Auskotzpost! Meine Geschwister sind lost und ich kann nichts dagegen tun!

Hallo zusammen,

Vorab ich bin etwas überfragt. Ich würde gerne helfen, weiß aber, dass alles was ich tuen könnte die Situation nur schlimmer machen würde.

Mein Vater war am Wochenende mit seiner "neuen" Frau (3. Ehe) mit der er seit 4,5 Jahren zusammen ist und meinen beiden Brüdern (12 und 15, alle Geschwister sind Halbgeschwister) spontan bei uns, meine Schwester (fast 18) ist daheim in Baden Württemberg geblieben. Als mein Vater samt Frau in der FeWo von bekannten waren, hat der jüngste Bruder bei uns gepennt und der ältere der beiden wollt bis zur Schlafenszeit bei uns bleiben, weil er jede Minute die er nicht mit denen in einen Raum ist bevorzugt. Meine Schwester ist genau deswegen daheim geblieben.

Meine Geschwister haben vor fast genau 5 Jahre ihre Mutter verloren. Sie ist überraschend an einer Lungenembolie gestorben. Da waren sie zwischen 7 und 12.

Mein Vater ist diesbezüglich die reinste Katastrophe. Er hat sich ein halbes Jahr in sein Trauerloch zurück gezogen und hat die Kinder sich selbst überlassen die einfach in einen Funktionsmodus gegangen sind und seine erste Priorität nach der Verarbeitung des Todes, war es schnellstmöglich eine neue Partnerin zu finden, da er nicht allein sein kann. Statt sich um seine Kinder zu kümmern. Und wundert sich warum meine Schwester sich abkapselt und versucht unsichtbar zu sein, mein älterer der beiden Brüder phasenweise auf die schiefe Bahn kam, seit er 12 ist raucht er und mit 14 hat er regelmäßig alkoholische Abstürze und der jüngste war bis letzten Sommer überwiegend in einer Pflegefamilie aufgrund einer Darmerkrankungen die mein Vater nicht versorgen konnte da er bis vor ein Jahr regelmäßig Krankengymnastik und Therapie dazu brauchte.

Er war da und ich seh wie viel Aufmerksamkeit er ihr schenkt und sie kann nix dafür... aber wenn er nur ein Bruchteil der Aufmerksamkeit seinen Kindern geben würde, müsste ich mir keine Gedanken machen ob meine Geschwister überhaupt 20 werden oder aufgrund ihrer Depressionen Selbstmord begehen. Wohin er sie durch seine mangelhafte Fürsorge praktisch hinein treibt.

Mein Bedürfnis war hoch, ihm den Kopf zu waschen, als ich im Zwiegespräch mit meinem Bruder vieles erfahren habe. Aber ich weiß das wäre Energieverschwendung. Mein Vater weiß immer alles besser und lässt sich niemals von irgendwem was sagen. Seine Devise ist... Probleme auszusitzen. Ich weiß wie lost man mit ihm sein kann, aber mir ist meine Mutter nicht in Kindertagen gestorben. Sonst wäre ich längst Tod, wenn ich an deren Stelle wäre.

Jugendamt einbeziehen würde zur Herausnehme führen und da sie zu dritt sind, kann man erwartet dass sie getrennt würden und der einzige Grund warum sie durchhalten ist, weil sie sich gegenseitig haben.

Sie wohnen leider 400km entfernt und haben dort ihr soziales Umfeld, davon abgesehen hab ich weder den Platz noch finanzielle Mittel sie zu mir zu holen.

Ich hab meinen Bruder einfach gesagt,sie müssen durchhalten und wenn unsere Schwester jetzt ihren praktischen Teil der Ausbildung zur Altenpflegerin (sie hat irgendwie ein schulischen Part davor) beginnt, bekommt sie Gehalt. Ich hab empfohlen sobald das der Fall ist und sie ist dann 18, soll sie ne WG aufmachen mit irgendwelchen Freundinnen von sich und dann soll er so oft es möglich ist bei ihr sein zb auf der Couch. Der jüngste leidet nicht so stark aber die älteren beiden sind komplett lost.

Was ich gut finde, mein Bruder hat sein soziales Umfeld abgespeckt und ist seit 4 Monaten komplett trocken wie er sagt.

