Abbruch in Frühschwangerschaft!

Hallo zusammen,

Ich möchte gar nicht lange drum herum reden und direkt mit der Frage starten...

Getestet habe ich heute (5 Tage vor ausbleiben der Periode). Wenn ich am Freitag bei meiner Frauenärztin anrufe, wie läuft das ab wenn man einen Abbruch vornehmen möchte?
Bekommt man in diesem Frühstadium der Schwangerschaft ein Medikament?
Muss man dort viele fragen beantworten oder wird es respektiert?

Ich danke euch schon mal für eure Erfahrungen in dieser Situation.

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Hallo, meine Liebe, das erkläre ich dir gern.

Step 1: Der Weg zur Frauenärztin, um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Sie wird dir Informationsmaterial (Adressen + Telefonnummern) mitgeben, da du eine Schwangerschaftskonfliktberatung machen musst, diese ist Pflicht. Keine Sorge: Die Beratung ist neutral und ergebnisoffen, du entscheidest. Eventuell gibt sie dir auch eine Überweisung zu einem anderen Frauenarzt mit, je nachdem, ob sie selbst SS-Abbrüche vornimmt, oder eben nicht.

Step 2: Die Schwangerschaftskonfliktberatung. Termin vereinbaren, beraten lassen. Dort erhältst du eine Bescheinigung, die benötigst du zwangsläufig. Des Weiteren musst du nun 3 Tage abwarten, bevor du offiziell zum Abbruch darfst. Quasi wie eine Art Bedenkzeit, dass du dir wirklich sicher bist.

Step 3: Falls du die Kosten nicht selbst tragen kannst, übernehmen das manche Krankenkassen. Bei meiner war es so. Verdienst du unter 1325€ netto pro Monat, wurden bei meiner KK die Kosten zu 100% übernommen. Kann als Info ganz nützlich sein. :)

Step 4: Der Weg zum tatsächlichen Abbruch. Je nachdem, ob du den medikamentösen oder den chirurgischen Weg wählst.
Medikamentös: Du nimmst ein Medikament (i.d.R. Mifegyne, also Wirkstoff Mifepriston, führt zur Beendigung der Schwangerschaft) und 48h später ein anderes Medikament (i.d.R. Cytotec, also ein Prostaglandin, führt dazu, dass der Körper den Gebärmutterinhalt abstößt).

Chirurgischer Weg wäre die Absaugung unter Vollnarkose, das heißt, die Gebärmutter wird mit Metallstiften geweitet, es wird ein kleiner Schlauch eingeführt und der Gebärmutterinhalt wird abgesaugt.

Wenn du weitere Fragen hast, melde dich gern! :)

Bearbeitet von blackfox
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Hallo

Beim Beratungsgespräch, z. B. bei Pro Familia, wird Deine Entscheidung respektiert. Niemand wird Dich zu etwas drängen. Wie lange das Gespräch dauert, hängt eher von Dir ab, falls Du Fragen hast. Nach dem Gespräch ist eine Bedenkfrist von 3 Tagen einzuhalten.

In den ersten 9 Wochen ist eine medikamentöse Abtreibung die beste Wahl. Das bietet aber nicht jeder Arzt/Spital an. Die Beratungsstelle wird Dir eine Liste geben mit Ärzten/Spitälern, welche medikamentöse Abtreibungen anbieten.

Grundsätzlich kann auf Wunsch eine Schwangerschaft schon vor der 5. Woche beendet werden. Es ist dann aber nicht klar, ob eine Eileiterschwangerschaft vorliegt. Der Arzt wird dann nach dem Abbruch die Blutwerte kontrollieren, um sicherzustellen, dass keine Eileiterschwangerschaft vorlag.
Viele Ärzte warten aber zu, bis im Ultraschall die Schwangerschaft nachweisbar ist und eine Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen werden kann.

Freundliche Grüsse

tm

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Liebe Melina,

du hattest vielleicht schon die Befürchtung, wenn du so früh einen Test machst? Dann waren das evtl. schon sehr aufreibende Tage für dich und das Ergebnis ist Schock und die Gewissheit in einem? Helfen dir die Antworten hier weiter?
Wenn du am Freitag oder Anfang nächster Woche einen Termin bei deiner Gynäkologin bekommst, kann sie im Ultraschall kaum mehr als eine aufgebaute Schleimhaut erkennen. Auch wenn du lieber medikamentös abtreiben möchtest, hast du 9 Wochen Zeit. Du musst nichts überstürzen, solange du nicht sicher sein kannst, dass die Schwangerschaft intakt ist.

Alles Gute dir! 🌸 Ulli

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Hallo und danke für deine ausführliche Nachricht 😊

MUSS ich als erstes zu meiner Frauenärztin?
Wahrscheinlich, um die Ss festzustellen oder?
Ich fühl mich irgendwie ganz schlecht, mit dieser Entscheidung zu meiner Ärztin zu gehen und würde am liebsten zu jemandem gehen, der mich nicht kennt.

