Verhältnis zu den Eltern im Erwachsenenalter

Hallo,
manchmal frage ich mich,ob das Verhältnis zu meiner Mutter "normal " ist.
Ich bin weiblich, Mitte 30 und habe zwei Kinder(4 und 1).
Ich fühle mich in der Gegenwart meiner Mutter oft unwohl. Als Kind habe ich mich von ihr oft nicht geliebt gefühlt. Ich hatte oft das Gefühl, dass ich ihr nicht genug bin bzw ihre Erwartungen nicht erfüllen kann und eher eine Belastung bin. Bis heute sagen meine Eltern, dass ich ein anstrengendes Kind war und sehr anstrengend in der Pubertät. Dabei war ich immer pünktlich zu Hause, habe nie Drogen genommen noch mich betrunken etc. Ich habe eine Ausbildung, einen Job ,gute Freunde etc.
Leider redet meine Mutter vieles schlecht, was mich betrifft. Alle meine Freunde mag sie nicht und hat etwas gegen die auszusetzen, obwohl sie die meisten nur oberflächlich kennt. Mein Mann und ich haben uns vor 2 Jahren eine Immobilie gekauft, auch die wurde uns schlecht geredet(zu klein, zu teuer,keine gute Lage etc.).
Meine Kinder gehen beide in die Kita bzw das zweite Kind kommt im Sommer in die Kita,weil ich aus finanziellen Gründen wieder arbeiten muss. Auch das findet sie nicht gut,aber irgendwie müssen das Haus,Anschaffungen etc ja auch finanziert werden. Zudem wird mir von ihr gesagt, dass es bei uns schmutzig ist, man ja sieht das wir faul sind und mein Mann zu dick ist. Diese Dinge sagt sie meistens nicht direkt,sondern eher "durch die Blume". Insbesondere mein Mann ist davon sehr genervt. Ich kenne es nicht anders, aber auch ich bin oft von dem Verhalten genervt. Es sind einfach so Kleinigkeiten, wo sich eingemischt wird. Z.b. fanden meine Eltern es ganz schlimm,dass wir nach dem Erwerb der Immobilie das Bad nicht sofort saniert haben. Natürlich hätten wir das gerne,aber bei den heutigen Immobilien Preisen war eine Sanierung nicht mehr möglich. Sanierungsarbeiten machen wir nach und nach etc.
Auch bei der Erziehung wird sich gerne eingemischt. Meinen Kindern wird alles erlaubt. Selbst wenn diese mich oder meinen Mann hauen oder anschreien wird das belächelt. Grundsätzlich werden mein Mann und ich von meiner Mutter auch nicht begrüßt, wenn wir uns treffen. Sie begrüßt die Kinder und wir werden ignoriert. Nicht mal ein "hallo" kommt da.

Ich weiß nicht, findet ihr das Verhalten normal? Ich habe auch meine schlechten Seiten wie jeder,aber das ist schon etwas übergriffig oder? "Problem " ist,dass wir den Kontakt nur schlecht reduzieren können, da meine Kinder gerne bei Oma und Opa sind. Ohne Kinder ist das natürlich einfacher. Meine Kinder bzw das große Kind merkt aber natürlich, dass,das Verhältnis insbesondere zu meiner Mutter sagen wir mal "speziell " ist und meine Autorität begraben wird. Wenn ich mal ernsthaft meine Meinung sage oder das Gespräch suche,dann wird sofort "dicht gemacht " und ich werde wochenlang ignoriert. Denn es muss nach dem Willen meiner Eltern gehen.
Es wird halt oft gefragt, ob meine Kinder dann und dann zu denen kommen. Manchmal wird auch einfach gesagt:halte den Samstag frei, da will ich das und das mit den Kindern machen. Ich will den Kontakt ja auch nicht verbieten.
Was meint ihr?

Danke schonmal.

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Das gleiche mit ihnen machen. Sry deine Mutter muss lernen, dass es so nicht geht und wenn man dann den Kontakt mal einschränkt für eine gewisse Zeit. Du musst dir nicht wegen den Kindern nicht alles gefallen lassen. Das ist kein gutes Vorbild. Eltern kann man auch mal sagen, dass sie gerade nerven und man mal eine Pause von ihnen brauch. Ich bin der Meinung, dass du da mehr machen könntest. Zum Beispiel auch wann ihr hin fahrt. Es ist euer Leben und ihr könnt bestimmen, wann ihr zu den Großeltern fahrt und nicht die Großeltern.
Ich glaube du bist es gewöhnt gleich bei deiner Mutter aufzugeben, weil sie dich dann ignoriert. Aber wie ist denn dein Leben, wenn sie das macht? Hast du dann wirklich mehr stress oder fühlst du dich entspannt.

