Zu streng?Wieviel Strenge braucht ein Kind?

Hallo zusammen:-)

Mein Mann und ich haben uns gestern lang über dieses Thema unterhalten und sind irgendwie zu keinem Schluss gekommen.

Ich finde dass ich eine strenge Mutter bin-bei uns herrschen klare Regeln und ich will nicht dass die übertreten werden.

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke durfte ich all das was ich meiner Tochter heute verbiete.

Ich durfte jederzeit aufstehen beim essen.
Ich durfte mit essen rumlaufen.
Ich durfte in die Bettwäsche steigen (boah wie ich das hasse!-die 3.Bettwäsche bei uns in 4 Wochen kaputt)
Ich durfte dennoch fernseh schauen auch wenn meine Mutter es mir kurz davor verboten hat.
Mein Zimmer aufräumen?Warum denn,macht die Mama doch:-p
Ich bin über jede Grenze drübergelatscht die meine Mutter mir geboten hat.

Und genau das will ich bei meiner Tochter vermeiden.

Mein Mann meinte gestern ich wäre in vielen Fällen einfach zu streng.
Bin ich das?
ich finde dass ich sehr konsequent bin und ich bin der Meinung dass meine Tochter wirklich knallharte Grenzen braucht.
Zumindest im Moment wo sie nach Strich und Faden austestet und mich (uns) an unsere psychischen und physischen Grenzen bringt.

Wann ist man zu streng?

Hattet ihr strenge Eltern oder habt ihr eure Eltern als streng empfunden?

Ich weiss dass Erziehung nix pauschales ist-meine Tochter hat mit einem Jahr schon Grenzen eingefordert.Das macht unser Sohn noch überhaupt nicht.Der grinst den ganzen Zag vor sich hin und ist zufrieden.Ein nein nimmt er hin und wendet sich ab.
Meine Tochter hat in dem Alter ein nein überhaupt nicht hingenommen und es erst Recht gemacht

Nun-ich freu mich auf eure Antworten.(sofern sie sachlich sind :-p)


Gruß

wetterwachs

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Hallo wetterwachs,

ich habe zwar noch keine Kinder, aber ich wage es trotzdem mal, meine Meinung zu sagen.

Ich denke, alleine die Tatsache, dass deine Erziehung ganz anders ist als die deiner Eltern zeigt doch, dass du ganz und gar nicht damit zufrieden warst und im Nachhinein gerne Grenzen gezeigt bekommen hättest.

Klar finden Kinder es doof, wenn sie etwas nicht dürfen, aber die meisten wissen doch dann im Erwachsenenalter, für was eine gewisse Strenge gut war.

Gruß
aeffchen77

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Meine Eltern waren in einigen Dingen sehr streng (Essen, Fernsehen, Schlafenszeiten, Mithilfe z.B.), in anderen hatten wir aber viele Freiheiten (durften jederzeit so lang wir wollten nach draussen, durften ohne Beeinflussung die schulische Laufbahn einschlagen die wir wollten, durften unsere Hobbys selbst wählen und es wurde uns geholfen sie auszuüben etc.). Wenn ich sehe wie sehr Eltern manchmal in die Individualität der Kinder eingreifen gruselts mich ;-)

Ich selber bin wohl ein bisschen lockerer als meine Eltern, könnte aber auch daran liegen, dass ich nur ein Kind habe und meine Eltern bei meiner Geburt schon das dritte ;-)

Meine Tochter ist aber auch eher so ein Kind, das sich wohler fühlt wenn es ein paar Grenzen aufgezeigt kriegt und richtig verzweifelt wenn ich dann nicht konsequent bin. Das finde ich ein bisschen schade, weil ich gerne eine richtig lockere Mama sein würde, aber wenn sie das braucht kriegt sie es natürlich.

3

Wenn die Erziehung deiner Eltern so "lasch" und schlecht war, kann aus dir ja nichts geworden sein.... oder??? :-p

Ne, mal im ernst, ich finde dich grenzwertig zu streng! Ich habe ebenfalls eine lockere Erziehung genossen, hatte viele Freiheiten, durfte oftmals mehr als andere in meinem Alter. Aus mir ist was geworden, ich gebe diese Erziehung an meine Tochter weiter.

Meine Tochter (3 Jahre alt) darf aufstehen, wenn sie mit dem Essen fertig ist, das wird sich jedoch bis zum Schulalter ändern, irgendwann muss auch sie sitzenbleiben, bis alle fertig sind.

Meine Tochter darf auf dem Sofa oder auf ihrem oder unserem Bett rumtoben. Bettwäsche ist dabei noch nie kaputt gegangen....

Vielleicht sind deine "knallharten Grenzen" zu viel für dein Kind, dass ja offensichtlich (dagegen?) rebelliert?

