Wenn Herz und Hirn nicht im Gleichtakt sind...

Guten Morgen,

probiere meine Gedanken zu ordnen, um so etwas Ruhe in den emotionalen Wellengang zu bekommen. Vielleicht ist/war jemand in einer ähnlichen Situation und weiss Rat?

Seit 14 Jahren sind mein Partner und ich zusammen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, wir haben uns beim Sport kennengelernt, ich fand diesen Mann, der so anders als viele andere war, in seiner Art einfach faszinierend und wollte wissen, was dahinter steckt. Ein Mann der nicht als erstes aufs Äusserliche schaut, ein Mann, der von meiner beruflichen Position nicht gerade abgeschreckt wird, ein Mann, dem meine sportlichen Leistungen mehr bedeuten als die daraus resultierende gute Figur. Daraus hat sich eine Beziehung und auch eine Liebe entwickelt.

Es war schon immer so, dass mein Partner sehr wenig emotionale Schwingungen gezeigt hat - weder Freude noch Trauer. Er kann sich aber sehr gut ärgern, wenn er das Gefühl hat, andere würden etwas nicht richtig machen oder begreifen, was häufig der Fall ist und was er auch ungeschminkt kritisiert - was andere Menschen gelegentlich sehr vor den Kopf stösst. Dies war auch ein grosses Thema auf seiner Arbeit, wo er in einer höheren Position ist. Fachlich top, zwischenmenschlich schwierig, was ihn beinahe die Stelle gekostet hätte. Sein toller Vorgesetzter hat ihm aber die Chance gegeben, den Betriebspsychologen aufzusuchen. Dieser hat weitere Abklärungen in die Wege geleitet, welche die Diagnose einer Asperger-Störung erbrachten.

Nun ja, das hat zwar geholfen, vieles besser zu verstehen, hat aber am Grundproblem wenig geändert, das auch unsere Beziehung stark beeinflusst hat. So ist er einerseits ein unglaublich verlässlicher und loyaler Partner, dem ich und die Kinder wohl sehr, sehr viel bedeuten, andererseits kann er dies einfach nicht zeigen. Er zeigt weder Anerkennung, Dankbarkeit noch Freude (maximal im Sinne einer Befriedigung über etwas Gelungenes), so würde es ihm auch nie in den Sinn kommen, den Kindern oder mir eine Überraschung zu bereiten, Blumen oder ein anderes Präsent zu schenken, mich zum Essen oder ins Kino einzuladen etc. Er macht nie Komplimente und bemerkt es nicht, ob ich kurze blonde oder lange braune Haare trage. Zu Geburtstagen bekam ich die ersten Jahre stets irgendein Technik-Teil, immer noch im Versandkarton, meist noch mit Lieferschein oder Preisschild drauf.

Von Natur aus bin ich auch ein eher rationaler Mensch, aber durchaus auch mit verletzlicher Seite. Eher Typ starke Frau, mit beiden Beinen auf dem Boden stehend. Bin selbständig, brauche keinen Mann, der mich beschützt, betuddelt oder dauernd auf Händen trägt, freue mich aber selbstverständlich über ein Kompliment, liebe Zeilen oder ein persönliches Geschenk. Meine Bestätigung und mein Glück fusst auf vielen Beinen, sei es Familie, Beruf, Hobbies.

Trotzdem hat mir diese "emotionslose" Art meines Partners sehr Mühe bereitet. Und noch fast mehr seine Passivität in Sachen Organisation/Enthusiasmus gemeinsamer Freizeit- und Zukunftsgestaltung. So hat er zwar alles von mir vorgeschlagene stets mitgemacht und es auch als schön empfunden, von ihm ging aber nie die Initiative aus. Wenns nach ihm gegangen wäre, hätten wir die letzten 13 Jahre Ferien zuhause hinterm Computer verbracht...

Obwohl ich meinen Partner liebe, hat mich diese Emotionslosigkeit sehr bedrückt, sodass ich vor ca. 6 Jahren kurz vor der Trennung stand.. Erstaunlicherweise hat dies dazu geführt, dass mein Partner aktiv wurde und sich wieder an entsprechender Stelle Rat geholt hat. Er hat dann auch eine Art "Verhaltenstherapie" durchgeführt, teils zusammen mit mir, wo ihm verhaltenstypische Muster im Umgang mit Menschen gezeigt wurden. Also zB wie man Stimmungen im Gesicht interpretieren kann, dass sich die Partnerin über Blumen freut, dass man Bekannte gerne beim Namen nennen darf, Geschenke eingepackt verschenkt, Kritik nicht immer unverblümt äussern muss etc.

