Kleingarten abgeben ? Streitpunkt

Hallo,
seit einigen Jahren haben wir einen Kleingarten ca 1km von unserer Wohnung entfernt. Ohne Strom und Wasser. Das vorweg. Er war ziemlich verwildert. Ende letzten Jahres haben wir die Laube komplett renoviert. Es ist noch einiges zu tun. Für die Kinder ist da ein Häuschen, Spielgerät usw. Ich bin dort im Sommer ca 2x die Woche mit den Kindern,da in den Ferien öfter.
Mein Mann hat wenig Bock auf den Garten, auch wenn wir uns damals gemeinsam für das Projekt entschieden haben.
Sobald was gemacht werden muss, klagt und jammert er die ganze Woche, dass er jetzt im Garten was machen MUSS. Z.B. liegt da ein Haufen Altholz, der zum Wertstoffhof müsste. Viel mache ich, aber das Z.B. geht mit 3 Kindern schlecht ( entweder ich arbeite oder ich betreue die Kinder). Ich habe jetzt mehrfach angeboten, dass wir den Garten abgeben könnten. Will er nicht. Wir haben schon soviel investiert.Es ist ein Dauerstreitthema hier und ich bin zermürbt. Jetzt ist er heute früh erstmalig in diesem Jahr hingefahren um was zu reparieren. Den ganzen Morgen schlechte Stimmung deswegen und lamentieren, was er stattdessen lieber machen würde….Super.
Mir würde es schwer fallen, den Garten abzugeben, weil er für mich ein Stückchen Freiheit bedeutet. Die Kinder? So lala. Wenn sie da sind, finden sie es super. Oft haben sie aber nicht unbedingt Lust. Ich würde ihn nächste Woche inserieren. Ich habe einfach keine Lust auf dieses dauernde Streiten und Jammern deswegen. Was meint ihr?

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Besser früher abgeben, als zu spät! Wir hatten in etwa die gleiche Situation. Mein Mann war einfach nicht so der Kleingärtner und hat sich im besten Fall um den Rasen gekümmert, zuletzt noch nicht einmal das. Alles andere hat er nicht gesehen und musste erst mehrfach aufgefordert werden. Natürlich nur unter großem Gemotze. Mit dem zweiten Kind und einem spontanen Umzug im Sommer ist es uns dann endgültig entglitten. Waren kaum noch dort, mit kleinem Kind und Baby ging irgendwie gar nichts mehr. Haben den Garten letztendlich gekündigt. Aber er ist halt einfach in einem üblen Zustand. Brombeer- und Efeuwildwuchs. Abgestorbene Bäume, meterhohe Hecken, Renovierte Hütte wieder reparaturbedürftig. Vom Rasen auch nicht mehr viel übrig. Ab einem gewissen Punkt in Kombination mit entsprechend feucht- warmen Wetter übernimmt einfach die Natur. Es war zum Schluss einfach nicht mehr machbar. Hatten etliche Auflagen, die erledigt werden mussten, um den Garten wieder loszuwerden. Meiner Meinung alleine mit Kindern, wenn der Partner nicht mitzieht, nicht machbar. ( und Ja, meine Mann wollte den Garten auch nie abgeben, war öfters ein Thema, insgesamt habe ich über zwei Jahre gebraucht, um die Entscheidung zu treffen, weil ich immer hoffte, dass das wieder etwas wird.)

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Du beschreibst hier exakt meine Situation. Hast du es bereut? Ich schwanke noch.

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Ich bin gerade am Erledigen von etlichen Auflagen, haben Ja dann natürlich auch nicht fristgerecht kündigen können. Aber es ist gerade eine Riesenaufgabe, es kommt schon nur noch mehr Wildwuchs hervor, es bleibt wie immer alles an mir hängen und momentan bin ich einfach nur froh, wenn ich den Garten los bin und nicht noch draufzahlen muss. Zwei Bäume sind, so wie es aussieht, über den Winter abgestorben und das hat der Vorstand noch nicht einmal gesehen. Vermutlich darf ich die auch noch entfernen.

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Hallo,
wenn du den Garten halten möchtest solltest du ihn behalten und wenn nur dein Mann ihn halten soll muss er entweder etwas machen (Frist setzen deinerseits) oder du gibst ihn ab.

Wobei natürlich nur derjenige abgeben kann der ihn bezahlt.

