Keine Keuchhusten-Impfung!?

Hallo! Meine Frau (36) und ich können uns nicht einigen. Sie will die Impfung in der Schwangerschaft in keinem Fall, ich bin dafür. Wird wohl darauf hinauslaufen, dass es nicht gemacht wird.

Was meint ihr so? Ist das Risiko, dass etwas passiert hoch? :-(

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Was nennt sie denn als Grund?
Möchte sie eurem Baby keinen Schutz geben?
Ich persönlich finde das Recht egoistisch, auch dir gegenüber, da du dir das j offenbar wünschst.
Bist du selbst den auf dem aktuellen Impfstand?
Vielleicht überzeugst du sie ja wenn dir hier noch jemand von Füllen berichtet wo es schief ging.
Hier sind ja auch Kinder Krankenschwestern unterwegs etc.

Drücke die Daumen dass sie zur Vernunft kommt

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Ich hatte die Impfung 2021, sie 2019. Also rein formell sind wir beide geimpft, da hier ja (falls ich falsch liege bitte Korrektur) ein 10-Jahres-Zeitraum betrachtet wird.

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Sie selbst hat den Schutz, aber sie wird eurem Baby keinen Schutz mitgeben.
Dafür braucht es die Impfung am Ende der Schwangerschaft. Ich habe mich in jeder Schwangerschaft impfen lassen, auch wenn dadurch noch nicht einmal zwei Jahre zwischen den Impfungen lagen. Der Schutz meines Kindes steht für mich an erster Stelle und genau darum geht es bei der Impfung in der Schwangerschaft. Es geht ums Baby.

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Schwer zu sagen, kommt ja auch auf die aktuelle Inzidenz und eure Einbindung in das soziale Leben an. Offensichtlich sind ja in den letzten Jahren die Fallzahlen wieder gestiegen, weshalb die Impfung zum Ende der Schwangerschaft hin nun empfohlen wird. Die meisten Todesfälle gibt es nun mal leider bei Säuglingen, da sie noch keinen Impfschutz haben.

Vielleicht ist es ja eine Option, daß wenigstens du dich kurz vor der Entbindung impfen läßt und deine Frau sich dann unmittelbar nach der Geburt, damit ihr zumindest nicht als Überträger infrage kommt? Ansonsten kannst du dich beim RKI noch mal schlau lesen: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Pertussis.html

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Hallo, laut RKI stimmt das so nicht. Die meisten Erkrankten gibt es bei Säuglingen. Wobei trotzdem 60% der Fälle bei über 18 jährigen auftreten. Todesfälle gibt es in allen Altersgruppen, aber insgesamt sind sie sehr sehr selten und in meinen Augen nicht übermäßig häufig bei Säuglingen (13 Todesfälle insgesamt in den letzten 10 Jahren und davon auch nur 2-4 Säuglinge)

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"Bei Jugendlichen und Erwachsenen wie auch bei vielen geimpften Kindern verläuft Pertussis oftmals lediglich als lang dauernder Husten ohne die klassischen Begleit­symptome, wie z.B. anfallsartiger Husten, inspiratorischer Stridor oder Erbrechen. Auch bei Säuglingen findet man häufig untypische Krankheits­verläufe, hier stehen als Symptomatik nicht selten Apnoen (Atemstill­stände) im Vordergrund. Säuglinge haben zudem das höchste Risiko für schwerwiegende Komplikationen. Ein hoher Anteil aller Krankenhaus­behandlungen und fast alle Todesfälle betreffen dementsprechend junge, ungeimpfte Säuglinge unter 6 Monaten."

Quelle: Robert-Koch-Institut (https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Pertussis.html)

Da steht wortwörtlich, dass fast alle Todesfälle junge, ungeimpfte Säuglinge unter 6 Monaten betreffen. Aber du hast natürlich insofern Recht, daß es vergleichsweise selten zum Tod kommt. Dennoch sind allein schon schwerwiegende Komplikationen und Hospitalisierung meiner Meinung nach ein vermeidbares Risiko, wenn es eine sichere und bewährte Impfung gibt. Nicht zuletzt haben wir ja geringe Fallzahlen auch zu einem großen Teil der recht hohen Impfbereitschaft in Bezug auf die gängigen und seit Jahrzehnten bewährten Impfstoffe zu verdanken.

Ich will auch niemanden davon überzeugen, sich impfen zu lassen - wer das nicht will, bei dem klappt es eh nicht. Ich bin grundlegend für eine freie und individuelle Impfentscheidung. Von daher müssen wir meinetwegen auch nicht weiter darüber diskutieren.

Schönen Abend noch #winke

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Warum möchte sie die Impfung denn nicht haben? Sie wird ja sicher Gründe haben.
Es wäre ja ein Nestschutz für das Neugeborene der nicht ganz unwichtig ist, ohne die Impfung hätte das Neugeborene gar keinen Schutz.

