Das harte erste Jahr mit Baby

Ihr Lieben, mich würde mal interessieren bei wem von euch die Partnerschaft im Babyjahr noch auf die Belastungsprobe gestellt wurde. Was waren eure Themen, wiederkehrende Streitsituationen etc, und wurde es nach dem ersten Jahr besser? Wie seid ihr da wieder rausgekommen? Vielleicht hat ja jemand Lust, ein bisschen zu berichten. Liebe Grüße von einer Mutter deren Baby in drei Wochen keins mehr ist 😅

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Hallo,

Ich empfand das erste Jahr eher entspannt. Wir hatten vor der Geburt alles genau gesprochen und es so auch fast 1 zu 1 umgesetzt. Mein Mann ist ein Vollblutpapa, der am liebsten jede freie Minuten mit unserer Tochter verbringt. Er war die ersten 10 Wochen nach der Geburt zu hause, dann insgesamt noch 3 Monate Elternzeit. Er war arbeiten, ich zu Hause mit unsere Tochter und Haushalt. Wenn er zu Hause haben. Wir die Zeit zu dritt genossen.
Er hat auch wenn er arbeiten war nachts unsere Tochter übernommen und ich hatte immer Zeit für mich. Konnte auch ausgehen mit Freunden.

Was bei Paaren in unserem Umfeld zu viel Streit führt, ist wenn Mama den Papa dauernd kritisiert, wenn er etwas anders macht (auf seine Art) wie die Mama. Da knallt es oft, so daß wir es mitgekommen.

Hier kam erst vermehrt Streit auf, als ich wieder arbeiten ging. Da mussten wir die Aufgaben neu sortieren und ausloten wie es am besten läuft. Mit viel reden und übergangsweise festen Plänen war die Zeit nach 2 Monaten durch.

Im November kommt Nummer 2 hier an. Ich werde nsch dem Mutterschutz wieder arbeiten arbeiten gehen und mein Mann bleibt dann 7 Monate in Elternzeit. Das war z. B. eine meiner Bedingungen für Nummer 2. So haben wir schon vor dem positiven Test alles wichtige geregelt.

Ich denke gute Absprachen und eine gute Kommunikation sind das A und O um das erste Jahr entspannt zu überstehen.

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Hi,

Wir sind nun wieder im harten ersten Jahr mit Nummer zwei. 😄

Wir haben beide Mal keine anfängerbabys bekommen - leider. 😅 Wir haben zwar auch Absprachen gemacht, wer was wie macht und darum ging es bei uns tatsächlich nie.
Wir haben auch kein Dauerthema.
Sondern wir sind beide oft müde und ausgelaugt. Wir bekommen wenig Schlaf und haben ein 11 Wochen altes Baby und einen zweijährigen wirbelwind. Die Tage sind anstrengend und enden durch das Baby erst eben zehn Uhr und beginnen um fünf wieder.

Da braucht es dann manchmal nur den falschen blick, ein falsches Wort. Dann explodiert man. Dazu kommen noch die Hormone.
Finde ich persönlich aber nicht schlimm. Ich weiß, dass das normal ist.

Wir haben übrigens nichts getan, uns einfach vergeben. Wenn der andere Mal seine wir rauslassen muss. Und umso großer das Baby wurde umso einfacher wurde es und umso besser wurde es zwischen uns.

Aber wie gesagt, wir haben uns da beide nicht sonderlich ernst genommen und tun es auch diesmal nicht. Man ist natürlich trotzdem nicht glücklich, wenn man angeschnauzt wird. Aber es ist eben nur ein Ventil. 😅 🤷🏼‍♀️

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Ich unterschreib das mal..

Wir haben uns damals in den ersten Wochen und Monaten auch unheimlich viel angezickt.. Einfach wegen des Schlafmangels, der Umstellung vom sorgenfreien Vor-sich-hinleben auf Baby versorgen und 24/7 zuständig sein, Finden der eigenen Rolle.. Beide Jungs waren schlafmäßig alles andere als Anfängerbabys und gerade als das 2. Kind kam und der Große zeitgleich monatelang mehr krank zu Hause als in der Kita war, wir erwachsenen auch jeden Infekt mitgenommen hatten, sind wir zeitweise echt auf dem Zahnfleisch gekrochen..

