Hat einer Erfahrung mit der Quarterlife crises?

Hallo,
diese tritt wohl in den Mitte 20ern auf. Ca. 25 bis 30.
Mein Mann ist 30 und hat sich jetzt komplett aus der Familie zurück gezogen.
Wir sind ein paar Jahr verheiratet und haben 2 Kinder. Er hat gesagt, er kann nicht mehr und braucht Abstand. Ist plötzlich ausgezogen. Weiß nicht ob er so mit uns weiterleben möchte. Wie es weitergehen soll...
Habe recherchiert und es hört sich nach dieser Krise an.
Hat da einer Erfahrung?
Will er jetzt keine Familie mehr und alleine leben?
Brauche Rat!

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Finde es nicht so prickelnd, Fehlverhalten anhand eines Fachbegriffes als "weniger tragisch" oder "eher entschuldbar" zu verkaufen.

Dein Mann benimmt sich unfair den Kindern und dir gegenüber.
"Kann nicht mehr und will Abstand" kann ja bekanntlich vieles heißen. Das geht von "hat ne andere Frau", über "ich bin von euch genervt" bis "ich bin psychisch krank" heißen.
Das wichtigste dabei ist: er muss es AUSSPRECHEN. Sonst kann man nur rätseln und das ist nicht zielführend.

LG

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Von dieser Krise habe ich noch nie gehört. Man findet wohl für jeden Lebensabschnitt den passenden Krisen Begriff.

Als mein Mann 30 war haben wir geheiratet. Ich habe das Alter nicht als problematisch in Erinnerung. Aber die ersten Jahre mit Baby und Kleinkind, dass war anstrengend und hat sich durchaus auf die Zufriedenheit und auch auf die Beziehung von uns ausgewirkt.

Hast du ihm schon ausgerechnet was er euch an Unterhalt schuldet? Wie stellt er sich den Umgang vor?

Vielleicht tröstet dich die Vorstellung jedes zweite Wochenende kinderfrei zu haben..;-)

Falls mein Mann gehen will halte ich ihn nicht auf. Aber jedes 2. Wochenende lad ich ihm die Kinder vor die Tür. Und Unterhalt würde ich auch fordern. Man kann sich trennen, aber die Verantwortung für die Kinder bleibt. #cool

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Warum denn nur jedes 2. Wochenende?!

Wechselmodell wöchentlich! :-)

LG, katzz

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Liebe TE,

pffff ... egal, welchen Namen man dem "Kind" geben will, das Verhalten deines Mannes zeugt für mich dafür, dass er sich der Verantwortung des Familienlebens ohne Rücksicht auf Verluste entzogen hat. Himmel, da fragt man sich doch wirklich, ob so ein Mensch erwachsen ist und sich überhaupt bewusst war, was es bedeutet, eine Familie zu werden #augen ....

Dass es manchmal hart werden kann, ist klar. Schließlich wird nie eine Gebrauchsanweisung mitgeliefert, wenn Kinder geboren werden ;-). Aber sich dann völlig verantwortungslos herauszuziehen, nur "weil man nicht mehr kann", ist doch albern. Wie oft können wir Mütter mal nicht und befinden uns am Rande des Wahnsinns? Werfen wir da gleich das Handtuch? Und ja, sorry, dass ich hier sehr pauschaliere, aber von Frauen höre ich solche Aussagen inkl. Konsequenzen wie "ich brauche Abstand von euch und will so nicht mehr leben, sondern lieber wieder das unbeschwerte Single-Dasein genießen" eher weniger.

Dass dein Mann dich einfach so stehen lässt mit euren Kindern finde ich absolut verantwortungs- wie empathielos (besonders euren Kindern gegenüber). Willst du so einen Menschen wirklich zurück? Wer weiß, wann ihn wieder der Pelz juckt, dass der das alles nicht mehr kann?

LG Deichbrise

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Ich habe vor zwei Jahren eine Krise gehabt. Wir hatten unser Haus gekauft, waren also "angekommen", Kinderwunsch blieb unerfüllt, auf Eis gelegt, damit wir mal wieder durchatmen und uns als Paar finden konnten. Wir hätten uns darüber fast verloren, finde ich.

Ganz ehrlich? Eine Krise ist etwas anderes, als einfach alles abzubrechen! Ich hab den Motorradführerschein gemacht. Hat uns natürlich Geld gekostet, aber mir sehr geholfen. Wenn ich das Gefühl habe, eingeengt zu sein, setze ich mich aufs Motorrad und fühle mich wieder befreit. Mein Mann ist, um auf andere Gedanken, weg vom Kinderwunsch zu kommen, in einen Verein eingetreten und geht dort zweimal die Woche trainieren. Er liebt seinen Sport und wir sind beide wieder sehr ausgeglichen. Ende des Jahres fühlen wir uns wieder bereit, den Kinderwunsch wieder aufzunehmen mit aller notwendigen medizinischen Hilfe.