Ich könnt als Mama von zwei kleinen Jungen einfach nur im Strahl kotzen, dass mein Vater immernoch so unverantwortlich ist, wie eh und je!
Wie kann man hier helfen?! Auser zuzuhören und Tipps zum Überleben zu geben?
Mein Bruder meinte auch, wenn Papa mal nicht ist, überlege er eh, ob er das Erbe annimmt. Ich hab gemeint "um Gottes Willen, nimm dann materiell was die Wohnung hergibt und nach euch die Sinnflut,mehr als Schulden habt ihr eh nicht zu erwarten".

Es ist so schlimm mit anzusehen wie das schlimmste was hätte passieren können, passiert ist. Nämlich das mein Vater allein verantwortlich für die ist.

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Ich persönlich hätte trotzdem mit meinem Vater darüber geredet und zwar so richtig Tacheles, ohne Deko etc! Wenn du schon einen Selbstmord erwähnst, dann kann das alles keine Kleinigkeit sein, dass sollte man sich wirklich dringlichst bewusst machen.
Auch sagst du, dein Bruder ist jetzt trocken, also hat er vorher getrunken?!
Das sind und können keine Zustände sein. Ich würde also sehr wohl das Jugendamt mit ins Boot holen. Wenn ich schon wegen Entfernung und kleinen eigenen Kindern nicht so gut helfen kann, dann eben auf anderen Wegen.

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Ich bin auch gerade ziemlich baff ehrlich gesagt. Sie hat Angst vor einem Selbstmord wegen Depressionen, will aber nichts weiter unternehmen 😵‍💫😵
Die Idee mit der WG ist auch ziemlich blöd und hilft überhaupt nicht. Was ist wenn die Mitbewohner nicht jemanden ständig auf der Couch haben wollen? Das ist total unüberlegt alles. Da muss jemand von außen rein, der Profi ist auf diesem Gebiet, sonst würde ich mir selber nie verzeihen, wenn da doch was passiert.

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Das Jugendamt als solches ist an sich eh dauerhaft involviert, auch weil mein jüngster Bruder bis vor nem halben Jahr mehrheitlich noch in einer Pflegefamilie war und dort aber noch mehr litt... weil er einfach noch mehr dort vernachlässigt wurde und sogar mit essensentzug bestraft wurde wenn er in die Hose gemacht hat (aufgrund seiner Krankheit kam es hin und wieder dazu). Für ihn ist es tatsächlich besser beim Papa zu sein verglichen zu zuvor. Ihm gibt er auch noch die meiste Aufmerksamkeit.

Ich kenn mein Vater. Das Probleme ist... ich tue mich schwer nicht Tacheles zu reden.. und werd dann vielleicht zu schnell mit o Ton unterwegs sein und wenn ich das mach, macht mein Vater zwangsläufig dicht. Mein Vater sieht Kritik immer als Angriff und dann macht er dicht und schaltet auf Durchzug. Und verfestigt sein falsches Verhalten.... zwischen den Zeilen checkt er aber gar nicht oder nimmt unwichtige kleinlichkeiten auf und erhängt sich daran während er den Kern der Sache ignoriert. Glaub mir mein Vater ist der beratungsresistenteste Mensch mit dem dicksten Sturkopf der auch nach 10x den selben Fehler machen auch das 11. Mal den selben Fehler begeht.

Mein Bruder ist phasenweise in einer Wohngruppe und bevorzugt es dort derzeit. Meine Schwester verbringt jede mögliche Nacht bei Freunden um nicht daheim zu sein. So können die beiden älteren aber jederzeit miteinander Kontakt haben.

Das Jugendamt weiß über den Alkoholkonsum meines Bruders, das Rauchen, die Selbstmordgefahr, vor nem halben Jahr, weil auch wenn mein Vater es nicht ernst nimmt, die Wohngruppe gibt diese Infos ans Jugendamt. Psychologischen Zugang hat mein Bruder über diese Institution und ich hab ihm auch gesagt, er soll da kontinuierlich hingehen auch in guten Phasen... Depressionen verlaufen in Schüben und aktuell ist ist er in einer positiven Phase und konzentriert sich auf die Zukunft, Ausbildung und Ausbrechen aus den vorherigen Mustern der Selbstzerstörung.

