Angst vor einer Trennung, aber es wird immer deutlicher dass die Familie nicht "gesund" ist

Hallo!

Ich bin 39 Jahre alt und habe mit meinem Partner 2 Kinder - 5 und 3 Jahre. Wir sind nicht verheiratet, aber nur weil er nie wollte. Das Thema Hochzeit war schon immer Thema bei uns, aber er blieb da stur und zwingen kann und möchte ich ihn ja auch nicht. Dementsprechend tragen die Kinder auch meinen Nachnamen und nicht seinen.

Die Sache ist die, dass ich mich mittlerweile so unheimlich gerne von meinem Partner trennen würde, aber Angst vor der Reaktion meines Umfelds und vorallem meiner/seiner Familie habe! Gründe für die Trennung gibt es viele - klar, zum einen weil er mich auch nach den vielen Jahren Beziehung und 2 gemeinsamen Kindern sowie dem gemeinsamen Hausbau nicht heiraten möchte. Zum anderen spielt aber auch sein Verhalten den Kindern gegenüber und seine Rolle als Familienmitglied eine große Rolle: er kümmert sich wirklich null um unsere beiden Kinder! Für die Kinder und den Haushalt bin ausschließlich ich zuständig - beim Haushalt ist das ja ok, da ich noch bis Dezember in Elternzeit bin und er Vollzeit arbeitet, aber er kümmert sich einfach so gar nicht um die Kinder! Er spielt nichts mit denen, wenn die Große begeistert mit einem bunten Glitzerstein oder Aufkleber vom Turnen nach Hause kommt und ihm den zeigt, dann tut er total desinteressiert und sagt eher sowas wie "das ist doch nur Müll/Unsinn". Wenn ich mal - aus welchem Grund auch immer - keine Zeit habe die Kinder zu m Turnen o.ä. zu fahren, dann muss ich direkt absagen, da er das auch nicht macht, selbst wenn er zu Hause ist. Er geht nie mit ihnen auf den Spielplatz, unternimmt nichts mit ihnen, er schubst sie noch nicht mal auf der Schaukel an oder unterhält sich mit ihnen (nur kurz angebunden)! Wenn er mal aufpassen soll/muss, dann ist es in 99% der Fälle so, dass ich zurückkomme und die Kinder vor dem Fernseher sitzen (und das dann fast die ganze Zeit wo ich weg war). Ich habe ihm schon gesagt, dass er ihnen doch was zum Malen o.ä. geben kann, aber da kommt nur ein "aber sie wollten halt lieber fernsehen - mal du doch was mit ihnen". Dabei muss er ja nicht mal MIT ihnen malen oder so! Er legt den Kindern gegenüber einfach so eine Null-Bock-Haltung an den Tag und mittlerweile habe ich von einigen anderen Müttern, wo meine Tochter zum Spielbesuch war auch so Andeutungen bekommen, dass meine Tochter wohl gesagt hätte dass ihr Papa sie nicht mag, alles von ihr immer doof findet! So ganz konkret wurde keine, aber ich glaube mehr aus Angst vor meiner REaktion oder weil sie befürchten meine Tochter würde dann vielleicht Ärger bekommen?! Ich kenne die Mütter halt vom Sehen und ein bisschen Ratschen, aber nicht soooo gut dass man private Dinge austauscht.

Auch bei Ausflügen/Urlaub ist mein Partner immer nur dabei - also er macht wie gesagt nie alleine etwas mit ihnen sondern ich muss alles planen/organisieren und auch mitgehen und er läuft dann so mit. Oft ist es auch so, dass er sich dann während des Tages mal für eine Weile ausklinkt. Auch Klamotten, Spielzeug usw. muss alles ich organisieren. Wenn irgendwas zum aufbauen, abholen o.ä. ist (z.B. ein gebrauchtes Klettergerüst für den Garten, eine Kommode für den Flur) dann muss ICH zusehen wie ich es schaffe - mein Vater hilft mir dann halt oder seine Mutter, aber er? Nö! Keine Zeit, keine Lust. Und wenn ich ihn zwinge, dann zieht er eine Fresse, dass einem echt alles vergeht - da mache ich es dann lieber selber oder organisiere jemand anders. Das Gleiche bei den Events im Kindergarten - immer nur ich oder mal zusammen mit seinen/meinen Eltern.

