Mir fällt in letzter Zeit immer öfters auf, dass immer mehr Menschen dieses Verhalten an den Tag legen. Früher war es nur meine Schwiegermutter. Jetzt merke ich das aber auch bei meinem Mann oder bei Kollegen/Vorgesetzten.
Es geht darum, dass man eine Frage gestellt bekommt, auf die man keine Antwort weiß. Und die Antwort ist jetzt auch nicht in 5 Minuten zu er-googlen und trotzdem wird immer weiter gefragt.
Z.B.
Ich gehe mit meinem Mann spazieren. Er sieht irgendein Auto, dass an uns vorbeifährt und sagt
"och, das sieht aber gut aus, was ist das denn für ein Auto?". Ehe er die Frage ausgesprochen hat, ist das Fahrzeug natürlich schon längst weitergefahren. Meine Antwort ist dann natürlich "ich weiß es nicht".
Und schon gehts weiter: "aber die Front sah doch aus, wie ein Mercedes, oder?",
ich: "keine Ahnung, ich habe nicht hingeschaut"
er: "oder denkst Du, dass es doch eher ein BMW war?"
ich: "ich weiß es nicht, weil ich hab das Auto nicht gesehen"
er: "jetzt hab ich einmal was gesehen und du weißt es nicht"
usw.
das lässt sich beliebig fortführen...
Fragen wie: wann kommt die Jahresabrechnung für den Strom/Heizung/usw.
Dinge, die ich einfach nicht weiß.. es wird nachgefragt und nachgefragt und ewig keine Ruhe gegeben. Da hilft auch nicht zu sagen "sie wird schon in der nächsten Zeit kommen"
Auch mein Hinweis, dass ich keine Erleuchtung bekomme, wenn man noch 300mal fragt, wird einfach ignoriert.
Ich sags mal so, im privaten Umfeld, kann man dann natürlich auch mal die Augen verdrehen oder einfach weggehen.
Wenn einem Chef aber so kommt, was soll man da machen? Es wird ja keine fachliche Frage gestellt, die man nachlesen könnte. Es sind so banale Dinge, bei denen die Antwort im Prinzip einfach egal ist und bei denen man die Antwort auch nicht herbei hexen kann.
Wie reagiert man hier am besten und vor allem nachhaltig?
Kennt ihr solche Menschen? ewige Nachfragen
Nein, ist mir bisher nicht aufgefallen. Ich tippe darauf, dass es Einstiegsfragen für einen Smalltalk oder auch tieferes Gespräch sein sollen. Dein Mann möchte gerne mit dir über Autos reden. Die Frage nach der Abrechnung kann der Einstieg für ein Brainstorming über eure Finanzen sein. Wann kommt wohl die Abrechnung? Hoffentlich nicht gleichzeitig mit der Schornsteinfegerrechnung, sonst wird es den Monat eng ....
Eine beliebte Smalltalkfrage, die mir regelmäßig gestellt wird, ist: "Wie lange dauert es denn noch, bis die mit der Baustelle auf der A ... fertig sind?" Meine Antwort: "Ja, fürchterlich, ne? Ich stehe da auch jeden Tag im Stau."
Also bei Fremden Menschen kann das durchaus sein.
Aber mein Mann muss mit mir ja keinen Smalltalk machen. Wir können auch ganz gut zusammen schweigen 
In dem Beispiel mit dem Auto hat es meinen Mann wirklich interessiert und es wurmt ihn dann persönlich, dass seine Neugierde nicht befriedigt wurde.
Ich glaube du interpretierst das „falsch „.
Du glaubst, dass du auf diese Fragen eine Antwort geben musst. Aber es handelt sich wahrscheinlich meistens nur um Smalltalk.
Ich finde das ganz normal. 🤷🏼♀️
Gerade das Beispiel mit dem Auto. Dein mann stellt dir diese frage doch nicht, weil er glaubt dass du das weisst, sondern weil er diese frage gerade in seinem kopf hat und sich mit dir austauschen will. Eigentlich finde ich eher dein verhalten seltsam, dass du das nicht deuten bzw einschätzen kannst 🙈🙈
Wenn ich gereizt bin oder einfach volll mit anderen wichtigen Aufgaben, geht mir diese Art von Smalltalk auch auf die Nerven. Tatsächlich einfach, weil man mir meine Zeit für Belanglosigkeiten raubt bzw in meinem Kopf zu viel anderes zu besprechen wäre.
