Alle guten Dinge sind...nicht drei! 💔

Ich habe hier schon länger nichts mehr gepostet, aber im Moment bin ich echt verzweifelt und möchte mich daher hier mal ausheulen.

Wir versuchen seit August 2021 schwanger zu werden, haben noch keine Kinder. Ich bin 33 und mein Mann ist 34 Jahre alt.
2022 hatte ich zwei biochemische Schwangerschaften, einmal im März und einmal im Juni. Seit August 2022 sind wir in der Kiwu Klinik, da wurden bei uns beiden mal die Basis-Untersuchungen gemacht.
Bei mir ist der AMH Wert sehr gut, bei meinem Mann sind die Spermien eingeschränkt, Beweglichkeit gut aber Menge und Form eher nicht so prickelnd. Man riet uns, es mal mit Insemination zu probieren.
Im Februar 2023 hatten wir die erste Insemination, im Mai die zweite und heute habe ich den Bescheid bekommen, dass auch die dritte gescheitert ist.

In diesen bald 2,5 Jahren sind so viele um mich herum schwanger geworden. Die meisten davon auch einiges jünger als ich. Eine Freundin war gleichzeitig mit mir im Juni 2022 schwanger und ich konnte dann nach meiner biochemischen zusehen, wie mit den Monaten ihr Bauch wuchs während
meiner flach blieb und sich einfach keine Schwangerschaft mehr einstellen wollte. Der Kleine wird nun bald ein Jahr alt, und vor knapp einer Woche erfahre ich, dass nun auch noch die Schwester meines Mannes schwanger ist.
Gerade jetzt wo Weihnachten ansteht, die IUI wieder negativ war und das Loch in dem ich festsitze so tief ist wie schon lange nicht mehr.
"Alle guten Dinge sind drei!" Hat sie mir geschrieben.
Nein, alle guten Dinge sind eben nicht drei! Zumindest nicht bei mir.
Die Enttäuschung und Verzweiflung ist momentan nicht in Worte zu fassen. Ich kann auch gar nicht mehr weinen, so viel habe ich die letzten Tage geweint.
Ich möchte mich gerne für meine Schwägerin freuen, aber es fällt mir so unfassbar schwer, was mir wiederum das Gefühl gibt, ein schlechter Mensch zu sein.

Wir haben nun nächsten Dienstag einen Gesprächstermin in der Klinik wo wir schauen wie es weitergeht.
Uns wurde schon mehrmals zur IVF geraten, aber das ist hier in der Schweiz extrem teuer.
Ich möchte auf jedenfall ansprechen, was man in Sachen Diagnostik noch machen könnte.
Um ehrlich zu sein finde ich es schon komisch, dass wir nach über einem Jahr in der Klinik noch immer keine genauen Befunde haben, weshalb es nicht klappt. Die biochemischen Ss waren ihrer Meinung nach einfach "Pech".

Vielleicht könnt ihr mir ja Tipps geben, was man in unserem Fall noch untersuchen könnte?

Danke fürs Lesen und sorry für den langen Text. 🩷

Bearbeitet von michii90
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Hallo Michi,

Es tut mir sehr Leid, dass es dir so geht. Ich und auch ganz viele andere hier können sehr gut nachempfinden wie sich das anfühlt.
Es ist auch völlig in Ordnung wenn es dich trifft wenn ein dir nahe stehender Mensch schwanger wird. Ich habe auch immer wieder daran zu knabbern.