Ich merke auch immer wieder, wenn es mir zu viel wird mit meiner Mutter, dass ich weniger Kontakt mit ihr brauche oder die Zeit gerade zu stressig ist, um damit gut umzugehen. Dann melde ich mich seltener und es geht mir damit besser. Klar Familientreffen, wie Geburtstage oder Feiertage bleiben erhalten, aber dazwischen kann dann auch mal Funkstille sein außer kurze Nachrichten. Es tut mir dann so gut. Dann kann ich meine Akkus wieder aufladen und dann geht es weiter. Aber ich lasse mir nicht mehr alles gefallen. Meine Mutter hat auch zu jedem Thema ihre Meinung und vieles wird versteckt hinter, ist ja nur gut gemeint. Sie sieht es wirklich so und versteht nicht, was sie macht leider. In ganz kleinen Schritten komme ich halt vorran und es ändert sich was.

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Aktuell sieht man sich ca 1x die Woche. Wohnen halt auch nicht weit auseinander.

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Also mir reicht manchmal einmal im Monat, weil man sich sonst nur streiten würde. Überlege einfach wie du es machen willst. Aber wenn es zu viel wird und es nur Stress ist, vergrößere den Abstand und rede über gewisse Themen einfach nicht mehr, wenn ihr einmischen nur stresst.
Und der Satz, wenn wir Hilfe brauchen, dann melden wir uns, finde ich auch wichtig. Es geht einfach darum, dass man nicht immer zu allem dem Senf dazu möchte, aber ich die Erfahrungen meiner Eltern natürlich auch anerkenne und dann wenn ich Hilfe möchte auch frage. Aber dann gehe ich auch anders damit um.

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Klar könnt ihr den Kontakt reduzieren, ob der Kontakte zu solchen Personen auch so über wichtig ist sei mal dahin gestellt, aber deine Tochter würde sich schon daran gewöhnen. Zu deiner Frage ob es "normal" ist, naja es gibt solche Menschen halt, natürlich kann eine psychische Erkrankung dahinter stecken aber meistens haben diese Menschen ja keine Reflektionsfähigkeit und würden gar nicht einsehen das gewisse Dinge nicht in Ordnung sind, somit kann man die nicht therapieren

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Reflektion gibt es bei meiner Mutter nicht. Sie ist ernsthaft der Meinung perfekt zu sein und äußert das auch ab und an.

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... als ich den Satz las musste ich erst lachen und dann viel mir ein mal auf einer Seite gelesen zu haben, dass insbesondere Menschen mit narzisstischen Zügen einen solchen Satz ernsthaft über sich selbst fallen lassen.

So wie Du Deine Eltern beschreibst trifft ja auch einiges zu.

Ich finde, Du solltest Dich nicht diktieren lassen. Wenn sie nicht begrüßen sagst Du "Hallo Mama, ich bin auch da, vielleicht magst Du anstandshalber mich auch begrüßen?" Wann sie die Kinder sehen können bestimmt Ihr Eltern, nicht die Großeltern. Denn die Kinder sind ebenfalls nicht für die Großeltern zur Erheiterung da sondern umgekehrt: die Großeltern sollten sich um die Kinder kümmern und eine schöne Zeit mit ihnen verbringen. Ihr gebt die Regeln vor, wenn sie gebrochen werden gibts halt nächste Woche mal keinen Besuch. Irgendwann werden sie es hoffentlich lernen.

Liebe Grüsse und löse Dich von diesen Vorgaben und Zwängen.
Jetzt bist Du die Mutter! Nicht die Oma ist die Mutter und bestimmt...!

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Hallo,
Ich glaube, dein Name verrät schon einiges was du dir selbst denken kannst.
Erwachsen aber unsicher.

Das Verhalten deiner Eltern finde ich nicht akzeptabel.
Du steckst vielleicht noch zu sehr in der Rolle des ständig Ihnen alles Recht machen wollenden Kindes und verhältst dich dementsprechend unklar.

Du wirst deine Eltern weder durch Gespräche noch Diskussionen ändern können, sie werden kaum reflektieren wollen was du meinst.
Also ist der einzige Weg etwas zu ändern dein Verhalten.
Du solltest dich klar positionieren und danach handeln.
Seinen Kindern die Großeltern zu ermöglichen ist schön, aber nicht um jeden Preis
Familie darf nicht alles und irgendwann merken die Kinder sowieso das etwas nicht gut ist zwischen euch und das bringt sie in einen Loyalitätskonflikt.