Ich erzähl kurz von meiner Geschichte, um es irgendwie ein wenig besser verstehen zu können:

Eigentlich war ein 3. Kind geplant. Im März war ich dann schwanger und habe es verloren. Mir ging es sehr schlecht. Naja, was soll ich sagen... nachdem sich mein Zyklus wieder eingependelt hat, war mir dieses Eisprung-Geteste via Ovus total egal, ich hab auch gar nicht mehr geschaut. Es ist dann 1 mal zum ungeschützten GV gekommen und ich hab niemals damit gerechnet, daß es zu einer Ss kommt. Eine Woche nach dem GV schlich sich dann dieses unwohle Gefühl ein, ich habe wirklich gebetet, daß es nicht passiert ist. Um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht, warum es jetzt so ist. Gestern nach dem Test, überkam mich dann Panik, ich musste mich übergeben vor Angst. Jetzt hab ich eine Nacht darüber geschlafen und das Gefühl, das ich es nicht mehr will und kann, wird immer schlimmer.

Jetzt kommt natürlich noch die Panik vor den Kosten des Abbruchs. Ich arbeite zwar nur auf 520€ Basis aber mein Mann arbeitet Vollzeit. Trotzdem können wir es nicht bezahlen.

Muss man dann erst den Antrag bei der KK stellen und darauf auch noch warten?

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Ach du Liebe,

du stehst ja noch völlig unter Schock. Ihr habt euch ein 3. Kind gewünscht und dann musstest du erst einmal verkraften, dass es nicht geblieben ist. Das ist ja noch gar nicht so lange her. Nun fühlst du dich für diese Überraschung nicht bereit. Hat sich denn sonst etwas an euren Voraussetzungen geändert?

Weiß dein Partner schon von dem positiven Test? Kann er dich jetzt ein bisschen auffangen. Es ist wirklich wichtig, dass du jetzt nichts überstürzt. Du darfst dir Zeit lassen und erst einmal bei dir selbst ankommen. Was macht dir jetzt solche Angst? Ist es die Sorge noch einmal ein Baby zu verlieren?
Ist es der Schock, dass es „passiert“ ist, ohne dass du es beabsichtigt hattest. Du fühlst dich überrollt und total am Boden.
Zu deiner Frage: Es macht schon Sinn, erst die Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Das muss ja nicht bei deiner Frauenärztin sein. Doch wenn sie deine Geschichte kennt, kann sie vielleicht auch am besten nachvollziehen, wie es dir jetzt geht. Hast du dich bei ihr gut aufgehoben gefühlt? Den Antrag auf Kostenübernehme stellst du bei deiner Krankenkasse.

Doch bitte mach dir jetzt keinen Druck. Gibt es eine gute Freundin, der du dich anvertrauen kannst? Ist heute Feiertag bei euch? Ich hoffe du bist jetzt nicht allein! Tu dir etwas Gutes, damit sich die Panik erst einmal legen kann. Was könnte dir jetzt dabei helfen?

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Danke für deine liebe Nachricht.
Es tut echt gut drüber zu sprechen.

Ja, mein Mann weiß Bescheid und er steht hinter mir. Das nimmt mir auch etwas den Druck.

Im Moment ist es so, das ich es so schnell wie möglich machen möchte, weil ich die Hoffnung habe, das es medikamentös geht. Vor Vollnarkosen oder Sedierungen hab ich nämlich mega Angst.

Wie lange dauert dieser Antrag bei der Kk?
Kann ich den jetzt schon stellen oder muss ich erst zur Konfliktberatung?

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Du kannst dir das aussuchen wiebdi den Abgang herbeiführen möchtest. Medikament oder in der Klinik. Bei der Beratungsstelle kannst du schon anrufen und einen Termin vereinbaren.

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Falls du doch für einen Abbruch in der Klinik entscheidest kannst du zwar schon anrufen und nach Terminverfügbarkeit theoretisch fragen.. sie dürfen dir aber erst einen Termin nach diesen 3 Tagen Bedenkzeit geben.
Bei mir hatte alles zügig geklappt und der Bildschirm in der Klinik war auch weggedreht. Falls das nicht so ist kannst du das im Vorfeld sicher sagen wenn du das möchtest. Alles gute für dich.

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Hallo meine Liebe,
Danke für deine Nachricht.
Der Bildschirm wurde weg gedreht? Das bedeutet, es wurde nicht unter Vollnarkose gemacht? Das ist nämlich meine größte Angst, falls es nicht mehr medikamentös klappt. Ich hab wahnsinnige Angst vor Narkosen.

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Hallo Melina,

schön, dass du dich wieder meldest. Hast du am Freitag noch etwas erreichen können? Und das Wochenende? Konntest du ein bisschen zur Ruhe kommen? Du hast deinen Test 5 Tage vor Ausbleiben der Periode gemacht, dann bist du max. in der 5. Schwangerschaftswoche. Du musst also keine Sorge haben, dass es zu knapp wird.

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