gehört nicht her - aber 6 Kinder suchen LIEBE PFLEGEELTERN - PLZ 91235

Hallo ihr,

vielleicht denken einige schon ernsthaft darüber nach, was wenn es nicht klappt??? oder selbst wenn, es einfach mit der gewünschten Großfamilie nicht mehr...

Klar sind es keine eigenen, aber es ist nicht ganz so endgültig, wie eine Adoption, aber bietet eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.

Folgender Fall:
eine SOS-Kinderdorffamilie ist seit schon fast einem Jahr ohne Hauseltern.
Das Haus ist derzeit noch in Lauf (91207) demnächst aber in Rupprechtstegen.
Die "Familie" besteht aus 6 Kindern, die bereits in der Vorgeschichte einiges durchgemacht haben und nun seit fast einem Jahr mit dieser Situation leben müssen - ständig wechselnde Erzieher, inzwischen auch sehr viel Streit zwischen den Erziehern, weil die Dienstpläne Probleme machen.
Vielleicht finden sich auf diese Weise nette Pflegeeltern. Voraussetzung ist, da die Kinder doch professionelle Betreuung brauchen, dass einer (des Paares) eine Ausbildung als Erzieher oder Studium der Soz-Päd oder Psychologie oder Ähnliches vorweisen kann. (der andere kann seinem bisherigen Job auch gerne weiter nachgehen.) Die Kinder sind im Alter von 7 bis 17, 4 davon besuchen das Förderzentrum, eine die normale Grundschule, die älteste macht eine Ausbildung als Altenpflegerin.

Ansonsten stehen zur Betreuung unter der Woche grundsätzlich ein bis 2 Erzieher am Nachmittag zusätzlich zur Verfügung. Sowie an einem oder 2 Wochenenden im Monat. Haus ist vorhanden, auch ein oder zwei eigene Kinder wären kein Problem, da das neue Haus recht groß ist. Außerdem gibt es eine Hauswirtschafterin, die für Putzen, waschen und zum Teil auch fürs kochen zuständig ist.

Weiß jetzt nicht so genau, was ich noch schreiben soll - also einfach fragen!

LG Irina

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Eigentlich passt es wirklich nicht hierher. Klingt so wie "wenn ihr schon keine eigenen Kinder bekommen könnt, dann versucht es doch mal als Pflegeeltern". Gerade von einer jungen Mutter... naja, man lernt damit umzugehen.

Könnte natürlich trotzdem den einen oder anderen interessieren, ich hätte das Thema allerdings z.B. "Familienleben" platziert.

Gruß Tabea

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"Eigentlich passt es wirklich nicht hierher. Klingt so wie "wenn ihr schon keine eigenen Kinder bekommen könnt, dann versucht es doch mal als Pflegeeltern".

Hallo Tabea,

ich versuche gerade den Zusammenhang zu verstehen.
Ich bin Adoptiv- und Pflegemama und gehe voll und ganz in dieser Aufgabe auf, mir anvertraute Kinder gross zu ziehen.
Bei uns wäre es zwar möglich gewesen, mit etwas "Nachhilfe" Kinder zu zeugen - die haben wir aber zu Gunsten einer Adoption und Pflege abgelehnt.

Es gibt etliche Paare, die aus einem unerfüllten (leiblichen) Kinderwunsch Kinder auf- und annehmen. Da ich einige solcher Paare in meiner Ado- und Pflegegruppe betreue, darf ich immer wieder daran Teil haben, wie Eltern und Kinder zusammenfinden.
Wobei ich auch klar sage, dass eine Adoption oder Pflege keine "Therapie" für ungewollte Kinderlosigkeit darstellt.
Trotzdem kann es eine erfüllende "andere Art der Familienplanung" sein, die oftmals aus einem unerfüllten Kinderwunsch hervorgeht, wenn man sich entsprechend damit auseinandergesetzt hat.
Hier in Deutschland werden teilweise händeringend Pflegefamilien gesucht. Warum sich also nicht mit dem Gedanen auseinandersetzen? Man kann dann immernoch entscheiden, ob man diesen Weg gehen möchte oder nicht.
Für Fragen zu dem Thema stelle ich mich jederzeit auch sehr gerne zur Verfügung (einfach über die VK).

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Mag sein, dass Adoption und Pflege eine Alternative darstellen, wenn der eigene Kinderwunsch nicht erfüllt wird. Ich habe allerdings dass Gefühl, dass die meisten hier noch nicht an diesem Punkt angekommen sind.

Darüber hinaus dürfte die angesprochene Form der Pflegefamilie im SOS Kinderdorf für die meisten hier nicht in Frage kommen. Schließlich benötigt man eine erzieherische Ausbildung und die haben nur wenige.

Wir haben auch schon über Pflegekinder nachgedacht. Allerdings muss ich sagen, dass mir der Gedanke Angst macht, die Kinder wieder abgeben zu müssen. Dann eher Adoption, aber da kommt wohl nur eine Auslandsadoption in Betracht (wir sind zu alt). Nachdem wir alles abgewogen haben, kommen wir immer wieder zu dem Ergebnis, dass wir das nicht durchstehen. Aber wer weiß, wie ich das in einem Jahr sehe.