Klar schlägt das auf die Stimmung und der Frust muss raus, da ist der Partner in der Regel halt der, der’s abkriegt. Uns hat das zuerst auch ziemlich belastet: schlechte Stimmung auf die sonstige Belastung/neuen Herausforderungen obendrauf sorgt halt nicht für bessere Stimmung 😅 i

Irgendwann haben wir eingeführt, einfach aufs Baby zu schimpfen 😄 wenn wir merkten, dass wir uns gerade wieder mal nur deswegen angezickt oder gestritten hatten, weil wir gestresst waren, sagte einer:“ Das verdammte Baby!“ und es hat sofort den Druck und dem Streit das Futter genommen.

Also: einfach jedes Mal wieder bewusst machen, dass die Umstellung/der Stress (das verdammte Baby!) gerade zum Streit führt und nicht, dass da grundlegend was im Argen liegt. Wie meine Vorposterin schrieb: es einfach nicht zu ernst nehmen.

grundsätzliche Probleme bzgl der Zuständigkeiten/Aufgabenverteilung hatten wir aber eigentlich nicht. Für meinen Mann war es immer selbstverständlich, dass er, obwohl ich bei beiden Kindern in Elternzeit war, hier zu Hause nach seinem Feierabend nicht die Beine hochlegt, sondern genau so verantwortlich dafür ist, die Kinder zu versorgen und zu schauen, dass der Haushalt einigermaßen läuft. Augen auf bei der Partnerwahl 😉

Klar gibts auch da mal kleinere Harkeleien, Diskussionen, wer diese Nacht „Dienst“ hat o.ä. aber im Grunde war das -tatsächlich ohne, dass wir da vor der kinderplanung groß drüber gesprochen haben, immer klar, dass wir da als Team funktionieren.
Und wenn irgendjemand mal das Gefühl hat, übervorteilt zu werden oder mehr zu leisten als der andere, konnten/können wir da immer gut drüber sprechen und Kritik auch annehmen.

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Wir hatten bei Kind 1 keine immer wiederkehrenden Streitigkeiten, also kein Thema das prinzipiell immer zu Streit geführt hat.
Wir hatten vor der Geburt bereits eine klare Aufgabenverteilung festgelegt, mein Mann packt trotz Vollzeitjob im Haushalt mit an und übernimmt das Kind nach Feierabend bzw in der Freizeit damit ich dann Zeit für mich habe bspw für Körperpflege oder Termine (Friseur, Sport, etc.) Umgekehrt bekommt er natürlich auch kindfreie Zeit für sich.
Das scheint aber wohl nicht selbstverständlich zu sein bei vielen Paaren, zumindest wenn man hier im Forum liest. Ich glaube, dass das tatsächlich das größte Konfliktpotenzial bietet: wenn die Eltern unterschiedliche Vorstellungen vom Familienleben haben und einer immer wieder zurückstecken muss.

Ansonsten hatten wir natürlich auch Streit, keine Frage. Es lief bei uns nicht ständig super harmonisch. Das war aber eher dem Schlafmangel geschuldet oder auch mal meinen Hormonen. Dann wurde/wird gestritten und dann ist wieder gut. Mit permanenten Schlafmangel wird man eben dünnhäutig, das sage ich mir immer wieder wenn ich merke dass mir etwas zu viel wird und nehme mir in Absprache mit meinem Mann dann eine Pause oder eben umgekehrt. Wir versuchen, Zickereien nicht persönlich zu nehmen.
Und reden, reden, reden…nichts für selbstverständlich nehmen, Frust nicht einfach schlucken bis man explodiert und sich so gut es geht auch Paarzeit und auch Zeit für sich nehmen.

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Ich hoffe doch sehr, dass es nach dem ersten Jahr besser wird...! Wir stecken noch mitten drin, unsere Tochter ist 7 Monate.

Streit und Zickereien gab und gibt es häufig, weil wir oft völlig gegensätzliche Ansichten haben, was die "Erziehung" angeht.
Das ist in Gesprächen vor der Schwangerschaft nicht deutlich geworden, da waren wir uns immer einig.

Unser Stil ist einfach komplett anders, mir ist ein liebevolles, altersgerechtes Eingehen auf Ihre Bedürfnisse wichtig, was nicht bedeutet, dass es nicht klare Regeln gibt, die man konsequent umsetzt. Mein Freund ist dagegen streng und erwartet (in meinen Augen viel zu) viel von ihr.

