstrengend.

Ich denke das Problem ist nicht dein Sohn, sondern dass du mit deiner Depression zu kämpfen hast und eigentlich überlastet bist.

Wie viel Betreuung übernimmst du?
Wie viel dein Mann?
Habt ihr schon einen Kitaplatz?
Falls nein, würde ich euch dringend empfehlen, euren Sohn in einer Kita anzumelden.
Du brauchst die Entlastung. Wenn du am Vormittag Zeit und Ruhe für dich hast, dann erträgst du es auch besser, wenn er mal etwas wilder ist.

Wie schon empfohlen wurde - viel raus gehen! Auch bei Wind und Wetter - mit Matschhose und Gummistiefeln gibt es kein schlechtes Wetter. (wichtig: auch Mama muss gut ausgestattet sein. Was hab ich draußen gefroren, bis ich mir endlich auch eine ordentliche Regenjacke und Gummistiefel besorgt habe :-) ).

Feste Rituale haben.
Evtl. eine Spielgruppe suchen, in der er "ausgepowert" wird.

Und DU brauchst einen Ausgleich für dich - egal ob Yoga, Chor...irgendetwas, was dich entspannt.

Und ganz wichtig: mach weiter mit deiner Therapie. Nur wenn es dir gut geht kannst du dich auch gut um dein Kind kümmern.

25

"Was hab ich draußen gefroren, bis ich mir endlich auch eine ordentliche Regenjacke und Gummistiefel besorgt habe"

Oh ja! Vor einiger Zeit sind wir auf's Land gezogen und ich habe diese Dinger jetzt so richtig lieben gelernt. Mittlerweile verstehe ich nicht, warum viele Menschen das so verteufeln.

9

Hi,

das große Problem ist, wenn wir Eltern unsere Erwartungen und Vorstellung auf die Kinder übertragen.

Ich mal und bastle so gerne und habe mich schon so drauf gefreut das auch mit den Kindern zu machen. Dann kam unser Sohn, der null Interesse daran hatte. Wirklich gar nichts. Der wollte auch nicht vorgelesen bekommen, bis zu einem gewissen Alter. So ab 3 konnte er dann mal 10 Minuten zuhören.
Alleine spielen war auch kein Thema, Mama war doch viel interessanter.

Ich habe mir das auch anders vorstellt und mich auch tatsächlich ab und an mal geärgert, dass er nicht einfach sitzen bleiben und mit mir basteln kann.
Aber am Ende müssen wir Eltern uns auf unsere Kinder einstellen. Also haben wir eben Burgen unterm Tisch gebaut und dort Waffeln gegessen. Wir haben wild rumgeräubert, er durfte sich auf Spielplätzen austoben, wir haben mit Autos gespielt usw.
Ich habe das gemacht, was unserem Kind gefallen hat.
Und es wurde mit der Zeit besser. Das Alter mit 2 Jahren nennt man nicht umsonst Terrible Two. Die Kinder testen in dem Alter ihre Grenzen immer und immer wieder, die Trotzphase kommt, sie testen ihre körperlichen Fähigkeiten.

Mein Sohn ist immer noch ein wilder Kerl, ohne blaue Flecken geht es bei ihm nicht. Die Kleine macht da fröhlich mit. Inzwischen (sie sind 5 und 9) basteln wir regelmäßig zusammen, vor allem die Kleine bastelt gerne, aber der Große inzwischen auch, wir können vorlesen, Brettspiele spielen usw.. Der Große hat keine Probleme in der Schule, kann da ruhig sitzen, auch wenn er sich gerne ablenken lässt :D Zu Hause ist er aber trotzdem noch unruhiger, da muss dann die fehlende Bewegung in der Schule, eben zu Hause nachgeholt werden.

13

"Ich mal und bastle so gerne und habe mich schon so drauf gefreut das auch mit den Kindern zu machen."

Oh ja, volle Bestätigung dafür. Bei mir war es der Kaufmannsladen, ich ahbe den als Kidn geliebt und mich schon so darauf gefreut, das nochmal ausleben zu dürfen. Pustekuchen, Kind konnte nix mit ihm anfangen. Dabei hatte ich in ihren Kaufladen doch alle meine (!) unerfüllten Kindheitswünsche gepackt. Aber, pssst....ich habe ganz oft alleine mit ihm gespielt und meine Tochter hat sich mit ihren doofen Legos beschäftigt.

Mein Mann konnte eindeutig mit seiner Vorliebe für ferngesteuerte Autos mehr bei ihr punkten.