Mein Fall ist wahrscheinlich noch etwas komplizierter als bei euch. Das Spermiogramm meines Mannes ist aber zusätzlich zu meinen Baustellen auch noch eingeschränkt. Ähnlich wie bei euch sind sie beweglich aber Form und Menge nicht gerade toll.
Ich war noch nie schwanger und bin jetzt seit Juni 2022 am „üben“.
Wir sind seit Dezember 22 in einer Klinik, im Mai hatte ich eine Bauchspiegelung bei der eine angeborene Fehlbildung meiner Gebärmutter festgestellt wurde. Dann passierte Monate lang nichts und ich habe jetzt Anfang November endlich die Klinik gewechselt und starte hoffentlich im Januar mit einer ICSI.
ICSI aber wegen meines Mannes, sonst wäre es eine IVF geworden.
Ich kenne die Werte deines Mannes jetzt nicht genau aber wenn auch die Menge nicht stimmt kenne ich es eigentlich nur so, dass nicht zu einer IuI geraten wird.
Wie genau sah denn das Spermiogramm aus?
Ansonsten lassen viele auch noch die Gerinnung und die Killer- und Plasmazellen untersuchen. Vielleicht wäre das auch noch ein Versuch?
Ich glaube gerade wenn man es lange probiert und viele um einen schwanger werden in der Zeit , ist es wichtig gnädig zu sich selbst zu sein und auch Gefühle zuzulassen die vielleicht nicht fair dem anderen gegenüber sind. Man muss sie ja nicht unbedingt bei der schwangeren Person ansprechen.
Viele Grüße

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Hallo und danke für deine Antwort. 🫶🏻

Ich weiss nicht mehr genau wie das SG ausgesehen hat, wir haben damals zwei machen lassen und das zweite war etwas besser als das erste.
Heute habe ich den Arzt nach dem SG bei der 3. IUI gefragt und er meinte, mit 4mio nach Aufbereitung recht gut. Mir war aber da schon klar, dass das bei einer IUI nicht so recht hinhauen kann...

Gerinnung und Killer/Plasmazellen testen werden werde ich auf jedenfall ansprechen. Wir wollen auch noch die DNA-Fragmentierungsanzahl untersuchen lassen.

Meine Schwägerin hat Verständnis für meine Situation und verlangt auch gar nicht dass ich mich für sie freue.
Bei ihr hat es jetzt auch 2 Jahre gedauert, allerdings musste sie nicht die selben schmerzhaften Erfahrungen machen wie ich. Manchmal fühle ich mich einfach unfassbar einsam weil alle um mich herum schwanger werden und es auch bleiben, nur bei mir will nichts bleiben oder sich einnisten 😢

Ich hoffe, dass die icsi bei euch der Schlüssel zum Glück sein wird. 🩷

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Fühl dich gedrückt ❤️

Ich war auch sehr lange in deiner Situation und fand es gerade in der Weihnachtszeit schwierig.

Ich würde an Diagnostik empfehlen

- Bauch- und Gebärmutterspiegelung
- Biopsie auf Killer-und Plasmazellen
- Gerinnung

Echt blöd, dass in der Schweiz nur IUI unterstützt werden, die Erfolgsaussichten sind dabei statistisch nicht besonders hoch, ungefähr 10 % pro Versuch.

Mit ICSI stehen die Chancen deutlich besser.

Alles Liebe 🍀😘

LG Luthien mit ⭐⭐⭐ und 👶

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Hallo Luthien und danke für deine Antwort.

Werde ich auf jedenfall in der Klinik ansprechen. Gerinnung würde mich auch interessieren, gerade wegen den zwei biochemischen Ss.
Ja die Regelungen in der CH sind in Sachen Reproduktionsmedizin echt nicht der Hit. Hier muss man schon sehr gut verdienen um sich eine IVF oder ICSI leisten zu können...🫤

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Hey ich habe eine ähnliche Geschichte wie.
Nachdem wir knapp ein Jahr geübt haben ohne einmal ss zu sein (ich 34 mein Partner 31) sind wir im Oktober 2022 erstmal in die KiWu Klinik .
Im Dezember bekamen wir dann die Info das dass spermiogramm leicht eingeschränkt ist und bei mir alles gut.
Haben dann im März mit IUI gestartet (drei ohne Stimulation und zwei stimuliert mit Letrozol) und kein Einiges Mal trat eine ss ein.
Haben dann bis Oktober Pause gemacht und dann mit der ersten IVF gestartet.

