Psychische Belastung

Hallo an alle,
ich bin jetzt im 2. Kyro Versuch.
Der 1. war erfolgreich, endete aber in einer MA in der 8. SSW.
Dieses Mal finde ich das Warten viel schlimmer als beim letzten Versuch und bei den Versuchen zu vor ( 3 IUI).
Und habe alleine deshalb schon Angst falls es nicht geklappt hat, weil ich mich frage, wie soll ich die eventuellen nächsten Male aushalten.
Habe noch 3 befruchtete Eizellen im Vorkernstadium.

An alle die schon mehrere Versuche hatten. Was hilft euch um durch die Zeit gut durchzukommen. Wird es irgendwann einfacher? Oder jedes Mal schwieriger?

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Liebe Jennifje, ich bin leider auch eine Vielversucherin (9 Icsis und kurz vor dem 10. Transfer).
Fühl dich erstmal gedrückt! 🫶
Meine Gefühle sind auch ein ständiges Auf und Ab und bei mir hat jeder Versuch bisher unendlich geschmerzt aber ich muss auch sagen, dass ich von Versuch zu Versuch stärker geworden bin. Ich meine damit dass ich weiß dass ich ein Mensch bin, der kämpfen kann und viel mehr Kraft habe als jemals gedacht. Zugleich ist aber auch die emotionale Grenze die mich zum Weinen bringt, schneller erreicht als am Anfang unserer Kiwu Reise. Ich würde es als eine Art von Prozess beschreiben, ein Prozess in dem ich gelernt habe, Schmerzen zu zulassen und mich wieder aufzuraffen. Aber auch ein Prozess in dem ich gelernt habe, dass ich meinen Weg auch ohne ein Kind meistern werde.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft! Ich würde es sehr positiv sehen dass du noch was eingefroren hast und die Hoffnung nicht so schnell aufgeben.

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Hallo Mary, danke für deine Antwort! Und das stimmt, wir alle hier, leisten so viel. Und ich finde es schön, anzuerkennen wie stark und mutig wie sind uns unserem Kinderwunsch zu stellen. Obwohl die psychische Belastung hoch ist, rappeln wir uns immer wieder auf.
Und es gibt einfach auch die Hoffnung.
Einen Plan B ohne Kind zu haben, habe ich mittlerweile auch. Anfangs konnte ich diesen nicht zulassen, aber mittlerweile habe ich eine schöne Vorstellung wie das Leben ohne Kind sein könnte. Ich meine es ist ja nicht so dass man automatisch glücklicher ist mit Kind. Es ist halt ein anderes Leben. Und klar, wir alle, sehnen uns nach diesem anderen Leben, aber für unser Glück sind wir immer selbst verantwortlich. Egal ob mit oder ohne Kind.
Ich war gestern bei einer Psychologin zur Beratung und es ging mir danach so viel besser. Was mir sehr geholfen hat, war der Gedanke dass ich mich bewusst für diesen Weg mit dem Risiko nicht schwanger zu werden, entschieden haben. Also ICH hab das entschieden, ich bin dieser Situation nicht ausgeliefert..

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Und ich versuche es auch so zu sehen: Mein Ziel ist nicht schwanger zu werden (das liegt ja letztendlich nicht in meiner Hand)… sondern alles für ein Kind zu probieren. Nichts unversucht zu lassen. Irgendwann vielleicht mal rückblickend auf mein Leben zu schauen und stolz sein, dass ich diesen harten Weg auf mich genommen habe, um mir meinen Herzenswunsch erfüllen zu können und mir nichts vorwerfen zu können: ach hätte ich doch nur. Vor lauter Angst vor der psychischen Belastung den Weg nicht zu gehen.
Und das können wir uns hier alle auf die Fahne schreiben. Stolz sein, was wir hier tun.
Und ich sag mir eben, dieser Stolz ist trotzdem da und was wert, egal wie das Ergebnis sein wird.