Ich kann sehr gut verstehen, wenn man sich mit Mitte 20 oder Anfang 30 kurz in einer Krise befindet. Man hat schon viele Ziele erreicht, braucht vielleicht wieder neue, man verarbeitet Enttäuschungen (das Leben ist vielleicht nicht so wie erträumt) und entwickelt neue Ziele, Träume und Werte.

Wie gesagt, ich wiederhole mich dennoch, dein Mann ist in keiner Krise, er ist wie ein kopfloses Huhn vor der Verantwortung davongerannt. Das ist durch keine Entwicklung/Krise der Welt zu entschuldigen.
Ich wünsche dir in dieser Zeit sehr viel Kraft!

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Immer wenn ich glaube, alle "wissenschaftlichen" Bezeichnungen für ein gewissenloses und verantwortungsloses Verhalten zu kennen, schiebt urbia wieder was nach.
Nein, von so einer womöglich entschuldbaren(?) Krise hörte und las ich noch nie.
Dein Mann ist ein komplett verantwortungsloser Ar*** und Du kannst leider davon ausgehen, dass er sich einfach feige vom Acker macht.
Lass Dich am besten anwaltlich beraten.
LG Moni

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Ich finds schwierig, auch nur Vermutungen anzustellen, ohne mehr Hintergründe zu kennen, aber ehrlich gesagt war mein erster Gedanke: Burnout. Kein Vorwurf, aber dass jemand von Jetzt auf Gleich hinschmeißt und sich um 180 Grad dreht, fällt mir schwer zu glauben. Dazu muss es ne "Vorgeschichte" geben.

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Puh, weißt du...
Ich bin 34, Mutter von zwei kleinen Kindern, kümmere mich mit meinem Mann gemeinsam um Kinder, Einkommen und Haushalt und habe sogar manchmal Zeit für mich und meine Hobbys... Trotzdem finde ich manche Tage super anstrengend, bin gestresst, schaffe es nicht, all meine Aufgaben zu erfüllen und meinen Kindern eine geduldige Mutter zu sein,will einfach Urlaub von der ständigen Verantwortung und schreiend davon rennen... Und dann auch noch schön einen gegoogelten Artikel herzeigen aus dem hervorgeht, dass das total normal und altersgerecht ist und ich einfach eine Krise habe und jetzt mal Abstand brauche. Wie geil wäre das denn.
Geht aber nicht. Ich habe mich für Familie und Kinder entschieden, das ist ein Berg von Herausforderungen, der niemals kleiner wird und dem sich niemand einfach so entziehen kann. Es ist anstrengend, es ist kräftezehrend und das sorglose Leben als Paar oder Single ist halt vorbei.
Also entweder, dein Mann fährt jetzt einen arschigen Egotrip, weil er keinen Bock mehr auf Familienleben hat, und alles bleibt an dir hängen. Dann würde ich tatsächlich wie oben genannt schnellstmöglich Unterhalt und Kinderbetreuungsmodell aushandeln.
Oder er steckt in einer Depression oder Burnout fest, dann sollte er sich dir und den Kindern zuliebe schnellstmöglich professionellen Hilfe suchen.
Auf jeden Fall MUSS er mit dir reden und sich darüber klar werden, wie es weitergeht. Momentan schulterst du alleine die Last, die ihr eigentlich zu zweit tragen solltet und das ist nicht fair.
Du darfst, du MUSST von ihm fordern. Er kann dich nicht mit der Verantwortung alleine lassen.

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Egal, welchen neumodischen Begriff uns die Wissenschaft dafür präsentiert, es ist und bleibt ein Schlag ins Kontor.

Klingt für mich nach einem regelechten Ausbruch aus dem Alltag, nach einem Befreiungsschlag. Alles zu eng, zu routiniert, keine Luft zum Atmen. Wann seid Ihr zusammengekommen? Er Anfang bis Mitte 20, also noch sehr jung?

Natürlich ist es kein zivilisiertes Gebaren, seine Partnerin dermaßen Knall auf Fall im Stich zu lassen.

Aber Schimpfen nützt nichts.

Gibt es Personen (Eltern, Freunde), die ihm mal ins Gewissen reden können damit er wieder auf dem Boden landet?
Mehr kann ich für den Moment auch nicht raten. Du solltest Dich aber auf jeden Fall schon einmal anwaltlich beraten lassen damit Du Informationen über weitere Optionen zu Hand ist. Auch wenn der Schock bei Dir groß ist, ist es wichtig, dass Du nun klug und für Dich vernünftig vorgehst. Hoffentlich hast Du im Umfeld ebenfalls Menschen, die Dir beistehen können.

Alles Gute!

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Da sollte man vermutlich eher an eine andere Frau denken als an eine an den Haaren herbei gezogene Krise....