Das hat erstaunlich gut geklappt, er hat sich viel Mühe gegeben und ich rechne ihm das hoch an. Auch im Beruf hat ihm das sehr viel Entspannung der Situation gebracht.

Wir hatten in der Folge entspannte und schöne Partnerschaftsjahre; nach anfänglich grossen Zweifeln in dieser Hinsicht, sind daraus auch 2 Kinder entstanden, heute 2 und 4. Beides entspannte und liebe Kinder, die aber natürlich die übliche Umstellung des Alltags mit sich gebracht haben.

In dieser Zeit haben sich die Verhaltensmuster meines Partners wieder so stark zurückentwickelt. Momentan stehe ich an einem Punkt, an dem ich einfach nicht mehr weiterkomme und immer mehr über eine Trennung nachdenke. Immer und immer wieder versuche ich, das Ganze zu thematisieren, mein Partner aber weicht aus, schiebt es auf "Stress" , kommt als Reaktion dann immer mit völlig unwichtigen Themen wie irgendein Autoteil, das er bestellt hat, der Heizung, die es zu kalibrieren gilt etc. - also alles wieder auf nichtemotionaler Ebene.

Sämtliche Vorschläge meinerseits, seinen "Stress" zu mindern, wie zB Arbeitszeitreduktion seiner- oder meinerseits, Jobwechsel bis hin zum Hausmann, Umzug in Wohnung statt arbeitsintensives Haus mit Garten etc. verlaufen im Sande. Eigentlich hätten wir es so schön momentan: zwei tolle, gesunde Kinder, die aus dem gröbsten raus sind und keinerlei Probleme machen, ein wunderschönes, grosses Haus (das wir so lange gesucht haben), zwei gut bezahlte Jobs, der zumindest mir grosse Freude macht, liebe Freunde (die wir wohl längst nicht mehr hätten, würde ich den Umgang nicht pflegen). Kurz: wir haben eigentlich alles, was wir uns nur wünschen können und trotzdem ist er dauergenervt, gestresst und zeigt null Initiative bei irgendwelchen Familienaktivitäten. Sovieles wuppe ich: angefangen von Haushalt und Kinderbetreuung/Organisation, Organisation von allem: Ferien, Freizeit, Freunde, Handwerker, Tierarzt, Einkauf, Frisör, Zahnarzt, Kleidung etc. Im Grunde genommen habe ich 3 Kinder; er würde, sofern ich ihn denn nicht anders anleite/ermahne, 7Tage die Woche das Gleiche anziehen, nie zum Frisör, ein Jahr lang dieselbe Bettwäsche daran haben. Selbstverständlich bin ich für die Kinder die emotionale Seite, er KANN das einfach nicht. Dafür begeistert er aber unseren Sohn mit vielen Technischen Dingen, was sehr schön ist.

Es ist anzumerken, dass ich dies neben einem Vollzeitjob mache, den ich aber so gestalten kann, dass recht viel Zeit für die Familie tagsüber bleibt; zum Glück ist mein Schlafbedürfnis sehr gering. Trotzdem merke ich, wie mich diese Situation zunehmend ausbrennt; einerseits natürlich auch etwas physisch (da habe ich aber wirklich eine sehr gute Konstitution), andererseits und vor allem aber psychisch. Ich habe das Gefühl, ich gebe und gebe und gebe. Und es kommt so wenig zurück. Dann aber denke ich wieder, wie undankbar ich doch bin, und mein Partner dies nicht absichtlich macht und wir doch so wichtig in seinem Leben sind - sind wir das? Ich bin einfach auch zu müde, um wieder den Input zu geben, externe Hilfe zu holen. Momentan, so habe ich das Gefühl, kann ich den Kindern die notwendige Wärme und den Halt noch gut geben, ich frage mich aber, wie lange noch? Das ganze macht mich unglaublich traurig.

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Man möge mich korrigieren, wenn ich mich irre. Meine Erfahrung mit Asperger-Syndrom sind begrenzt.

