Bitte um Hilfe

Hallöchen ihr Lieben.

Ich würde euch gerne um Rat bitten. Ich habe das Gefühl, mich immer weiter von meinem Partner zu distanzieren. Es gibt leider regelmäßig die gleichen Reibungspunkte:

- 1. Umzug:
Am Anfang unserer Beziehung bin ich zu ihm gezogen - knapp 1,5 Stunden von meiner Heimat entfernt. Wir hatten von Anfang an abgemacht, zukünftig gemeinsam in meine Heimat zu ziehen (u. a. auf Grund besserer Jobchancen und da er dort eh kaum Freunde hat und auch der Kontakt mit seiner Familie schwierig ist). Dann bin ich schwanger geworden und wir haben ein gemeinsames Kind bekommen. Da unser Kind direkt im langfristigen Wohnort aufwachsen sollte, habe ich in Absprache mit ihm nach einer Wohnung geschaut. Zur Unterzeichnung des Mietvertrages hat er sich dann umentschieden und wollte vorerst weiterhin im Anbau seines Elternhauses bleiben. Er meinte, er würde mehr Zeit für diese vielen Veränderungen brauchen und würde nachkommen. Das Ganze ist jetzt über ein halbes Jahr her und er besucht uns seitdem jedes 2. Wochenende. Er meint nun, dass es ihm so aktuell sehr gut gefällt, obwohl er weiß, dass ich ihn (auch für unser Kind) gerne bei uns hätte.

- 2. Geld:
Er hat größere Kinder und zahlt jeweils 100% Kindesunterhalt. Für unser gemeinsames Kind meint er aber nicht mehr genug Geld zu haben. Also zahlt er deutlich weniger als die DDT vorsieht. Er besucht uns jedes 2. Wochenende und wohnt bei uns. Er kommt nur mit den Klamotten, die er am Leib trägt und den Rest nutzt er von mir. Er wäscht seine Wäsche hier, nutzt meine Hygiene-Sachen, isst und trinkt mein Zeug. Das wäre ja alles in Ordnung, aber er beteiligt sich nichtmal an Einkäufen für diese Wochenenden. Klar unterstützt man sich innerhalb einer Beziehung und rechnet nicht jede Scheibe Toast ab, aber ich drehe jeden Cent 5x um und er meint immer nur, dass er ja nicht viel braucht an einem Wochenende. Er meint, dass er für die anderen beiden Kinder schon so viel zahlen muss, dass er schon am Selbstbehalt ist und für uns eben nichts bleibt. Ich kann unser Kind aber ja auch nicht von Luft und Liebe ernähren, das möchte er aber nicht hören.

- 3. Depressionen/seine Familie:
Seine Familie steht leider komplett hinter seiner Ex und nimmt es ihm heute noch übel, dass er die Beziehung der beiden nicht hat retten können. Die Ex ist unglaublich unfair, redet nur schlecht über ihn und die Kommunikation läuft ausschließlich über Anwälte. Generell kann er nichts und ist an allem Schuld. Dennoch wohnt er immer noch im Anbau bei seinen Eltern und setzt sich regelmäßig diesen ganzen negativen Gefühlen aus. Ein Arzt hat ihm bereits Depressionen diagnostiziert, aber er kann sich nicht lösen. Obwohl er sieht, wie sehr ihn das Verhalten seiner Familie in Kombination mit dem Verhalten seiner Ex immer wieder runterzieht.

- 4. stellt sich "dumm":
Ich habe bei ihm immer wieder das Gefühl, dass er den Weg des geringsten Widerstandes geht und sich gerne mal "dumm stellt", um gewissen Situationen zu entgehen. Das merke ich teilweise im Umgang mit der Familie und der Ex, aber auch oft im Umgang mit unserem Kind. Er hat es nichtmal geschafft, letztes Jahr ein Geschenk für unser Kind zu besorgen und hatte "gehofft", dass ich einfach was besorge. Obwohl ich ihm extra vorher geschickt habe, was er als Geschenke besorgen könnte (extra DIY, da er ja kein Geld hat). Für die größeren Kinder ging es übrigens, dass er selber was besorgt hat (was jetzt nicht böse gemeint ist, sondern nur zeigt, dass es ja anscheinend doch funktioniert?!).