Klar, er war natürlich schon immer so und das kommt halt auch immer von meiner Familie und seinen Eltern wenn ich mich darüber aufrege, aber damals hatten wir halt noch keine Kinder, keine Verantwortung! Da hatten wir noch keine Kinder und mussten somit auch nicht dauerhaft als "Team" auftreten bzw. uns die Verantwortung teilen. Selbst beim Hausbau nicht - das Grundstück erbte ich von meiner Oma und das Eigenkapital stammt auch ausschließlich von mir (ERlös aus dem Verkauf eines weiteren geerbten Grundstücks). Klar, er bezahlt aktuell die Raten da ich nicht arbeite, aber laut Grundbuch gehört das Haus mir. Dementsprechend habe ich auch alles planen/organisieren müssen beim Hausbau, habe Termine weitestgehend alleine wahrgenommen usw.

Ich habe vor 2 Jahren die Mutter einer Freundin meiner Tochter kennengelernt und die ist alleinerziehende Mama von 3 Kindern im Alter von 7, 5 und fast 3. Gewollt alleinerziehend, also sie sucht keinen Partner. Sie hat zwar ab und an Unterstützung von ihren Eltern, aber sie wuppt das ganz toll und ihre Kinder wirken auch voll zufrieden, obwohl sie null Kontakt zu ihrem Vater haben, sie Vollzeit arbeitet und er auch keinen Unterhalt bezahlt. Sie kriegt es irgendwie organisiert, dass sie ihre Kinder mehrmals die Woche zu ihren Kursen/Vereinen fahren kann, geht mit ihnen auf den Spielplatz, unternimmt viel mit ihnen, fährt mit ihnen alleine (!) in den Familienurlaub und sie und ihre Kinder wirken glücklich und zufrieden. Sie achtet sehr darauf, dass jedes Kind etwas machen darf - also auch die Kleine darf z.B. zum Ballett und tanzt da ganz begeistert und freiwillig (also wird nicht hingezerrt oder so). Sie haben auch alle 3 gutes Benehmen und sid ordentlich gekleidet - zwar meistens nicht in MArkenklamotten (meine auch nicht), aber immer hübsch und sauber und jedes Kind darf den Style haben den es möchte. Das hat mich alles irgendwie zum Nachdenken gebracht und ich frage mich, ob es für mich und die Kinder nicht besser wäre, wenn wir ohne meinen Partner wären. Ob wir dann insgesamt nicht glücklicher wären - ich weil ich mich dann nicht mehr ständig über ihn und sein Verhalten den Kindern gegenüber und seine "es geht mich alles nichts an obwohl ich der Vater bin"-Haltung aufregen würde und die Kinder, weil sie nicht fast täglich von ihm vor den Kopf gestoßen werden würden.

Ich musste mir das einfach mal so von der Seele schreiben. Sorry für den langen Text. Vielleicht habt ihr Lust mir einfach mal eure Gedanken zu mir und meiner Familie mitzuteilen und vielleicht den ein oder anderen Ratschlag zu äußern.

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Ach mensch, das ist so traurig zu lesen.

MMn spricht eigentlich alles für eine Trennung. Da du ja ohnehin alles alleine wuppst ist es dann sehr wahrscheinlich eine Erleichterung für dich, ihn nicht weiterhin noch mitversorgen zu müssen.
In dem Fall ein Glück, dass ihr nicht verheiratet seid.

Ich empfehle dir, dich rechtlich beraten zu lassen und dann wohlüberlegt eine Entscheidung zu treffen.

Alles Gute 🍀

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Ein kurzer Zusatz:

ich weiß natürlich, dass für ein Kind Mutter/Vater wichtig sind, aber ich meine in meinem Fall halt ob ich/wir nicht glücklicher wären wenn ich mich trennen würde. Eben weil mein Partner als Vater so gar kein Interesse an seinen Kindern zeigt/hat. Ich würde ihm die Kinder nicht wegnehmen wollen, wäre mir aber auch nicht sicher dass er nach einer Trennung überhaupt Kontakt zu den Kindern aktiv suchen und haben wollen würde. Eben wegen seinem Verhalten.

