Adoption oder Spende?

Hallo alle zusammen,

Meine Frau und ich wünschen uns grundsätzlich ein Kind. Ich hab den Wunsch stärker als sie, aber wir haben von Anfang an darüber gesprochen. Nun, da es ja theoretisch mehrere Wege gibt, würde mich eure Erfahrung bzw Meinung zu folgenden Überlegungen interessieren:

Bei einer künstlichen Befruchtung und der Spende ist natürlich immer, auch wenn wir mit ihm nichts zu tun hätten, ein dritter Mensch in unsere Familienplanung involviert. Einfach rein biologisch, auch wenn es anonym wäre. Für meine Frau ist dieser Gedanke sehr unangenehm, deswegen tendieren wir eher zu Adoption.
Das ist aber, soweit ich weiß, auch keine leichte Sache und möglicherweise mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden, im schlimmsten Fall Homophobie usw. Insgesamt bin ich ein bisschen unrund deswegen, weil ich nicht mehr die jüngste bin und Sorge habe, dass für beides die Zeit abläuft.
Habt ihr ähnliche Überlegungen oder Erfahrungen gemacht? Würde mich über ein paar Gedanken zu dem Thema freuen.

Lg Sandy

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Hallo,
ehrlicherweise habe ich es noch nicht ganz verstanden. Bei einer Adoption sind doch mindestens zwei andere Menschen biologisch beteiligt (leibliche Eltern) und hinzukommend entscheidet das Jugendamt, ob ihr Eltern werden könnt oder nicht. Mehr Beteiligung Fremder an der eigenen Familienplanung geht doch gar nicht!?

Via Spende hat euer Kind 50% einen genetisch anderen Anteil. Und für diesen gibt es Optionen: Suche per Privat oder via Samenbank und unabhängig davon die Entscheidung, ob/welche Rolle ein Spender in der Familienkonstellation haben soll (ist er unbekannt, ist er dem Kind bekannt und wenn letzteres, hat er eine aktive Elternrolle oder eben nicht). Ganz egal, wie ihr das gestaltet, werdet ihr die Eltern eures Kindes sein.

Welcher Gedanke deiner Partnerin da genau unangenehm ist, ist mir noch nicht ganz klar. Wenn du es präziser benennen kannst, kann ich evt. auch besser antworten.

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Ich verstehe das Problem auch nicht richtig. Bei einer Spende ist ein Elternteil biologisch fremd. Bei einer Adoption sind es aber beide. Und was meinst du mit Homophobie?

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Es kommt drauf an, was ihr euch vorstellt. Mit einem Baby wird es bei Adoption eher schwierig. Zumal in Deutschland in der Regel keine direkte Adoption möglich ist, sondern ihr zunächst nur Pflegeeltern des Kindes wärt. Heißt, viel Jugendamt und ständige Gefahr, dass das Kind doch nicht bleiben kann.

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Wir sind ein lesbisches Paar und Adoptivbewerberinnen.

Wir wollen beide nicht schwanger werden und ein Adoptivkind war immer Plan A.

Es ist allerdings nicht einfach. Die Anerkennung hat 1,5 Jahre gedauert. Im Moment warten wir nochmal die gleich Zeit.

Viele Kinder haben Drogen und Alkoholhintergrund.

Wir hatten bisher zwei Anfragen, eine haben wir abgelehnt und einmal wurden wir abgelehnt, weil die leiblichen Eltern eben kein homosexuelles Paar wollte.


Am besten lasst ihr euch mal beim Jugendamt beraten.