Ich bin ebenfalls konsequent. Habe ich nein gesagt, habe ich mir das nein auch gut überlegt und dann bleibt es auch beim nein. Es gibt klare Regeln und Grenzen, jedes Kind überschreitet aber auch mal solche Regeln und Grenzen, auch das ist eine Erfahrung, die Kinder brauchen. Manchmal kann ich darüber lachen, mit welcher Schläue mein Kind Regeln bricht! Manchmal gibt es auch nichts zu lachen und die angekündigte Konsequenz wird durchgesetzt.

Ich bin bisher mit meiner erziehung sehr zufrieden, ich habe eine sehr liebe und ausgeglichene Tochter, die mir viel Liebe schenkt!

Ich hoffe, dass dein Kind sich nicht später von dir distanziert, nur weil du alleine deine Regeln gnadenlos durchsetzt.

LG H. #klee

11

"Wenn die Erziehung deiner Eltern so "lasch" und schlecht war, kann aus dir ja nichts geworden sein.... oder??"

du hast nicht einmal so Unrecht.Ich habe viel und hart an mir arbeiten müssen.Als ich ausgezogen bin war ich ein totaler Chaot der nichts auf die Reihe bekommen hat.

Viele lange Jahre waren nötig um aus mir das zu machen die ich heute bin.

Ich hoffe das meiner Tochter ersparen zu können.

Das mit der Bettwäsche:meine Tochter knöpft sie auf und steigt rein und tobt drin rum.
Das nervt.Weil immer die Knöpfe ausreissen und sogar die Wäsche zerreisst.

weisst du was passiert wenn ich meine Grenzen lockerer lasse?
Dann dreht sie hier voll am Rad und wir beide sind nach 2 Stunden soweit dass wir uns nur anschreien.

Meine Tochter ist eine Rebellin aber so kam sie meiner Meinung nach schon auf die Welt-als Sturzgeburt in 30 Minuten-ungeplante Hausgeburt.Und so ist sie im Leben:unberechenbar aber völlig liebenswert.

schade dass du mich so mißverstehst (willst)

Wetterwachs

4

ich bin übermäßig streng erzogen worden und versuche bei meinen Töchtern die Leine etwas länger zu lassen. Es gibt auch bei uns klare Regeln, aber bei bestimmten Dingen lasse ich eben auch mit mir diskutieren. Meine Mutter findet z.B., daß es bei uns viel zu laut ist, weil die Große beim spielen immer einen Mordslärm veranstaltet - ich hätte dafür früher eine Schelle bekommen, bei meiner Tochter ist mir das egal. soll sie doch lärmen, wenn es ihr Spaß macht (Ausnahme: das Baby schläft oder mein Mann oder ich machen Mittagschlaf, dann ist leise Beschäftigung angesagt).

gruß, schwarzbaer

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Hallo wetterwachs,
meine Tochter ist erst 14 Monate alt, aber trotzdem möchte ich Dir gerne meine Meinung schreiben.
Ich finde Regeln und Grenzen sehr wichtig und gut für ein Kind bzw. für die gesamte Familie, denn so weiß jeder wo er dran ist, was einem doch viel Sicherheit vermittelt. Vor allem finde ich wichtig, dass man, mit dem was man sagt auch konsequent ist. Also, wenn gesagt wird kein Tv, dann bleibt es auch so. Auch da finde ich, dass es dann leichter ist einzuschätzen was als nächstes passiert (was ja auch wieder Sicherheit vermittelt). Wichtig finde ich die Möglichkeit aus den konsequenzen zu lernen, was natürlich nicht gegeben ist, wenn es keine Konsequenzen gibt oder sie vorher nicht angekündigt werden (finde ich unfair)
ABER: die Regeln sollten Sinn machen und nachvollziehbar sein und ich find auch mal ruhig mit dem Kind diskutiert werden, wenn es möglich ist. Wenn ich z.B. eine Regel aufstelle und sie begründe und mein Kind hat ein gutes Gegenargument oder es lassen sich Kompromisse schließen, dann würde ich das ganz klar der starren Regeleinhaltung vorziehen. So ist das Kind nicht so übergangen und untergeordnet, sondern lernt, dass seine Meinung zählt, dass seine Bedürfnisse und Wünsche richtig sind und vor allem, dass es sich lohnt zu diskutieren und gute Argumente zu suchen.
Mit dem Essen rumlaufen? Gibt es bei uns gar nicht und wird es wohl auch nicht geben. Vielleicht aber später mal eine Zwischenmahlzeit am Kindertisch "servieren".
Aufstehen beim Essen: machen wir alle nicht, wenn es eine normale gemeinsame Mahlzeit ist. Wenn aber lange gequatscht wird, z.B. bei einem gemütlichem Sonntagsfrühstück oder wenn Besuch zum Kaffee da ist, wird meine Tochter da nicht ewig ausharren müssen.
Naja und vielleicht könntest Du ein paar alte Decken organiesieren, in denen Deine Tochter rumwühlen kann oder eine schöne Tagesdecke über die Bettwäsche, wo sie vielleicht dann doch mal drauf sitzen oder liegen kann um ein Buch anzusehen...
LG Silke (die hoffte, dass sie das alles so hinbekommt :-))