28

Hallo, ich musste gestern feststellen das es durchaus auch noch mit 4 Jahren möglich ist einen kleinen Rückfall in diese im Nachhinein niedliche Phase der 2 jährigen zu erleiden. Meine Tochter konnte leider nicht einschlafen weil sie wütend war das nicht Sommer ist. Es hat tatsächlich ewig gedauert bis sie nicht mehr wütend geknurrt hat. Papa musste auch dazu kommen und sie war total angefressen weil einfach nicht Sommer ist😄

weiteren Kommentar laden
11

Die wenigsten Kinder spielen gerne alleine. Auch die Ungeduld und sich nicht länger als ein paar Minuten mit einer Sache beschäftigen können, ist völlig normal in dem Alter. Wenn du deinen Sohn einfach machen lassen würdest, könnte er sich vielleicht sogar länger selbst beschäftigen, aber halt mit Dingen, die du als blödsinnig oder gefährlich ansiehst und deswegen natürlich unterbinden würdest.

Habt ihr einen geregelten Tagesablauf? Ich würde so versuchen, Ruhe und Struktur in den Alltag zu bringen. Also feste Mahlzeiten, die er schon mit vorbereiten kann. Kleine Aufgaben im Haushalt übertragen, z.B. Staub wischen, Tisch decken, aufräumen ... Feste Schlafenszeiten, Rausgehzeiten usw. Richtig austoben kann er sich auf dem Spielplatz oder durch Laufrad und Roller fahren. Danach zu Hause Bücher vorlesen oder angucken, so wird er animiert, auch mal stillzusitzen.

Außerdem halte ich konsequente Regeln für unerlässlich, was heute erlaubt ist, darf nicht morgen verboten sein und umgekehrt.

Ich vermute fast jeder Mensch hatte ursprünglich mal ganz andere Vorstellungen vom Elternsein. Wichtig ist eben, die Realität dann so anzunehmen, wie sie ist und nicht täglich damit zu hadern. Das fällt dem einen halt schwerer als dem anderen. Daran kannst du aufgrund deiner Depression meiner Ansicht nach nur mit Unterstützung deines Therapeuten arbeiten.

Ich wünsche euch alles Gute!

12

Hallo,

nimmst du zusätzlich zur Therapie noch Medikamente?
Ich frage, weil ich auch das Gefühl hatte, dass "nur" Gesprächstherapie mir bei meiner verschleppten Wochenbettdepression nicht ausreichend geholfen hat.
Das soll jetzt natürlich keine Werbung für Antidepressiva sein, aber manchmal sind die wirklich hilfreich. Geht einfach über den Hausarzt.
Es könnte dabei helfen, etwas gelassener zu werden.

Und ganz ehrlich: Ich versteh dich!
Es hört sich wirklich anstrengend an. Ich bin auch jemand, der gerne Ruhe hat. Das ist völlig legitim.
Ich habe auch von meinem Kind erwartet, dass er sich früh selbstständig beschäftigt. Natürlich immer im Rahmen der Möglichkeiten.

Es wurden ja schon einige gute Tipps gegeben, wie Fremdbetreuung, Rausgehen, Gruppen etc.
Gibt es bei euch Eltern-Kind-Turnen? Das finde ich zB super.
Ich würde auch wenn es irgendwie geht wirklich jeden Tag mindestens einmal raus gehen. Auch bei Regen, Schnee etc.
Nicht nur um dein Kind auszupowern, sondern weil frische Luft dir auch gut tut.
Und der nette Nebeneffekt: Zuhause wird nichts dreckig/ kaputt gemacht.

Was mir geholfen hat, wenn mich mal wieder alles genervt hat, was mein Sohn gemacht hat:
ich führe eine kleine Liste auf dem Handy, wo ich ab und zu reinschreiben, was ich an meinem Kind liebe.
Denn auch wenn sie uns noch so sehr auf den Keks gehen, es gibt so viele tolle positive Dinge an unseren Kindern.
Das lese ich dann ab und zu, ergänze was und denke mir (manchmal etwas schuldbewusst): Mensch, mein Kind ist so wunderbar.
Und dann sag ich ihm das.
Mit zwei kann dein Sohn auch schon verstehen, dass da eine positive Rückmeldung kommt.

Manchmal komme ich auch in so eine blöde Spirale und habe das Gefühl, ich bin nur noch am Meckern und Schimpfen. Dann schnappe ich mir mein Kind, nehme es in den Arm und sage sowas wie: "Die Mama schimpft heute echt viel, hmm? Irgendwie ist grade der Wurm drin. Ich hab dich aber immer lieb, auch wenn ich mal schimpfe. Was wollen wir jetzt spielen?"

Mit zwei fand ich die Kommunikation mit meinem Kind auch nicht immer leicht. Sie verstehen viel, können sich selbst aber oft noch nicht ganz so gut ausdrücken. Es gibt viele Missverständnisse und das führt zu Frust.
Es wird aber kontinuierlich besser werden, ganz bestimmt.