Aktuell sieht es gut aus, HCG ist schon gestiegen. Nächsten Mittwoch habe ich Termin zu. Ultraschall und hoffe das alles gut ist mit meinen kleinen Krümmel 🫶
Das ist der erste positive Test nach 2,5 Jahren.

Möchte dir hiermit etwas Mut machen ❤️

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Ich habe die Gerinnung testen lassen und die Schilddrüse. Mein TSH lag bei 3,85 habe zur Sicherheit Medikamente bekommen. Durch diese wurde der Wert aber ziemlich schlecht (0,02) habe es dann abgesetzt und bin trotzdem Schwanher geworden

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Freut mich sehr für dich, dass es schlussendlich durch IVF geklappt hat.
Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht 💕

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Hallo Michi
Was du sonst noch untersuchen lassen könntest, haben dir die anderen schon geschrieben. Wollte nur mitteilen das wir nach 3 x IUI & beim 3ten Transfer nach ICSI (1 x Biochemische ss & 1 x MA in der 8ten Wochen) dann vor 2 Jahren Eltern werden durften. Wir sind auch aus der CH & die Kosten für alles nach IUI sind komplett horrend. Aber jeder Rappen dafür hat sich schlussendlich gelohnt. Wir kamen dann zum Schluss wenigstens 1 x eine ICSI zu versuchen um uns dann später nie zu fragen oder vorzuwerfen wir hätten es nicht versucht.
Melde dich also gerne auch via PN wenn du Lust auf ein Schweizer Austausch hast!
Alles Liebe Euch & liebe Grüsse
Loona.ch

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Hallo Loona, danke für deine Antwort.
Wie schön, dass ihr dank der icsi Eltern werden konntet 💕
Ich würde auf jedenfall den Weg der IVF gehen, mein Mann streubt sich allerdings dagegen und wie gesagt ist das hier in der CH als Normalverdiener kaum zu stemmen 😞 Ich denke aber auch das wenn es sich wie in deinem Fall am Ende lohnt, es definitiv jeden Rappen wert ist.

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Hallo! Wie weit lebst du von der österreichischen Grenze entfernt? Hier sind die Behandlungen wahrscheinlich nicht so teuer wie in der Schweiz.

Lg

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Guten Abend
Wir wohnen auch in der Schweiz und haben eine ähnliche Diagnose. Nach 4 gescheiterten IUIs haben wir uns doch für die ICSI entschieden und sind heute unendlich dankbar für unseren wunderbaren Sohn.

Wusstest du, dass die Kosten für eine künstliche Befruchtung vollumfänglich von den Steuern abgezogen werden können? Es ist immer noch viel Geld, macht aber auch extrem viel aus steuertechnisch.

Liebe Grüsse und ganz viel Glück
Maggie

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Wie schön, dass es bei euch mit der icsi geklappt hat 💕
Das mit den Steuern habe ich nicht gewusst, gilt das auch bei der IUI?

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Die IUIs wurden bei uns von der Krankenkasse übernommen. Gem unserer Kiwu ist es Standard, dass drei übernommen werden und sie hatten direkt ein Gesuch geschrieben. Aber ich würd es auf jedenfall probieren und diese auch bei den Krankheitskosten abziehen. Es gibt bestimmt auch irgendwo schon ein Gerichtsurteil darüber, wie bei den künstlichen Befruchtungen.
✊🏼

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Hey liebe Michi,

Fühl dich doll gedrückt, du sprichst mir aus der Seele. Auch ich und meine Frau müssen gerade wieder einmal durch diese Situation und befinden uns in einem tiefen Loch. Diese Ungerechtigkeit und diese Trauer, Wut, Verzweiflung machen einen fast ohnmächtig. Auch bei uns sind alle Freundinnen schwanger, einige mittlerweile mit dem 2. Kind, wir haben gleichzeitig mit dem ersten Kind mit der Behandlung begonnen.