Da wir überhaupt nicht mehr miteinander reden können, sondern er sich sofort der Situation entzieht und in Selbstmitleid versinkt, hoffe ich auf eure Tipps? Vielleicht ein Perspektivwechsel? Ansprüche runterfahren?

Ich danke euch für jede Anregung und sorry für den langen Text.

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Dass euch bei der geringen Zeit, die ihr miteinander habt, die Klärung dieser elementar wichtigen Themen schwer fällt, kann ich nachvollziehen. Wenn es eh schon so wenig gemeinsame Zeit ist, will man die ja vermutlich eher harmonisch und glücklich verbringen, als Probleme zu wälzen!?
Dennoch brauchen sie eine Klärung. Versucht doch, ein Format zu finden, wo die "ernsten Themen" hinkönnen. Einen thematischen und regelmäßigen Telefontermin zu vereinbarter Zeit pro Woche. Mach klar, dass es dir wichtig ist, dass du - bei allem Verständnis, das du offenbar für ihn hast - als Mutter eines Kindes und als Frau auch Bedarfe hast, die Klärung brauchen.
Thema Unterhalt kannst du - nach Besprechung mit ihm - doch auch ans Jugendamt auslagern (indem du Unterhaltsvorschuss beantragst)!?
Wohnsituation - seid ihr so fein damit, oder brauchst du eine Perspektive? Dann formuliere das klar.
Seine Psyche/Belastbarkeit: Er ist hierfür verantwortlich und auch dafür, sich ggf. fachliche Unterstützung zu holen. Es ist nicht deine Aufgabe, ihn zu schonen. Du bist ausdrücklich nicht zu ansprüchlich, wenn du eigene Wünsche/Bedürfnisse hast.
Er entscheidet offenbar, in einem ungesunden Umfeld zu bleiben und sich nicht um sich zu kümmern. Bei allem Verständnis für psychische Erkrankung: Er ist verantwortlich, seine Situation zu verbessern, nicht du.
Ich wünsche euch alles Gute :)

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Ich danke dir für deine Worte. ❤️
Über vieles werde ich wohl erstmal nachdenken müssen und finde die Idee der Telefontermine gut. So ist dann nicht direkt eines der wenigen Wochenenden hinüber.. vielleicht lässt sich so ja schon einiges klären

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Ich hab irgendwann nicht mehr weiter gelesen weil sich mir die Frage stellt, welche Vorteile hast du denn überhaupt von dieser Beziehung? Welche Nachteile hättest du durch eine Trennung? Er ist doch eh nie da, du bist doch eh alleinerziehend. Würde ich so nicht mitmachen ... das ist doch keine Beziehung

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Er ist - abgesehen von den oben genannten Themen - ein wunderbarer Partner und Vater. Er liebt mich und unser Kind, das merkt man und das sieht auch jeder, der uns kennt.

Wir sind wie beste Freunde mit gutem Sex und süßem Wunschkind. Es ist schwer zu erklären, aber eine Trennung kommt für mich definitiv nicht in Frage 🤯

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Wo ist er denn ein guter Partner und Vater ? Er ist an 4 Tagen im Monat bei euch, natürlich nimmt er da nur Quality Time mit, unterstützt er dich wenigstens, wenn er da ist? Kümmert sich ums Kind, du kannst ausgehen ? Macht den Haushalt, bekocht euch ?
Ich glaube die Beziehung ist gut weil es ja kaum Konfliktpotenzial gibt, er ist ja nie da um Konflikte zu haben, ihr habt keinen Alltag zusammen und lebt ja kein Familienleben. Er ist single sozusagen mit Beziehung an 4 Tagen im Monat

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Er wohnt nicht bei euch, seiner Familie? Sieht sein baby nur alle 2 Wochen für 2 Tage?
Die Schwangerschaft war nicht ganz das, was er wollte, kann das sein?

Eine Vermutung wäre, er hält Kontakt zu dir, damit er nicht noch mehr Unterhalt zahlen muss. Alle zwei Wochen sich bei euch durchschnorren ist ja sogar zweimal günstiger, als Unterhalt zu zahlen

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Genau, er wohnt leider nicht bei uns. Aber wenn er hier ist, sind wir eine kleine Familie. Zumindest solange nicht eines der genannten Themen zur Sprache kommt..