Überlege dir welches Verhalten du nicht mehr möchtest und ziehe die Konsequenzen daraus.
Dabei bleibst du dann.
Freundlich aber bestimmt.

Alles Gute dabei

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Du räumst deiner Mutter viel zu viel Platz ein, deshalb wird alles was du tust kommentiert und bewertet.
Es stimmt, du bist erwachsen, das gibt dir das Recht zu entscheiden, welche Infos du preis gibst, wie du deine Tage gestaltest, wen du wann triffst und wie viel du in Beziehungen investiert.

Du wirst nicht als Erwachsene gesehen und daran beginnst du zu arbeiten. Es werden keine Termine vorgegeben, sagt sie etwas, kannst du antworten, das es nicht passt und das ihr euch zusammensetzen werdet um einen dir (euch) angenehmen Termin zu finden.
Du musst deinen Eltern keine Infos über Kosten, Finanzierung der Immobilie geben. Sag einfach, das ist unsere Sache und schlicht Privat. Das geht bei allem.
Wenn sie meinen, schmollen zu müssen, dann lass sie. Wochenlang, Monatelang dann ist es so. Aber dann gibt es wirklich keinen Kontakt, weder zu dir noch zu deinem Mann oder den Kindern.
Du wirst nichts erreichen, wenn du alles mit "ich will den Kontakt ja nicht verbieten" entschuldigst.

Du musst nicht tun, was sie wollen und du bist nicht verpflichtet ihnen zu Willen zu sein.
Du bist erwachsen, jetzt lerne dich so zu verhalten. Deine Eltern müssen lernen, dass sie nicht der Nabel der Welt sind. Weder bei dir, noch bei sonst jemanden.

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Ich sehe hier zwei grundverschiedene Probleme: 1. Das Verhalten deiner Mutter dir (und deinem Mann) gegenüber. 2. Ihr Umgang mit den Kindern.

Ich würde diese Probleme im Kopf strickt trennen.

1.
Die ganze Kritik an dir, deinem Mann, eurem Haus, deiner Erziehung usw. würde ich an mir abprallen lassen. Es ist euer Leben, eure Familie, euer Zuhause, und in nichts davon können sie sich einmischen. Ohren auf Durchzug, alternativ eine klare Ansage machen: "Danke für die Tipps, aber NEIN!" Man merkt, dass du in Muster verfällst, die offenbar in der Kindheit programmiert wurden - das Denken und die Meinung deiner Eltern über dich ist dir sehr wichtig, deshalb nimmst du dir diese ganzen Themen so zu Herzen und postest hier. Du bist erwachsen, du musst dir die Liebe und Achtung deiner Eltern nicht mehr "verdienen". Aber es ist schwer, aus diesem Denken herauszukommen.

2.
Hier sieht es doch etwas anders aus. Ja, den Kindern ihre Großeltern zu nehmen finde ich zu hart. Wenn die Kinder Oma und Opa mögen und gerne bei ihnen sind, dann akzeptiere das. Das Verhältnis Großeltern-Enkel ist etwas anderes als das Verhältnis Eltern-Kind. Ich würde aber klare Spielregeln definieren. Deine Autorität zu untergraben ist nicht ok. Dass sie es nicht schlimm finden, wenn du geschlagen wirst, ist auch nicht ok. Was aber ok ist, ist das typische Verwöhnen, das "vieles durchgehen lassen", das Großeltern einfach gerne machen. In einem gesunden Rahmen ist das völlig in Ordnung und wird den Kindern nicht schaden - die merken schnell, was sie wo dürfen und was nicht.

Ich würde einfach feste Tage oder Nachmittage festlegen, wo Großelternzeit ist. Die bestimmt ihr dann gemeinsam, und die Großeltern dürfen entscheiden, was sie mit den Kids unternehmen. Ich denke, so viel Vertrauen hast du zu deinen Eltern, dass du die Kinder mal 2 Stunden Oma und Opa überlässt, oder? Wenn du nicht dabei bist, entgehst du auch eventueller Kritik oder wirst von deinen Eltern beobachtet.

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Feste Tage ist schwierig, da meine Eltern beide noch Vollzeit arbeiten. Aber grundsätzlich verstehe ich, was du meinst.

