Regelkind in die i-Gruppe – Erfahrungen?

Hallo,

mein Kind, fast 3, wurde beim Entwicklungsgespräch in der Krippe als sehr fröhlich, ausgeglichen und wissbegierig bezeichnet, und seinem Alter weit voraus. So weit, so gut.

Nun gibt es mehrere Gruppen, in denen mein Kind im Kindergarten (selbes Haus) aufgenommen werden könnte, eine davon ist eine i-Gruppe. Aus rein organisatorischen Gründen (Platzmangel, Geschwister etc.) soll mein Kind in die i-Gruppe kommen. Seine zwei besten Freunde nicht.

Prinzipiell finde ich das OK, aber ich sorge mich etwas ob es da untergeht. Leider sind die anderen Gruppen in einem anderen Bauteil des Hauses, sodass mein Kind wirklich hauptsächlich mit den 15 Kindern der i-Gruppe zu tun hat. Die anderen Gruppen umfassen insgesamt 80 Kinder und leben ein offenes Konzept mit verschiedenen Schwerpunkten. Änderungen sind aus organisatorischen Gründen ausgeschlossen.

Könnt ihr mir von euren Erfahrungen von gut entwickelten Kindern OHNE Förderbedarf in i-Gruppen berichten?

Bearbeitet von sakura25
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Ich habe damit ausschließlich positive Erfahrungen. 2 meiner Töchter gingen als Regelkinder in eine I-Gruppe und ich habe sehr bedauert, dass dies bei der 3. Tochter nicht möglich war. In den I-Gruppen in unserer Einrichtung sind max. 3 I-Kinder, die restlichen 15-16 Kinder sind Regelkinder. Die Vorteile: deutlich besserer Personalschlüssel - konstant eine zusätzliche (gut geschulte) Erzieherin bei weniger Kindern, daher viel Zeit für Zusatzprojekte, deutlich ruhigere Atmosphäre etc.
Unser Haus hat ebenfalls ein teiloffenes Konzept, selbstverständlich konnten meine Kinder dies trotzdem genauso leben wie die Kinder der anderen Gruppen.
Viele Dinge fanden gruppenübergreifend statt wie Waldtage oder die Vorschulgruppe. Kind 1 macht gerade Abitur, Kind 2 geht ebenfalls zum Gymnasium, an der Förderung hat nichts gefehlt 😉
Ich würde immer wieder so entscheiden.

Liebe Grüße 🌼

P.S. Ich wusste übrigens zum Teil gar nicht, welche die Kinder mit erhöhtem Föderbedarf waren, da war niemand extrem auffällig. Das kann diverse Gründe haben, warum ein Kind einen I-Status hat.

Bearbeitet von Sommerkind.82
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Danke für deine Erfahrung! :)

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Ich habe keine Erfahrung mit reinen I-Gruppen, würde dir aber raten allgemein erstmal in dich reinzuhören welches Konzept für dein Kind geeigneter wäre, ohne den Hintergrund der i-Gruppe. Es ist ja ein gewaltiger Unterschied ob dein Kind mit 14 anderen in einer geschlossenen Gruppe ist oder sich mit 79 anderen frei im Haus bewegen kann. Beides hat mit Sicherheit Vor- und Nachteile, da kommt es sowohl auf dein Kind, als auch auf die Umsetzung der Konzepte und die Erzieher an. Ich persönlich bin ein großer Befürworter von den offenen Konzepten, wenn sie gut umgesetzt werden und der Personalschlüssel passt. Ich würde deine Bedenken ganz offen äußern, nur wenn du alle Fakten kennst, kannst du gut beurteilen. Die Frage ist auch was die Alternative wäre, wenn ihr euch dagegen entscheidet.

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Mein Kind ist sehr sozial, lebendig und sehr offen und daher wollte ich immer, dass es zu den großen Gruppen kommt. Es ist sehr an Austausch interessiert und lernt jetzt schon unglaublich gerne. Ich habe von Anfang an gesagt alles, nur nicht in die geschlossene kleine Gruppe (obwohl die eine tolle Pädagogin haben).

Der Hauptgrund, warum mein Kind in der i-Gruppe ist, ist laut Erzieherin dass sein bester Freund zu sehr auf mein Kind fixiert ist und sich ohne mein Kind besser entwickeln kann. Mein Kind dagegen hätte viele Freunde, der beste Freund brauche eine Abnabelung von meinem Kind. Das kann ich ja verstehen, auch wenn ich es schade finden weil sich die zwei sehr gern mögen.

Die Pädagogin hat die Entscheidung wirklich mit der Entwicklung des Freundes begründet, nicht so sehr damit, dass es für mein Kind gut wäre (erst auf Nachfrage meinte sie, dass dort mehr Ausflüge gemacht werden was für mein Kind cool wäre).

