Bin ich übermäßig vergesslich?

Guten Morgen,

ich frage mich, ob ich übermäßig vergesslich bin. Besonders, was familiäre Dinge angeht und Erlebnisse.
Bei der Arbeit ging und geht es mir nie so. Auch nicht bei Einkäufen oder wenn mich jemand um etwas bittet.
Aber ich gehe oft in den Keller und habe vergessen, was ich dort wollte.
Und vor allem vergesse ich, was gewesen ist!
Streitgespräche und deren Anlass, Dinge aus meiner eigenen Schulzeit, Ausflüge.
Ich erinnere mich irgendwie nur an einige Sachen. Aber die 4 Jahre, die ich in der Grundschule war, sind fast nicht existent. Kindergarten erst recht nicht.
Die Urlaube 2013-2016. Ich könnte nicht aufzählen, was wir alles gemacht haben.
Die Vergangenheit meiner Kinder. Irgendwie verschwommen. Natürlich einzelne Begebenheiten, Ausflüge. Aber das ist alles nicht im Detail.
Meine Freundin erinnert sich an jeden Klassenkameraden, an jeden Fitzel. Oft frage ich sie: wer war das nochmal und was war dann und dann.
Ich muss dazu sagen, ich habe 3 Kinder und viel Stress dadurch. Liegt das daran. Manchmal macht mir das ein bisschen Angst. Oder geht es nicht nur mir so?
Speichert mein Gehirn vielleicht nur Wichtiges?
Oder habe ich nur zu wenig Zeit, über Manches nachzudenken?
Wie ist das denn bei euch?

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Für mich klingt das nach einer beginnenden Erschöpfung.
Zuerst betrifft das nur die Vergangenheit, mit der Zeit dann auch aktuelle Termine.
Schau, dass du immer wieder Oasen im Alltag findest zur Erholung.

2

Hi,

Mit geht es genauso tatsächlich. Ich habe mir lange Sorgen gemacht, weil ich mich nicht an die Einzelheiten des letzten Jahres erinnert habe, geschweige denn irgendwie die Grundschulzeit oder so was Ähnliches und das mit Anfang 20 und ohne Kinder. Im Zuge eines Studiums habe ich mich mit verschiedenen Bereichen des Gehirns beschäftigt. Und rausgefunden, dass mein episodisches Gedächtnis ( das Gedächtnis über das eigene Leben/ einfach nicht gut ist. Dafür kann ich ganz andere Sachen ganz hervorragend. Das ist nun Mal so. Und wenn ich mich an irgendwas später unbedingt erinnern möchte, gibt es ja auch einfach Bilder😁😁

3

Mir geht es genauso. Nur hat es nichts mit Stress zu tun, sondern ich kann diese Art von „Wissen“ einfach schlecht erinnern. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es überhaupt irgendwo in meinem Gehirn abgespeichert wird 😂.
Dafür kann ich prozedurales Wissen ganz hervorragend abrufen. Einmal irgendwas gemacht weiß ich noch Jahre später, dass ich sowas schon mal gemacht habe (bspw. eine bestimmte Funktion in einer Programmiersprachen mit der ich nicht mehr gearbeitet habe) und kann unter Anstrengung das „wie“ auch abrufen.
Es ist mir schon relativ früh klar geworden, dass ich schlecht darin bin emotionales zu erinnern. Mein jüngerer Bruder wusste/weiß aus unserer Kindheit weit aus mehr und detailreicher als ich. Schulkameraden aus der Grundschule? Höchstens noch die mit denen ich intensiv was zu tun hatte. Und dann weiß ich höchstens wie sie hießen und Max. 1-2Erinnerungen mit Ihnen.
Mich stört es nicht. Mein Mann findet es manchmal schade- aber dann lass ich es mir halt aus seiner Wahrnehmung nacherzählen 😂.

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Das was Du beschreibst, könnte von mir sein. Du bist also nicht allein. Ich bin mal gespannt, was für Antworten kommen…

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Es gibt viele (und vielleicht auch komplexe) Gründe, aber insgesamt sind einige vergesslich und andere nicht so.