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Was ist schon "normal"? Jede Familie, jede Beziehung hat so ihre dysfunktionalen Komponenten. Und es gibt Menschen wie deine Mutter, die grundsätzlich gerne meckern, alles schlechtreden, nichts Positives zu sagen haben. Die Gründe dafür können vielseitig sein - vielleicht ist man neidisch, weil man auch gerne anders gelebt hätte, oder man ist grundsätzlich sehr kritisch oder hat Sorge, dass die Kinder alles falsch machen...

Was auch immer der Grund ist: Schön ist das nicht, aber man muss sich davon emanzipieren. Meine eigene Mutter ist beispielsweise gefühlt die Perfektion schlechthin. Man kann im direkten Vergleich mit ihr nur verlieren, was mich wirklich lange umgetrieben hat. Selbstzweifel ohne Ende... Letztlich bleibt da nur, dass man sich von sowas freimachen muss. Du bist erwachsen, du triffst begründete und offenbar gut durchdachte Entscheidungen, du hast dein Leben im Griff. Deiner Mutter muss nicht gefallen, was du machst. Es wäre schön, wenn sie sich neutraler und angemessener verhalten könnte, aber man kann es nicht erzwingen - sich nur selber immer wieder sagen, dass man sich diese Urteile nicht zu eigen machen muss.

Was allerdings nicht geht: Dass sie deine Autorität untergräbt. Dort würde ich dagegenhalten. Wir fahren ganz gut mit der Lösung, dass die Großeltern in unserer Abwesenheit - bis auf einige wenige unumstößliche Regeln - machen können, was sie wollen. Wenn wir dabei sind, zählt aber, was wir sagen. Vielleicht kann man das bei euch auch durchsetzen. Und wenn sie dann drei Wochen schmollen - schade, aber das wäre für mich nicht verhandelbar. In Anwesenheit der Kinder eure Autorität zu torpedieren, geht nicht.

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Natürlich könnt ihr den Kontakt reduzieren. Dein kleines Kind würde das gar nicht bemerken, das große sich da schnell dran gewöhnen.

Vor allem aber kann man das auch oberflächlich halten.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie eng manche sind, wenn es doch aber gar nicht toll läuft. erzählt doch nicht alles und vor allem disktuiert es nicht. Ein "deine Meinung interessiert hier aber keinen" hat sicher Wirkung.

Ich würde sagen, das Verhältnis zu meinen Eltern ist gut. Wir sind nicht eng. Müssen nicht jede Woche quatschen, aber sie wären bei Sorgen da.
Mein Vater weiß grundsätzlich alles besser. Egal in welchen Belangen. Mit ihm als König der Welt würde es allen total gut gehen, er ist der einzige der weiß wie es geht ;-)
Damit kann ich aber umgehen. Ich frage um Rat, wenn ich es nicht weiß, diskutiere aber nichts, wenn ich meine eigene Meinung oder Entscheidung bereits getroffen habe.

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Ich würde dir raten, mental Abstand zu nehmen und eure Grenzen (die von deinem Mann und dir) für euch deutlich zu machen und dann auch zu setzen.
Für mich würde das folgendes bedeuten: Ich teile meiner Mutter mit, wann sie die Kinder nehmen kann. "Halte dir den Samstag frei, da hole ich die Kinder" - "sorry, da haben wir schon etwas vor, du kannst die Kinder jeden zweiten Sonntag und jeden zweiten Samstag sehen!" (Oder wie immer es euch passt - hier würde ich nach einer Grundsatzlösung suchen, damit man das nicht wöchentlich neu aushandelt).

Sie sagt durch die Blume, der Mann sei zu dick, das Bad müsse saniert werden - nicke das ab. "Okay." Distanziere dich innerlich. Trainiere dir wirklich die Haltung an "sie darf das ja denken, aber das bedeutet nicht, dass wir es umsetzen oder danach handeln müssen!"
Wenn es zu viel wird, reduziere den Kontakt den IHR mit deiner Mutter habt. Dann nimmt sie halt die Kinder, aber bei euch ist sie nur kurz. Nur für bestimmte, kurze Aktivitäten (Kaffee trinken - wörtlich: 2 Tassen Kaffee und dann "haben wir leider noch Termine, sorry, ich muss dich jetzt raus werfen!" (freundlich). Oder trefft euch nur noch draußen im Café und geht dann zeitig. Sagt das vorher "auf eine halbe Stunde im Café wäre möglich".
Sagt NICHT, was ihr noch vorhabt. Termine. Etwas Wichtiges. Wir müssen noch etwas besprechen. Es steht noch so viel an. Der Tag war lang, wir sind dann auch müde. Usw.
Ja, sie wird nachfragen, sie wird euch darauf hinweisen, dass ihr ihr etwas vorenthaltet - schmettert das ab. "Sorry, wir brauchen halt Zeit für uns."