Was hilft ist reden, reden, reden und die "roten Linien" des anderen zu akzeptieren. Ist aber trotzdem verdammt hart und hat unserer Liebe einen ziemlichen Knacks verpasst.

LG
ZimtBlau

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Hey, darf ich kurz fragen inwiefern ihr euer Baby jetzt schon erzieht und was er von ihr „erwartet“?
Das Baby ist 7 Monate, da kann man doch noch nix erziehen und auch auch nicht „verwöhnen“.
Man stillt Bedürfnisse, spielt, gibt Nähe und liebe…

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Hey du :)

Ja, genauso sehe ich das auch, daher die Anführungszeichen. Er möchte meistens, dass sie sich seinen Bedürfnissen/Maßstäben unterordnet /anpasst.
Beispielsweise ist es ihm wichtig, dass sie lernt, sich zu kontrollieren und nicht immer so überzureagieren (Zitat!).
Ich denke ihm ist meistens schlicht nicht klar, was ein Baby in welchem Alter kann. Das führt dann aber oft zu Streit, weil ich mit Schlafmangel natürlich auch nicht ständig in der Lage bin, ruhig und sachlich zu reagieren.

LG

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Bei uns waren jeweils das 1. Jahr auch eine ziemliche Belastungsprobe. Mein Mann konnte nicht verstehen, dass ich nicht alles im Haushalt geschafft habe und ich so gut wie nie spontanen Besuch empfangen konnte. Kinder machen nunmal auch Arbeit #augen Wir sind aber nicht aus der Phase „rausgewachsen“, sondern ich bin danach wieder Vollzeit arbeiten gegangen und mein Mann ist in Teilzeit.
Seit dem sieht es zu Hause auch nicht besser aus, aber jeder von uns weiß, wie viel Arbeit Kinder bedeuten…#verliebt

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Hey, bei uns waren das erste Jahr jeweils noch mit die entspanntesten.
Klar ist man in einer komplett neuen Situation, ggf. müde und gereizt.
Aktuell befinden wir uns mit K1 und K2 mitten in der Wackelzahnpupertät, plus Baby.
Das zerrt mehr an unserem Nerven als irgendeine andere Phase die letzten 8 Jahre.
Man muss also eigentlich ständig drauf achten sich als Paar nicht zu verlieren und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Was hilft: Paarzeit, aber auch Zeit nur für sich, reden, reden, reden, auch mal 12 grade sein lassen und nicht alles zu ernst nehmen.
Ich denke, dass ist so unser Fahrplan und bisher läufts so ganz gut. 🙂

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Bei uns hat es die Ehe extrem belastet. Wir hatten nur ein Auto, was er immer mit auf die Arbeit genommen hatte, obwohl eigentlich auch Fahrten zusammen mit Kollegen möglich gewesen wären. So saß ich in einem Dorf fest, wo es nichts gab und kannte dort auch quasi niemanden. Konnte zwar theoretisch zu Fuß ins Nachbardorf zu meinen Eltern, aber die waren auch arbeiten. Ich war also idR bis nachmittags allein mit unsrer Tochter, dann wenn er kam wurde teilweise vor einem "Hallo" schon gemeckert, dass die Küche nicht top aufgeräumt ist o.ä. Und dann hat er vllt 5 min mit ihr gespielt und sich dann, wenn es ihm langweilig oder anstrengend wurde sich wieder ins Arbeitszimmer verzogen. Ins Bett bringen war immer ich zuständig, was aus seiner Sicht zwecks Stillen auch garnicht anders gehen würde (änderte sich nach dem Abstillen aber auch nicht) und nachts war ich quasi dafür zuständig, dass er bloß nicht von der kleinen (im selben Zimmer) geweckt wird... Auch wenn wir irgendwie unterwegs waren oder Besuch hatten war immer ich zuständig sobald er keine Lust mehr hatte.
Ich fühlte mich irgendwann nur noch als Haushälterin und Kindermädchen und sollte dann auch noch im Bett für ihn herhalten wobei es ihm nicht grade wichtig war, wie es mir dabei geht (Stichwort Schmerzen wegen Geburtsverletzung etc.)....eins führte zum andern... Die Ehe war irgendwann nicht mehr zu retten.
Jetzt haben wir beide jeweils neue Partner und mit meinem Mann hab ich einen Sohn, der ein halbes Jahr alt ist und wo er in Elternzeit ist. Ich versuche daher sehr drauf zu achten, dass es ihm keinesfalls so geht wie mir damals

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Ich empfand das erste Jahr als sehr hart.