Die anderen meinen es ja nicht böse. Ist bloß ein Versuch in Kontakt zu sein. Manchmal ist mir das auch zu viel. Es ist einfach ein Selbstschutz dann nicht "mitzumachen ". Ich hab dann andere Probleme zu lösen als über Automarken zu rätseln.
@TE: Hast du gerade sonst viel um die Ohren?
Ich sags mal so, ich kenne meinen Mann seit 26 Jahren und er kennt mich folglich ebenso lange.
Er erwartet dann tatsächlich eine Antwort. Mein Mann ist da ähnlich gestrickt, wie ich. Wir sind beide recht pragmatisch und labern nicht viel. Also wenn wir miteinander reden, haben wir in 99% der Fälle auch etwas zu sagen.
Es gibt ja Menschen die einfach so den ganzen Tag plappern müssen. Da gehören wir defintiv nicht dazu.
Ich kenne das eher bei Menschen 60+ und habe es bisher eher mit Gesprächsbedürfnis/Einsamkeit verbunden.
So ungewöhnlich ist das nicht.
Für mich ist das lautes Denken und gehört zum Miteinander dazu.
Natürlich sind nicht alle Themen für alle gleich interessant, aber ich finde man darf ruhig ein bisschen auf das Gegenüber eingehen.
In dem Moment teilt dein Partner seine Gedanken mit mir dir, das hat für mich auch immer etwas mit Vertrauen und Vertrautheit zu tun.
Die Augen verdrehen und weggehen ist da nicht nur beim Chef eine unschöne Geste und würde mich als Partner ziemlich enttäuschen. Niemand stellt nur tiefsinnige Fragen... Und wer entscheidet, ob etwas banal ist oder nicht. Die Heizkostenabrechnung ist es ja eher nicht.
Ich bin die letzte, die jemand mit Augenrollen verletzen möchte. Ich bin auch immer gerne hilfsbereit. Wenn jemand Hilfe braucht/etwas wissen muss, ist das für mich selbstverständlich, dass ich rumtelefonieren, nachschlage, irgendwo anrufen und nachfrage usw. ÜBERHAUPT kein Problem, mache ich gerne.
Aber wenn man mich etwas fragt und ich sage "ich weiß es nicht" - hat das doch nichts mit desinteresse zu tun. Es hat auch nichts damit zu tun, dass ich mich nicht mit der Sache beschäftigen möchte. Aber in dem Beispiel mit dem Auto, wenn ich das Fahrzeug nicht gesehen habe, was soll ich denn da anderes antworten als: "ich weiß es nicht".
Oder auch sehr nett:
Ich bin auf der Arbeit, mein Mann im HO. Ich bekomme eine WhatsApp: du, bei uns ist gerade der Krankenwagen vorbei gefahren. Zu wem wollte der wohl?
ja, tschuldigung... woher soll ich das wissen? Soll ich bei der Rettungsstelle anrufen und nachfragen?
Ich bin doch nicht dafür da seine Neugierde zu befriedigen.
In deinem Beispielfall hat "Weiß ich nicht" für mich schon etwas Desinteressiertes an sich. Dein Mann teilt dir mit, dass vermutlich jemand aus eurer Nachbarschaft einen medizinischen Notfall hat und er sich Sorgen macht, wer es wohl sein könnte.
Kenn ich so nicht ...
Du könntest z. B. sagen, warte mal, ich hole meine Glaskugel, dann sehen wir gemeinsam nach :-P
Kenn ich:
1. bei meinem Sohn. Der ist Autist und es geht an ihm vorbei, wenn ich sage: "Weiß ich nicht". - Das ist keine Antwort, die zur Option steht, also wird sie übergangen.
2. bei meiner Mutter. Die ist allerdings bereits fast 90 und hört meistens leider nur das, was sie hören möchte. Also auch hier: "Weiß ich nicht" ist irrelevant.
Bei anderen Menschen - nein.
Bei deinem Mann denke ich, dass ihr vielleicht doch nicht dieselben Kommunikationsvorlieben habt.
Da du dieses Phänomen vermehrt in deinem Umfeld beobachtest, würde ich mir überlegen, ob nicht vielleicht du der Geisterfahrer bist und du dich anderen gegenüber anders verhältst als früher....???