Wenn ich jetzt Druck dort beim Jugendamt mache, kämen sie sonst wo hin und würden aufgeteilt, ich glaube das Jugendamt weiß selbst, dass das Kontraproduktiv wäre und mein jüngster Bruder war traumatisiert von der letzten dämlichen Pflegefamilie... echt eine Schande wie einfach man Pflegekinder bekommt. -.-

Mein Vater ist im Grunde überfordert und selbst wenn ich ihn wie ein Hund in die kacke drück, kapselt er sich ab. Mein Vater verhält sich bei Problemen wie ein pubertierender.

Ich kann nur ermutigen regelmäßig die Therapien zu nutzen... meine Schwester wird in 4 Monaten 18, das heißt ich kann nur an sie selbst appellieren sich einen Therapeuten zu suchen. Weil selbst wenn ich mein Vater zu bringen würde... würde sie erst ein Therapeuten bekommen, wenn sie längst 18 ist.

Es ist eine Gratwanderung ich hätte vielleicht dazu sagen müssen das das Jugendamt an sich ja drauf schaut... aber es ist die Frage ob es Sinn macht auf diese Druck auszuüben mit dem Ziel die Kinder zu trennen. In der angespannten Situation der Versorgung ist es ausgeschlossen das drei Jugendlichen gemeinsam untergebracht werden und zwar nicht in Pflegefamilien sondern in öffentlichen Einrichtungen.

Mein Bruder hat ADS und ist etwas unterdurchschnittlich intelligent und die Einrichtung kümmert sich nur um Kinder die ADS haben, ADHS, Autisten etc. Meine Schwester und der andere Bruder haben aber keine solchen Vorerkrankungen. Mein anderer Bruder hat ein körperliches Problem mit dem Darm und meine Schwester ist abgesehen von der Depression ansonsten gesund.

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Wenn es für deine Brüder so schlimm ist, wäre es tatsächlich nicht besser, sie kämen in Pflegefamilien, die ihnen besser gerecht werden können? Welche Zukunft erwartet sie, wenn sie weiterhin beim Vater blieben?

Ich würde evtl. doch den Weg übers Jugendamt wählen und vielleicht ergibt es sich, dass zumindest die Brüder doch zusammen woanders aufgenommen werden könnten. Dein Rat, dass die 18jährige eine WG gründet und der Bruder praktisch bei ihr wohnt, finde ich nicht gut. Die Schwester wird ja kaum in der Lage sein, diese Verantwortung zu tragen. Sie muss sich selbst sortieren und mit ihrem Leben klar kommen.

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Ehrlich gesagt, wenn ich in einer WG wohnen würde, würde es mich irgendwann nerven, wenn ständig die kleinen Geschwister der Mitbewohnerin da sind, das Bad blockieren (auf eine Person warten ist einfacher als auf drei), die Wohnnebenkosten hochtreiben, am Ende meine oder zu zweit bezahlte Lebensmittel wegfuttern und womöglich Küche und Bad unaufgeräumt hinterlassen.

So was führt in einer WG oft zu Krach, wenn bei einem Bewohner die Freundin quasi mit einzieht, das wird bei Geschwistern auf die Dauer nicht anders sein. Und wenn diese dann pubertätsbedingt auch noch frech werden, ist Krach vorprogrammiert.

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"ch hab meinen Bruder einfach gesagt,sie müssen durchhalten und wenn unsere Schwester jetzt ihren praktischen Teil der Ausbildung zur Altenpflegerin (sie hat irgendwie ein schulischen Part davor) beginnt, bekommt sie Gehalt. Ich hab empfohlen sobald das der Fall ist und sie ist dann 18, soll sie ne WG aufmachen mit irgendwelchen Freundinnen von sich und dann soll er so oft es möglich ist bei ihr sein zb auf der Couch. Der jüngste leidet nicht so stark aber die älteren beiden sind komplett lost."


Einfach ne WG aufmachen ist nicht, dann müssen es ja "irgendwelche" Freunde auch noch lustig finden, wenn da jemand ständig auf der Couch schläft und Halt gibt es deinem Bruder auch nicht.

Ist doch Murks der Plan. Entweder da gucken Profis mit rauf oder aber sie bleiben weiter sich selbst überlassen.

Kannst du kein klares Gespräch mit Vater und seiner Frau führen? Sie lebt doch da auch. Auch wenn Sie keinen Erziehungsauftrag hat, hat sie sicher Enflauss.

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Vielleicht kannst du mal konkret schreiben, was deiner Meinung nach falsch läuft. Mangelnde Fürsorge kann viel bedeuten … Haben Sie Kleidung, bekommen Sie Nahrung, … ? Mit 12 und 15 werden die Kids ja eigentlich auch selbstständiger. Woran mangelt es genau?

