Große Angst vor Kinderlosigkeit

Hallo meine lieben starken Frauen,

ich habe mal wieder das Bedürfnis, meine Gefühle zu Teilen, weil sie mich einfach wahnsinnig machen.

Ich bin heute ZT 42, nachdem meine 4. Icsi diesen Zyklus abgebrochen werden musste, weil einfach keine Follikel gewachsen sind...

Es ist immer dasselbe, erst bin ich schockiert über Rückschläge, frustriert über Zwangspausen. Dann iwann kann ich diese Pausen dann annehmen und kann zeitweise den kiwu verdrängen und so etwas wie ein "normales Leben" führen. Und dann rückt der nächste Zyklus näher, Behandlungen oder weitere niederschmetternde Nachrichten.

Ich habe wahnsinnige Angst und kann seit Tagen nicht mehr richtig schlafen. Meine beste Freundin meint, ich solle den nächsten Zyklus, eine erneute Behandlung doch als Chance sehen. Aber ich kann es nicht.
Es fühlt sich eher wie ein Abschied an, der über viele Etappen führt. Jedes Mal scheitern wir an einem anderen Punkt in der Behandlung.

Vor 2 Jahren war ich mir sicher, ich werde kämpfen bis ich eines Tages ein Kind bei mir habe. Und wenn nicht ein leibliches Kind, dann ezs oder Adoption.

Jetzt merke ich, wie sehr ich doch an der Vorstellung eines leiblichen Kindes hänge und dass es mir unglaublich schwerfällt diese loszulassen.
Und nach all den Jahren weiß ich nicht, ob ich wirklich die Kraft habe, die alternativen Wege zu gehen. Denn auch diese sind mit vielen Belastungen verbunden. Ich fühle mich wirklich am Ende meiner Kraft und am Ende meiner Hoffnung. Ich rechne schon damit, dass ich die nächsten 2 Zyklen das gleiche Ergebnis bekommen werde und dann ein biologisches Kind endgültig aufgebe. Aber wie ich unsere bisherige kiwu Reise kenne, ist es nie so "leicht". Eher ein vielleicht, möglicherweise, ein bisschen, zu wenig etc, ewiges Bangen und nicht Wissen.

Ich weiß, ihr könnt mir da auch nicht weiterhelfen. Ich musste es nur mal loswerden, weil mich diese Angst sonst auffrisst....

Euer Wunderkind, das langsam nicht mehr an ein Wunder glauben kann...

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Ich kann dich, wie viele meiner Vorrednerinnen sehr gut verstehen und fühle mit dir! Du bist, wie du siehst nicht allein. Es sitzen so viele Frauen aber auch Männer in diesem blöden Boot!
Ich bin mit 3 Jahren Kinderwunsch und mit 34 Jahren selbst davon betroffen und spüre diese Verzweiflung und panische Angst auch in mir aufsteigen. Auch wir haben 4.ICSI, 6 Transfere mit 9 mittel guten bis perfekten Embryonen hinter uns - KEINE EINZIGE Einnistung, nicht mal ein Hauch 😞😞😞 Ich habe es so satt, nach jedem Strohhalm zu greifen und immer wieder zu hoffen und zu bangen bis es mich wieder körperlich und psychisch zerstört. Ich arbeite jeden Tag mit Kindern (Lehrerin) und sehe und erlebe mit, wie so viele von denen vernachlässigt und/oder missbraucht werden. Das Leben ist einfach sehr unfair! Und in diesem Kampf sehe ich bis jetzt für mich kein Stückchen Licht.

Ich wünsche absolut jeder Frau hier, ihr Kind in den Armen halten zu können. Völlig egal, ob zu 100% biologisch oder durch Sammen-oder Eizellenspende ❤️☘️

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Ich fühle mit dir und es tut mir Leid das es dir so ergeht. Ich hoffe das du irgendwann für dich den richtigen Weg findest. Ich glaube daran das sich irgendwann alles fügt. Das hilft mir oft dann etwas weniger Angst bzw Zeitdruck zu spüren.

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Danke für deine Worte. An sich glaube ich auch daran dass alles im Leben einen Sinn hat. Nur deswegen fange ich langsam an zu glauben, dass es vielleicht nicht so sein soll, wie ich es mir wünsche

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Ja ich befürchte es bei mir auch und so schwer es mir fällt Versuche ich mir zu sagen das es dann einen anderen Weg gibt der einen auch glücklich machen wird 🍀. Bei mir ist es so das ich gerne viele Kinder haben wollte, das ist etwas jammern auf hohem Niveau und ich bin seit den 6 Jahren Kiwu unheimlich dankbar für meinen Sohn. Und auch müsste ich schmerzlich akzeptieren das es dann eben dabei bleibt.