Gruß Tabea

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Das ist ja bei uns fast "um die Ecke"!
Darf ich mal nach der Infoquelle fragen - war das eine Art "öffentliche Ausschreibung"?
Ich frage deshalb so erstaunt, weil Pflegestellen "eigentlich" gar nicht so publik ausgeschrieben werden. Bin selbst Pflegemama und kenne die "übliche Vermittlungspraxis" so, dass man vom Jugendamt direkt darauf angesprochen wird.
Daher bin ich so erstaunt.

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Hallo Irina,


ich bin selbst Erzieherin in der stationären Kinder- und Jugendhilfe (Heilpädagogisches Heim für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche). Ich arbeite im Schichtdienst (Wochenende, Nacht). Ich kenne auch einige Kinder, die in Pflegefamilien leben und auch solche, die von der Pflegefamilie aus ins Heim kamen (ständig wechselnde Pflegefamilien, Überforderung der Pflegeltern, sehr schwieriges Kind). Zusätzlich mache ich eine Zusatzausbildung zur Gestalttherapeutin für Kinder und Jugendliche (Psychotherapie).

Ich kenne mich da recht gut aus und weiß auch um die damit verbundenen Schwierigkeiten!

Ich finde es toll und beachtenswert wenn sich Paare entscheiden Pflegekinder aufzunehmen. Es ist keine einfache Aufgabe und ich finde dass es z.T. schwieriger als Adoption ist, da die Pflegekinder oft noch Kontakt mit den laiblichen Eltern haben, was nicht immer problemlos läuft. Zudem die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt usw. Kinder, die aus den Familien genommen werden und in Pflege kommen haben schon viel Schlimmes erfahren müssen. Viele davon sind traumatisiert. Diese Kinder brauchen eine besondere Betreuung. Sie haben andere Bedürfnisse und davon sehr viele (im Vergleich zu Kindern, die in funktionierenden und liebenden Verhältnissen aufwachsen dürfen).

Was ich sagen möchte: klar ist ein Pflegekind nicht der Ersatz fürs eigene Kind, doch bevor man gar keines hat, aber einem Kind seine Liebe schenken möchte, ist das auch eine Alternative. Jedoch sollte die eigene Kinderlosigkeit vorher schon bearbeitet und weitgehend überwunden sein. Viele kinderlose Paare holen sich ein Pflegekind um die Lücke in ihrem Leben zu schließen, wissen aber nicht dass ein Pflegekind ganz besondere Bedürfnisse hat. Dann stellen sie mit Entsetzen fest dass das Kind nicht einfach, ja sogar sehr auffällig ist und sind immer mehr überfordert. Man muss aber sehr belastbar sein um diese Kinder zu halten, ja "auszuhalten". Für viele Kinder ist es auch eine neue Erfahrung von den Pflegeltern gemocht, angenommen, umsorgt, ja geliebt zu werden. Für viele eine ganz neue Erfahrung und wenn sie dies spüren merken sie meist umso mehr wie sehr ihnen das fehlt und wie sehr sie sich das von ihren richtigen Eltern gewünscht hätten. Viele Kinder sind die erste zeit dann umso schwieriger da der Schmerz darüber deutlicher wird. Heutzutage werden in den meisten Ämtern die Pflegeeltern gut ausgesucht und sie müssen auch regelmäßig Schulungen machen, was ich sehr wichtig und gut finde. Es gibt leider immer wieder Leute die auf das Geld aus sind, welches sie pro Pflegekind bekommen. Zum Glück wird dies meist gut überprüft. Wer sich dafür entscheidet, sollte das jedoch nach langem Überlegen sehr bewusst tun und sich über die Konsequenzen klar sein.

Die "Stellenanzeige" die Du hier aufgegeben hast ist ein ganz besonderer Fall: im SOS-Kinderdorf arbeiten - ist nochmal was ganz anderes als in der Familie zu Hause ein Kind aufzunehmen. Ja, ich finde auch dass Dein Posting hier falsch platziert ist, auch wenn Du es gut meinst. Es ist gut, dass Du das gleich in den Betreff geschrieben hast und es zeigt dass Du das selbst so siehst aber helfen möchtest.

Dennoch, mit dem Thema Adoption usw. habe ich mich auch schon beschäftigt. Aber wie gesagt: so etwas muss sehr gut überlegt sein.

Wie kommst Du zu dieser Information - das würde mich auch interessieren?

Schönen Abend noch!

Strawunzel:-)

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Super auf den Punkt gebracht!!!! #freu

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Hallo Strawunzel,

zu der Info komme ich durch eine Bekannte.

Und die Problematik, die du schreibst ist sicherlich so - nur habe ich langsam so den Eindruck, dass es kaum noch schlimmer werden kann. Die ehemaligen Pflegeeltern, die einige Jahre die meisten dieser Kider betreuten wurden entlassen und ein Strafverfahren angeleiert, weil sie die Kinder nicht nur vernachlässigt haben, sondern sogar handgreiflich wurden.
Die jetzige Situation habe ich ja beschrieben - die ist so ebenfalls unhaltbar. Und auf die Stelle gab es bisher erst drei Bewerbungen, die aber eben nicht in Frage kamen.

Ich bin ja auch nicht befugt, die Pflegeeltern auszuwählen, aber vielleicht findet man so jemand, der ernsthaftes Interesse an Kindern und deren Wohlergehen hat - und nicht nur aufs Geld aus ist, wie die Vorgänger.

Und wie auch schon geschrieben - die Eltern wären ja nicht alleine - es ständen ihnen ja weiterhin ERzieher usw. zur Seite.

naja, es war halt ein Versuch.

LG Irina

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