Unterwegs ALLES ansehen - laufen dauert ewig

Hallo liebe Eltern,

meine Tochter (4) ist gerade in der Phase, wo sie unterwegs alles entdecken und sich alles genau ankucken möchte. Es werden Blumen gepflückt, bestimmte Blätter gesucht, Tauben aufgescheucht, auf Bäume geklettert und und und....... Versteht mich bitte nicht falsch! Es ist toll, dass sie ihre Umgebung entdeckt und sich über vermeintliche Kleinigkeiten freuen kann ABER dadurch dauern die Wege einfach soooo lange. Für den Weg zwischen Kindergarten und Zuhause (knapp 2 km) brauchen wir oft eine Stunde und so viel Zeit haben wir einfach nicht immer.

Wir laufen den Weg zu Fuss. Fahrrad fahren ist leider keine Alternative, da meisten ihre Babyschwester mit dabei ist. Sie fährt gerne Roller, aber das beschleunigt den Weg auch nicht, da sie dann zwischendurch auch dauernd anhält. Eine direkte Busverbindung gibt es nicht. Ich könnte mit dem Auto fahren, aber das möchte ich eigentlich nicht, weil es doch viel schöner ist, sich morgens und nachmittags an der frischen Luft zu bewegen.

Ist das bei euch auch so? Hat jemand eine Idee wie man das etwas beschleunigen kann, also zumindest an den Tagen, wo man wirklich keine Zeit zum trödeln hat?

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Wettbewerb draus machen. Einfach "Ich wette, du bist nicht schneller als ich dort vorne bei dem Baum!" - wirkt bei uns immer. Oder die Aufmerksamkeit auf etwas in der Ferne lenken: "Ich glaube, da hinten an der Brücke steht ein Storch. Los, schnell, bevor er weg ist!" Wir hatten teilweise auch einen Dauerwettkampf mit einem anderen Kindergartenkind, was genauso bummelte :-D Also Richtung "Oh man, ich glaube, heute gewinnt der Klaus-Dieter, wir sind ein bisschen zu langsam heute."

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Ja genauso mache ich es auch.
Manche Regeln drücke ich hier auch so durch.

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Unsere Tochter ist auch so wie die der TE, und bis vor kurzem war sie gegenüber Zeitdruck in jeglicher Form vollkommen resistent.

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Entweder mit dem Auto fahren oder halt auch mal "Nein" sagen, wenn deine Tochter wieder auf einen Baum klettern will.

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Also mein 4jähriger versteht durchaus, wenn wir es eilig haben oder auch nicht. Morgens sitzt er gerne am Küchentisch und möchte lieber Lego bauen. Auch da erkläre ich ihm, dass er das nach der Kita in aller Ruhe machen kann. Erklär deiner Tochter ausgiebig, dass ihr es morgens eilig habt, sie aber gerne nach der Kita noch bummeln und die Welt erkunden kann.
Wenn das alles nichts nützt und sie sich nur trotzend auf den Boden wirft, würde ich sie mit den Fahrtrad fahren (mit Anhänger für das Baby) oder doch das Auto nehmen- zumindest bis sie das verstanden hat - wäre ja nur vorübergehend

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Hält sich das Kind im Straßenverkehr an Regeln? Dann wäre es vielleicht eine Option, dass deine Tochter Fahrrad oder Laufrad fährt und du läufst. Dann kann sie ein paar Meter voraus fahren und dann erkunden, bis du sie eingeholt hast, und dann geht es weiter. Ich kann mir vorstellen, dass feste Regeln generell helfen würden. Also ich diesem Fall: Erkunden muss beendet werden, wenn du sie einholst. Oder alternativ wenn ihr zu Fuß unterwegs seid: "Heute haben wir 40min Zeit, 20 brauchen wir fürs laufen, bleiben noch 20 fürs erkunden." Und dann immer wenn sie anhält einen Timer mitlaufen lassen und wenn die 20min erreicht sind, darf an dem Tag nicht mehr erkundet werden. Klar ist das irgendwie schade, es klingt schön, dass sie so an ihrer Umgebung interessiert ist, aber trotzdem hat man eben nicht immer die Zeit und mit 4 Jahren sollten Kinder das lernen können.