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Schön zu hören dass es auch einen Mittelweg gibt
und das noch jemand Lust hat mit seinem Kind zu reden zu diskutieren und es ernst zu nehmen. Strende Erziehung ist ja wieder "Mode" aber Erziehung sollte auch nicht einfach "Macht" ausüben sein.

LG Nobbie die überhaubtnicht streng erzogen wurde und dafür sehr dankbar ist

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Hallo
erstmal möchte ich dich gerne fragen in wie fern dir die "Lockerheit" deiner Mutter geschadet hat???
Warum willst du es anders machen ? Hast jetzt Probleme deswegen ,weil deine Mutter nicht so viele Grenzen dir aufgestellt hat?

So wie du schon sagst, man kann es nicht pauschalisieren.Jedes Kind ist anders und braucht unterschiedliche Grenzen und auch unterschiedlich viel Grenzen.

Ich halte mich nicht für unbedingt eine strenge Mutter ,allerdings haben mir schon öfter Menschen gesagt ,ich wäre zu ernst. Ich nehem viele Sachen ernst und irgendwann fiehl mir auf ,dass ich mit meinem Kind zu wenig Quatsch mache.Ja ,ein Kind muss mal auch Quatsch machen und es muss erlaubt sein!!! Mein Kind darf auch auf dem Bett springen ,hast du das als Kind nicht gemacht?? Das macht doch so einen Spaß #huepf !!!

Mein Kind muss natürlich lernen seine Sachen aufzuräumen ,aber ich helfe meist dabei ,ich habe nämlich auch gerne Hilfe im Haushalt.Ich bin nur dann streng ,wenn Gefühle anderen verletzt werden .

Und ich habe immer gedacht ,dass ich vieles anders machen werde bei meinen Kinder als es meine Mutter gemacht hat und nun bin ich selber Mutter von 2 Kindern und erwische mich immer wieder dabei ,dass ich es genau so mache wie es meine Mutter gemacht hat.Ich finde auch mit einem Jahr Grenzen zu setzen ..... nun,viel zu früh .ein Kind muss mal auch ein Kind sein können .
Ich finde das du übertreibst .Ich habe auch gemerkt ,je mehr vertrauen ich meinem Sohn schenke,desto weniger unerzogen ist er und glaub mir wir hatten schon sehr sehr schwierigen Zeiten hinter uns.
Grenzen setzten ,da wo grenzen nötig sind ,ist ok ,Ich überdenke immer wieder ,wo ich was verbiete ,denn wenn ich meinem Sohn nicht erklären kann warum er das nicht machen darf,bringt es auch wenig ,das zu verbieten .Und warum darf deine Tochter nicht auf dem bett springen ;-)

LG Ewa mit Levin fast 4 jahre alt und Derek 2 Monate

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also ich muss als erstes sagen, dass es ja nicht unbedingt richtig war von deinen Eltern, dir trotz Verbote die Dinge zu erlauben, die du oben aufgeführt hast ;-) . Aber ich denke aus dir ist trotzdem jemand geworden ;-)

Ich muss sagen, ich bin auch eine verhältnismäßig strenge Mama. Ich verlange auch von Chiara, dass sie anständig sitzt beim Essen usw.. Aber wenn sie fertig ist, darf sie auch schon aufstehen.

Bei vielen Sachen sehe ich das alles etwas lockerer. Sie darf z.B. verhältnismäßig viel fernsehen *schäm* (natürlich nur so Sachen wie Winnie Puh und sowas...). Sie darf auch ruhig mal frech werden ohne dass ich sie in die Schranken weise. Beispielsweise, wenn sie einer zwickt oder ärgert und sie dann schimpft, dass man sie in Ruhe lassen soll. Sie soll ja schon auch ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln und sich auch wehren dürfen.

Ich bin einfach der Meinung, dass Kinder den Eltern Respekt entgegenbringen sollten, so wie die Eltern ihnen das auch entgegenbringen. Ich denke immer an später. Ich möchte keine aufmüpfigen Teenager zu Hause sitzen haben, die mir auf der Nase rum tanzen.