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An Versorgung mangelt es nicht! Kleidung, essen etc ist definitiv kein Problem es geht darum dass mein Vater die psychische der Kinder nicht ernst genug nimmt und meint, sie müssen das Unvermeidliche einfach lernen zu akzeptieren und das Leben muss weiter gehen.

Den Kindern fehlt es an Liebe, Wärme und Fürsorge... sie müssen emotional zurückstecken, während die neue Partnerin all jene Aufmerksamkeit und liebe erhält, die ehrlich gesagt die Kinder dringender nötig haben.

Mein Vater liebt uns, aber ist nicht fähig das zu zeigen und glaubt, dass das ja selbstverständlich ist, was nicht der Fall ist. Kinder fühlen sich ungeliebt und überflüssig wenn ihnen nicht regelmäßig gesagt und gezeigt wird, dass sie wichtig sind und geliebt werden.

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Ja los, kotz dich hier aus....mehr kannst du nicht machen, außer du planst die beiden Jüngeren zu dir zu nehmen.

Trotzdem sind mir ein paar Punkte aufgefallen, wo ich an deiner Stelle versuchen würde, da etwas mehr Klarheit für dich selber zu bekommen. Du bist erwachsen, überlege dir bitte gut, wie welche Worte bei Teenies ankommen können.

Die ältere der Dreien hat einafch ein Recht auf ein eigenes Leben, bitte setz deinem Bruder da keinen Floh in den Kopf, das er bei ihr einen Dauerpaltz auf dem Sofa bekommen könnte. Das ist dann alleine eine Sache zwischen den beiden. Diese Art von "Schönmalerei" kann besonders im Hinblick auf eine Suchtproblematik im absoluten Fiasko enden.

Auch wenn es um eine evtl. Erbe geht, dein Bruder orientiert sich an dir....bitte gib da nichts weiter, was nicht wasserdicht ist, auch das kann ihn in Teufelsküche bringen. Wenn du also glaubst, das dort Schulden sind, dann sei ihm eine Begleitung, wenn der Vater verstirbt, zahl ihm dann eine Beratung beim Anwalt...unterstütze ihn....nicht jetzt schon über ungelegte Eier brüten.

Ich an deiner Stelle würde die Kinder wirklich ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie dürfen, können und müssen sich auch loslassen. Die vorhandene Bindung aneinander ist eine Schicksalsbindung, sie ist nicht freweillig...auch wenn sie sicherlich eng sein wird. Die Bindung wird nicht aufgehoben, wenn jeder für sich entsprechend der eigenen (besonderen) Bedürfnisse seinen Lebensweg fortsetzt.

Wenn du eh von einer Herausnahme ausgehst, du eben deinen Vater dahingehend einschätzt, das er sich nicht richtig kümmert, dann muß jedes Kind alleine seine Baustellen angehen dürfen. Die Älteste steht bald auf eigenen Beinen, das Leben ist teuer...man kann ihr einfach nicht zumuten, auch noch die Geschwister mit durchzuziehen....man muß sie dringend von der Vernatwortung befreien. Der Mittlere hat aufgrund seiner Suchtproblematik ganz andere Bedürfnisse....hier sehe ich betreutes Wohnen oder ähnliches. Der Jüngste hat noch wieder ganz andere Bedürfnisse oder gesundheitliche Päckchen, er braucht alleine schon aufgrund seines Alters noch ganz andere Begleitung. Die Drei können sich das nicht gegenseitig bieten, was sie am dringensten bräuchten udn weißt du was....das ist vollkommen in Ordnung.

Schadet dein Vater seinen Kindern, dann müssen sie dort raus und du kannst sie alles (zumindest im Ansatz) von der Denke befreien, das sie immer zusammenhalten müssen. Das sehe ich als deine wichtigste Aufgabe und Hilfestellung in dieser beschissenen Konstellation. Du hast als älteste Schwester wirklich den Einfluß auf sie.

Ach so, du darfst natürlich deinem Vater die Meinung sagen....unverblümt und mitten ins Gesicht. Trotzdem aber losgelöst und reflektiert von eurer eigenen Beziehung, denn hier geht es um die Geschwister, nicht um deine Vergangenheit mit ihm. Die gehört auf einen anderen Tisch.

