Ich kann nicht mehr mit meiner Tochter

Hallo ihr lieben..
ich bin total überfordert, verzweifelt, ratlos und irgendwie alles auf einmal.
Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und so schlimm wie noch nie!
Sie widersetzt sich allem was ich ihr sage, wirklich allem!
Sie weint und jammert bei jedem nein! Sie hört auf nichts was ich ihr sage.
Zuhause wird nur noch gebrüllt entweder meinerseits oder ihrerseits.
Ich finde zuhause kein Frieden mehr wegen ihrem terror. Ich fühle mich als würde ich mit einem Teenager zusammen leben😥
Es fängt morgens beim anziehen für die Kita an. Beim Essen gefällt ihr nichts. Sie will nicht mit ihrem Spielsachen spielen hängt dauernd an meinem Beinen rum und kann sich null selbst beschäftigen.
In der Kita läuft alles problemlos.
Ihre Erzieher sind begeistert von ihr 🥹
Aber zuhause läuft zurzeit gar nichts mehr.
Ich fühle mich auch immer super blöd wenn ich sie dann angeschrien habe und entschuldige mich bei ihr wenn ich mich beruhigt habe.
Ist das wieder eine Phase ? Oder ist es einfach eine Charakter Eigenschaft ? Ich habe keine Ahnung was ich weis ist das ich es so lange nicht mehr aushalte 😔

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Vielleicht hilft es dir, dir immer wieder etwas vor Augen zu führen: du bist ihr sicherer Hafen, bei dir kann sie ihre Emotionen herauslassen. Einfach, weil sie weiß, dass du sie bedingungslos liebst. Da kannst du dir eurer Bindung ziemlich sicher sein. Im Kindergarten etc. muss sie sich angepasst verhalten.

Geht sie ganztags in die Kita? Ich kenne viele Kinder, die dadurch überfordert sind, vor allem wenn sie sehr sensibel sind. Natürlich ist halbtags nicht immer möglich, aber eventuell ja eine Option für euch.

Nimm dir regelmäßig Auszeiten - wenn du entspannt bist, überträgt sich das sicherlich auch auf dein Kind. Die permanente Anspannung tut euch beiden nicht gut und sie merkt ja deinen Stress, das überträgt sich auch ganz schnell. Tu etwas für dich selbst, triff dich mit Freunden, geh einem Hobby nach...

Ob es ein Charakterzug von ihr ist oder eine Phase, wird dir hier wohl keiner beantworten können (ich denke jedoch, dass sie bestimmt ein ganz tolles Mädchen ist, im Kindergarten klappt es ja auch 😊). Versuch, dich auf ihre positiven Eigenschaften zu fokussieren. Bedürfnisorientierung ist gut, solange die Bedürfnisse von ihr UND dir erfüllt sind.
Nachvollziehbare Konsequenzen ziehen, durchatmen und versuchen, bis 10 zu zählen hilft dir evtl., das Schreien etwas herunterzufahren. Sie mag das Essen nicht? Dann gibt es eben auch keine Alternative (ich gehe davon aus, dass du beispielsweise Nudeln, Fleisch und Gemüse anbietest, davon könnte sie ja etwas heraussuchen) - es ist noch kein Kind am gedeckten Tisch verhungert. Sie möchte nichts spielen? - okay, du hast aber gerade auch etwas zu tun. Auch Langeweile will gelernt sein. Gar nicht zu viel diskutieren, sondern klare Ansagen (im freundlichen Ton) machen, das wird euch sicher beiden guttun.

Vielleicht helfen dir ja die paar Gedankengänge etwas weiter! Ihr schafft das 🙏!

Bearbeitet von Lolalisa3
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Bist du alleinerziehend?

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Nein "verheiratet alleinerziehende" 🤧

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Da würde ich ansetzen. Das Problem bist weder du noch deine Tochter. Sondern, dass du keine Unterstützung hast.

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Trotz Phase ist normal 🙈 bleib konsequent versuch ruhig zu bleiben. Es hat auch viel mit dem Charakter zutun. Die 4 jährige Tochter meiner Freundin ist eine ganz ruhige und liebe Meine war total der Wirbelwind. Auch wenns Schwer fällt ich würde nicht schrein, das wird es nur schlimmer machen. Wenns gar nicht geht kann die Situation nicht abschätzen, würde ich mich an eine Erziehungsberatungsstelle wenden die haben sicher Tipps. War auch Jahre allein Erziehend und kenne das zu gut.

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Ich war wohl so als Kind und hab meine Mama in totale Verzweiflung gebracht, vorallem verglichen zu meinen Geschwistern.
es war nur eine Phase, die mit der Zeit besser wird und dann auch wieder aufhört mit ca 5?

