Zweites Kind und die Emotionen überrollen mich 😭

Hallo zusammen,
Ich bin total überrollt von meinen Emotionen und möchte mal eure Erfahrungen hören.
Mein 2. Kind ist nun drei Wochen alt und ich habe solchen Liebeskummer gegenüber meines ersten Kindes. Ich vermisse es, Stunden mit ihm zu kuscheln, das in den Schlaf begleiten, nachts zu ihm zu gehen und dort weiter zu schlafen, immer Zeit zu haben, wenn es ruft etc.. Ich fühle mich wie eine Verräterin, weil ich das Baby betreuen "muss". Es zeigt ganz deutlich, wie sehr die ganzrn Gefühle in ihm nagen. Und dennoch geht es so wundervoll mit drm Baby um😍
Dann hab ich im selben Moment so ein schlechtes Gewissen gegenüber dem zweiten Kind. Weil ich nie so viel Exklusivität geben kann wie beim ersten, weil ich möchte, dass es sich in jedem Moment geliebt fühlt, weil es von Anfang an teilen muss etc.
Ich liebe beide Kinder sehr, heute war ich so durch, ich hätte nur heulen können. Gefühlt werde ich keinem Kind gerecht was mich furchtbar belastet. Wie ging es euch? Seid ihr in dieser frühen Phase auch manchmal verzweifelt? Wurde es besser? Wie nehmt ihr euch extra Zeit für die Kids? Habt ihr eure Entscheidung, zwei Kinder zu bekommen bereut?
Danke für eure Meinung und Antworten

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Es spielt sich doch alles wieder ein. Gib euch etwas Zeit. 3 Wochen ist ja noch ganz ganz früh. Bald kannst du während das kleine schläft vernünftig Gesellschaftsspiele spielen. Kuscheln könnt ihr auch beim füttern. Und am Wochenende könnt ihr splitten.
Ich hab in Woche 10 den Kinderwagen meiner Freundin in die Hand gedrückt und bin mit dem grossen auf den Rollern vornweg gesaust. Der hatte so eine Freude.
Zwei sind viel Arbeit. Aber machbar. Es pendelt sich alles ein. Und trotzdem hast du Tage, da hängen mal beide heulend an dir und du denkst dir WTF.

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Ich glaube, der Schüssel daran ist, zu akzeptieren und umzusetzen, dass es nicht wieder "wie vorher" ist und auch nicht wird.
Aber das "neue" kann ganz eigen auch ganz super sein:

In vielen Lebensbereichen ist mir aufgefallen, dass dem "es ist nicht mehr so wie früher" nachgetrauert wird, statt dem neuen das tolle herauszulesen oder es eben neu und gut für alle zu gestalten. Passiert oft bei Beziehungen, auch wenn Kinder gekommen sind. Es wird einfach nicht mehr wie früher: man muss neue Gewohnheiten finden, die ausfüllen und nicht dem "wie früher" nachtrauern. - Übrigens auch ein Tip für Euch Eltern.


Das wirst Du auch schaffen ... sind ja erst 3 Wochen... das spielt sich ein -- der Alltag spielt sich ein und natürlich wirst du mit dem großen Kind auch wieder gefühlt exklusivere Zeit haben, denn irgendwann legt man das Baby einfach ab, wenns zufrieden ist und lässt es den Spielbogen anschauen... sowas fällt einem mit einem Frischling noch schwer, -- kommt aber bald, versprochen. Da nutzt man jede zufriedene Minute des Babys einfach aus und lässt es da wo es gerade zufrieden ist ... so ist es eben mit zwei.

Viel spielt sich in einem Kopf ab, weil dein Hirn gerade auf Baby programmiert ist. - Wenn man aber von aussen zukuckt, wird man wohl feststellen, dass du ganz viel neue Zeit auch mit dem großen Kind verbringst, aber eben mit anderen Dingen als früher. -- oft ist es nur die verzerrte Wahrnehmung.