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Hallo,
ich bin Pächterin. Meist bin ich mit den Kindern alleine da. Das Holz z.B. ist behandelt, hat Nägel usw. Da verrottet nix. Oft relaxte ich nur im Garten und die Kinder spielen. Aber es sind ziemlich viele Büsche, Bäume und Sträucher. Wenn ich was mache, ist es auch nicht richtig. Letzten schwebst habe ich alles winterfest gemacht, geschnitten und Laub geharkt. Sehr viel Grünabfall und der Kompost quoll über. Ehemann sauer, weil er es wegfahren musste…
Wir hatten eigentlich auch mal geplant, da gemütlich einen Gartentag zu machen, ein bisschen schaffen, Grillen und Kaffeetrinken usw. Ok, dass das passiert habe ich mir inzwischen abgeschminkt: ist er mal da ( selten), ist er schlecht drauf, erzählt mir, was alles mies ist und hat einfach keinen Bock. Dann finde ich den Tag auch nicht mehr so entspannend.Er will ihn nicht abgeben, aber Lust drauf hat er nicht…

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Genauso lief das bei uns auch… gemütlich war da zum Schluss gar nichts, und wenn ich überall noch Arbeit sehe, kann ich eigentlich auch nicht entspannen.

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Warum muss man da immer was machen. Ehrlich, ein Kleingarten muss entspannen. Und wenn da das Holz noch 3 Jahre liegt. Ist es behandelt? Wenn nein, kann es doch da auch verrotten und wertvollen Lebensraum bieten.
Laube reparieren, ok, aber ansonsten chillt doch. Der Weg ist das Ziel. Ich habe immer eine ganze Latte voller Ideen, die ich umsetzen könnte. Aber ich mach es wie es kommt, und wenn ich ein Jahr brauche, bis ich das Spalier fertig habe, dauert es eben so lange. Ich sehe das sehr differenziert. Es ist mein Hobby. Wenn mein Mann mir hilft, toll, aber Streit deswegen anzufangen käme mir nicht in den Sinn.

Bearbeitet von DORFkind77
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Kann gut sein, dass die Kleingartensatzung manche Dinge vorgibt.
Kleingärten in Anlagen kann man selten einfach so vor sich hin existieren lassen... zumindest kenne ich es von hier so.

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Bei uns ist man da eher gelassen, wenn derjenige redet und man zb sieht, dass dann die Kinder in 2, 3 Jahren älter sind und dann mehr geht wird da kein Aufriss gemacht. Totholzecken für insekten etc werden sogar gern gesehen und bewusst angelegt, nicht alle Kleingartenvereine sind im letzten Jahrtausend hängen geblieben.
Vom parkähnlichen zZiergarten bis zur Selbstversorgung permakultur hat hier alles seinen Platz.

Bearbeitet von DORFkind77
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Haste ihn mal direkt gefragt was das Gejammer soll mit dem ich muss was im Garten machen? Denn er will den Garten ja nicht abgeben also muss er ran. Er könnte ja ne Frist von 1 bis 2 Monaten bekommen und danach wird entschieden. Denn wenn er weiterhin nichts macht und du sagst alleine ist auch doof, dann gib ihn ab. Dann braucht er nicht Mimimi spielen.

Ela

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Wohnt ihr zufällig in einer Gegend, in der solche Kleingärten sehr gefragt sind?

Bei uns, in einer Großstadt, gibt es zwar viele Gartenvereine, aber auch eine sehr hohe Nachfrage. So hat es sich ergeben, dass es Gartenpatenschaften gibt.
Ich kenne einige Studierende, die sich gepachtete Gärten mit Familien teilen, so wie du deine Familie beschreibst.
Da werden dann feste Zeiten und Absprachen benötigt, aber im Grunde ist es so, dass die meiste Pflege und Anbau von Obst u Gemüse (das spricht garteninteressierte Studierende besonders an) von den "Garten-Paten" erfolgt. Der Ertrag läuft nach "jeder nimmt, was er braucht".
Allerdings gibt es hier Strom, Wasser und oft sogar Internet. Und die Garten-Paten wissen, dass nichts mit Party läuft und wenn die eigentlichen Pächter auch mal außer der Reihe ihren Garten nutzen wollen, hat das Vorrang. Dafür übernehmen sie ja auch Verpflichtungen gegenüber dem Verein.

Vielleicht ist so etwas ja eine Option bis ihr die endgültige Entscheidung trefft und dir erstmal Entlastung bringt.