Ansonsten - wie alt ist denn das Baby? Es gibt ja Fahrradanhänger mit Babysitzen. Vielleicht wäre das auch eine Option?

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Ihr das genauso sagen.

„Marie ich entdecke die Welt wirklich gerne mit dir. Ich finde es schön, was ich in letzter Zeit mit dir entdeckt habe, aber heute ist da leider keine Zeit für, weil (…).
Morgen haben wir wieder mehr Zeit, ja!?“

Mit 4 verstehen Kinder das schon und wenn ich meinen dann versprochen habe, dass wir es eben am
anderen Tag machen, war das alles kein Problem.
Man muss es dann eben einfach auch nur am nächsten Tag machen.

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Mit vier Jahren würde ich tatsächlich auf Kooperation setzen.

Mein Sohn ist drei und wir haben es manchmal auch eilig, zB wenn wir zu spät zur Musikschule dran sind.
Da müssen wir vom Parkplatz aus noch eigentlich fünf Minuten zu Fuß laufen.
Aber mit Mäuerchen-Balancieren, Löwenzahn angucken etc dauert es locker doppelt so lang.

Ich sage meinem Sohn dann schon im Auto, dass wir heute leider spät dran sind und dass ich es schade finde, wenn die anderen schon angefangen haben mit Singen, wenn wir kommen.
Dass wir auf dem Hinweg deshalb bitte ganz schnell rennen müssen. Auf dem Rückweg haben wir dann Zeit für alles.

Das funktioniert wirklich gut.
Wenn ich einfach versuche ihn an die Hand zu nehmen ohne Erklärung, dann klappt das nicht.
Ich schaue normalerweise, dass genug Bummelzeit eingeplant ist. Er weiß auch, dass wir uns normalerweise Zeit lassen. Aber auch Kinder können verstehen, dass jetzt leider eine Ausnahme ist und Mama auf ihre Hilfe angewiesen ist.

Hast du deiner Tochter erklärt, warum es dir wichtig ist, zeitig im Kiga zu sein?
Das würde ich dann auf dem Weg wiederholen und auch daran erinnern, dass auf dem Rückweg dann genug Zeit sein wird um alles anzuschauen.

Vielleicht mag sie unterwegs auch Bewegungsspiele mit dir spielen ("Wer ist schneller bei der Laterne?" "Wer hüpft auf einem Bein bis zur Kreuzung?" etc.)

Wenn es gar nicht anders geht, würde ich an stressigen Tagen tatsächlich zunächst aufs Auto ausweichen. Aber ja, zu Fuß fände ich auch viel schöner, da kann ich deinen Wunsch gut verstehen.

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Bei meinem Sohn hatte ich folgenden Trick: Wir haben zwei Spielzeugautos mitgenommen und haben Autorennen an den Hauswaenden entlang gespielt. Mein Auto hat dann sein Auto verfolgt. So sind wir immer ganz gut von der Stelle gekommen, wenn ich es eilig hatte. Ansonsten war er naemlich auch so ein Forscher und Entdecker, der nicht von der Stelle kam.

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Wir haben Wettrennen gemacht, oder wer zuerst ein rotes, blaues, gelbes Auto sieht (je ausgefallener die Farbe umso länger müssen sie gucken).
Sie durften in dem Alter auch mit dem Laufrad fahren und waren so eh immer etwas schneller als ich mit Kiwa oder zu Fuß bei der Kleinen dann. So hatten sie auch mal Zeit was anzuschauen, bis ich gekommen bin.

Dann durften sie bis zum nächsten weißen Auto vorfahren.

So ging das immer relativ zügig. Es sind ca. 1000 Meter bis zum Kiga, die haben wir in 20 Minuten gemütlich geschafft und trotzdem Zeit zum gucken gehabt.

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Ich würde da je nach Dringlichkeit entweder sprechen und erklären, dass heute keine Zeit ist oder wenn es nur etwas zügiger sein soll Wettrennen bzw. Ein Hut, ein Stück ein Regenschirm (meine Schwester stand da eine zeitlang total drauf, man ist zwar immernoch etwas langsam, aber man kommt vorwärts)