Hallo zusammen,
Nach einer langen Zeit mit Arztterminen, Klinikaufenthalten und erfolgloser Medikation habe ich nun die Diagnose PMDS erhalten und werde mit neuem Zyklus die Pille nehmen.
Aber eigentlich habe ich einen Kinderwunsch...
Wir haben 2 Kinder (3 & 1) und ich bin in Elternzeit während mein Mann Vollzeit arbeitet.
Ich hatte schon immer den Traum einer großen Familie und liebe mein Leben sehr. Ich genieße die Kinder, bin ehrenamtlich aktiv und einfach ein Familienmensch.
Aber ich leide wirklich sehr stark unter PMDS. 7-10 Tage vor der Periode komme ich in ein Stimmungstief. Ich habe körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Unterleibschmerzen, Gliederschmerzen, Zittern, Hitzewallungen und das Gefühl keine Luft zu bekommen. Je näher die Periode rückt, desto gereizter bin ich. Ich schreie viel, beginne Streits wegen Nichtigkeiten, nehme alles persönlich,
weine viel, bin völlig erschöpft, schlafe schlecht, träume schlecht, esse zu viel, bin richtiggehend aggressiv, mir fehlt jegliche Kraft und Motivation bis hin zu dem Wunsch, zu sterben.
Es ist sehr schlimm und fühlt sich an wie ein umgeleitet Schalter. Mein nahes Umfeld nimmt mich wahr, wie ein anderer Mensch, mein Mann erkennt mich nicht wieder. Alle in der Familie leiden unter mir und ich selbst am Meisten.
Jetzt ist die Hoffnung mit der Pille den Zyklus zu unterdrücken und die Symptome zu mildern.
Kennt das jemand? Könnt ihr mir Mut machen? Ist es irgendwie möglich mit dieser Krankheit ein erfülltes Leben zu führen? Und eventuell weitere Kinder zu bekommen?
Ich wäre für eure Erfahrungen und Tipps dankbar.
Liebe Grüße
PMDS mit kleinen Kindern
Vielleicht klingt es jetzt unsensibel aber mir hilft das, ich bin ein stehauf Mensch.
Nun du kennst jetzt den Grund für all deine Symptome, was gibt's besseres. Jetzt heißt es erst recht sich selbst sagen davon lass ich mich nicht runter kriegen, such dir ein Sport, kick die scheiße
Nicht so einfach, wenn man den ganzen Tag alleine mit so kleinen Kindern ist...
Wie machst du das an ganz schlimmen Tagen?
Ich weiß es ist verdammt schwer aber es bringt einfach nichts. Ich sage mir selbst es bringt nichts. Gehe auf den Spielplatz oder sonst wie ein bisschen raus. Sonst spreche auch ruhig mit deinem Arzt bezüglich Medikamente.
Sport meinte ich zum stressabbau weil du geschrieben hast du bist sehr gereizt zu den Kindern
Hat du mal Vitamin d getestet... Mein pdms ist schlimmer wenn ich da einen Mangel hab... Wenn ich das nehme ist es fast ganz weg.
Ja, leider. Das wäre der einfachste Weg...
Habe alles mögliche an Vitaminen und pflanzlichen Mitteln ausprobiert, regelmäßige Bluttests. Speicher sind "übervoll".
Schade... Hätte klappen können
Hey du,
Ich hab die Diagnose seit 2 Monaten, hatte das Problem mit PMS aber schon immer, wenn auch durch Pille und dann PCO zum Glück selten. Ich hatte sehr lange chronische Depression die ich mit viel Therapien und Medikamente in den Griff bekommen habe das PMDS ist eben übrig geblieben, zum glück nicht immer so heftig wie bei dir, 10 Tage ist schon nicht ohne 😔. Hast du einen Psychiater? Hast du schon Antidepressiva probiert? Es gibt nämlich Medikamente die du nehmen kannst auch mit Kinderwunsch. Ich nehme Sertralin(maintainance) und sobald ich merke ich komme nicht zur Ruhe Quentiapin am Abend . Beides könnte ich sogar in der SS nehmen. Zudem achte ich in der 2. Zyklushälfte besonders auf die Ernährung und Psychohygiene. Deine Schilddrüse würde bestimmt schon überprüft oder? Bei mir hat das durch Hashimoto auch reingespielt und seit das L-TYROXIN angepasst wurde ist es nochmal besser. Der große "Vorteil" ist man weiß es geht wieder vorbei, das ist ein super wichtiger Anker, für mich. Wenn du möchtest kannst du dich auch gerne per PN melden.