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Also ich bin ganz ehrlich: bei mir wurde es nicht besser. Habe 7 IVFs und 2 Kryos hinter mir. Ich habe mich immer von Versuch zu Versuch gehangelt. Es war ein ewiges Auf und Ab. Jeder negative Versuch war niederschmetternd, aber jeder neue Versuch bedeutete Hoffnung. Mein Mann war eigentlich derjenige, der mich aufrecht gehalten hat. Und natürlich der grenzenlose Wunsch, ein Baby zu bekommen. Und es hat sich gelohnt, immer wieder aufzustehen und durchzuhalten. Der 9. TF war erfolgreich. Die letzten Jahre haben natürlich deutliche Spuren hinterlassen (die Zeit prägt einen einfach), aber die Tatsache, dass da endlich ein kleiner Herzensmensch in meinem Bauch strampelt, erinnert mich jeden Tag aufs Neue daran, wofür ich diese Tortur auf mich genommen habe.
Ich drücke Dir die Daumen, dass du niemals die Hoffnung verlierst und dass dein Weg ganz bald ein glückliches Ende nimmt. 🍀✊🏼

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Wow, Respekt für das was du durchmachen musstest und wie unglaublich schön, dass du schwanger geworden bist!

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Hallo meine Liebe,

ich bin aktuell in der Wartezeit meiner ersten ICSI und ebenfalls sehr verzweifelt.
Würde mich über "Strategien" zum Umgang mit der Enttäuschung und Angst auch freuen.

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Wann kannst du testen?

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Ich habe am 18.03. den Bluttest, aber mir eigentlich vorgenommen nicht zuhause zu testen. Das Vorhaben einzuhalten wird aber immer schwerer, je mehr Zweifel aufkommen. Habe meine typischen PMS Anzeichen und mensartige Schmerzen. :-(

Wie weit bist du? Wann kannst du testen?

Bearbeitet von Leleeen
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Hey,
Für mich waren die Behandlungen auch immer sehr belastend psychisch.
Ich habe mir immer etwas bestimmtes vorgenommen, was ich nach einem gescheiterten Versuch gemacht habe, was ich aber nicht in der Schwangerschaft machen dürfte.
Zum Beispiel ein Bier trinken oder Salami essen etc.

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Bei mir ist es Sushi essen. 😂 Mir hilft es auch immer, etwas schönes zu planen, wenn es nicht geklappt hat.

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Ich hab mir Freitag frei genommen, falls der Test negativ ist, möchte ich in die Sauna. Das ist ja momentan auch nicht erlaubt. Sushi liebe ich auch :-)

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Hey, ich kann das super gut nachvollziehen... Diese Angst vor der Zukunft, dass es vllt. niemals klappen wird, geistert einem immer im Kopf herum. Bei mir war das auch super ausgeprägt. Wir hatten 3 IUIs und 4 ICSIS.

Einmal durfte ich positiv testen und es war leider eine biochemische SS. Das hat mich auch wieder total umgehauen... Nach der 4. ICSI und dem letzten Transfer durfte ich wieder positiv testen und bin jetzt aktuell in der 12. SSW und trotzdem laufen mir die Ängste nach, dass etwas schiefgehen könnte.

Ich glaube, positive Fallbeispiele machen einfach Mut nicht aufzugeben. Mein Mann sagte immer, dass es irgendwann klappen wird und wir nicht aufgeben werden. <3

Ich drücke dir ganz arg die Daumen und ich bin mir sicher, dass wir alle irgendwann unsere kleinen Krümel im Arm halten dürfen <3.

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Schau mal hier: https://www.bkid.de/fuer-ratsuchende/beratungsfachkraefte-in-ihrer-naehe/
Die sind speziell dafür ausgebildet, mit Patientinnen oder Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch über die psychische Belastung und entsprechender Copingstrategien zu sprechen.

Alternativ oder additiv kann ich wärmstens dieses Buch empfehlen: https://shop.kohlhammer.de/kinderwunsch-39790.html#147=11

Zur Verarbeitung einer Fehlgeburt im Speziellen fand ich diesen Artikel sehr schön: https://www.eltern.de/schwangerschaft/ihre-schwangerschaft/11-rituale--die-nach-einer-fehlgeburt-helfen-koennen_12341818-12346184.html
Ich habe mir jetzt selbst eine Jizo-Statue bestellt, die einen schönen Platz in meinem Garten erhalten wird.

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Ich habe 2 Transfers für unsere Tochter gebraucht, für ein Geschwisterchen waren 3 negativ. Der erste negative Transfer war nicht so schlimm, der dritte hat mich fertig gemacht. Ich war ein paar Tage sehr traurig, aber das Leben muss weitergehen. Mir hat auch geholfen, weiterhin Beschäftigungen nachzugehen und mit vertrauten Menschen darüber zu sprechen.

Lg