Das Kind war definitiv von beiden Seiten gewollt. Aber durch die Schwangerschaft ist das Verhältnis zu seiner Familie und zu seiner Ex (und damit auch zu den großen Kindern) ganz gewaltig gekippt. Ich befürchte, dass ihm das - verständlicherweise - ganz schwer im Magen liegt. Und dass er nun lieber erstmal gar nichts macht bevor er "schon wieder falsch" handelt. Aber für unsere Kleine Familie ist das leider nicht hilfreich 🙈

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Zusammengefasst: Solange du machst, was er will und dabei schön die Klappe hälst, ist er nett zu dir. Wow, da ist man zu einem Hund netter.

Er ist kein Partner und kein Vater. Ein richtiger Mann und Vater schnorrt nicht, kümmert sich, hat Verständnis und sucht keine Ausreden, warum er sich nicht kümmern kann. Das ist eine Karikatur und ein Feigling der nur 2 mal im Monat aufschlägt, weil er zu geizig für Unterhalt und käuflichen Sex ist.
Mal ehrlich, sei dir mehr Wert. Sag ihm, du trennst dich, wenn er weiterhin keine gemeinsame Zukunft will, geh zum Jugendamt und lasse ausrechnen, was dir und dem Baby zusteht. Dann muss halt der Unterhalt für die beiden anderen angepasst werden. Aber euer jetziges Konzept ist fern jedes Respektes für dich.

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Bzgl Unterhalt...hat er denn mal euer Kind angegeben sodass er weniger bei den andern beiden zahlen muss?

Finanziell würde ich auf Unterstützung bestehen. Finde auch unter aller Sau, dass er so kurzfristig den Umzug abgesagt hat. Du lässt ihm viel zu viel durchgehen und ganz ehrlich hätte er Sehnsucht würde er öfter als nur 4x im Monat zu euch kommen. 1.5 Stunden sind echt kein Weg. Hier wo ich wohne ist das sogar ein normaler Arbeitsweg täglich

Bearbeitet von Rosa1986
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Ja, das Kind wurde angegeben. Er hat aber von früher noch viele Schulden, die bei der Unterhaltsberechnung nicht berücksichtigt wurden und deswegen sieht's bei ihm auf dem Konto eher mau aus.

Unter der Woche kann er nicht kommen, er arbeitet 48 Wochenstunden und jedes 2. Wochenende sind die Großen bei ihm. Da bleibt nur das jeweils andere Wochenende um herzukommen 🙈

Ich weiß nicht, wie ich die Dinge, die mich stören, verständlich ansprechen kann.. ohne dass er in Selbstmitleid verfällt und ohne dass direkt das ganze Wochenende hinüber ist. Ich kann mir vorstellen, dass vieles in seinen Depressionen begründet ist..

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Ich formuliere es anders. Wärd ihr ihm wichtig und er hätte Sehnsucht nach euch dann würde er wie es geplant war zu euch ziehen damit er euch mehr als 4x im Monat sieht.
Genauso wenn ich weiß mein Partner den ich über alles liebe geht auf Zahnfleisch, da würde ich alles dran setzen dass er es nicht mehr tut.

Tut mir leid aber viel Liebe kann ich bei seinem Verhalten nicht erkennen. Ein wirklich liebender Partner handelt in meinen Augen anders

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Wenn er Euer Kind so sehr lieben würde, dann würde er es auch finanziell nicht schlechter stellen als seine anderen Kinder.

Trotz all Deiner Beteuerungen spricht sein Verhalten eine andere Sprache.
Ich weiß, das klingt hart, aber ich wäre da mittlerweile sehr sauet

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Ich blicke da irgendwie nicht durch.

- er ist gerade mal 4 Tage im Monat anwesend
- er trägt finanziell nichts bei sondern schnorrt bei dir und hat Schulden
- er hat Stress mit der Ex und seiner Familie
- er ist depressiv, ohne Eigeninitiative und kann keine Kritik annehmen

Warum plant er überhaupt noch ein Kind wenn er doch anscheinend gar kein Geld und gar keine Lust hat sich im Alltag auch wirklich einzubringen?