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Du bist nicht glücklich und letztendlich kann es dir egal sein, was andere denken oder reagieren. Bevor du jedoch Taten folgen lässt, würde ich an deiner Stelle noch einmal ein Gespräch mit deinem Mann suchen.

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Hallo LilaShirt39,

es liest sich wirklich Traurig und ich könnte so eine Beziehung nicht aufrecht erhalten (wollen).
Mir wäre es den Kindern zu liebe viel zu schade, das Sie vom Kindesvater mehr erwarten und dieser die Liebe und auch Aufmerksamkeit nicht geben kann.

Die Kinder werden mit dieser Einstellung, den nicht vorhandenen Gefühlen seinerseits Aufwachsen und aus meiner Sicht nicht positiv für das weitere Leben geprägt.
Viel Glück

Bearbeitet von Inaktiv
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Du und Deine Kinder sollten nicht auch nur 1 Sekunde mehr in diesem Leben verschwenden ...

... beginn endlich das Familienleben, dass Du und Deine Kinder mehr als verdient haben ...

... das bekommst Du mit links hin ... Du klingst wahnsinnig aufgeräumt und bist (finanziell und familiär) gut aufgestellt ...

... dieser Mann war ein total Griff ins Klo ... und Du anscheinend sehr, sehr blind vor Liebe ... egal, Fehler kann man korrigieren.

Du schaffst das.
Alles Gute.

P.S. Ich habe ja hier schon viel gelesen ... und Dein Typ schafft es locker unter die Top 5 der größten Ärsche unter der Sonne ... so ein Penner.

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Es ist wirklich kaum zu fassen was du da schreibst.
Du kennst den Mensch Null, du kennst absolut überhaupt nichts von ihm. Nur das, was hier in ein paar Zeilen geschrieben steht.
Dennoch stellst du ihn hier praktisch als Monster dar.
Bitte überlege dir, wie du über Menschen urteilst.

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Sie kennt ihn doch von den Beschreibungen und von denen her ist er ein totaler Griff ins Klo. Das ist eine Tatsache, verstehe auch nicht wieso du dich da angegriffen fühlst. Der Mann ist nicht in der Beziehung von dir und deiner Ex.
Willst du ihr jetzt Angst machen indem die Kinder immer nur zum Vater wollen? Es gibt halt einfach die tollen Wochenenden Papis die sich 2 geile Tage mit den Kids machen und in der Woche, wo man nicht zum Freizeitpark fahren kann ist die Mama wieder die böse 😉.

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Ich kenne euch nicht und ich hoffe du nimmst das so auf, wie ich es meine.

Meine Ex hat sich auch sehr viel beschwert, dass ich nichts mache, ds ich nichts auf die Kette bekomme, mich nicht beteilige usw.
Hat auch vor ihren Freundinnen sehr schlecht über mich gesprochen und auch behauptet, unser Sohn wird nie zu mir wollen, weil ich nicht mit ihm spiele und immer genervt von ihm bin.

Jetzt sind wir getrennt und sie hat mir gegenüber gesagt, dass ihr erst jetzt auffällt was ich alles gemacht habe, sie hat sich sogar bei mir entschuldigt.
Unser Sohn will IMMER zu mir, wenn wir ihm die Wahl lassen.

Du bist verärgert, vielleicht auch überfordert.
Aber überlege mal genau, was er alles tut und wie es ohne ihn laufen würde.

Wie gesagt, ich meine das nicht böse, ich will nur dazu anregen, in dich zu gehen und alles mal in Ruhe durchzudenken.

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Rein pragmatisch: Du/ihr lebt doch schon ohne ihn. Oder aneinander vorbei. Eine Trennung würde dich im Alltag nicht besser oder schlechter stellen.


Ich verstehe, dass du dich trennen willst. Ich würde wahrscheinlich aber erst mal eine Situation herstellen, die für dich nicht existenzgefährdend wäre, also die Kinder in vernünftige Betreuungsangebote bringen und wieder in den Job zurückkehren.

Außerdem würde ich mir die familiäre Unterstützung sichern, um deinen Partner auszahlen zu können. Auch wenn dir das Haus gehört, hat er eventuell Ansprüche.


Das sind alles rein praktische Gedanken...

