Geht es wem genauso?

Ich muss mein Herz ausschütten.
Ich habe 2 Kinder unter 3 Jahre.
Das große hört momentan nicht auf mich und das kleine ist noch nicht sonderlich mobil.
Kurz und knapp: ich werde beiden nicht gerecht. Ich wünsche mir raus zu gehen, es ist alleine nicht möglich, ich kann keine 2 Kinder tragen oder mit dem trotz des größerem umgehen und gleichzeitig das kleine beaufsichtigen. Mein Partner arbeitet den ganzen Tag und die meiste Zeit bin ich mit den Kindern zuhause, bin sehr traurig und deprimiert weil ich ihnen nichts bieten kann.
Ich bin eine schlechte Mutter und habe das Gefühl niemals aus diesem Kreislauf auszubrechen. Ich habe keine Familie und Freunde in der Gegend. Mir kann also niemand helfen.

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Ja, zwei Kinder unter 3 sind anstrengend. Aber es den ganze Tag lang nicht zu schaffen, aus dem Haus zu gehen, dafür habe ich kein Verständnis. Wir haben auch zwei Kinder, Abstand 20 Monate, beide Kinder waren Schreibabys. Es ist bei uns kein einziger Tag vergangen, ohne morgens und nachmittags rauszugehen. Die Spaziergänge waren von Anfang an Teil unserer Tagesstruktur. Kinder brauchen Tageslicht und Bewegung im Freien, Kontakt zur Umwelt, Zeit in der Natur.

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Wie alt sind die Kinder denn? Das kleine kann doch in den Kinderwagen und das große Kind dann mit euch auf den Spielplatz? Ich habe auch zwei kleine Kinder und bin oft mit beiden unterwegs und das auch alleine. Es geht alles😊.

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Ich hatte drei unter 4. Das kleinste in den Kinderwagen, und los ging es. Überall hin. Das Kind was nicht hört kommt an die Hand,… Oder man geht irgendwohin (Feld, Wald oder oder), wo es sich mit einem Laufrad auspowern kann. Oder auf einen Spielplatz,…

Das Große muss man nicht mehr tragen,…das Kleinste bekommt man im Kinderwagen überall hin. Kinderwagen schieben und Kind an die Hand.

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Wie wohnt ihr dann? Innenstadt, viel Verkehr, Großstadt?
Oder ländlich?
Bei ersterem ist es schon schwieriger, aber dann kommt das Trotz Kind in den Wagen und das Kleine in eine Trage und ab zum nächsten Park.
Ländlich oder Stadtrand einfach an den nächsten Feldweg, Wald, Wiese und toben lassen.
Ich habe drei Kinder, darunter Zwillinge die gleichzeitig getrotzt haben und ein Kindergarten Kind, wie waren täglich draußen, weil das Trotzen und die Stimmung sonst schlimmer geworden wären. Vielleicht wird das Verhalten damit ja besser, meine hatten sonst einen Budenkoller... Ich würde es mit Wagen und Tragehilfe wirklich versuchen. So geht ihr euch noch mehr gegenseitig auf den Keks!

Wie machst du das mit einkaufen, Arzttermin usw?

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Als das älteste Kind 3,5 Jahre alt war, hatte ich noch zwei weitere Kinder… Ich war immer alleine, aber auch irgendwie immer unterwegs. Damals noch mit Bus und Bahn/Zug.

Kann denn das Kleine nicht in den Kinderwagen? Und was genau hast du vor was nicht klappt? Spielplatz, Indoorspielplatz, Tierpark und so Sachen dürften doch problemlos klappen. Geh Richtung Feld und lass das Kind mit einem Rad sich austoben oder sowas.

Also welche Aktionen gehen denn nicht? Außer Shoppen und schick essen gehen?

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Hallo,

Du bist ganz bestimmt keine schlechte Mutter.

Allein die Tatsache, dass Du Dir Gedanken machst und hier den Austausch suchst, spricht doch für Dich im Interesse Deiner Kinder.

Unsere beiden älteren Kinder haben einen Altersunterschied von 25 Monaten, das war im ersten Jahr mit beiden allein unterwegs auch oft eine Herausforderung 😅.