Das Baby macht doch alles mit: -- bald kannst du es einfach irgendwo ablegen und schlafen lassen oder im Tuch mit Dir rumtragen: alles nebenher und die ganze Zeit kannst du dann mit dem Großen Kind verbringen --- das baby ist "dabei" ja noch lange zufrieden und schläft ja sowieso irgendwann regemässiger und alleine irgendwo oder im Kinderwagen während du mit dem großen SPielst oder unterwegs bist. Babys können ja lange, "nebenher" ganz gut dabei sein. -- ein Tanz wird es erst sobald sie anfangen zu robben oder halt Blähungen haben. -- aber es gibt viele Stunden am Tag, die Du super auch mit Baby nebenher um die große herum gestalten kannst.

Das Leben ist jetzt einfach "anders" - und nicht mehr wie vorher.Muss ja nicht heissen, dass es schlechter ist. Auch fürs große Kind nicht. -- es wird einfach anders und spielt sich ein.

Bearbeitet von tr357
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So hab ich tatsächlich nie gefühlt. Ich hab nämlich gesehen, wie sehr Motte auch genossen hat, dass Papa mal so richtig viel Zeit für sie hatte 😅

Und auch ich unternahm relativ schnell (6-7 Tage nach Geburt) wieder für 30-60 Minuten ganz alleine Dinge mit ihr (kurzer Spaziergang oder so).

Mäusekeks ist jetzt 5,5 Monate und jetzt ist es manchmal etwas tricky. Grade wenn beide weinen und Motte dann „exklusiv“ getröstet werden will, das aber nicht geht. Aber das geht schon 😅 bisher haben wir es immer geschafft.

Und seit neustem bringe nur noch ich sie ins Bett, das haben wir vorher abwechselnd gemacht. Papa hat dann das Baby und wir beide genießen die exklusive Kuschelzeit jeden Tag sehr. Dafür will sie am Wochenende oft erstmal alleine mit Papa aufstehen 😂

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Hallo du Liebe,

ja, ich kenne diese Gefühle. Mir ging es nach der Geburt des zweiten Kindes auch so. Ich hab "mein altes Leben" vermisst, um meinen großen Sohn getrauert und viel viel viel geweint. Dabei hat es der Große eigentlich ganz gut aufgefasst. Das war eher eine Sache in meinem Kopf/Herzen. Wir haben neue Rituale gefunden beim Schlafen, die mit Baby machbar waren.

Die gute Nachricht: das hat sich alles eingespielt. Dein Baby ist noch so klein, deine Hormone stellen sich um, da spielt sich viel mit rein.

Heute sind die Kinder fast 5 und 2 und da die Interessen langsam auseinander gehen, mache ich auch manchmal was mit dem Großen alleine. Der kleine macht dann was mit dem Papa. Morgens wiederum wenn der Große im kindi ist, habe ich Zeit was mit dem Kleinen zu machen.

Und oft gehe ich abends ins Bett und denke mir, ich kann es niemandem Recht machen 😄 so ist das Leben. Aber teozz allem habe ich es nie bereut ein weiteres Kind zu bekommen.

Gib dir Zeit, gebt euch allen Zeit in die neuen Rollen zu wachsen ♥️

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Mir ging es so wie dir. Ich habe mir gefühlt auch dauernd Vorwürfe gemacht. Habe ich Zeit mit der einen Maus verbracht, hatte ich ein schlechtes Gewissen der anderen gegenüber. Aber ich hab mir immer klar gemacht 2 x 100% gibt es einfach nicht und ist auch nicht nötig. Die Hauptsache ist, du bist zugewandt, präsent, die Kids fühlen sich geliebt und versorgt. Mittlerweile sind sie fast 5 und 7. Beide haben keinen Schaden davon getragen und lieben sich sehr. Bereue ich mein 2. Kind? Ganz klares Nein! Das wird schon

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Vielen Dank für all eure Kommentare und Sichtweisen. Es hilft ein wenig und ich hoffe die Gefühle ändern sich schnell...