Was ich aber weiss und was Du ja auch beschreibst ist, dass er sich nicht in andere Menschen hineinversetzen kann. Emotionen sind böhmische Dörfer, man muss sie ihm erklären. Wahrscheinlich immer und immer wieder, bis er zumindest gewisse Zusammenhänge verinnerlicht hat und selbst dann fängt man an bestimmten Punkten doch sicher wieder bei Null an. Richtig?

Als er seine Verhaltenstherapie gemacht hat ist genau das passiert. Er hat es gelernt und umgesetzt. Nun hat er es entweder wieder vergessen oder er glaubt, es sei nicht mehr nötig. Letzteres aus genau dem Grund wie oben erklärt: Woher soll er wissen, dass Du das immer noch brauchst?

Natürlich ist er wie ein drittes Kind. Manche Dinge sind ihm fremd, die sieht oder empfindet er nicht. Aber er ist kein Kind. Er kann weiter eine Therapie oder eine Selbsthilfegruppe oder was auch immer besuchen und lernen, sich zu organisieren und auch gewisse zwischenmenschliche Regeln einzuhalten. Alles in seinem Rahmen natürlich, so gut es eben geht. Und auch hier braucht er jemanden, die ihm sagt, was zu tun ist.

Aber Deine Entscheidung muss jetzt sein, ob Du diesen Weg mit ihm gehen willst oder ob Du das nicht mehr kannst, weil Du Deine Kraft aufgebraucht hast. Es ist eben manchmal so, dass ein Weg zuende ist. Dann darf man auch einen anderen einschlagen. Aber das musst Du herausfinden und dann entsprechend umsetzen.

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Liebe Witch71,
du hast natürlich recht - in allen Belangen. Danke für deine Reflektion.
Ich frage mich einfach, warum diese Unzufriedenheit meinerseits nun gerade jetzt - ohne ersichtlichen neuen Grund - so herausbricht.

Ja, ich habe immer mehr das Gefühl, dass unser Weg vielleicht auch in die andere Richtung geht. Mich macht das aber so verdammt traurig und wütend. Wütend auch auf das Schicksal und auf mich selber. Wieso habe ich mich darauf eingelassen? Wieso die Zweifel, Kinder zu bekommen, nicht berücksichtigt.
Traurig auch, alles das zu verlieren, für das wir so hart gearbeitet haben - im direkten und indirekten Sinn. Ich habe auch ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber - einen kranken Partner würde ich ja auch nicht im Stich lassen. Das herauszufinden ist und bleibt schwierig.

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Diese Antworten wirst nur du selbst geben können. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du dich mehr um dich selbst kümmerst und dir etwas Gutes tust.

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Mir geht es fast genauso. Ob mein Partner Asperger hat oder einfach nie gelernt hat Gegühle zuzulassen, kenne Ahnung. Ich tippe auf Letzteres. Aber nach 18 Jahren bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass ich das nicht mehr kann. Bei uns herrscht keine Leidenschaft, keine Zärtlichkeiten und mittlerweile von mir ganz sicher keine Liebe mehr. Aus persönlichen Gründen wird sich der Termin der Trennung wohl noch 2 Jahre hinziehen und irgendwie hoffe ich, dass er sich trennt, aber er merkt nicht mal was.
Höre in dich rein, ob das noch Liebe ist. Ansonsten muss man sich wohl früher oder später trennen.

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Das tut mir leid und wohl zu gleich, zu hören, dass rundherum nicht nur alles rosarot ist. Wie merkt man, dass es noch Liebe ist? Wie merkt man, ob die Liebe gegangen oder sich nur versteckt hat? Wie gesagt, bei uns war es nie die rauschende, leidenschaftliche Liebe, wo es einfach "päng" gemacht hat. Da bin ich aber wohl auch nicht der Typ dazu, hatte das in keiner Beziehung zuvor.
Vielleicht bin ich einfach auch nur erschöpft und müde? Die letzten 14 Jahre bin ich ja auch mit diesem Zustand klar gekommen. Ich konnte meinen Partner so nehmen, wie er ist, die guten Seiten schätzen und die anstrengenden in den Hintergrund stellen, obwohl es manchmal sehr geschmerzt hat, dass er, sei das Ereignis noch so freudig, nie ungetrübte Freude/Emotionen zeigen konnte.

Habt Ihr auch Kinder? Wenn ja, wie wirkt es sich bei Euch auf die Kinder aus?