Warum wählst du so einen Mann zum Vater deines Kindes?

Ich glaube nicht, dass er sich ändern wird egal was du tust und ich glaube auch nicht, dass ein Umzug seinerseits stattfinden wird.

Ich würde an deiner Stelle zum Anwalt gehen und Unterhalt einfordern. Der Unterhalt steht deinem Kind zu.

Bearbeitet von Graubrot
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Wir haben zusammen gewohnt bevor ich schwanger wurde und auch die Depression war da noch nicht so dramatisch, sondern hat sich erst zugespitzt. Vorher war er deutlich aktiver und hat mehr am Leben teilgehabt..

Die Schulden kamen erst mit der Scheidung von der Ex-Frau, welche noch kein Jahr durch ist. Davor war er zwar nicht reich, aber kam gut über die Runden 🙈

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Warum um Himmels Willen entschließt man sich dazu, ein weiteres Kind zu bekommen, wenn man schon zwei Kinder hat und die Scheidung vom Expartner noch nicht mal durch ist? Dass vom Kindsvater ein Unterhalt zu bezahlen ist, kann man sich ausrechnen, auch wenn man nicht die genauen Zahlen kennt. *aufdenKopfgreif*
Es klingt eher so, als wäre das bei euch alles relativ schnell und auch relativ unüberlegt gegangen. Beziehung, Zusammenziehen, Kind...
Und dann wacht man auf und hat den Salat.
Sorry, das ist jetzt vielleicht nicht der konstruktivste Beitrag hier, sorry dafür, aber mnachmal hilft es, sich die Tatsachen knallhart vors Auge zu führen.

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Kein guter Vater kann einfach damit selbstgewählt gut leben sein kleines Kind nur vier Tage im Monat zu sehen und seine 'kleine Familie' in Geldnöten dastehen zu lassen.

Dein Partner sieht sein Kind so oft wie meine Schwiegermama jeden ihrer neun Enkel. Für eine Oma ist das passend, für einen Vater in einer 'intakten' (naja) Beziehung nicht.

Ich verstehe, dass es dir schwer fällt es anzusprechen, denn das wird unangenehm. Aber du musst es tun. Nicht nur um des Geldeswillen, sondern auch um Antworten zu bekommen über seine Beweggründe und wie er sich das ernsthaft vorstellt.

Und es tut mir leid es sagen zu müssen, aber dass bei so einem Lappen die Eltern hinter der Ex stehen kommt nicht von ungefähr. Sicher mag es unfaire Anteile geben, aber er dümpelt daheim rum, übernimmt keine Verantwortung, stellt sich dumm und ihm reicht ein bisschen Papa spielen dann und wann. Vaterschaft heisst auch helfen wenn man nicht Wochenende hat. Vaterschaft heisst sicher zu gehen dass jedes der Kinder bestmöglich versorgt ist. Vaterschaft heisst Verantwortung proaktiv übernehmen.

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Perspektivenwechsel? Du hast da ein echtes früchtchen an deiner Seite.

Wo genau bereichert er als Partner (!) dein Leben? Was tut er für dich? Wo bringt er sich als Vater ein, außer sich alle 2 Wochen zu euch zu bequemen und von dir verwöhnen zu lassen?

Ich würde ihm ganz sicher nicht alles zahlen und so weiter machen lassen. Dann besucht doch mal ihr ihn, ihr „braucht ja nicht viel an dem einen Wochenende“.

Ganz ehrlich, diesen Mann hätte ich weder als Partner, noch als Vater. Na gut, letzteres kann man nicht rückgängig machen (und sieht es manchmal vorher wirklich nicht…); ersteres schon.

Ich sag dir: der ändert sich nicht. Der hat ein sehr bequemes Leben, 2 „gemachte Nester“ und wird einen teufel tun, es zu ändern.

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warum wohnt ihr nicht doch während deiner Elternzeit bei ihm?
Verstehe das irgendwie nicht.
Vor allem könntest du ja auch regelmäßig dort sein. Gerade wenn die Halbgeschwister eures Kindes im Haus sind.