LG fusselFlosse
Wie gesagt, ich habe einen langen Behandlungsweg hinter mir.
- Schilddrüse genaustens untersucht
- In psychiatrischer Behandlung (Habe verschiedene AD's ausprobiert, reagiere sehr sensibel darauf... deshalb jetzt der Versuch mit der Pille)
- war auch in psychotherapeutischer Behandlung, warte aktuell auf einen neuen Platz (aber leider schwierig, weil viel "auf die Hormone" geschoben wird
Und ja, es hilft auch mir sehr meinen Zykkus genaustens zu tracken und die Ernährung macht viel aus, wenn ich es denn schaffe darauf zu achten. Das Wissen um die Diagnose nimmt mir viel Druck.
Das stimmt, es nimmt Druck! Mir hilft es halt auch zu wissen ich habe ein "Notfallmedikament". Das es gerade dann nicht einfach ist ist ja klar, ich versuche halt vorbereitet zu sein, das ich keine Schokolade oder schlechte Sachen im Haus habe und dafür "gesunde" Alternativen.
Das die Pille hilft ist klar (beseitigt den Auslöser ja) aber wenn du noch einen Kinderwunsch hast dann must du etwas finden das die Symptome bekämpft ohne den Zyklus zu unterdrücken.
Was meinst du mit, du reagierst Sensibel auf ADs? Nebenwirkungen? Wurde sie langsam Eingeschlichen und mindestens 4 Wochen gewartet? Ansonsten eben mal Neuroleptika probieren, der Vorteil ist die wirken auch ohne Spiegel schnell, gerade wenn Unruhe und Schlafstörungen ein Thema sind. Ich bin natürlich kein Arzt, habe nur selbst (leider) sehr vieles schon probieren müssen eben wg. meinen Depressionen/Angststörung. Gerade bei Kinderwunsch ist die Palette aber natürlich Eingeschränkt, deshalb ist es wichtig einen guten Psychiater zu haben dem man auch Vertraut. Alles das nimmt aber natürlich auch nicht das PMS, eben nur die Depressiven/Dysmorphischen Symptome.
Eine Therapie schadet nie aber ich glaube kaum das das alleine hilft. Das Problem ist ja Hormonell und bringt die Botenstoffe aus dem Gleichgewicht.
Ich habe das mit Myo inositol in den Griff bekommen. Es scheint nicht wissenschaftlich belegt worden zu sein, aber komischerweise sind meine Symptome kaum noch nennenswert zu vorher.
Das war auch nur Zufall, weil ich es ursprünglich für den Kiwu selbst eingenommen hatte und es dann gemerkt hatte.
Sonst an sich, bist du denn schon in Behandlung?
Es gibt mehrere Theorien zu der Krankheit. Vielleicht mal den Progesteron Wert bestimmen lassen. Magnesium und Kalzium bestimmen lassen, könnten anscheinend Auslöser sein, wenn diese zu niedrig sind.
Oh sorry, das mit der Behandlung hat sich ergeben, da war ich anscheinend eben blind
Myo inositol hat meine Frauenärztin als unwahrscheinliche Hilfe eingestuft. Ich hatte davon gelesen und wollte es ausprobieren, aber sie meinte bei so starker PMDS ist es unwahrscheinlich, dass es hilft.