Mein Mann weiß quasi nix aus dem Kindergarten, ich kann mich noch genau an den Raum erinnern und das Außengelände usw. Ich weiß noch extrem viel aus meiner Kindheit, er fast nichts. Ich erzähle z.B. von Buch xy, er sagt, er kennt es nicht. Meine SM erzählt mir dann irgendwann, dass das sein Lieblingsbuch war 😅

Meine Schwester ist mega vergesslich, schon immer. Die ist ohne Ranzen in die Schule, oder in Schlafanzugshose und Pantoffeln. Ohne Flöte zum Flötenunterricht. Wenn sie uns besucht, lässt sie immer was hier liegen. Mein Vater ist aber ähnlich 😂 und ich bin, grade seit der Kinder, bei so kleinen Dingen auch vergesslich. Ohne Einkaufszettel geht hier nix 😂

6

Guten Morgen!

Anhand deines Threads und der Antworten kann ich erleichtert feststellen, dass es anscheinend normal ist.

Mein Mann kann sich auch an viele private Sache nicht mehr erinnern. Mein Gehirn wiederum speichert gefühlt fast alles ab. Da prallen bei uns manchmal 2 Welten aufeinander. Aber zumindest bin ich bezüglich meines Mannes jetzt beruhigt.

"Aber ich gehe oft in den Keller und habe vergessen, was ich dort wollte."

Ich habe mal ein Beitrag dazu gesehen: Dein Gehirn assoziiert mit jedem Raum was anderes. Wenn du also in den Keller gehst, kann dementsprechend dieser Gedanke weg sein. Was zum Beispiel in diesem Fall helfen kann: In den Raum zurückgehen, wo der ursprüngliche Gedanke entstanden ist.

Gruß Sternen-Himmel

7

Das ist ein normaler und natürlicher Reflex oder Instinkt.
Das Hirn lässt nicht erinnern, da es sonst schlichtweg zu viel wäre. Vorallem Dinge, die negativ waren, verdrängt man dann, um die eigene Psyche zu schützen...

Ganz normal...

Aber alltägliche Dinge, wie Keller gehen und nicht wissen, was du da wolltest, ist schon bedenklich, da das ja nichts Negatives ist. Das deutet eher auf Stress und Erschöpfung hin.

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Liebe TE,

was mir geholfen hat, war eine ToDo-Liste. Ich hatte mit meinen Kindern über viele Jahre Termine gehabt. Mein jüngster Sohn ist mehrfachbehindert, wo ich immer eine Menge erledigen musste und eigentlich auch keine Zeit hatte etwas zu vergessen. Also schrieb ich mir die Sachen auf einen Zettel, die zu erledigen waren. Und das war nicht gerade wenig.
Da zu kam natürlich der Einkaufszettel, damit ich ja nichts vergaß. Geburtstage standen eh auf dem Kalender.
Natürlich vergaß ich auch mal etwas, besonders wenn ich in den Keller ging. Was wollte ich aus dem Keller holen? Wenn ich wieder hochging, dann fiel mir das wieder ein.

Du schreibst (würde mir hier mal eine Zitierfunktion wünschen):
<<Ich muss dazu sagen, ich habe 3 Kinder und viel Stress dadurch. Liegt das daran. Manchmal macht mir das ein bisschen Angst. Oder geht es nicht nur mir so?
Speichert mein Gehirn vielleicht nur Wichtiges?
Oder habe ich nur zu wenig Zeit, über Manches nachzudenken?<<<

Ich sag es mal so, wenn viel Stress hat, dann kann es durchaus sein, dass das Gehirn gefühlt abschaltet. Das nenn ich dann mal Vergesslichkeit. Aber das darf kein Dauerzustand werden. Vielleicht kannst du ja auch einige Sachen an deinen Mann delegieren, die dir Stress machen. Ich weiß ja nicht welche. Wenn du viel um die Ohren hast, das was du da beschreibst, ist normal. Mit dem Stress, sorge dafür das es weniger wird. Da würdest du dir einen großen Gefallen mit tun. Das hörts sich sehr nach Überforderung an.


LG Hinzwife

Bearbeitet von hinzwife5
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Moin.

Gedächtnis ist selektiv und individuell. Erinnerungen verändern sich über die Zeit und auch durch äußere Einflüsse.

Auch so Dinge wie einen Raum betreten und dann nicht mehr wissen, was man da wollte ist normal und unbedenklich. Die Eindrücke aus dem neuen Raum/der neuen Situation überlagen dann (kurzzeitig) die eigentliche Handlungsintention.

LG