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Hallo Wunderkind

ich kann so nachempfinden wie es dir geht - fühl dich gedrückt
Ich habe mich Januar 2022 bei der ersten Klinik vorgestellt mit Krankenkasse vorgestellt
Im März war der erste Besuch - bis alles beantragt war es Mai

Dann hatte ich drei Insemationen - das Gefühl so schön die Vorfreude - dann immer eine Entäuschung
Dann gab es zwei künstliche Befruchtungen
Ich war voller Hoffnung - nur leider gab es nie Befruchtung im Labor
Deswegen sind wir dann Selbstzahler geworden
2023 hatte ich dann eine Insamtion in der neuen Klinik
Und 2024 im Februar meinen letzten ICSI Versuch und es hat wieder im Labor nicht geklappt
Dann stand für mich fest - jetzt ist Schluss
Ich möchte nicht daran zerbrechen oder den Zeitpunkt verpassen loszulassen von dem Wunsch

Höre auf dein Gefühl 🫶🏻

Du bist nicht alleine !!

Drück dir die Daumen 🍀🍀🍀

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Ich versteh dich so gut!
Ich hatte die letzten Tage eine sehr depressive Zeit. Der Test ist eindeutig negativ an PU+13 und wieder zerplatzt der Traum auf's Neue. Immer wieder das gleiche. Ich befinde mich in einer Endlosschleife, die mich aktuell gefühlt nicht weiterbringt.
Diese Endzeitstimmung habe ich nach jedem Versuch mit hoher Stimulation. Körper und Psyche kommen nicht mit dem Hormonabfall und dem damit verbundenen Switch von "Yeah! Hoffnung, positiv. Jetzt klappt's!" auf "Scheiße, das war's! Du kannst es nicht. Du wirst nie ein Kind haben.".
Und ich frage mich dieses Mal, ob ich das "Yeah, weiter geht's!" überhaupt noch mal hinkriege.

Die Hormone beeinflussen Körper aber auch Psyche und Gedanken ganz wesentlich. Dessen muss man sich immer bewusst sein. Meiner Meinung nach sind eine therapeutische Betreuung und oder Begleitung durch einen (Lebens)Coach unabdingbar bei einer Kinderwunschbehandlung. Kannst du eine Art dieser Betreuung nutzen?
Mir hilft bspw. auch meine TCM-Heilpraktikerin, bei der ich ganz viel abladen kann. Anfangs hatte ich ein Coaching und aktuell einen Verhaltenstherapeuten, mit dem ich Abstand gewinne zu den Geschehnissen, dem Getrieben werden und meinem Gefühlschaos. Es gibt viele gute Leute, die auf Kinderwunsch spezialisiert sind. Und ganz ehrlich: Auf die paar Euro kommt es auch nicht mehr an ;)

Ein Leben ohne Kind ist für mich auf jeden Fall weniger lebenswert. Es gibt keinen Ersatz für ein Kind. Kinderlosigkeit ist keine Option für mich. Aber ja, man braucht andere Lebensinhalte, Ablenkungen, muss sich viel Gutes tun, sich wertschätzen. Es braucht viel Selbstliebe! Und immer wieder auch einen Blick aus Distanz auf die eigene Situation und das Gefühl zu sich selbst.

Fühl dich gedrückt :)

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Danke für deine Antwort und es tut mir leid, dass dein Test negativ ist...Ja genauso kenne ich es, wie du es beschreibst. Yeah zu scheiße, nie. 🙈🙈🙈Und auch das mit der Begleitung durch einen Therapeuten sehe ich so. Ich habe aktuell alle 2 Wochen einen Termin bei einer Heilpraktikerin, um das alles zu verarbeiten. Es ist trotzdem schwer... Aber diese Phasen hat sicher jede hier

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Ich bedaure, dass du so einen schweren Weg hinter dir hast mit unklarem Ausgang vor dir...
Du bist nicht allein.

Zu Recht fühlst du dich belastet. Du steckst gerade in einer echten Lebenskrise.
Vielleicht ist dieses Buch für dich lesenswert: https://shop.kohlhammer.de/kinderwunsch-39790.html#147=11

Und/oder - wenn dir sprechen hilft - vielleicht schaust du mal beim Beratungsnetzwerk Kinderwunsch vorbei: https://www.bkid.de/fuer-ratsuchende/beratungsfachkraefte-in-ihrer-naehe/
Dies sind speziell geschult, um mit den "Wunscheltern" über die Belastungen und gute Reslienzstrategien zu beraten. Ich hatte da bislang ein Gespräch und es hat mir geholfen, den bisherigen schwierigen Weg etwas zu verarbeiten...