Progesteron nehmen ich tatsächlich in der 2. Zyklushälfte ein, aber es lindert die Symptome nicht mehr.
Magnesium und Kalzium ist gut.
Hast du mal Magnesium probiert? 150-300 mg in der 2. ZH, da gibt es auch Studien zu. Das hat bei mir (allerdings nur PMS) sehr geholfen, auch gegen das schlimme Stimmungstief.
Ja, Magnesium habe ich ausprobiert, es hilft nicht. Aber ich habe auch keinen Mangel.
Ich habe selbst PDMS und bin hochsensibel. Ich leide auch sehr stark darunter. Ich habe zwei Pillen ausprobiert, die meinen Zyklus unterdrücken sollten.
Ich habe die Pille zwei Mal absetzen müssen nach je drei Monaten etwa. Hatte das Gefühl, dadurch verrückt zu werden, wurde richtig hysterisch fast. Ich kann das nicht beschreiben, aber das Gefühl war schlimm.
Bei mir hilft aktuell nur, Stress stark zu reduzieren. Je mehr Stress, desto schlimmer die Symptome.
Fast jedes Zyklusende denke ich an Trennung und Scheidung, so starke Stimmungsschwankungen habe ich.
Ich suche immer noch nach Hilfe. Und lese hier weiter mit.
Alles Gute Dir! Berichte mir doch, wie du die Pille verträgst und falls ja, welche dir hilft. Danke!!
Ich fühle so sehr mit dir!
Ja, Trennung und Scheidung war hier auch jedes Mal Thema. Ich war so weit, einfach verschwinden zu wollen. Habe irrationale Dinge getan, war völlig neben mir. Ich kann dich so gut verstehen und gleichzeitig tut es mir gut zu wissen, dass es anderen auch so geht. PMS ist doch etwas anderes als PMDS.
Hochsensibilität vermute ich bei mir auch, aber ich habe das nie ärztlich abklären lassen.
So wie du deine Reaktion auf die Pilke beschreibst, war es bei mir mit Antidepressiva. Nur dass ich auch physische Symptome hatte.
Warst du mal in psychiatrischer Behandlung?
Schade, dass die Pille bei dir nicht funktioniert. Dein Erfahrungsbericht nimmt mir gerade tatsächlich die Hoffnung. Hatte alles auf die Pille gesetzt.
Magst du mir verraten, welche du ausprobiert hast?
Dein Ansatz mit Stressreduzierung funktioniert bei mir auch. Aber ich habe zwei kleine Kinder und bin den ganzen Tag alleine mit ihnen. Jeden Zyklus mindestens 7 Tage lang Stress vermeiden geht einfach nicht. Und auch vor den Kindern bin ich im Job durchgedreht und habe mich schließlich doch oft krank schreiben lassen. Und gleichzeitig hahe ich mich dem Arbeitggeber und den Kollegen gegenüber schlecht gefühlt.
Wie meisterst du diese Tage?
Was hast du denn alles probiert?
Es gibt folgende Möglichkeiten:
- Johanniskraut (wirksam auch bei leichten bis mittelschweren Depressionen)
- 5-HTP (eine Serotoninvorstufe, aus Pflanzen gewonnen)
- Antihistamine
- Diaminoxidase
- Progesteron
- Calcium, Magnesium, Vitamin B 6
- Baldrian (gegen Unruhe usw.)
Ich leide auch sehr stark und nehme seit einer Weile Johanniskraut. Im letzten Zyklus habe ich damit angefangen. Mir gings keine 10 Tage schlecht, sondern nur so 4 oder 5.
Von meiner Gyn habe ich Progesteron bekommen, das werde ich jetzt als nächstes testen. Da gibt es verschiedene Erfahrungen, das könnte auch nach hinten losgehen.
Als nächstes teste ich Antihistamine, bzw. Ich nehme jetzt schon welche.
