Viertes Kind? Ja oder nein?

Hallo zusammen!

Ich bin Mama von drei super süßen Boys. Ich liebe die drei über alles, aber irgendwie kann ich die Familienplanung nicht abschließen… wenn’s nach meinem Mann geht, sind wir fertig.
Aber ich bin zerrissen.
Ich bin 33 Jahre alt und ich kann mir nicht vorstellen, dass es das nun war. Die Jungs sind jetzt 7,4 und fast zwei. Ich habe das Gefühl, dass da noch jemand fehlt, aber ist das wirklich so klug? Werden die anderen nicht darunter leiden, dass es vier Kinder gibt? Habt ihr vielleicht drei oder vier Kinder und könnt mir erzählen, wie es bei euch so läuft? Ich wäre sehr dankbar darüber eure Geschichten zu hören.
Lg, Bine

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Du schreibst wenig zu eurer Situation als Familie. Wie lebt ihr? Passt ein viertes Kind ins Auto? Ist ein Kinderzimmer für Nr. 4 vorhanden? Wie verbringt ihr Urlaube? Wieviel arbeitet ihr beide?

Ehrlich gesagt kann ich mir nur sehr wenige Menschen vorstellen denen ich es zutraue sich um die Bedürfnisse von vier Kindern zu kümmern, einen sechs Personen Haushalt zu führen und dabei noch ausreichend Geld zu erwirtschaften um auch die finanziellen Bedürfnisse der Kinder erfüllen zu können.

Ich kenne zwei Arztgattinen, eine Pilotenfrau und eine Unternehmerehefrau mit vier Kindern, alle Frauen arbeiten gar nicht oder nur sehr wenig. Da funktioniert es ganz gut, weil die Frauen halt auch Zeit für den Nachwuchs haben und es finanziell eben trotzdem gut möglich ist.

Für mich ist die Frage nach Kind Nr. 4 eher eine Frage nach den vorhandenen Ressourcen als nach „ich fühle mich nicht komplett..“

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Ich glaube nicht, dass Urlaube als Maßstab dienen sollten, wieviele Kinder man bekommen sollte.
Ich habe 8 Kinder und kann dir sagen, Dinge ändern sich.
Aus einem Auto mit 5 Plätzen wird erst eins mit 7 und anschließend dann 2 Autos mit 7 Plätzen. Aus einer Wohnung mit 3 Zimmern wird ein Haus mit 5 Zimmern und dann eins mit 10 Zimmern.

Auch Arbeit ist etwas das sich verändert. Es gibt Beförderungen, Elternzeit etc. Nichts bleibt immer gleich.

Vielleicht sind 3 Luxusurlaube im Jahr nicht drin. Ja und? Ist es das worauf es ankommt im Leben? Wir machen trotzdem viele Tagesausflüge auf Inseln, zu Bergwerken und co.
Ich koche gesund und es gibt viel Obst und Gemüse das wir zum Teil auch selbst anbauen.

Der Tag hat 24 Stunden - für jeden Menschen. Wichtig ist doch nur, wie man diese Zeit verbringt. Mit vielen Kindern muss man halt anders organisieren. Da schickt man mal die größeren Brüder mit der kleinen Schwester zum Spielplatz, kocht mit den Kindern zusammen das Essen etc.

Ich maße mir nicht an zu urteilen, wie gut es in anderen Familien funktioniert. Ich glaube das kann man nie richtig beurteilen und man sollte lieber auf seine eigene Familie schauen.
Für manche Entscheidungen gehört ein bisschen Mut dazu und ich finde immer diese leisen Zweifel in Form von: " hast du auch genügend Ressourcen für noch ein Kind?" ganz furchtbar. Denn nein, niemand wird da ja schreien, weil jeder weiß, dass man mit Baby auch mal sehr müde, kraftlos und geschlaucht sein kann. Aber man hat echt nur kurz ein Baby und es gibt solche und solche Phasen. Die Frage sollte eher lauten: " was wirst du in 10 Jahren mehr bereut haben? Das Baby bekommen zu haben oder keins bekommen zu haben?"

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Naja, aber nicht jeder hat die finanziellen Ressourcen für ein Haus mit 10 Zimmern oder nen VW Bus… und es gibt auch Jobs, da ist die Karriereleiter relativ kurz und es gibt auch nicht nur Beförderungen sondern auch Insolvenzen, Stellenanbau und Arbeitsunfähigkeit. Mit vielen Kindern muss man auch auch mehr Eventualitäten einkalkulieren und sollte nicht nur hoffen, dass es schon irgendwie geht… und dann wird es eben doch auch eine Frage der Ressourcen. Die Kindern können und sollen sich nicht in einem Zimmer stapeln müssen, nur weil man das eigentlich benötigte größere Haus doch nicht findet oder aufgrund ungünstiger Zinsentwicklung nicht mehr bezahlen kann.