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Ihr habt doch schon so viel professionelle Hilfe erhalten und das hat immer Wunder gewirkt. Letztlich muss es dir bewußt gewesen sein, dass du dich an einen Mann gebunden hast, der eine schwerwiegende Beeinträchtigung hat, für die er nichts kann. Mit ihm hast du Familie gegründet, ihr habt zwei kleine Kinder. Ich würde jetzt nicht einfach alles wegwerfen, sondern schauen wie ihr den Weg weitergehen könnt. Das seid ihr den Kindern und euch gegenseitig auch schuldig. Liebe ist nun mal geben, ohne dass man etwas zurückerwartet. Einfach bedingungslose Liebe.

Schau ob du eine Auszeit bei Freundinnen/Eltern oder irgendwie nehmen kannst und dich erholst, und dann packt das Ganze nochmal professionell an.

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Ehrlich gesagt, mir scheint das Problem gar nicht so sehr diese Autismus-Störung deines Mannes zu sein - mir kommt eher vor, dass es sich hierbei schon auch ein wenig um eine Modediagnose handelt. Mir kommt einfach euer Leben etwas seltsam vor.

Mit zwei so kleinen Kindern (und nein, mit 2 und 4 sind sie nicht aus dem gröbsten raus) beide Vollzeit zu arbeiten, das ist einfach ein sehr hohes (m.E. zu hohes) Pensum. Da kannst du dir noch so viel einteilen können (kann ich mir auch bis zu einem hohen Grad), aber irgendwann musst du die Arbeit einfach tun. Es ist zu viel, dir, ihm und den Kindern auch. Weil es zeitlich einfach eine Minusrechnung ist, irgendwas bleibt auf der Strecke, und sei es "nur" dein Schlaf. Ich kann auch sehr gut mit sehr wenig Schlaf, aber irgendwann brauch ich es einfach, mal wieder gaaaaanz lang zu schlafen und mal ein WE richtig, richtig faul zu sein.

Das Verhalten deines Mannes, das du als "so anders als das von anderen Männern" beschreibst, find ich total normal. Eigentlich alle Männer, mit denen ich ein wenig mehr zu tun habe, sind so: sie schauen nicht zuerst aufs Äußerliche, sie lassen sich nicht von beruflichen Positionen abschrecken, … Andere Männer kämen für mich nicht in Frage. Das strahlt man als "taffe" Frau natürlich auch aus: Ich hab mal gefragt, warum das bei allen Frauen funktioniert, dass sie den Beschützerinstinkt wecken und dann machen die Männer alles für sie - und bei mir der einzige Versuch mich dergestalt um eine Arbeit zu drücken scheiterte. Was sagte mein Kollege: "Weil du jede Form von Beschützerinstinkt im Keim erstickst." Ja, da hat er wohl recht. Mein Mann hat kein Asperger, ist eigentlich so ziemlich normal, aber er bringt mir auch nur Blumen/Geschenke, weil es ihm meine Mutter sagt, dass das jetzt hier angezeigt wäre (Muttertag oder sowas) und dann ist es auch jedes Jahr eine Topfblume statt nem Strauß (und ich liebe Sträuße), weil sich die "länger hält" - ach nee, danke. Urlaub, etc. sind auch "mein Job", da bin ich aber auch froh drüber.

Nun, dazu liest sich das von dir aus auch sehr perfektionistisch. Hier ein Hinweis auf den tollen Job, dort auf die super Figur, sportliche Höchstleistungen mit dazu. Und nun sitzt du da mit 2 Kindern und einem etwas lebensfremden Mann (wie sie aber wirklich soooo viele andere Männer auch sind). Das wird halt einfach nichts mit perfekt. Und damit musst du dich vielleicht auch mal abfinden.

Was ich damit sagen will:
Was wünscht du dir von der Zukunft? Ich glaub nicht, dass du einen anderen Mann finden würdest bzw. den gut finden würdest. Ich hab z.B. ein echtes Sahneschnittchen als Kollege und der hat mich in letzter Zeit wirklich mit Komplimenten überhäuft. Er ist wirklich sehr, sehr süß. Und "eigentlich" war es auch das richtige Maß, wirklich nicht aufdringlich oder gar schmierig und auch gar nicht in eine falsche Richtung. Es hat mich anfangs auch wirklich ein wenig berührt, ist halt schon einfach eine Seite, die normal gar nicht angesprochen wird. Aber bei genauem Hinsehen war mir das einfach ganz schnell viel zu viel. "im Keim ersticken …" du weißt schon ;-)

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Hallo Brille,

die Diagnose habe nicht ich gestellt, wie käme ich dazu #gruebel. Es wurde ausgedehnte Tests / Befragungen an der psychiatrischen Uniklinik gemacht. Ob die Diagnose was ändert - da hast Du schon recht - ich weiss nicht. Es fiel mir zumindest einfacher, gewisse Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.