Die Bedenken habe ich geäußert. Leider wurde mir unmißverständlich erklärt, dass es aus organisatorischen Gründen keine Änderungen geben wird. (Temporärer Umzug für ein paar Monate, daraus resultierende andere Gruppengrößen usw.)

Die Alternative wäre, mein Kind rauszunehmen, aber woanders wird es nur noch schwer einen Platz bekommen. Ich muss aber sagen, dass insgesamt mehrere Regel-Kinder aus der Krippe in die i-Gruppe kommen, mein Kind wäre nicht das einzige.

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Und warum würde der Freund nicht in die I-Gruppe kommen und dein Sohn in die reguläre Gruppe?

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Ich kenne eigentlich nur Kitas, die 1 bis 2 I-Kinder in eine Gruppe Regelkinder integrieren. Die Gruppen sind dann entsprechend kleiner bzw. haben einen besseren Personalschlüssel.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es bei euch eine Gruppe gibt, die ausschließlich von IKindern besucht wird. Das würde jedem Integrationsansatz zuwiderlaufen, ja direkt segregierend sein.
Wenn aber in der Gruppe außer den Regelkindern noch 1 bis 2 Kinder mit I-Stats sind, kann das sogar die bessere Variante sein.
Ich bin aber auch kein Freund des offenen Konzepts, weil das - wenn es gut umgesetzt wird - mehr Personal benötigt als ein Gruppenkonzept. Leider wird häufig aus Personalnot das Gegenteil gemacht: Personalmangel fällt in offenen Gruppen nämlich nicht so auf.

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Hi,

sorry falls ich das mißverständlich geschrieben habe, in der i-Gruppe sind natürlich auch Regelkinder! Sie sind aber baulich etwas abgegrenzt, daher ist ein Austausch mit den offenen Gruppen schwerer möglich.

Mir ging es in dem Thread um einen Erfahrungsaustausch mit Eltern, deren Kind in eine i-Gruppe ging: Wurde das Kind ausreichend gefördert, fühlte es sich wohl, was war gut, was nicht so gut.

Einfach damit ich kurz ordnen kann, was ich davon halte. Ich wollte nämlich unbedingt dass mein Kind in die offene Ebene kommt – nicht so sehr wegen der Integration sondern wegen der baulichen Trennung PLUS kleinerer Gruppengröße. Ich habe einfach keine Erfahrung, ob eine i-Gruppe sich stark von Regelgruppen unterscheidet, und was es bedeutet

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Ich glaube, das kann man pauschal gar nicht so beantworten. Das hängt ja sehr stark vom Konzept der jeweiligen Kita ab, von der Größe, bei euch auch von den baulichen Gegebenheiten...

Bei uns ist es so, dass die I-Gruppe genau das gleiche macht wie alle anderen Gruppen auch. Die Kinder sind genauso frei im Haus unterwegs, nur die beiden I-Kinder dann halt mit ihrer jeweiligen Fachkraft zusammen. Aber auch Kinder der I-Gruppe gehen ganz normal ins Bastelzimmer, ins Bauzimmer oder ins Restaurant. Nur der Personalschlüssel ist halt deutlich besser ;-)

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für mich stellt sich gar nicht die Frage, ob I-Gruppe oder nicht. Das sind tolle Gruppen udn da geht sie sicher nicht unter.

Ich finde das abkapsen von den anderen Problematisch, wenn das so strikt ist, wie Du andeutest
-- ich hätte was dagegen, dass mein Kind dann kein Teil der offenen Konzeptgruppe der 80 Kinder gehören kann. meine beiden Kinder waren immer im ganzen Kindergarten unterwegs, immer in anderen Räumen, immer da, wo sie gerade Lust hatten odern das Tages-Spielangebot gefallen hat. -- -andere Kinder waren eher die "im Raum bleiber" und haben das offene Konzpet gar nicht ausgenutzt.

-- Dort ist doch mehr los, grössere Freiheit, Selbständiger werden, Spielzeug oder Raum selbst aussuchen usw.... -- das wäre die Grundsatzfrage: findest du eine geschlossene KLeine Gruppe dauerhaft gut für Dein Kind -- oder wäre der große offene Kita-Bereich nicht besser? Tatsächlich bedeutet dieses Konzept des abgeschlossenen I-Bereichs wohl, dass sie komplett von den bisherigen Freundinnen getrennt wird.

Bearbeitet von tr357
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Anscheinend dürfen sie an einem halben Wochentag rüber gehen und es gibt schon eine Treppe dorthin. Ich muss da nochmal nachfragen, wie streng geschlossen das ist oder ob das ein halboffenes Konzept ist … hab es nicht ganz verstanden. Ich glaube da ändern sie gerade was. Wenn es Austausch geben kann, wäre ich zufriedener.