Wir probieren es mittlerweile seit ü 2 Jahren. Erst 10x bei meiner Frau (7 IUI, 2 IVF, 1Kryo) und jetzt haben wir auch wieder 2 negative IUIs bei mir hinter uns. Endgültiges Ergebnis kam vorgestern. Es ist unfair und es ist wahnsinnig teuer. Als lesbisches Paar müssen wir alles zahlen und haben mittlerweile 30.000€ ausgegeben. Es gab nie einen positiven Test. Es ist schrecklich und ich kenne diese Gefühle. Uns bleibt nichts übrig außer weiter zu machen.

Ich kann mich bezüglich der Diagnostik nur an meine Vorrednerinnen halten, würde dir aber empfehlen mich an Sachen zu halten, die nötig und Evidenzbasiert sind und Sachen, die wirklich eine Behandlung zur Folge hätten, wenn man sie heraus findet. Leider gibt es trotz allem oft keine richtige Diagnose für Sterilität oder Infertilität. Du stehst aber ja noch am Anfang und kannst noch viel untersuchen lassen.

Ich würde empfehlen nicht allzu lange mit IUI herum zu probieren. Ich kann mir vorstellen dass IVF in der Schweiz nochmal teurer ist, wir zahlen hier in DE als Selbstzahler 6000€ für alles (Sperma und Medikamente sind sehr teuer). Es ist kaum tragbar, aber wir können uns 2 IVFs im Jahr leisten, wenn wir viel sparen. Wir hatten nun gehofft mich schneller und mit IUI schwanger zu bekommen, aber wir werden auch bei mir nur 3-4 IUIs machen bis wir auf IVF umsteigen,da die Chancen gering sind und die Kosten dann doch auch nicht nichts - vor allem für das Sperma bei IUI. Die Chancen imn meinem Fall sind in den ersten 3-4 IUIs am höchsten, danach macht es fast keinen Sinn mehr. Ich denke ihr müsst für euch abwägen was Sinn macht.

Fühl dich gedrückt ❤️ wenn du dich mal austauschen magst kannst du mir gern schreiben 🍀

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Hallo Irmel, danke für deine Antwort.

Oh Mann, ihr habt ja demnach auch schon einiges durch. So viele Rückschläge, das ist echt hart. Hinzu noch alles aus der eigenen Tasche bezahlen, echt heftig. Es ist definitiv nicht fair. 😞
Die 3. IUI war für uns nun auch die letzte, mehr bekommen wir gar nicht finanziert. Ich würde auch den Schritt Richtung IVF gehen aber mein Mann streubt sich dagegen, er meint wir hätten ja noch Zeit. Ich möchte aber die Zeit nicht damit verbringen, Monat für Monat mehr und mehr kaputt zu gehen. Ich möchte auch mal wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehen.
Auf jedenfall werden wir nächste Woche beim Gespräch darauf bestehen, dass endlich was an Diagnostik gemacht wird.

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Das ist nicht ungewöhnlich wenn keine konkrete Ursache gefunden wird. War bei uns auch so.
Meine Ärztin hat von Anfang an von IUIs abgeraten, da die Erfolgschancen doch gering sind. Wir hatten trotzdem zwei gemacht (ohne Erfolg) und dann auf ICSI umgestiegen. Und das war die richtige Entscheidung :) Weitere Diagnostik in der Schweiz wird auch sicherlich viel kosten, daher ist zu überlegen ob ihr gleich IVF oder ICSI macht. Vielleicht nur die Gerinnung testen lassen…

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Das tut mir sehr leid für euch. Bei uns hat es auch 3 Jahre bis zum positiven Test gedauert, ich kann mitfühlen...
Wäre es für euch eine Option ins Ausland zu gehen? Vielleicht ist es z.B. in Prag günstiger? Ich war in Spanien (war ziemlich teuer) und hätte mir vor der ganzen Geschichte auch nicht vorstellen können, ins Ausland zu gehen. Aber die Kliniken sind eingestellt auf deutschsprachige Patientinnen, das hat bei uns gut geklappt.