Frage Eingewöhnung Weinen Gehen

Hallo. Mich interessiert folgendes, da unsere angebliche sanfte Eingewöhnung für mich ziemlich hart ist. Ich durfte paar Tage anfangs mit dabei sein. Mein Kind klammert noch sehr und findet nicht so sehr ins Spielen. Hat aber auch kaum Zeit bekommen. Ich werde nun nach einiger Zeit rausgeschickt für 10 Minuten, mein Kind ruft mir aber nach und streckt die Hand zu mir aus (Erzieher nehmen ihn von arm zu arm ab). Sobald ich raus bin schreit er. Sind das normale Methoden? Ich kann nachts nicht mehr schlafen, habe mein Kind nie schreien lassen und jetzt das? Ist das normal? Die Erzieher sagen, dass das weinen sein muss und bei jedem Kind so stattfindet. Deshalb frage ich euch nun. Liebe Grüße von einer traurigen Mama, die dachte KiGa ist das beste für den Zwerg (2 Jahre 9 Monate)

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Ich als Erzieherin: Nein, ich finde das nicht ok.

Alle meiner Kollegen haben das auch durchgezogen, so wie du es erlebt hast.

Mich hat das Herz gebrochen. Das Kind weint und schreit nach Bezugsperson und kommt aber nicht. Ich sag's immer wieder, Beziehung ist die Basis. Nur so kann es gut laufen. Ich habe die Verabschiedung zwischen Bezugsperson und Kind nie vor 1,5 Wochen Kennenlernen gemacht. Jedes Kind ist individuell und braucht sein Tempo. Da müssen auch die Eltern mitmachen. Manche haben nur 4 Wochen Zeit und das ist ganz mies.

Ich empfehle dir, fühle dich hinein, was glaubst du, was braucht dein Kind?

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen. Wir sind auch gerade in der Eingewöhnung.
Die Kleinen vermissen uns und es ist doch gut dass sie Wut und Traurigkeit mit Tränen ausdrücken. Wichtig ist dass sie dann getröstet werden. Wer tröstet denn dein Kind? Gibt es eine Bezugserzieherin, die sich exklusiv kümmert? Wie lange weint dein Kind? Beruhigt es sich dann wieder?

Bei uns ist es jetzt nach 2 Wochen so dass mein Kleiner (18 Monate) sich nach dem ersten Weinen schneller beruhigt und nicht mehr nur auf dem Schoß seiner Erzieherin sitzen bleibt und auch ins Spielen kommt.
Er mag seine Erzieherin aber auch sehr gern und spielt viel mit ihr, auch wenn ich anwesend bin.

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Huhu, bei uns ist es auch so dass er nur auf dem Schoß der Erzieherin sitzt und sie backt mit Kindern Knete und sowas. Er ist sehr passiv. Sie sagt er weint und lässt sich aber beruhigen, gestern weinte er nur am Anfang und heute auch immer mal zwischendurch und als ich kam jammerte er Mama und weinte still. Mir bricht es das Herz. Er kennt die Erzieherin ja kaum, mag sie aber denk ich schon. Und sie kümmert sich in der Trennungszeit ausschließlich um ihn. Also denkst du das passt so? Hab so Angst, dass er mir nicht mehr vertraut und denkt ich geb ihm keine Sicherheit

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Hört sich erst einmal so an als wären die Bedingungen so, dass die Eingewöhnung gelingen kann.

Wie ist es denn zu Hause? Ist der Kleine verändert? Klammert er mehr? Freut er sich auf dem Weg zur Kita oder will er nicht hin?

Mein Kleiner bringt mir freudig die Schuhe und freut sich dort hin zu gehen. Er freut sich auch auf seine Erzieherin und über die anderen Kinder beim Reingehen. Er findet nur die Trennung richtig blöd. Da weint er halt. Ich übergebe den Kleinen direkt in die Arme der Erzieherin. Er beruhigt sich dann aber. Wie gesagt hat er jetzt auch erst mal viel vom Schoß der Erzieherin aus beobachtet. Find ich ok, er braucht die Sicherheit noch.