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Das kann ich verstehen, und das wäre für mich tatsächlich auch der wichtigste Punkt. Wenn Ihr euch für eine Kita mit (teil)offenem Konzeot entscheidet, dann willst Du natürlich nciht, dass Dein Kind dann eines der wenigen ist, die sich nicht frei bewegen dürfen.

Daher würde ich an deiner Stelle nochmal sehr genau bei der Kita nachfragen, wie das umgesetzt wird, wie der Alltag deines Sohnes dann aussähe.

Ich habe es weiter unten auch geschrieben, wie es bei uns ist. Da merkt man außer an der Gruppengröße keinen Unterschied. Wenn es aber bei euch ganz anders ist, helfen dir unsere Antworten ja nur sehr bedingt, sondern du musst schauen, wie es bei EUCH gemacht wird. Und das was du bisher schreibst, wäre für mich persönlich ein Grund, das Kind nicht in dieser Gruppe zu lassen. Aber wie gesagt, bei UNS hätte ich da überhaupt kein Problem.

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So ein Kind haben wir und es ist so absolut egal, in welcher Gruppe es ist. I-Kinder sind nicht automatisch dumm und weniger weit entwickelt. Ein Kind ist Autist, ein anderes ist schlichtweg Diabetikerin. Nur das dritte Kind ist geistig behindert. Und genau das Kind war zuerst die beste Freundin. Ist doch egal. Im Kindergarten gibt es quasi immer ältere Kinder, die weiter entwickelt sind und Anreize geben können. Und I-Kind heißt nicht gleich dumm, doof oder kein guter Freund.

Er isst mit Messer und Gabel, schreibt erste Wörter, lernt gerade schwimmen - das ältere I-Kind spricht gerade Zweiwortsätze und trägt Windeln. Dennoch haben sie zusammen viel Mist gebaut und Spaß gehabt. Deine Ansicht hinterlässt bei mir echt einen mehr als faden Beigeschmack.

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Ich finde auch, dass die Frage irgendwie einen Beigeschmack hat und du hast gute Beispiele gebracht, warum man sich keine Sorgen machen muss, wenn das eigene "weit entwickelte" Kind mit Integrationskindern in einer Gruppe ist. Die Gründe für einen I-Status sind vielfältig und den anderen Kindern meist völlig egal. Und natürlich werden auch in so einer Gruppe alle Kinder nach ihren Bedürfnissen gefördert, d.h. auch das weit entwickelte Kind wird Anreize haben.

Klar kann man dem offenen Konzept nachtrauern aber scheinbar ist der TE noch gar nicht sicher bekannt, wie streng abgegrenzt wird bzw. wie oft sich alle Kinder sehen...

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Die meisten Kinder der Integrationsgruppe haben keinen I Status sondern sind Regelkinder.
Ich kenne es auch ehrlich gesagt nicht, dass man sich das aussuchen kann, ob das eigene Kind zusammen mit Integrationskindern in der Gruppe ist oder nicht. Würde auch komplett dem Integrationsgedanken widersprechen und finde ich als Mama eines ehemaligen Integrationskindes sehr herabwürdigend.

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Hi, sorry das war absolut nicht so gemeint! Mein über alles geliebtes Patenkind braucht zB Unterstützung und ich würde ihn niemals herabwürdigen!! Aber mein Patenkind ist in einem offenen Konzept und flitzt den ganzen Tag durchs Haus. Das wäre hier wahrscheinlich nicht möglich, daher habe ich im Forum nach Erfahrungen gefragt. Bei uns konnte man eigentlich schon einen Schwerpunkt für das Kind aussuchen, und zwar nach Interessen, dem wurde dann so gut es ging entsprochen. Aber das gibt es seit diesem Jahr nicht mehr.

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Unser Kind ist auch in der i-Gruppe, und wir finden das super. Weniger weil der Personalschlüssel höher ist oder die Erzieherinnen noch mehr Qualifikationen haben als die anderen, sondern einfach weil wir merken, dass die Kinder voneinander profitieren. Es ist für die Regelkinder total selbstverständlich, dass die i-Kinder zu ihrer Gruppe gehören, dass man in gewissen Bereichen auf sie mehr Rücksicht nehmen muss, dass sie aber trotzdem tolle Spielkameraden sind. Manche Sachen sind natürlich anders als in den anderen Gruppen; eingeplanter Ausflug musste länger verschoben werden, bis das eine Kind es körperlich leisten konnte, mitzukommen. Dafür haben sie eben andere Sachen gemacht.