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Oh je, das klingt nicht schön. Allerdings ein kleiner Hinweis von mir: ich kann fast alles, was du über deine Freundin mit den drei Kindern sagst, 1:1 auf mich übertragen. Nach außen wirke ich sicher wie die tolle Super-Mama, die alles wuppt und nebenbei noch Karriere macht. Tasächlich bin ich manchmal aber auch nur einen Handbreit vom Burn-Out entfernt. Es ist also auch nicht immer alles so toll und easy, wie es wirkt ;-)
Zu deinem Partner: er wollte aber schon auch gerne Kinder, oder hat er nur dir zuliebe zugestimmt? Habt ihr denn im Vorfeld nie darüber gesprochen, wie ihr euch die Aufgabenverteilung mit Familie vorstellt?
Ich würde nochmal sehr deutlich mit ihm sprechen und dabei möglichst konkrete Erwartungen an ihn formulieren. Beispielsweise: ich möchte, dass du Kind 1 ab jetzt zu Termin x fährst. Ich möchte, dass du XYZ im Haushalt übernimmst. Ansonsten bleibt es nämlich auch nach deiner Elternzeit noch an dir hängen. Bei Familienaktivitäten ebenfalls deutlicher mit einbinden bzw. ihn auch mal was selber organisieren lassen. Das darf dann ja auch ruhig was aus seinem Interessensbereich sein. Zudem würde ich ihm mal sehr deutlich sagen, was seine negativen Rückmeldungen bei den Kindern bewirken.
Zudem würde ich ihn aber auch fragen, was er sich denn vom Familienleben wünscht. ob er selber etwas verändern möchte.
Sollte er keinerlei Bereitschaft zu Veränderungen zeigen, dann passt es wohl wirklich nicht.
Alles Gute

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Naja, so unbedingt wollte er wohl keine Kinder. Ich glaube, er hatte eher eine "neutrale "Einstellung" dazu. Als wir schon eine Weile zusammen waren und das Thema aufkam sagte ich, dass ich gerne Kinder haben würde. Er stimmte zu, aber mehr mit dem Zusatz "ja, wenn du unbedingt willst". Damals war ich halt glücklich und freute mich, dass wir die gemeinsame Familienplanung angehen, aber mittlerweile bin ich mir nicht sicher, ob er es wirklich so sehr gewollt hat wie ich. Nichtsdestotrotz: die Kinder sind da, sie wurden ihm nicht "untergejubelt" o.ä. - wenn er als erwachsener Mann bei der Familienplanung mitmacht, dann muss er auch die Verantwortung übernehmen. Ich werde mir sicherlich nicht den Schuh anziehen, dass ich den armen Mann "gezwungen" habe...denn das habe ich garantiert nicht!

Als Kind 1 unterwegs war haben wir darüber gesprochen wer zu Hause bleibt. dass die Person die Hausarbeit übernimmt war für uns beide klar. Naiverweise dachte ich jedoch, dass er als Vater natürlich sich auch mal mit dem Kind beschäftigt. War mir nicht klar, dass man das vorher ansprechen und vereinbaren muss...
Wenn es um Urlaubsplanungen oder Ausflüge geht, dann vergeht es mir oft schon bei der Planung: ich frage ihn z.B. wo er hinfahren möchte (es soll ihm ja auch gefallen) und dann kommt ein "weiß nicht", "keine Ahnung", "entscheide du". Auch wenn ich ihm eine Woche Zeit zum überlegen gebe ist dsa Ergebnis das Gleiche - es kommt nichts! Aber: wenn ich dann entscheide, dann meckert er gerne daran herum und fährt "widerwillig" mit. Wenn ich aber Urlaub zu Hause vorschlage (gibt ja auch Leute die nicht gerne verreisen), dann meckert er daran aber auch herum und will unbeidngt weg - aber sagt wieder nicht wohin und ich soll alles machen und organisieren. Ein ewiger Kreislauf.

Bearbeitet von LilaShirt39
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Ich finde es schlimm für deine Kinder.

Es wird vermutlich wenig Begeisterung im familiären Umfeld geben, aber letztlich ist es auf Dauer und für die Kinder gesehen besser so. Du wirst das auch alleine Suppen können ob du das so 100% organisiert hinbekommst weiß ich nicht, aber es wird vermutlich nicht mehr Arbeit eher weniger. Wenn du das finanziell und organisatorisch schaffst dann schaffst du auch den Rest.