Alles Gute für dich!

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Danke für die Empfehlungen!

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Hallo .. Der Text hätte von mir sein können.
Mir geht es genauso.
Du bist nicht allein (ich weiß - schwacher Trost).

Falls Du Lust hast, Dich auszutauschen - schreib mir gern.. auch via PN.

LG

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Ich fühle das auch gerade so.

3 Kryo TF und über 20 natürliche Zyklen haben zu nichts geführt. Die Reserven in der Kryo sind aufgebraucht und wir müssen von vorn beginnen.

Ich fühle mich gelähmt, was den Kinderwunsch angeht. Gerade bin ich ZT 7 im natürlichen Zyklus nach dem letzten negativen Kryo Zyklus.
Normalerweise Sprudel ich jetzt vor Energie und freue mich auf meinem Mann. 😉 Aber ich bin echt down und habe gar keine Hoffnung. Auch der Termin in der neuen Klinik Mitte März macht nichts besser.
Ich bin durch den Hausbau zur Zeit ganz gut abgelenkt aber auch dasy macht mir zur Zeit keinen Spaß, hat aber nichts mit dem Kinderwunsch zu tun.

Also tut mir Leid, dass ich hier leider keine positiven Vibes verteilen kann. Ich kann nur sagen: Du bist nicht allein. 🫂

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Hallo, ich fühle deinen Text so sehr! Mir geht es genau gleich gerade. Du bist nicht allein❤️ Ich habe auch noch kein Kind, bin 38, habe einen niedrigen AMH und wir stecken gerade in der Stimulation für die 4. ICSI. Und immer wieder diese Enttäuschungen. Habe am Freitag den ersten US und schon wieder Angst keine oder wenig Follikel zu haben. Mir fällt es schwer mich abzulenken und dieses endlose warten zwischen den Behandlungen fühlt sich nicht nach Leben an. Ich bereite mich im Kopf auf EZS vor aber irgendwie kämpfe ich auch damit, weil ich nicht weiß ob ich damit Leben könnte andererseits ist ein Leben ohne Kind auch keine Option. Und dann betet man halt immer, dass es doch noch klappt. Und schwupps ist das Gedankenkarussel wieder da. Sollte jetzt eigentlich auch gerade arbeiten aber ich verbringe hier meine Zeit im Forum weil ich es einfach nicht mehr schaffe meine Gedanken abzulenken. Ich hoffe irgendwann auf diese Zeit zurückblicken zu können mit dem Wissen, dass alles irgendwie gut geworden ist❤️🍀🙏.

Alles liebe dir 🫶
Bibi

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Hallo Bibi,
das hoffe ich auch so sehr, mal zurück zuschauen und zu lächeln, wie stark ich war und dass sich das alles gelohnt hat.
Ich habe jetzt tatsächlich auch die Tage bekommen und bin am Freitag wieder in der Klinik 🙈
Und es geht mir wirklich genauso mit der EZS und dem Gedankenkarussell 😅🫂

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Hallo,

auch ich finde mich in euren Posts wieder...So sehr, dass ich zum ersten Mal nicht nur mitlese.
Inzwischen hatten wir 5 IVFs, mein Amh liegt bei 0,1 und über den langen KiWu bin ich 40 geworden.
Wir hatten schon eine offene EZS geplant und sogar schon angezahlt, aber haben dann doch kalte Füße bekommen, nachdem wir uns die Spenderkinder-Seite genauer angesehen und auch sonst einiges zum Thema recherchiert haben. Die Angst, ein Kind zu bekommen, das dann mit seinem Leben nicht zurecht kommt, war einfach zu groß.
Jetzt steht noch ein letzter Versuch mit eigenem Material an, wenn mein Körper denn nochmal mitspielt und dann heißt es Abschied nehmen. Wobei das eigentlich gefühlt schon parallel passiert; beim letzten TF hatte ich schon keinerlei Hoffnung mehr, dass es klappt.
Und gleichzeitig bekommen so viele Ü40 problemlos Kinder.
Das Leben ist einfach mies.

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❤️

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Das macht mich wütend und betroffen, dass du dich durch spenderkinder.de hast von der EZS abbringen lassen 😒

Ich bin bei dem Thema natürlich nicht neutral, aber das ist der Verein auch nicht. Die sprechen nicht für alle Spenderkinder und betrachten das Thema sehr einseitig.

Zumal die Betroffenen größtenteils aus anonymen Samenspenden stammen und in der Regel von ihren Familien angelogen wurden.

Nicht vergleichbar mit einer EZS, die idealerweise offen ist und einem ehrlichen Umgang damit.

Habt ihr euch psychologisch beraten lassen? Petra Thorn ist darauf spezialisiert.

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