Es KANN sein, dass sie einer dieser Menschen ist, die alles sagen müssen, was ihnen negativ auffällt und denen viel negativ auffällt. Die das gar nicht böse meinen.
Ich habe mit meiner Mutter in den letzten Jahren viel ferngesehen, also, bei Besuchen sah sie fern und ich setzte mich dann daneben. Unter anderem "Shopping Queen" täglich. Bei der Sendung wurde Guido Maria Kretschmer immer zu verschiedenen Aspekten der Kandidaten - Wohnungseinrichtung, Kleidungsstil, Kleidung, die sie ausgesucht haben, Frisuren usw. - befragt und hat ALLES kritisiert. Das sieht nicht aus, das ist unmöglich etc. und es wurden teils farbenfrohe Beleidigungen angebracht (keine Ahnung, aber so etwas wie "ihr Haar sieht aus wie ein Krähennest").
Irgendwann fing meine Mutter an, zuerst über die Kandidatinnen genauso zu reden und zunehmend das auch auf andere Lebensaspekte auszudehnen, also immer zuerst das Negative zu suchen und dann zu kommentieren. Ich habe ihr das irgendwann mal gesagt und sie meinte, es wäre ihr nicht aufgefallen, sie (und Kretschmer) wäre(n) ja nur "ehrlich".

Also, ja, man kann in so eine Haltung wirklich rein rutschen, ohne es zu merken. Und man kann das Gefühl bekommen, diese Gedanken dann auch aussprechen zu "müssen", weil man "den Leuten ja nur helfen will" bspw. besser auszusehen.

Vielleicht hilft wirklich die Haltung "sie kann nicht anders, sie meint das nicht böse, ABER ich muss nicht danach handeln. Dann findet sie meinen Mann halt zu dick - solange er sich in seinem Körper wohl fühlt, müssen wir nicht handeln und sie darf ja ihre Meinung haben!"

Bearbeitet von Toschkalee
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Feste Termine sind schwierig, da wir alle (noch) berufstätig sind. Meine Eltern arbeiten auch Sanstags und in Schichten.

Meine Mutter findet es auch völlig normal über jeden zu lästern. Selbst über enge Freunde und Familie.

Ich weiß noch nicht so genau, wie ich Ohr sagen soll,dass wir was anderes vor haben ohne zu sagen was. Klingt kompliziert 😅.

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Geheimwaffe Gegenfrage. "Wir müssen los, haben noch was vor." "Was denn?" "Wofür ist das relevant?" Das müsste klappen 😉

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Nicht nur Kinder müssen sich von ihren Eltern abnabeln, sondern auch die Eltern von ihren Kindern. Das ist ein Prozess der in beide Richtungen läuft.

Während meiner Schwangerschaft führte ich 1-2 ernste Gespräche mit meinen Eltern, da die Situation mit Übergriffen und Belehrungen zu kippen drohte. Das Selbe mit meiner Schwiegerfamilie, allerdings erst als das Kind auf der Welt war. Mein Mann hat mit seiner Familie kaum Gespräche geführt, war nicht richtig in der Lage, Grenzen zu setzen. Letztendlich waren/ sind wir jetzt weitestgehend im Kontaktabbruch mit der SF. Mit meinen Eltern halten wir oberflächlich guten Kontakt.
Unser Kind hat sehr viele Schwierigkeiten innerhalb der Familien an die Oberfläche gebracht. Dabei haben wir uns schlussendlich völlig abgenabelt und angefangen unser eigenes Leben zu führen. Im Nachhinein betrachtet haben wir durch die Konflikte sehr viel Freiheit und Selbstbestimmung gewonnen, aber hatten dabei auch gewisse „Verluste“. Mittlerweile hat sich alles eingelebt und es fühlt sich wie ein normales Leben an.

Jedenfalls fühlen wir uns nicht dazu verpflichtet, eine *besondere* Großeltern - Enkel Beziehung zu ermöglichen. Sondern wir lassen die Situation laufen, wie es passt. Manchmal sehen wir uns alle 2 Wochen, manchmal 4 Wochen gar nicht. Und Andere sehen wir nie. Und das ist auch okay ;-)