Bearbeitet von Butterstulle
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Danke, das bringt mir viel!

Vorab die älteren beiden sind Arsch auf Eimer und sind sehr dick miteinander, sonst hätte ich den Vorschlag nicht gegeben als mögliche Option.

Mein mittlerer Bruder ist wie ich. Ich hab viele Probleme damals auch in Alkohol ertränkt... aber auch von heute auf morgen abgebrochen. Weiche Drogen wie Alkohol und Nikotin von dem ich im gleichen Alter auch übermäßig konsumiert habe (andere Probleme aber nicht ansatzweise so traumatische) wir haben beide die seltene Fähigkeit zu reflektieren das das mehr schadet als nützt und aus ner inneren Überzeugung jederzeit aufhören können. Beim Alkohol geht es ihm nur um das betäuben. Hab ihm empfohlen Sport zu machen, das ist nicht schädlich wenn es exzessiv betrieben wird und viel Bewegung, weil es auch den Kopf frei macht. Hund hab ich auch überlegt aber der ist in der Wohnung verboten, den hätte er sich längst organisiert wenn es erlaubt wäre (weil Verpflichtung sowohl ihn als auch mich von Dummheiten abhält).

Sie wird in jedem Fall auf Teufel komm raus ausziehen sobald es möglich ist. Egal in welche Verhältnisse... was ich verstehen kann.

Ich hab mit ihm erstmal geklärt wie die Gesamtsituation ist... dann auch was für ein Päckchen ich mit Papa hatte und hab ihm auch gesagt, dass ich weiß wo er steht... weil ich im Alter unserer Schwester auch stark depressiv mit Selbstmordgefahr war und wie ich da raus gefunden hab und ihm gezeigt dass es zwar hart ist aber möglich ein gutes Leben zu bekommen wenn man die Ziele nicht ausm Auge verliert.

Schönrederei ist nicht so meins... ich hab eher das Problem wenn sich Emotionen einmischen, werd ich Temperamentvoll. Dagegen sind die beiden älteren um die es zentraler geht, weit entfernt.

Ich hab zu meinem Mann (nicht meinem Bruder) gesagt, dass ich an deren Stelle wortwörtlich meinem Vater auf den Tisch gekackt hätte und die Hölle 1 zu 1 zurückgegeben hätte, dass seine Partnerin schon vor Jahren das Weite gesucht hätte. Und weil ich genauso damals reagiert hab, hatten mein Vater und ich 10 Jahre kein Kontakt. Aus Selbstschutz hab ich irgendwann den Kontakt abgebrochen. Die beiden sind viel stärker als ich es verglichen hätte sein können.

Aber es ist echt so schlimm mit anzusehen das mein Vater es nicht ernst nimmt. Obwohl beide offen damit umgehen, dass sie Depressionen haben.

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Genau das meine ich, die Emotionen, Gedanken und alles andere im Bezug auf die Geschwister sind eigentlich deine eigenen gegenüber deinem Vater.

Sei vorsichtig, du setzt damit unbewußt den Jüngeren ganz fatale Zeichen. Hund, Sport. Nein, ein Teenie mit einer Suchtthematik gehört in eine entsprechende Therapie udn nicht auf das Sofa seiner selber angeschlagenen Schwester. Einer fast Volljährige mit Depressionen kannst du entsprechende Beratungstellen aufzeigen, aber ihr eben nicht einreden, das eine WG die Lösung ist. Sie sind nicht du.

Ihr alle habt zwar gemeinsam, das ihr in einer dysfunktionalen Familie aufgewachsen seid, aber trotzdem kämpfen die Geschwister mit ganz anderen Dingen, als du früher.

Die Wut gegen deinen Vater ist noch so groß, das du deine Geschwister nicht wirklich wahrnehmen oder begleiten kannst. Deine Wut schwebt über allem. Das ist komplett kontraproduktiv. Trotzdem bist auch du nicht verantwortlich für deine Geschwister, siehst dich aber in der Position.

Jemand anderes hatte gefragt, was denn da abläuft, das du davon ausgehst, das sie aus der Familie genommen werden. Also frei zitiert.
Und dann hast du aufgezählt und es tut mir leid, dafür wird kein Kind aus einer Familie genommen. Das einzige, was man evtl erreichen könnte, das ihm das (ich kenne den Fachbegriff nicht) Sorgerecht in Teilbereichen bei medizinischen Dingen entzogen wird. Im Ergebnis würde das Jugendamt durchsetzen, das sie die passenden Therapien bekommen. Obwohl die Älteste da nicht mehr mit reinspielt, sie ist bald für sich selber verantwortlich. Die Kinder leben nun mal nicht in unmutbaren Zuständen, auch wenn du das anders wahrnimmst.