In unserer Gruppe sind zwei Kinder körperlich beeinträchtigt, eines geistig. Unser Kind ist absolut nicht untergegangen, es geht ihr richtig gut da. Was aber natürlich auch sehr hilft: Die Eltern der i-Kinder sind sehr offen, man kann Fragen stellen. Und die Eltern der Regelkinder sind keine, die ständig Angst haben, dass ihre Kinder Nachteile haben. Wir sind da alle ziemlich locker, insofern funktioniert das wunderbar.

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In dem von dir beschriebenen Fall wäre es mir nicht recht, dass dein Kind in die integrative Gruppe geht. Dabei gehen/gingen meine Töchter in eine KiTa die integrativ arbeitet und bis kurzem komplett heilpädagogische Gruppen hatte.

Die KiTa meiner Töchter läuft im offenen Konzept, wobei es feste Rituale in festen Räumen gibt.
Für meine Töchter war und ist es richtig toll, die verschiedenen Räume selbst auszuwählen. Sie nutzen wirklich alle Räume, gehen mal ins Atelier, mal in die Turnhole, oder zum Rollenspielen. Ich würde das nicht missen wollen. Da die KiTa aber recht klein ist (ca. 45 Kinder, davon ca. 15 Kinder unter 3) ist die Anzahl an Spielpartner eingeschränkt. Und das merkt man schon bei uns, besonders bei den Vorschulkindern, da dann noch die älteren fehlen.

Bei der Integrativgruppe mit nur 15 Kindern fehlen für deinen Sohn womöglich passende Kinder. Besonders wenn er so, wie du beschreibst sehr offen ist.

Mein anderer Sohn war z.B. in einer KiTa mit teiloffenen Konzept und sehr vielen Kindern, ca. 90 (aber fast alle ab 3 Jahren). Er hat sich aus allen Gruppen die für ihn passenden Kinder gesucht und dann halt mal draußen, im Vorraum oder in der Turnhalle mit diesen Kindern gespielt. Wäre er nur in seiner Gruppe (nicht integrativ und 25 Kinder alle über 3) geblieben, hätte ihm wirklich viel gefehlt und die KiTa hätte ihm wahrscheinlich keine Freude bereitet. Ich glaube in seiner Gruppe war nur ein Freund. In den anderen aber 6 Freunde.

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Aber wieso sollten ihm Freunde fehlen? 15 Kinder zur Auswahl sind doch super viel.

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Das sind 15 Kinder auf vermutlich 3 Altersklassen, dh. es sind 5 Kinder im gleichen Alter, bzw. dann 4 Kinder für den Sohn im gleichen Alter.
Das es mit genau diesen 4 Kindern passt, ist halt weniger wahrscheinlich als mit 80 Kindern und dann ca. 26 Kindern im gleichen Alter.

Klar kann man auch mit jüngeren spielen, aber auch da muss es passen. Je nach Interessen und Entwicklung passt es nicht immer.

Meine kleine Tochter wird im neuen Schuljahr Vorschulkind und das letzte KiTa-Jahr wird wirklich schwierig werden, da ihre besten Freunde Sommerkinder sind und gerade so eingeschult werden. Durch eine unglückliche Verteilung sind dann die anderen Vorschulkinder, aber alle mindestens ein halbes Jahr jünger als meine Tochter und auf einem anderen Entwicklungsstand.
Es gibt dann quasi kein passendes Kind für sie und wie gesagt sind in der ganzen KiTa ca. 45 Kinder (ca. 10 im gleichen Alter).

Bei meiner anderen Tochter war das kein Problem. Sie hatte Glück und ca. 5-6 gute Spielpartner im ähnlichen Alter und zusätzlich noch bei den jüngeren 2-3 Kinder die eher weiter für ihr Alter waren. Die waren eine tolle Truppe.
Wobei es da für die jüngeren schwierig war, als die Truppe um meine Tochter weg war.

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Hallo,

mein Sohn geht auch in eine I-Gruppe. Es sind insgesamt 18 Kinder - 3 mit Förderbedarf. Wir haben 3 Erzieherin.

Ich find's mega. Mein Sohn wächst nun bspw. mit einem Mädchen im Rollstuhl auf und ein Kind, was nicht / nur wenig sprechen kann.
Er lernt es direkt, dass Menschen mit Behinderungen eben auch dazu gehören. Das finde ich super.

Außerdem ist der Personalschlüssel viel besser. Wir haben noch eine I-Gruppe, dort ist es genauso und eine Regelgruppe. 25 Kinder auf 2 Erzieher. Das schon ne andere Hausnummer. Bei uns ist es so viel ruhiger. Ich liebs. Meine Tochter wird nächstes Jahr in die andere I-Gruppe kommen. 😊👍🏻