Es ist toll, dass es bei euch so gut funktioniert, wirklich! Aber nur weil es bei euch gut klappt und der Plan aufging, muss das leider nicht bei anderen auch so sein.

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Ich hab vor 2 Wochen unser 4. Bekommen. Meine großen sind 12, 11 und 6. Und ja, im Nachhinein war es die richtige Entscheidung nochmal eins zu bekommen. Ich bin auch 33.

Es sollten aber jedoch beide Eltern dafür sein.

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Ach so wie es bei uns läuft :

Die großen machen eher ihr eigenes ding: freunde treffen, zocken ect.
Unser 6 jähriger hat weiterhim seine exklusivzeit mit uns (abends was lesen und kuscheln, spielen und hausaufgaben). Natürlich brauch das baby viel Aufmerksamkeit, wenn es wach ist aber wir beziehen die kinder bei allem mit ein.

Mein Mann hat aktuell noch urlaub und ist eine riesen Unterstützung.
Er übernimmt auch Nächte, macht windeln, füttert und kuschelt mit dem baby.

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Die Frage ist was dir fehlt und ist es wirklich ein weiteres Kind?

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Das ist eine sehr gute Frage! Danke dir.
Ich spüre sehr deutlich die Angst, dass die Zeit des Kleinkindalters mir zu schnell davonläuft.. Ich möchte länger in dieser Phase verweilen. Ich weiß nicht, ob das vielleicht auch wieder anders sein wird und komplett verschwindet. Denn oft bin ich so dankbar für alles… und in anderen Momenten habe ich Angst es irgendwann zu bereuen keins mehr bekommen zu haben 😔

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Aber Kind 4 wächst ja dann auch schnell aus dem Kleinkindalter raus, muss dann Kind 5,6,7 her ?

Bearbeitet von Sffhlp
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Hi

Ich habe „nur“ einen Bruder. Und „nur“ ein Kind.

Mein Mann hat noch drei Brüder (sind 4 Jungs) und er ist der zweitälteste und mein Papa hat auch 3 Geschwister ( 2 Jungs und 2 Mädels) und er ist der älteste.

Beide hatten das Gefühl, vernachlässigt worden zu sein.

Es ist sicher individuell, stelle mir das aber auch etwas schwierig vor, allen gerecht zu werden. Meist bekommen die jüngsten mehr Aufmerksamkeit, was auch irgendwie logisch ist.

Aber wenn ihr denkt, dass ihr das gut hinbekommt, warum nicht 😊, ihr müsst es beide wollen. Für mich wäre das etwas viel 😅, aber es gibt Menschen, die bekommen das wunderbar hin.

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Ich kann es verstehen. Unsere Jungs sind 9 & 8 Jahre alt (15 Monate Altersunterschied) und mir hat auch immer etwas gefehlt.
Seit Dezember ist unser drittes Kind auf der Welt und seitdem fühle ich mich vollständig!
Der Zeitpunkt der Schwangerschaft war nicht gut, aber wir freuen uns sehr, dass wir sie haben. Sie macht uns komplett! Ich würde mich immer wieder für ein Baby entscheiden! Ich bin 34 Jahre alt.

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Ich habe 3 Geschwister, habe allerdings auch einen Altersunterschied von 12,15,16 jahren zu ihnen. Meine Mutter hat sich immer 4 Kinder gewünscht und mich dann 12 Jahre später mit 34 bekommen. Ich habe ein super Verhältnis zu ihnen, kann das aber auch nicht mit gleichaltrigen vergleichen. Früher gab es zwischen den zwei ältesten viel Streit, der jüngere Bruder hat sich immer ein weiteres Geschwisterchen gewünscht, da er nichts mit den Streits zu tun haben wollte. Wir haben auch heute noch die engste Beziehung zu einander.

Meine Eltern haben beide 3 Geschwister. Meine Mutter kam damit überhaupt nicht zurecht, hat sich immer fehl am Platz gefühlt.
Mein Vater hat hauptsächlich was mit seinem Bruder gemacht und sich auch später noch wöchentlich mit ihm getroffen. Eine Schwester von ihm hat den Kontakt zu den andern komplett abgebrochen und zur anderen Schwester gibt es immer Mal wieder welchen.

In meinem Freundeskreis gab es allerdings einen, der 3 Brüder und später dann noch eine Schwester hatte (er war der älteste). Da lief es immer ganz gut, so wie ich es mitbekommen habe.

Ich denke es kommt immer drauf an, wie die Eltern mit der Situation zurecht kommen und umgehen. Wird jedes Kind genug gesehen und fühlt sich nicht ausgegrenzt? Ihr könnt ja Mal eure kids fragen, was sie davon halten würden noch ein Geschwisterchen zu bekommen.
Wenn ihr denkt, das ihr das schaffen würdet, dann macht das doch. 🍀

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Mir ging es wie dir und wir sind nun stolze Eltern von 5 Kindern.
Allerdings war uns das schon bewusst als wir anfingen über die Familienplanung zu sprechen, dass wir mal eine Großfamilie sein wollen.