Du könntest schauen wie es die nächsten Male läuft und wenn dein Bauchgefühl sagt es ist zu früh für die Trennung, dann frag mal ob du noch 2 Wochen oder so mit drin sein kannst. Vielleicht kannst du dich auch immer mehr zurück ziehen. Anfangs noch interessiert gucken und dann vielleicht ein Buch lesen oder so.

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Weint er denn noch lange weiter oder lässt er sich von der Erzieherin trösten?
Und ja, weinen bei der Eingewöhnung ist im gewissen Rahmen normal. Es ist schließlich eine neue Situation für die Zwerge.
Bei unserm gab es bei der Eingewöhnung mit 18 Monaten am Anfang auch Tränen aber nach ein paar Minuten konnte ihn die Bezugserzieherin trösten und er hat weitergespielt.
Jetzt ist er 2 und geht super gerne in die Kita und weint manchmal mittags, wenn er heimgehen soll. 😉

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Er beruhigt sich, aber spielt noch gar nicht. Er sitzt auf dem Schoß der Erzieherin und sie spielt mit Knete. Gestern weinte er am Anfang 1-2 Minuten, heute weinte er zwischendrin auch immer mal los und beruhigte sich wieder, als ich kam weinte er und kroch auf den Arm. Ich fühl mich furchtbar, als geb ich ihm keine Sicherheit. Vor allem weil er auch so gar nicht spielt wenn ich weg bin.

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[Antwort verschoben, weil ich sie an die falsche Stelle gepostet habe.]

Bearbeitet von Polarfuechsin
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Liebe Mama.. ja so wie du dich fühlst, fühlt sich auch dein Kind❤️ ihr zwei ward vermutlich immer zusammen und Trennungschmerz tut allen weh. Ich finde, das was dort passiert klingt gut. 10 min sind angemessen gewählt. Du bist nun einmal der sichere Hafen fürs Kind, - wäre es nicht komisch, wenn es sofort lieber bei fremden bleiben möchte? Das Kind muss merken, dass es in den 10 Minuten alleine sicher ist und es dort cool ist. Und wow- anderes Spielzeug und sooo schöne Bücher. Hey gesungen und gemalt wird auch, und die Erzieherinnen sind ja auch ganz okay .. 🙂🙋🏽‍♀️ hab Mut und Vertrauen. Das wird 👍 sei auch jetzt der sichere Hafen und lass dir zumindest bei deinem Kind nicht anmerken; dass du auch am liebsten mitweinen willst (was du durchaus darfst 😘). Du wirst sehen, Schritt für Schritt wird es besser. Es ist gut; dass sie das Kind direkt von Arm zu Arm nehmen, signalisiert „du bist nicht allein“. Dein Kind wird bemerken, wie schön es im Kiga ist und gefallen daran finden. Kinder sind kompetenter als wir denken, aber natürlich müssen sie erstmal Vertrauen fassen und das geschieht nur über eine liebevolle Routine. Du wirst sehen, in 3 Wochen sieht die Welt schon wieder ein bisschen schöner aus.

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Ps: dass er noch nicht alleine in eine bestehende Gruppe rein geht, bzw sich „integriert“ ist normal und auch Wesensabhängig. Mein Kandidat war sofort angeknipst und mittendrin, aber er kannte es auch schon von der Tagesmutter. Aber es klingt wirklich gut; dass er auf dem Schoß bleibt und sich trösten lässt 👍 genau das ist doch auch das Ziel. Eine Vertrauensperson dort zu finden. Mit anderen Kindern spielen wird er schon von ganz alleine, wenn sich alles eingespielt hat. Ich hab Kinder erlebt die haben dauerhaft über Wochen wirklich herzzerreißend geweint, ich hatte auch Tränen in den Augen- dabei war’s nicht mal mein Kind. Die haben sich an mama festgekrallt. Jetzt 5 Monate nach Eingewöhnung weiß da niemand mehr etwas von. Alle happy und spielen. Schlechte Tage gibt es überall - auch bei uns. Gehört dazu