LG
Achja: an den schlimmen Tagen hifkt knuddeln mit den Kindern, während sie dann eben am TV sitzen und zum Abendessen lediglich ein Marmeladentoast vor dem TV bekommen. Versuch doch nicht so unter Druck zu setzen. Die Akzeptanz ist ein wichtiger Schritt. Wir sind in den Tagen einfach nicht so leistungsfähig, da muss man dann das Nachsehen mit sich selbst haben.
Und Termine plane ich mit geöffnetem Periodenkalender. Wenn es geht, lege ich die nur in die 1.ZH.
Johanniskraut habe ich hochdosiert genommen, ohne Erfolg.
Kalzium, Magnesium, B-Vatime, Vitamin D, alle möglichen pflanzlichen Extrakte auch speziell gegen PMDS, Antidepressiva und Progesteron hat bei mir alles nicht funktioniert.
Antihistamine und Diaminoxidase habe ich in dem Zusammenhang noch nie empfohlen bekommen. Berichte gerne, wie es bei dir ausgeht.
Das Wissen um die Diagnose und Akzeptanz hilft mir auch schon. Seit dem lasse ich diese Tage einfach auf mich zukommen und gehe sie so entspannt wie möglich an.
Der Kleine ist 1. TV interessiert ihn nicht. Und Knuddeln mag ich immer, aber nicht in dieser Phase. Bin dann sehr berührungsempfindliche und brauche eher Abstand.
Aber: Lässt du sie wirklich den ganzen Tag TV schauen und machst einfach gar nichts in den Tagen?
Ich fürchte, ich denke da doch noch zu perfektionistisch.
Terminplanung funktioniert hier auch nur so, aber es nimmt mir so viel Lebensqualität und schränkt das gesamte Familienleben ein. Deshalb will ich es doch gern in den Griff bekommen.
Da hast du ja schon einiges getestet.
Vielleicht bringt bei dir auch eine spezielle Kombination etwas. Ich glaube da musst du einfach weiter testen.
Ausdauersport, Meditation ist natürlich
auch ein Thema.
Falls es dich interessiert, les dich gerne ein in das Thema Histamin und Hormone. Super interessant. Hängt sehr nah zusammen. Bei mir deutet zB alles auf eine Östrogendominanz hin. Meistens geht's die ja mit einem Progesteronmangel einher. Östrogen blockiert den Abbau von Histaminen im Körper, Progesteron wirkt wie ein Antihistamin.
Nein, sie schauen nicht den ganzen Tag TV. Meine sind fast 4 und fast 7. Da sind sie morgens im Kita und Schule. Nach dem Mittagessen und den Hausaufgaben, also so gegen 15 Uhr gibt es dann eben einen Film. Das ist aber auch erst seit ca einem halben Jahr ne Option, die Kleine hat Hummeln im Hintern und sitzt auch nicht immer lange.
Ich wollte auch immer zu viel und will alles perfekt machen, aber ich schaffe es teilweise mich davon zu lösen. Manchmal geht es nicht anders.
Ich finde zur perfekten Mom (wenn man es so nennen will) gehört auch dazu, dass sie erkennt, wenn es nicht anders möglich ist und auch auf sich selbst schaut. Was haben die Kinder von der Mutter, wenn sie total ausgelaugt ist und sich fertig macht? Und du weißt ja, es wird besser! Und du weißt, es ist eine Ausnahmesituation! Da muss man auch mal andere Lösungen in Betracht ziehen.
Aber mit 1 natürlich schwierig. Dann würde ich glaube die Kids anziehen und so oft wie möglich in den Wald gehen, spazieren, Spielplatz mit wenig Menschen.
Klar, das mit der Lebensqualität ist auch so ne Sache. Geht mir auch so. Ich hab jetzt schon den Sommerurlaub im Kopf. Natürlich fällt PMDS und Periode da rein. Also von knapp 2 Wochen Strand hab ich dann so 3/4 der Zeit einfach nur scheiß Tage 🙄 ich muss das bis dahin in den Griff kriegen 🙄