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Wir bezahlen einen Gärtner für unser Gartengrundstück. Der kommt zweimal im Jahr und macht die groben Sachen.

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das ist doch mal ein guter Tipp für Leute, die einfach wenig Zeit haben :-)

Darf ich dich fragen, wie teuer das dann so in etwa ist und was die alles machen? Danke dir :-)

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Ca. 500 Euro. Die kommen zu zweit, schneiden unsere Hecken, stutzen den Baum und die Sträucher.

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Hm, das Hauptproblem scheint eher dein Mann zu sein.

Und den würde ich als erstes auf den Pott setzen:
Sein Gemecker soll er abschalten.
Entweder er tut was im/für den Garten, aber dann bitte nett und freundlich.
Oder er lässt es halt bleiben, akzeptiert, dass es dein Hobby ist und hält sich raus.

Im zweiten Fall könnte es sein, dass du den Garten dann nicht alleine schaffst, ohne ihn.
Wobei ich mich auch frage, ob das wirklich so ist, oder ob du/ihr manche Aufgaben einfach als "Männerarbeit" definiert habt?
Ich finde Hecke schneiden und Grünschnitt wegfahren auch anstrengend, aber machbar ist es auch für zartgebaute Frauen und mit Kindern am Rockzipfel.
Wenn es wirklich die reine Menge an Arbeit und Zeit ist, musst du überlegen:
- Garten abgeben?
- Kinder öfter an Mann abgeben?
- Gärtner?
Über die Kosten müsst ihr euch natürlich einig sein - aber dass das ein Hobby ist und das Geld hinterher weg ist, egal, wie lange man das Hobby ausübt, sollte ja klar sein.

Also: wer sich kümmert, entscheidet.
Aber mitmachen und dabei die Stimmung verderben, nur um mitentscheiden zu dürfen, sollte verboten werden ;-)

LG

PS
Da dein Mann im Vorfeld offenbar "Team Garten" war, könnte man noch überlegen, in wie weit die Realität von seiner Vorstellung abweicht.
Hat er die Arbeit unterschätzt?
Oder hat er die positiven Seiten überschätzt? Hat er evtl gar keine Zeit, den Garten zu genießen und hat nur Arbeit damit? Könnte man das ändern, so dass er selbst mehr von seiner Gartenarbeit profitiert? (Falls es sie denn weiterhin und ohne Meckern erledigt, s.o.!)

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Na ja Garten ist Arbeit wenn man erst noch extra hinfahren muss und es auch noch Auflagen gibt die einzuhalten sind muss man da schon Spaß dran haben. Nur nutzen zum spielen und relaxen ist nicht man bleibt dran. Allein scheint dir das mit den Kindern zu viel und dein Mann hat keine Lust auf die Arbeit . Wenn es nicht dein Hobby ist mit dem Garten oder die Kinder immer gerne hinwollen gebt ihn ab . Ich bin auch kein Gartenmensch die Arbeit ist trotz pflegeleicht gehalten und direkt am Haus größer wie der Nutzen

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Ich kenne das so grob. Wir haben und 2022 für einen Kleingarten entschieden. Das große Glück war, dass er einigermaßen pflegeleicht angelegt war. Mein Mann war jetzt nicht motzig, wenn er mal was machen sollte, aber eher mäßig interessiert und auch sehr eingespannt. Der Garten war groß, es war schon viel Arbeit. Bzgl. der Kinder war es wie bei euch. Waren sie dort, alles super. Aber die Motivation erstmal hinzugehen doch eher überschaubar. Wir haben den Garten dann wieder abgegeben nach einer Saison, auch, weil wir dann in ein Haus mit kleinem Garten umgezogen sind. Ich erinnere mich gerne an den Sommer dort, bin aber auch froh die Verpflichtung nicht mehr zu haben. Wenn ich euch wäre, würde ich den Mann sagen, dass ihr ihn behalten könnt, wenn er sich mindestens einmal die Woche kümmert.

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Danke erst mal.
Wir haben Sonntag nochmal gesprochen, sind in den Garten gefahren und haben gemeinsam Bestandsaufnahme gemacht.
Ergebnis: bis Herbst schauen wir, klare Aufteilung. Er hilft mit. Gestern hatte er Urlaub und hat ordentlich was geschafft. Ich habe auch losgelegt und heute Nachmittag nochmal.
Es sieht schon etwas ordentlicher aus.
Abmachung: im Herbst entscheiden wir , abgeben oder behalten.