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Ach und noch was: oftmals ist es für Kinder ab einem gewissen Punkt einfacher, wenn Mama nicht anwesend ist. Es wird sich dann nur auf sie konzentriert bzw. Weiß er mit fast 3, dass der Punkt, an dem Mama geht kommen wird und kann sich gar nicht aufs Spiel und auf die Gruppe einlassen- weißt du was ich meine? Das ist dann wirklich Stress. Dein kleiner lernt grad, dass Mama natürlich wieder kommt, ich hab das auch klar so gesagt. „Ich trinke in der Kita Küche kurz einen Kaffe und komme gleich wieder zu dir“, „Mama holt dich heute Mittag nach dem Essen ab“ etc. Auch jetzt noch sage ich ihn jeden Tag, wann ich genau hole. Das wird natürlich auch eingehalten, und so lernt das Kind, Mama kommt und ich kann mich drauf verlassen. Du brichst kein Vertrauen. Dein Kind baut grad zu anderen Personen Vertrauen auf. Und es ist schön zu wissen; dass das Kind Erzieherin xyz gerne mag und ihr vertraut. Aber die Chance dazu muss man den Kindern - und auch den Erziherinnen geben. Die machen das schon 👍 die wollen ja auch nur das Beste und dass sich das Kind dort pudelwohl fühlt.

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Das was du schreibst ist genau passiert. Er ging nur an mir und die Erzieher kamen gar nicht an ihn heran. Sie sagten, so wird er nie anfangen zu spielen. Aber die Trennung kam so früh. Ich hätte mir so sehr ein paar Tage gewünscht dass er die Erzieher kennenlernt, da war dann aber noch eine Woche Krankheit dazwischen und ich fühle etwas den Stress den die Erzieher haben. Getrennt wurde direkt am 3. Tag nach einer Woche Pause. Seither hab ich Vertrauensprobleme. Aber das was du schreibst beruhigt mich dennoch und er lässt sich auf jeden Fall trösten, fängt nur immer zwischendrin nochmal an :(

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Dann fass dir ein Herz und sprich mit den Erziehern. Man stößt öfter auf offene Ohren, als man denkt :-) gemeinsam findet ihr einen Weg. Wenn du dich unwohl fühlst ist das vollkommen legitim, aber dann muss man reden. ❤️

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Liebe MiBeHei23,

fühl dich erstmal gedrückt, wenn du magst.

Uns ging es genau wie euch und ich bin mittlerweile strikt dagegen, Kinder in die Kita zu ferbern, auch wenn das leider noch immer normal, dafür aber alles andere als unbedenklich für die psychosoziale Entwicklung unserer Kinder ist.

Ein weinendes Kind in den Kindergarten zu bringen und es zu zwingen Gefühle auszuhalten, die es völlig überfordern und die eventuell zu einer waschechten Trennungsangst führen, ist NICHT gut für dein Kind.

Die frühe Fremdbetreuung sehe ich mittlerweile sehr kritisch und wenn sie denn zwingend notwendig sein sollte, dann nur über eine "sanfte Ablösung" (google das gerne mal im Zusammenhang mit dem leider vor ein paar Jahren verstorbenen Dr. Rüdiger Posth, da findest du tolle Erklärungen vom ihm Rund ums Baby Forum). Da bleibt das Elternteil solange vor Ort, bis das Kind eine sichere Beziehung zu einem Erzieher oder einer Erzieherin aufgebaut hat und Mutter/Vater OHNE weinen (!) gehen können. Das kann je nach Kind auch mal einige Wochen dauern, aber es funktioniert. Ich habe beide Varianten mit meiner Tochter durch und wünschte, ich hätte mir damals nicht einreden lassen, dass der "Trennungsschmerz" normal und die irgendwann eintretende resignative Anpassung als erfolgreiche Eingewöhnung zu verbuchen sei.

