Was soll ich tun wenn mein Baby den Brei nicht essen möchte?

Hallo liebe Expertinnen

Mein Sohn 8,5 Monate, isst gar nicht gut Brei.
Nur der Nachtbrei von Hipp :-)
Wenn ich selber einen Milchgriesbrei zubereite, mag er das auch nicht wirklich essen. Er nimmt vielleicht wenns gut kommt max. 5 Löffel und dann ist Schluss.
Wenn ich ihm aber einen Maispop anbiete ist er gaaaanz schnell beim schnappen und essen hahaha :-)

Allgemein beim Brei geben schaut er immer uns auf den Teller und ich verstehe das so, dass er auch davon möchte. Unser essen ist aber so stark gewürzt und oft scharf, das ich ihm davon nicht geben kann.
Dann biete ich ihm einen anderen Brei an oder eine Frucht… meistens keine Interesse und am Schluss greif ich zum Schoppen.

Was soll ich tun? ich mach mir sorgen ob mein baby hunger hat, satt ist, keine hunger hat? alle nötigen nährstoffe bekommt etc?

er ist auch am zahnen, kann evtl auch deswegen sein denke ich, das er nicht so essen mag.
etwas kaltes mag er aber auch nicht(verzieht das gesicht).

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Liebe „yourzzsam“,

bitte nicht verzweifeln ;)

Es kommt nicht selten vor, dass die Beikosteinführung nicht von Anfang an super klappt.
Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine ganze Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Kost vom Löffel akzeptieren:
Aber eines ist sicher: Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Oft macht es von einem zum anderen Tag „klick“ und die Kleinen sind ganz begeistert vom Löffeln.

Hier hilft es weiter geduldig dran zu bleiben.
Mein lieber Tipp wäre es, dich zunächst einmal auf eine Beikostmahlzeit wie das wichtige Mittagsmenü – Gemüse-Fleisch-Brei – zu konzentrieren.
Dein Sohn sollte sich erst einmal an den herzhaften Geschmack und die Breikonsistenz gewöhnen. Kinder kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Auch Obst oder Milchbrei kommen der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ eher entgegen, als der etwas fremde, herzhafte Geschmack von Gemüse und Fleisch. Nun ist es aber wichtig, dass dein Schatz sich an den herzhaften Brei gewöhnt. Dieser liefert ihm viele wichtige Nährstoffe. Mag dein Kleiner den Brei nicht essen, dann mache ein kleines Päuschen, biete aber nicht gleich die Milch an, sondern füttere wieder etwas weiter den Brei. Ruhig auch mal den Appetit zum Gehilfen machen und nicht gleich die Milch anbieten. Mit etwas Appetit isst es sich mittags auch gleich schon viel besser. Wenn dein Kind merkt, dass es nicht mehr die „sichere“ Milch im Anschluss gibt, wird er auch mehr vom Brei essen.

Klappt das Mittagsmenü gut, kannst du dich auf die nächste Beikostmahlzeit – den Milch-Getreide-Brei – konzentrieren. Biete diesen Brei dann auch ganz selbstverständlich an und lenke nicht zu schnell mit der Milch ein. Testet euch auch durch die vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen durch. So wird sich dein Kleiner dann sicher auch bald mit dem Milchbrei anfreunden. #mampf

Plagen deinem Kleinen gerade die Zähnchen kann dies den Beikoststart natürlich auch noch etwas schwierig gestalten. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Probiere dennoch weiterhin den Brei deinem Sohn etwas kühler zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen.

Noch ein paar liebe allgemeine Tipps für euch:
Lass deinen Kleinen auch mal das Essen selbst erforschen indem du ihm z.B. ein weiches Löffelchen selbst in die Hand gibst. Oder du bestreichst den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei – vielleicht packt dann die Neugier deinen Sohn und der Brei ist gleich schon viel interessanter. Dies wird zunächst noch etwas chaotisch zugehen und die Breimengen werden zu Beginn auch eher gering ausfallen. Du wirst aber sehen, mit der Zeit wird sich dein Schatz immer mehr auf das Essen einlassen, und auch die Mengen werden mehr.

Achte auch weiterhin auf das richtige Zeitfenster. Dein Kleiner sollte nicht übermüdet sein und noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.

Wichtig ist außerdem, dass du ihn immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nimmst, so dass er die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß du selbst am Essen hast, motiviert ihn das mit am besten.

Du siehst hier ist einfach viel Geduld gefragt :) Aber du und dein Kleiner finden hier sicher den richtigen Weg.

Alles Liebe für dich und deinen kleinen Schatz! #herzlich

Viele Grüße
Eva

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Nur mal eine Erfahrung, die ich selbst gemacht habe:
Kind 1 hat Brei bis 13 Monate geliebt.
Kind 2 hat nie Brei gegessen. Immer ausgespuckt, Kopf weg gedreht. Kein selbsgekochter Brei, kein Gläschen. Kein deftiger Brei, kein süßer Brei. Nichts wollte K2.
Was habe ich gemacht: Kind 2 hat dann halt was anderes bekommen. Setz dich sonst gerne mal mit breifreier Ernährung auseinander. Man kann die Kinder in dem Alter auch an feste Nahrung gewöhnen. Natürlich nicht scharf und gewürzt, nichts hartes. Aber du kannst ja separat Kochen. Oder ihr passt eure Ernährung an.
Viel Erfolg!

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#herzlich