Ich bin ehrlich, dafür muss man schon leben. Beide. Und nicht einer knickt ein, weil der andere es sich so wünscht.
Es ist halt alles ein bißchen MEHR: der Einkauf, die Wäsche, die Lautstärke, die Termine, die Zeit, die man morgens braucht um das Haus zu verlassen.

Es ist für uns aber auch das Mehr an Liebe, an überall zuhause zu sein, so lange man zusammen ist. Die Welt neu entdecken auf verschiedenste Arten und Weisen und eben auch der wahnsinnig stolz auf alle unsere Kinder.

Es ist manchmal schwierig allen exklusiv Zeit einzurichten und es gibt Wochen da klappt es nicht ganz so gut, das verstehen die Großen (13&10) aber z.B. schon super.
Und ich hatte auch Zweifel als ich mit Kind Nummer 5 schwanger war, ob ich den Kindern meinen Wunsch aufzwinge, aber wir hatten und haben seit Bekanntwerden der Schwangerschaft und auch 4 Monate nach Geburt nur einen Streitpunkt von einem Kind. Nämlich das es ein Junge geworden ist und kein Mädchen
.„Mama darüber bin ich immer noch ein bißchen sauer.“😅
Kriegt der Papa auch noch regelmäßig Ärger für, weil ich ihr (6) kindgerecht erklärt habe, dass der Papa das Geschlecht bestimmt.

Und was ich als Mama in der Großfamilie wichtig finde: unsere Kinder dürfen an uns auch Kritik üben. Sie sollen sich gehört fühlen und ich möchte daraus lernen. Schließlich mache ich den Job hier auch zum ersten Mal😉

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Was bedeutet „wenn’s nach deinem Mann geht“? Wenn es von ihm ein klares Nein ist, ist das Thema doch eh durch 😅

Die frage ist ja: schafft IHR es? Finanziell, organisatorisch und emotional? Auch, wenn die Kids größer sind? Alle/einige gleichzeitig in der Pubertät? Usw?

Wenn euch beiden (!) noch danach ist, einen weiteren Menschen beim aufwachsen zu begleiten, dann spricht nichts dagegen.

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Ich selber habe zwei Kinder, aber extrem viele Geschwister. Also ich kann es nur aus der Kinder-Sicht beurteilen ;-)

Meine Eltern wollten immer sehr viele Kinder, das war ihnen wichtig. Dafür haben sie vieles geopfert - Zeit, Nerven, so manchen persönlichen Wunsch... Wir hatten eine sehr schöne Kindheit mit extrem engagierten Eltern, uns fehlte es an nichts. Aber dreimal Urlaub im Jahr, teure Hobbys und ähnliches wäre nicht drin gewesen, war aber damals eben auch nicht der Standard. Insofern haben wir nichts vermisst. Unsere Eltern lebten für die Familie, uns mangelte es nicht an Zeit oder Aufmerksamkeit oder gemeinsamen Aktivitäten.

Aufgehört haben sie nach meiner jüngsten Schwester, als klar war, dass sie (Schreibaby) das Familienleben so extrem belastete, dass alle auf dem Zahnfleisch gingen. Wir hatten zwei wirklich schlimme Jahre, meine ältesten Brüder lebten schon nicht mehr zuhause, sind aber regelmäßig gekommen um nachts mit ihr im Ort rumzulaufen, damit alle anderen mal schlafen können. Wir sind alle sehr froh, dass der Kindersegen damit endete 😄

Wichtig finde ich, dass der Wunsch nicht an ein bestimmtes Alter geknüpft ist. An "Ich finde Kinder so süß, wenn sie drei oder vier Jahre sind!" Das sind sie nicht lange, danach hat man sie noch ewig an der Backe 😉 Und man muss sich sehr kritisch fragen, ob man das leisten kann und vor allem will. Man schafft vieles, auch sehr harte Zeiten, aber will man das? Will man sich selber einschränken, so viel Zeit investieren, oder wird das irgendwann eine Bürde und man hofft nur, dass es endlich vorbei ist? Finanziell kann ja jeder selber abschätzen, was das für die Familie bedeutet. Aber ich finde den Zeitfaktor und die eigene Bereitschaft, bestimmte Bedürfnisse lange zurück zu stellen, wichtiger. Meine Eltern wollten das wirklich, sie haben das super hinbekommen, sind auch Paar geblieben und nicht nur Eltern. Aber es war eben ihrer beider großer Lebenstraum. Wenn nicht beide absolut dahinterstehen, ist es egal, ob man zwei oder zehn Kinder hat - dann wird es sehr hart.