Und, bedenke bitte auch, das dein Vater sicherlich ein Alter hat, wo man darauf geprägt wurde, das psychische Erkrankungen ein Stigma für das ganze Leben waren. Wenn er da niemals positive oder andere Impulse bekam, dann (so paradox das auch klingt, ist es aus heutiger Sicht ja auch) versucht er mit seiner Ignoranz seine Kinder zu schützen. Ich bin 50 Jahre und weiß genau, wie meine Eltern über psych. Erkrankungen dachten, auch ich wurde darauf so geprägt und selbst ich erwische mich heute noch dabei, das ich selber das runterspiele.....allerdings erschrecke ich mich zumindest bei meinen Gedanken. Was ich damit nur sagen will, wenn etwas so lange ein absolutes Tabuthema war, dann braucht das eben auch Zeit und den Willen, sich von diesen tiefsitzenden Mustern zu verabschieden.

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Du sagst du kannst deinen Brüdern nicht helfen- weil du für beide keinen Platz/ Geld hast


Theoretisch kann der 15 jährige in eine Wohngruppe wechseln bei der Vorgeschichte
Das kann ja evtl auch bei dir in der Nähe sein um sein soziales Umfeld zu wechseln

Der 12 jährige könnte dann evtl zu dir ziehen, dafür würdest du auch Geld bekommen - wie das genau läuft weiß ich nicht mehr aber es geht....

Freunde von uns haben auch die Schwester der Frau vor einigen Jahren aufgenommen und aufgezogen.....

Und die 18 jährige kann ja theoretisch ausziehen, wenn sie es finanzieren kann ...


Du kannst dich doch einfach mal beraten lassen gehen....was möglich ist...

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Der 15 jährige bleibt schon oft in einer Wohngruppe in der er normalerweise nur zur Nachmittagsbetreuung ursprünglich war, wo man aber von Montags bis freitags auch schlafen kann.

Den jüngsten aufnehmen wird mangels Platz nix. Wir haben zu viert, vier Zimmer und dazu bräuchte es ein separates Zimmer zur Privatsphäre. Ich weiß von vielen dass Pflegefamilien werden nicht so einfach ist und bei bestehenden Kindern müssen die Räumlichkeiten das her geben. Wir wohnen in München und hier ist der Wohnungsmarkt überlaufen. Im selben Viertel eine 5 raumwohnnung zu finden ist schon schwer und die kostet dann MINDESTENS 1000 Euro mehr als wir jetzt zahlen, da wir unterm Mietspiegel wohnen. Das heißt wir müssten trotz Zuschüssen selbst drauflegen.

Zumal er als einziger anscheinend ganz gut damit klar kommt, die älteren beiden sind die Leidtragenden.

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Ich würde mich auch ans jugendamt wenden.
Das die Kids direkt in eine pflegestelle kommen bezweifle ich. Wie ich das rauslese geht es um mangelnde Aufmerksamkeit und sich weitgehend selbst überlassen aber keine definitive Gefährdung.

Die beim Jugendamt können dich aber beraten und in den Schulen gibt es Sozialpädagogen die für genau solche Probleme eingestellt sind.
Mit fast 18 ist zumindest deine Schwester fast aus dem Schneider. Es gibt massenhaft anlaufstellen für Kinder. Rat auf draht, jugendzentren mit sozialpädagogen und -arbeitern.

Bei Depressionen gibt es auch Therapeuten für Kinder und Jugendliche, dafür brauchts auch keine Unterschrift oder Erlaubnis vom Papa.

Recherchier doch mal was hilfreich sein könnte für deine Geschwister und lass dich beraten.

Alles Gute euch!

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Hallo,
beim Lesen kam mir die Idee, ob der Papa mal auf Depressionen o.ä. getestet wurde?
Alles Gute für euch! LG

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Jugendamt würde zu nichts führen ausser dass dein Vater mit dir womöglich nichts mehr zu tun haben will.

Familienhilfe wird er nicht wollen, weil er auf dem Aufwand bestimmt keinen Bock hat und darauf, sich um das psychische Wohlergehen der Kinder zu kümmern und dabei womöglich selbst zurückzustecken.

