Zeugenaussage in der Schwangerschaft

Hallo, ich hab momentan ein Problem was mich psychisch sehr belastet. Ich hatte vor 1 Jahr einen sexuellen Übergriffe und diesen gemeldet seit dem habe ich psychisch mit dem Gedanken daran viel zu kämpfen und gestern erfahren das Mitte April wo ich c.a in der 35 ssw bin, die Verhandlungen sind wo ich als Zeugin vorgeladen bin.

Ich habe jetzt mehrere Fragen/Probleme, nämlich das der Termin in der 35 ssw ~ ist und das es die Verhandlungen in einem anderen Bundesland 3 h entfernt ist da ich umgezogen bin.

Was ist wenn der Stress zu viel ist?
Was ist wenn das Kind früher kommt?
Kann ich den Termin verschieben?
Gibt es irgendwelche Möglichkeiten mich zu schonen/schützen vor den Verhandlungen da ich wahrscheinlich als hauptzeugin vom Angeklagten Anwalt in die Zange genommen werde?

Wäre sehr erfreut über Rückmeldung.
Mfg

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Ich würde mir ehrlich gesagt überlegen, ob es nicht eher besser ist das schwanger hinter mich zu bringen, als später mit Baby. Ich glaube kaum, dass das Gericht es zulässt, das eine hochschwangere Frau "in die Mangel" genommen wird. Später, nach der Geburt, sieht das schon anders aus. Da bist du dann nicht mehr "in besonderen Umständen" und die 3 Stunden Fahrt sind mit Baby keineswegs einfacher als schwanger.

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Hast du dich mal beim Amtsgericht oder Anwalt beraten lassen? Oftmals ist es bei einer großen gesundheitlichen Belastung möglich, die Aussage behandlungsfern zu machen, gerade bei Opfern von Gewaltdelikten.

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Hallo, ruf mal bei Gericht an und sprich mit dem Richter. Ich sollte in der 38. SSW aussagen. Das Gericht ist in dem Ort wo ich wohne. Da es aber nicht klar war, ob das Baby nicht vielleicht früher kommt oder Ähnliches, wurde ich vorab in einem extra Termin befragt.

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Hi,
Erst einmal tut es mir schrecklich Leid was dir passiert ist. Es ist schwer, aber du müsstest dir als ersten Schritt überlegen was du möchtest. Wenn du hinfahren möchtest, dann frag am besten deine FÄ was sie dazu denkt bzgl deiner körperlichen und der Gesundheit des Kindes. Falls du nicht hinfahren möchtest melde dich bei deinem Hausarzt oder Gyn, damit sie dir ein Attest ausstellen, da sollte am besten drauf stehen, dass du "nicht verhandlungsfähig" und in deinem Fall dann evtl auch "nicht reisefähig" bist. Das würde ich dem Gericht zukommen lassen, dies aber dann vorher telefonisch auch ankündigen. Wenn du Hauptzeuge bist, wird der Prozess dann verschoben.

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Sprich auf jeden Fall mit deinem Frauenarzt O. Ärztin dass Du ggf. Eine Bescheinigung bzgl. Der Belastbarkeit bekommst. Und dann erkundige Dich beim Gericht dass Du vielleicht separat aussagen kannst und Dich diesem Stress nicht aussetzen musst.

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Suche Dir mal Hilfe bei der Opferhilfe. Die bieten auch Prozessbegleitung an für Betroffene und auch rechtliche und psychotherap. Beratung zum Opferschutz. --Von einer Präsenzzeugenaussage befreit zu werden, ist ziemlich schwer und einer Zeugenaussage per Video z.B. wird nur selten stattgegeben.

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Hallo,

in so einer ähnlichen Situation befand ich mich 2011 als ich mit meiner Tochter schwanger war.
Damals bin ich zum Anwalt gegangen und er hat dann dafür gesorgt , dass der Termin verschoben wird.
Der Termin fand jedoch dann 3 Wochen nach der Geburt statt.
Ich persönlich würde ihn heute lieber während der Schwangerschaft stattfinden lassen als nach der Geburt.

Liebe Grüße