Daher denke ich, dass Strenge (in gesunden Maßen) schon okay ist.

Alles Gute noch #liebdrueck

P.S.: meine Tochter darf auch nicht in der Bettwäsche rumklettern und mit Essen rumlaufen auch nicht!! ;-)

Cicio + Chiara (3 Jahre)

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Hi! Ich habe fünf Kinder und bin noch nie mit meinen Kids negativ aufgefallen. Nein, überall bekomme ich das Echo das ich brave und liebe Kinder habe. Aber mit nur ein strengen Erziehung erreichts du gar nichts. Gewisse Regeln müssen meine Kinder einhalten. Wir essen natürlich zusammen und keiner rennt weg. Mit dem Essen wird auch nicht herumgerannt. Aber das finde ich eigentlich keine Regeln sondern sowas nennt man Anstand. Grenzen setzten sieht bei uns so aus, dass meine bald 18jährige Tochter um 1 Uhr nachts daheim sein muss. Aber es gibt auch Ausnahmen und auf die darf sie sich freuen. Im Bett hüpfen finde ich klasse. Was ist daran so schlimm. Bei uns ist noch nie ne Bettdecke deswegen kaputt gegangen. Oder habt ihr Schuhe an#kratz! Nur wenn gehüpft wird, muss das Bett hinterher wieder gemacht werden. Klappt immer. Die Kinderzimmer müssen die Kids selber aufräumen, da leg ich viel Wert darauf. Ich habe ein sehr lockeres Verhältnis zu meinen Kindern vielleicht auch deshalb weil sie wissen was sie an mir haben#schein. Ich habe eine gesunde Mischung gefunden und das klappt wirklich. Knallharte Grenzen sind dazu da, dass man diese Grenzen versucht zu sprengen. Ich würde es bestimmt versuchen ! Akzeptable Grenzen werden akzeptiert und ohne großes murren angenommen. Jedes Kind ist anders und jedes muss man auch anders handhaben ,aber versuch doch auch bei deiner Tochter ein gesundes Mittelmaß zu finden! Irgentwie habe ich bei euch den Eindruck das der Spaß auf der Strecke bleibt und das finde ich schade.
Gruß Gaby

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Hi

das gleiche denke ich auch...mein Sohn ist so lieb, wenn ich mir da andere angucke, aber ich denke er ist es, weil ich konsequent bin #schwitz

ich weiß es auch nicht, gestern hatten wir einen Fall wo ich fast mitweinen könnte

also ich Moment haben wir das Problem, das Jonas total schüchtern ist, was ich eigentlich nicht schlimm finde, nur wenn er z.b ein Bonbon will von mir (was er auch ohne weiteres bekommt) soll er mich wenigstens fragen, er steht dann vor der Dose und guckt mich an und ich weiß natürlich was er will....#liebdrueck ich kenne halt meinen Sohn...nur sag ich ihm, frag die Mama ob du ein Bonbon darfst (ich finde es wichtig, das er auch fragen kann, was er vor ein paar Wochen auch immer gemacht hat) aber neuerdings, steht er schüchtern davor, guckt mich lieb an und bekommt dann meist bei allen Leuten, was er haben will, ohne fragen zu müssen, er nimmt es sich zwar nicht so, aber die meisten wissen was er will......schrecklich finde ich das

tja gestern waren wir bei Oma, da das gleiche Problem, ich habe ihm gesagt er soll fragen.... er fing bitterlich an zu weinen. Meine Mutter meinte natürlich, man das "Arme" Kind gib ihm doch das Bonbon..aber ich bin "ersteinmal" hart geblieben...er tat mir so leid....dann bin ich mit ihm zu meiner Mutter damit wir zusammen fragen..was er dann auch nicht tat...

setze ich ihn zu sehr unter Druck...aber ich finde es wichtig das die nciht einfach so an Sachen rangehen ohne zu fragen....

bin glaub ich auch zu streng....

LG Ute mit Jonas 2,5 Jahre

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Wie? Du setzt einen 2 1/2 jährigen eine Dose Bonbons vor die Nase und verlangst, daß er brav danach fragt?

1. hat er die die ganze Zeit vor seinen Augen und jeder der Kinder hat weiß, daß Kinder besonders das möchten, was sie sehen und vor sich haben.

2. wär es für dich doch kein großer Aufwand, die Dose wegzuräumen und wenn er mal besonders brav war ihm zur Belohnung ein Bonbon zu geben, wenn du schon weißt daß er drauf steht..

Also ich finde, vor die Nase halten aber nicht hergeben ohne daß der Kleine den Kasperl für Euch runterreisst bei so einem kleinen Kind eher gemein als streng!

Sorry, aber bitte tu die Dose weg und lass Dein Kind in Frieden!