Vollstationäre Wohngruppen und Pflegefamilien sind nicht nur schweineteuer (das kostet mehr als die meisten Eltern komplett selbst bezahlen können), sondern es gibt auch viel zu wenige Plätze. Die werden schon eher an die "krasseren" Fälle vergeben, also an Kinder, die geschlagen, missbraucht oder zum Klauen geschickt werden, die zu Hause hungern müssen, weil die Eltern schlicht geizig sind, oder wenn der Vater abgehauen ist, die Mutter verhaftet wird und keine Verwandten die Kinder nehmen können oder wollen.

Da geht erst dann was, wenn es richtig eskaliert, also nicht "nur" Rauchen und Saufen, sondern vermehrte schwerere Kriminalität oder eben Selbstmord. Oder wenn die Kinder eben mit letzterem drohen, wenn sie wieder nach Hause müssen. Aber dann kommen sie dort hin, wo was frei ist, das kann also ohne weiteres Bayern sein, wenn sie vorher in Norddeutschland gelebt haben oder ähnliches.

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Das ist falsch.
Man muss definitiv nicht geschlagen werden oder suizidal oder sonst was um in eine Wohngruppe zu kommen.
Erzähle doch bitte nicht so einen Mist. Ich habe die Beiträge hier nicht aufmerksam gelesen, daher gehe ich nicht tiefer darauf ein.
In eine Wohngruppe können Kinder auch dann, wenn sie zu Hause emotional vor die Hunde gehen. Oder auch Jugendliche die für ihre Eltern einfach nciht mehr erreichbar sind, können in WGs.
Ich bringe Mitte Februar eine 16-jährige unter, die liebt ihre Mutter, ihre Mutter liebt sie, sie hat zu Hause alles, sie macht ihre Ausbildung, sie wurde noch nie polizeilich auffällig...nichts. Aber sie hat immer wieder depressive Phasen, sie kämpft mit den Erlebnissen die sie in der Vergangenheit mit ihrem Vater hatte (er wohnt seit 9 Jahren nicht mehr da, aber sie wird von den Erinnerungen eingeholt)...und ihre Mutter ist physisch und psychisch nicht gesund. Die Tochter leidet das zu sehen. Die Jugendliche ist augenscheinlich rund um versorgt, hat alles, super Beziehung, funktioniert, macht Ausbildung, könnte einfach eine amb. Therapie machen...aber sie möchte in eine WG und da bringe ich sie hin. Sie erkennt, dass ihr das häusliche Umfeld, so sehr sie ihre Mutter liebt, nicht guttut. Und das kann ich verstehen und dieses MÄdchen soll Unterstützung bekommen und nciht erst abrutschen müssen..

Letztes Jahr habe ich einen 15-jährigen stationäre untergebracht. Auch er hat außer ab und zu mal kiffen nichts schlimmes gemacht und hatte eine gute Bindung zur Mutter. ABer in der Gesamtschau schien es besser und die Mutter und ich haben gesehen, dass, wenn man jetzt schnell handelt noch schlimmeres abgewandt werden kann. Wir hatten es erst mit einer Familienhilfe versucht, aber als das nciht griff, haben wir nicht lange gewartet....der Jugendliche wurde eigentlich von seiner mutter vor vollendete Tatsachen gestellt....sie hat hier ihre elterliche Verantwortung übernommen und eben weil der Jugendliche noch so nah bei ihr war, er noch nicht abgedriftet war, war diese Maßnahm enoch möglich. 6 Monate und ein paar Substanzen später, wäre der Jugendliche sehr sicher nciht mehr brav mit in die WG gedackelt.

Stationäre Maßnahmen sind Antragsmaßnahmen. Freiwillige Maßnahmen. Maßnahmen die Eltern beantragen, als Hilfe zur Erziehung. Das sind nicht primär Einrichtungen für Kinder/Jugendliche die von akuten Gefährdungen bedroht sind, das ist ein Irrtum.

Und...die Jugendlichen die bereits suizidal, massiv Drogenabhängig oder sonst wie out of order sind.....die sind, anders als du es hier skizzierst, oft die, die man nicht unterkriegt. Weil die in keine der Gruppen reinpassen und weil sie die bestehenden Gruppen, die eben nciht als lauter "das Kind ist in den Brunnen gefallen"-Kindern bestehen.