Ich konnte und wollte nicht zu sehr ausholen, aber gewisse Dinge im Verhalten meines Mannes sind einfach nicht alltäglich, wobei auch hier die Grenzen zwischen 0815 und auffällig natürlich fliessend sind, das mache ich selbstverständlich nicht an einem - sehr selten - fehlenden Blumenstrauss oder Geburtstagsgeschenk fest. Meinem Mann ist es zB unmöglich, Stimmungen aus Situationen oder Gesichtern herauszulesen, das ist häufig bei den Kindern ganz schwierig, die ja darauf angewiesen sind, dass man ihr Verhalten entsprechend interpretiert, über ihre Spässe lacht oder sie tröstet, wenn sie Kummer haben. Es gäbe noch 100 Dinge aufzuzählen, was aber nichts bringt, ist so.

Dass andere Männer wohl genauso sind, lässt einem sich nicht ganz so alleine fühlen, hilft mir in der jetzigen Situation aber nicht weiter. Auch das finde ich trist. Ausserdem habe ich nicht das Gefühl, dass ich jetzt einfach "da sitze und einem perfekten Leben nachtrauere"; wie gesagt, ich habe sogar das Gefühl, dass ganz vieles für mich perfekt ist und ich bin auch dankbar dafür. Den alten Zeiten trauere ich nicht nach, jetzt ist jetzt, gestern gestern, morgen morgen.

Und ja, einen gewissen Ehrgeiz habe ich, sei's im Beruf, der mir einfach sehr gefällt (ob der jetzt so top ist, sei dahingestellt, aber ich finde ihn einfach erfüllend, ich bekomme da auch die Bestätigung, die ich zuhause nie bekomme; aber auch das ist ja bekanntermassen subjektiv) oder (vor den Kindern) der Leistungssport. Was spricht denn da dagegen? Habe nie behauptet, ich hätte eine tolle Figur, würde mich aber dennoch freuen, mal ein Kompliment von IHM zu hören. Welcher Frau würde das nicht so gehen? Da brauch ich keine Lobesreden, einfach mal ein "hübsch siehst aus..." und zwar von meinem Partner. Ich sage ihm ja auch, dass mir sein Körper gefällt, er schöne Augen hat...

Doch, ich finde tatsächlich, dass die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. Ich habe es als sehr viel anstrengender empfunden, als beide noch nicht laufen, aufs Klo, sich anziehen, ihre Wünsche äussern konnten. Jetzt sind die beiden einfach kleine, aufgestellte Persönchen, mit denen man schon sehr viel machen und unternehmen kann.

Gott bewahre, es geht mir nicht um einen anderen oder neuen Partner, da könnte tatsächlich ein "Sahneschnittchen" kommen, das reizt mich überhaupt nicht. Ich finde meinen Partner eigentlich nach wie vor anziehend, bisweilen stösst mich seine fehlende Achtsamkeit seinem Aussehen und die Gleichgültigkeit uns gegenüber aber schon fast ab resp. macht es mich häufig traurig.

Was ich mir von der Zukunft wünsche? Ein Partner, der mir - zumindest gelegentlich - zeigt, dass wir ihm wichtig sind.

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Hallo,

ich finde das Verhalten ihres Mannes absolut nicht normal. Und ich zolle ihr Respekt, dass sie es so lange mit so einem Menschen aushält.

Im Übrigen kenne ich kaum Männer im Freundes- und Bekanntenkreis, die so sind, wie sie es beschreibt. Da wäre ich persönlich lieber mit einem Eisblock zusammen, den kann ich wenigstens abschmelzen, wenn er mir zu nervig wird.

Ich kann nachvollziehen, dass sie an Trennung denkt. Das viele andere Männer angeblich auch so sein sollen, hilft ihr wohl nicht weiter, wenn sie mit seiner Gefühllosigkeit und Ignoranz nicht mehr klarkommt. Ich würde mich damit nicht abfinden. Schade nur, dass das 2 Kinder später erst wieder zu Tage tritt.

LG

Nici

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