Was mir hilft ist, dass ich von mir selber weiß dass das oft einfach nur ein ‚Schrei‘ nach ultimativem großen Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung war und dass sehe ich bei meiner Tochter auch. Bei uns hilft viele kuscheln und Umarmungen, gerade dann wenn es am wenigsten zu passen scheint. Mein Mann versteht das oft nicht, weil es doch zu Paradox scheint in diesen Momenten.
Anziehen: sie darf aus suchen ( oft frag ich das oder das) Versuch immer ihr das Gefühl zu geben dass sie auch Entscheidungen treffen kann. Gerade bei anziehen Sachen ist es mir recht egal.

Mich hinsetzten und mit ihr ganz normal erklären warum irgendwas wie sein soll klappte viel besser als eine Ansage.

Essen: die Eltern entscheiden, wo, wann und was auf den Tisch kommt. Das Kind entscheidet wovon und wieviel es essen mag

Wenn es nicht spielen mag, dann kann es mithelfen. Tisch decken, kochen backen….

In dem Alter findet eine Verknüpfung von anderen Bereichen im Gehirn statt, und diese Verknüpfung müssen erst verfestigt und optimiert werden. Manchmal hat man so richtig gesehen, wie sie jetzt gerade in dieser Schlaufe feststeckt und eigentlich raus will aber den Weg nicht findet.

Das wird wieder besser.

Bearbeitet von lasuz
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Du schreibst, du bist verheiratet-alleinerziehend.
Wo ist der Papa ? Wieso tut er nichts ?
Wann hast du mal Auszeiten nur für dich alleine ??

Du bist nicht nur Mutter , sondern immer noch eine eigenständige Person. Das musst du ändern , sonst geht es immer mehr bergab
Lg

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Er hilft mir zwar so gut es geht aber er ist schnell überfordert mit meiner Tochter.. er ist sehr ungeduldig mit ihr. Deswegen lasse ich sie ungern mit Papa alleine.
Auszeit ja ab und zu Sonntags für 1-2 Stunden wenn die Oma die Kinder mal nimmt aber kommt zurzeit auch immer weniger vor 🥺

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Also wenn Du Deine bzw. eure Tochter ungern alleine mit ihrem Vater lässt, weil er ungeduldig mit ihr ist (was auch immer das alles bedeuten kann), dann ist aber schon ordentlich der Wurm drin. Sucht zusammen eine Erziehungsberatungsstelle auf.

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Kinder haben diese Phasen. Ich begegne ihnen dann immer auf Augenhöhe, mit viel Gelassenheit und Ruhe und gehe so gut es geht auf ihre Bedürfnisse ein.

So bekomme ich die Zeit immer am besten Rum und meistens mit viel weniger Stress als wenn man sich gegenseitig hochschaukelt.

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Es hilft dir wahrscheinlich nicht, aber unsere Tochter (3 Jahre, 2 Monate) ist GENAU SO. Es fängt morgens damit an dass sie sich nicht umziehen lässt und endet mit einem riesigen Theater beim Zähneputzen. Ihre Standard Antwort ist nein, gefolgt von heftigen Wutanfällen und einem Schreien dass man sein eigenes Wort nicht versteht. Ich merke dass es hilft wenn ich ihr klare Grenzen setze und dieses Verhalten nicht non-stop dulde. Auch hilft manchmal Ablenkung. Ich habe den Eindruck dass ihr schnell langweilig wird und dann der Selbstzerstörungsmodus angeht. Heute hatte ich zum Beispiel als Überraschung zwei Becher Knete dabei. Sie fand es spannend diese mit ihrer Kinderschere klein zu schneiden. Ich habe es geduldet weil sie endlich mit der Schere üben konnte ohne dass ich das Papier festhalten muss (mit ZWEI Händen, niemals mit einer, ich MUSS das Papier mit ZWEI Händen für sie festhalten) und sie sich selbst und zufrieden beschäftigte. Es endete zwar mit einem knetgemätzel und eingedrückter knete in meiner Jeans, aber diese 30 min Ruhe habe ich sehr genossen.

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Hi,

Ohje, das klingt schon anstrengend. Es ist aber sicherlich wieder nur eine Phase.
Ich habe 2 Kinder. Der Große war schon immer etwas anstrengender.
Die Kleine ist zwar erst vor kurzem 1 Jahr geworden. Aber dennoch ist sie vom Wesen her ganz anders.

Ich kenne diese Phasen ebenfalls mit dem Großen. Es ist sehr anstrengend. Besonders wenn man selbst nicht fit ist. Ein paar Antworten fand ich gar nicht schlecht. Das Bedürfnis nach Nähe zu den ungünstigsten Zeitpunkten oder Langeweile, bzw. einfach gewisse Dinge tolerieren? Da muss ich auch mal schauen, was wir ausprobieren können.
Bei unserem ist es nach wie vor ganz oft Hunger, Durst oder Müdigkeit. 😅
Im März wird er 3.

Ich lese mal weiter mit. Vielleicht kommen noch weitere interessante Aspekte.

Dir wünsche ich viel Kraft.
Liebe Grüße