Wenn ihr wenig Sozialkontakte habt (Arbeit im Home-Office, kaum Besuche etc) und generell wenig unter Leuten seid ist die Gefahr einer Ansteckung schon eher gering aber man kann sich theoretisch auch beim Einkaufen anstecken.
Wenn ihr aber ein aktives Sozialleben habt, Kontakt mit Kindern habt, an der Arbeit Kundenkontakt etc. wäre eine Impfung schon sehr sinnvoll.
Es macht auch Sinn wenn Großeltern oder andere Verwandte die häufig Kontakt zum Neugeborenen haben sich nochmal impfen lassen, so ist der größtmögliche Schutz gewährleistet.

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Seit 2013 gab es 13 Keuchhusten Todesfälle in Deutschland (davon 2-4 Säuglinge) und das bei einer Impfquote von unter 50% bei Schwangeren.

https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-951790#:~:text=Mit%20Beginn%20der%20Meldepflicht%20sind,die%20wenigsten%20(810)%202021.

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/33_23.pdf?__blob=publicationFile

https://www.impfen.de/impfungen/keuchhusten/#schutz

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Naja die Inzidenz ist bei den Säuglingen trotzdem am höchsten.
Es gibt ja "nicht nur" den Tod.
Reicht ja bei weitem auch aus, wenn sie ins Krankenhaus müssen.
Ein Neugeborenes oder ein Säugling an der Beatmung ist auch wirklich kein Zuckerschlecken.

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Und man möchte niemals derjenige auf der falschen Seite der Statistik sein…

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Die Gründe sind, leider, so das übliche Potpourri an Gründen warum eine Impfung abgelehnt wird:
Nicht natürlich, das Baby in der Entwicklung noch belasten, gab es ja bis vor einigen Jahren auch nicht, usw.

Stimmt euch allen zu. Die Diskussionen darüber sind aber schon so eskaliert, dass ich kein weiteres Gespräch darüber beginnen werde.

Daher frage ich jetzt eben nach dem Risiko.

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Eine Pertussis-Erkrankung ist sehr viel belastender als die Impfung. Die Impfung gibt es schon länger, sie wurde nur vorher nicht in der Schwangerschaft empfohlen.
Die Empfehlung kam nach gründlichen Erwägungen und Überprüfung der Studienlage.

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Ok, scheint die Diskussion ist zu Ende. Danke für eure Antworten. Ich entnehme, dass das Risiko zwar extrem gering, aber dennoch da ist. Naja, ändert nichts. Bleibt nur hoffen, dass bis zu ersten Impfung, 8. Woche, nichts passiert.

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Das könnt ihr ja durchaus beeinflussen durch möglichst wenig Kontakte und Meiden von Menschenansammlungen in den ersten Wochen. Und nur Besuche von Menschen mit null Symptomen erlauben (auch kein leichter Husten). Das ist sowieso empfehlenswert mit einem Neugeborenen - Keuchhusten ist ja bei weitem nicht die einzige übertragbare Krankheit, die für Neugeborene unangenehm sein kann.

Wenn möglich, ist auch Stillen sehr hilfreich, weil das Baby dadurch laufend viele wertvolle Antikörper durch die Muttermilch bekommt - genau die, die es gerade braucht.

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Bedenke, dass die erste Impfung nicht ausreicht. Der volle Schutz wird erst nach der letzten Impfung aufgebaut. Auch nach der ersten Impfung ist das Risiko immer noch da, dass eurer Kind an Pertussis stirbt oder zumindest sehr qualvoll erkrankt.

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Ich halte das für grob fahrlässig von deiner Frau.
Pertussis ist gerade für Säuglinge extrem gefährlich. Die Impfung dient dem Schutz des Kindes. Sie ist erforscht und die Empfehlung wurde mit gutem Grund ausgesprochen.

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Ich wollte mich auch nicht in der Schwangerschaft impfen lassen. Durfte keine Medikamente nehmen und dann soll man sich impfen lassen, da war ich raus

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Woher kommt denn immer dieses Gerede, man dürfe keine Medikamente nehmen aber dann geimpft werden. Das ist doch grundlegend falsch.
Wie kann man denn so ein populistisches Gedankengut nach außen tragen ohne sich selbst einmal zu hinterfragen.

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Weil ich keine Medikamente nehmen durfte von der Frauenärztin, die hat mich von allen abgeraten. Das nicht nur einmal habe 3 Kinder und 3 unterschiedliche FA wegen Umzug und auch 3 Hebammen. Auch hat meine mittlere sehr hohe Nebenwirkungen von der Impfung bekommen (nicht Keuchhusten-nach der Geburt ) und sogar einen bestätigten impfschaden-ich impfe nicht während der Schwangerschaft-Punkt darüber diskutiere ich auch nicht!

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Hallo Phil,

bei mir war die Keuchhusten Impfung auch nicht so viele Jahre her, so dass unser Hausarzt sich verweigert hat, mir in der Schwangerschaft eine neue zu verabreichen. Wenn man sich dann durch medizinische Seiten beliest, wird von einer vor der Schwangerschaft geimpften Mutter doch einiges an Keuchhusten Antikörper auf das Baby übertragen, allerdings kein 90%-Schutz sondern, soweit ich mich recht erinnere, um die 30% nur.

Alles Gute für euch und für den Rest der Schwangerschaft!
Windig