Ohne feste Bezugsperson geht es für viele Kinder einfach nicht. Wenn so kleine Kinder aus ihrem sicheren Boot (Eltern) aussteigen müssen, brauchen sie ein neues Boot (Bezugserzieher), in das sie einsteigen können, sonst fühlen sie sich verloren. Dazu muss das Kind aber erst eine Bindung zur Bezugserzieherin aufbauen, aber das braucht Zeit und muss sich durch die Anwesenheit der Eltern emotional abgesichert entwickeln. Und selbst dann sind nicht alle Kinder in dem Alter schon wirklich reif für den Kindergarten.

Leider muss man diese kinderfreundliche Form der Eingewöhnung sehr häufig noch gegen den Widerstand der Kitaleitung durchsetzen. Dein Kind wird es dir danken.

Bearbeitet von Polarfuechsin
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Danke!

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Das ist genau mein Gefühl, wie soll er so Vertrauen zu der Erzieherin aufbauen? Aber wie soll er klarkommen, bei einer Trennung zu einer fremden Person. Ich habe auch schon nachgefragt, ob es für ihn noch zu früh ist. Er trennt sich auch zuhause sehr schwer, wenn er bei Papa bleiben soll, wie soll er jemals bei Fremden bleiben. Es fühlt sich irgendwie falsch an. Aber sie lassen nicht mit sich reden und sind sehr starr im Vorgehen. :(

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Ich finde das nicht ok.
Mein Sohn wurde gerade mit einem 2. Kind eingewöhnt und das 2. Kind hat nur geweint die ganze Zeit. Beide sind wir nach wenigen Tagen für 10-15 Minuten rausgeschickt worden.
Mein Sohn ist fertig eingewöhnt nach 3 Wochen (war von Anfang an begeistert dabei) und das 2. Kind geht weiterhin mit Mama oder Papa rein. Und zwar ohne Trennung! Nach 3 Wochen. Da kommt auch kein Druck oder so.

Also ich würde sagen die Erzieher versuchen ihre Wunschvorstellungen durchzudrücken auf Biegen und Brechen. Ich kann das jetzt sagen weil es eben 2 Kinder sind die unterschiedlicher nicht sein könnten.

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Also normal ist das leider schon und ja, es fühlt sich falsch an. Bei meinem Sohn wurde es auch so gemacht und ich habe es im Nachhinein bereut, dass ich das mitgemacht habe.
Fürs zweite Kind hatte ich mir vorgenommen: 1.) Eine Trennung kommt für mich erst in Frage, wenn sich das Kind in der Gruppe wohl fühlt und dort auch aktiv spielt. 2.) Wenn das Kind sich nicht innerhalb weniger Minuten bei der Bezugserzieherin beruhigt, oder wenn es ständig erneut weint, würde ich darauf bestehen, wieder einen Gang zurückzuschalten.
Ich habe aber keine Ahnung, ob die Kita meines Sohnes das damals akzeptiert hätte, die waren sehr auf ihr Vorgehen versteift und Rückschritte waren nicht vorgesehen. Die Eingewöhnung hat übrigens trotzdem funktioniert. Nach ca. 3 Wochen mit Tränen ist der Knoten geplatzt und mein Kind ist dann immer sehr, sehr gerne hingegangen und es gab bei ihm dort nie wieder Tränen beim Abschied.

Beim zweiten Kind (andere Kita) war dann eh alles anders. Das zweite Kind kennt das Konzept Kita ja schon vorher und hat gleich gut ins Spiel gefunden. Die ErzieherInnen hatten keinerlei Zeitdruck und haben eher mich das Tempo mitbestimmen lassen. Tränen gab es bei den ersten Trennungen gar keine und als diese dann im weiteren Verlauf der Eingewöhnung beim Abschied kamen, hat sich das Kind sehr schnell von den ErzieherInnen beruhigen lassen.