Wie wohnt Ihr denn? Habt Ihr die Möglichkeit, in relativ kurzer Zeit einen Spielplatz oder Wald oder zumindest Feldwege zu erreichen? Ich würde mir die Ziele anfangs nicht zu hoch stecken, frische Luft und Bewegung tun Euch allen gut, aber so lange es schwierig ist mit den beiden Kleinen, würde ich eher so etwas bevorzugen als einen Stadtbummel mit Cafébesuch, übertrieben gesagt. Das kann man ja als Familie gemeinsam machen oder mit einer Freundin.

Kannst Du nicht das Baby/jüngere Kleinkind in eine Trage/ein Tuch nehmen und das ältere bis zum Ziel in den Buggy? "Austoben" und bewegen dann für Beide jeweils dort, ohne Stress und Straßenverkehr.

Als Orientierung für Euer auch noch ganz schön kleines "großes" Kind wäre es anfangs glaube ich hilfreich, wenn Ihr zunächst erstmal jeden Tag das gleiche Ziel ansteuert. Oder höchstens zwei im täglichen Wechsel (z.B. Wald und Spielplatz). Wenn das in der üblichen Trotz- und Autonomiephase dann ganz gut klappt 😉, könnt Ihr Euren Aktionsradius allmählich erweitern.

Für den Nachhauseweg kann man ja etwas Nettes in Aussicht stellen, z.B. was man dann dort machen möchte (kneten, baden, mit Autos spielen, irgendwas "angesagtes"). Nicht in Form von "wenn-dann", sondern quasi als Idee. "Was hältst du davon, wenn wir zu Hause zusammen kneten?" Oder "Zu Hause darf Xy (Euer älteres Kind) heute zuerst baden, mit mir ... zubereiten", was auch immer.

Auch eine Orientierung, wann es nach Hause geht, kann helfen. Z.B., wenn Dein Handytimer klingelt, werden die Sandsachen eingeräumt oder so. Das wird das Trotzen und Diskutieren bestimmt nicht völlig auflösen, Eure Aufenthalte draußen aber mittelfristig entspannen, da bin ich mir ziemlich sicher 😇.

Denn wenn Du den Rahmen (Weg, Ziel, Zeitplan) für Dich klar hast und Dir wie gesagt nicht zu viel vornimmst, bist Du entspannter und diese Haltung überträgt sich im positiven Sinne auf die Kinder.

Geht Euer älteres Kind schon in die Kita? Wahrscheinlich eher noch nicht, oder? Dann könntest Du natürlich die Zeit gut mit dem jüngeren Kind nutzen, um rauszugehen und Dinge zu erledigen (Einkäufe, etc.).

Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter 🙂!? Es wird zunehmend einfacher, je älter die Kinder werden 👍🏻!

Bearbeitet von kleine1102
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Kannst du vielleicht das kleinere Kind in eine trage oder ein tragetuch packen und das größere in einem buggy oder Dreirad schieben? Für mich ist das die beste Lösung.

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Hey,
ich kenne diese Gedanken. Dank Zwillingen hatten wir 3 unter 3 mit einem Altersunterschied von 25 Monaten.
Ich habe mich anfangs und später nochmal als die Kleinen mobil, aber noch nicht verständig waren, (eine Userin hier bezeichnete das Alter sehr treffend als "Lemmingphase") auch sehr schwer getan mit dem Rausgehen. Ich hatte Angst, dass eins auf die Straße rennt oder verloren geht, aber ich hab es trotzdem gemacht und je öfter wir draußen waren, desto besser klappte es. Es hilft einfach zu machen, eine Lösung findet sich immer und man bekommt mit jedem mal mehr Übung. Seit wir nicht mehr mitten in der Stadt leben, sondern ländlich ist es natürlich nochmal leichter und je älter die Kinder werden, desto entspannter ist es.
Ich hatte immer den Zwillingsbuggy plus Trage dabei, sodass ich im Notfall (Müdigkeit, Wutanfall usw) alle Kinder hätte sichern können. Bei Ausflügen hat sich ein Bollerwagen sehr bewährt.

Du bist deswegen keine schlechte Mama, mach dich frei von diesem Gedanken. Deine Kinder werden älter, damit wird es automatisch leichter und bis dahin trau dich an einem guten Tag einfach mal. Nicht denken "das geht nicht", sondern einfach los zum nächsten Spielplatz.

Du schaffst das!

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Evtl. beide in nen Geschwisterwagen packen?

Wünsche dir gute Neven!