Ich fühlte mich (vor allem durchs stillen) sehr gefangen und fremdbestimmt, während mein Mann gefühlt alles so machen konnte wie bisher auch. Subjektiv natürlich Quatsch, für ihn änderte sich auch viel. Aber gefühlt war es sehr unfair!

Er war noch nie der gute Organisator und kommt oft zu spät/hält sich nicht an Zeiten. Das war schon immer so, aber im 1. Jahr triggerte es mich total, da ich genau (!) nach den Still-Abständen kommen musste (Motte nahm partout keine Flasche). Und er kam halt mal ne Stunde zu spät oder ähnlich. Zudem hockte ich 24/7 daheim, während er gefühlt ständig weg war (arbeiten und halt am Wochenende manchmal noch sein Hobby 😅). Er versuchte halt auch nur, alles unter einen Hut zu bekommen.

Wir sprachen immer wieder drüber, aber richtig was geändert hat sich erst, als Motte 1 wurde, endlich mehr aß und ich nicht so oft stillen musste und somit „freier“ war; seit ich komplett abgestillt hatte, war’s richtig super 😂

Auch bevor die Elternzeit von mir vorbei war, waren gegenseitige Freiräume wieder vermehrt möglich und damit war’s wieder echt entspannter :)

Und ich bin auch wieder mehr „ich selbst“, in den Monaten nach der Geburt war ich gefühlt doch noch hormonell nicht so ganz auf der Höhe. Ich war super emotional, bin ich sonst gar nicht. Das hat mich selbst richtig genervt 😅

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Bei uns war es auch recht hart.

Ich konnte zwar immer wieder ausgehen, wenn ich wollte, und so lange, wie ich wollte, bzw. bis die Brüste vor lauter Milch quasi platzten, aber unser riesiges Problem war das Thema Schlafen.

Viele sagten mir, man gewöhne sich an den Schlafmangel. Tja, ich leider nicht. Weder in den ersten 12 Monaten, noch in den darauffolgenden.

Anfangs, als er sich zwei Monate freigenommen hatte, hatte er mir ermöglicht, vier Stunden am Stück zu schlafen und zu heilen. Wenn unser Bub weinte, fütterte und wickelte er ihn. Das war himmlisch. Dann fing mein Mann wieder an zu arbeiten, und es wurde verdammt hart. Unser Kleiner wachte im Stundentakt auf. Pro Nacht bekam ich nur ein Mal 2 Stunden Schlaf am Stück. Ich lief auf dem Zahnfleisch, war gereizt und ließ es an meinem Mann aus. Ich war wahnsinnig unglücklich und fing mit einer leichten Form von Glücksspiel an (die er damals guthieß und die schon seeeehr lange Geschichte ist, heute werfe ich kein Geld mehr dafür aus dem Fenster). Nicht mal am Wochenende wollte er wenigstens ein Mal aufstehen.

Erst, nachdem ich nach ca. 13 Monaten abgestillt hatte, musste mein Mann zwei Wochen ran. Unser Sohn nahm es mir so übel, dass ich ihn rasch abgestillt hatte, dass ich fast 14 Tage lang für ihn passé war. Er brüllte und weinte, wenn er mich sah, obwohl ich ihn weiterhin fütterte. Papa durfte (im Home Office) immer trösten und vor allem nachts.

Die nächsten Monate waren auch von schlechtem Schlaf gezeichnet. Doch das Abstillen hatte wahre Wunder bewirkt: Sohnemann futterte tagsüber super und wachte nachts nur noch zwei, drei Mal auf und manchmal schlief er komplett durch.

Aber diese fast 1,5 Jahre sehr, sehr schlechten Schlafs saßen mir sehr lange in den Gliedern. So lange, dass ich keine Lust auf ein zweites Kind hatte. Erst, als sein Schlaf nach der Krippeneingewöhnung richtig gut wurde, konnte ich mir weiteren Nachwuchs vorstellen. Aber das ist ein anderes Kapitel (siehe Rubrik "Frühes Ende").