Muss Baby mit 3 Monaten alleine einschlafen lernen?

Hallo,
ein Kleiner (3 Monate) schläft entweder an der Brust ein oder wenn ich ihn aufm Arm habe.

Einige meiner Freundinnen legen Ihre gleichaltrigen Babys wach hin.

Bei mir hat das bis jetzt nur 2x geklappt, ansonsten schreit er.

MUSS ich ihn wach hinlegen?
Mir macht es nix aus, Wie es jetzt läuft.
Muss ich das ändern wg. später?

LG

Daniela mit Maximilian

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Hallo,
mach es so wie es für euch beide am besten ist.
Du musst ihn nicht wach hinlegen wenn du es nicht willst.

Ich habe meinen kleinen Sohn bis vor zwei Monaten jeden Abend in den Schlaf gestillt. Das war sowohl für ihn als auch für mich sehr bequem und entspannend. Dann ist er plötzlich immer öfter nicht mehr an der Brust eingeschlafen und ich habe ihn wach hingelegt. Manchmal muss ich dabeisein und dann tue ich es, manchmal schläft er alleine ein und dann freu ich mich drüber. Das wird sich alles ergeben, mach dir keinen Stress. Die Kinder lernen alleine einschlafen wenn sie soweit sind.

Gruß Lisanne mit Fabian und Julius, der morgen 6 Monate alt wird und gelegentlich ganz alleine einschläft obwohl er fast 4 Monate in den Schlaf gestillt wurde

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MÜSSEN tun sie garnichts!! Meine Tochter (1 Jahr) wird noch immer in den Schlaf begleitet (durch Stillen, Tanzen etc.).

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Müssen muss man gar nichts. Weder musst du dein Baby wach hinlegen, noch müssen Deine Freundinnen neben ihren Babys sitzen bis sie eingeschlafen sind.

Ich persönlich lege meine Tochter fast immer wach hin und sie hat auch so keine Probleme sich mal allein zu beschäftigen.



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Hey Daniela,

Du machst das genau richtig. Ein Baby muss überhaupt noch nichts alleine können, vor allem nicht einschlafen. Die Übergangsphase vom Wach- zum Schlafzustand ist sehr empfindlich und sollte auf jeden Fall von einer vertrauten Person begleitet werden... durch Stillen, Tragen, Streicheln oder was auch immer. Dein Baby muss sich schließlich vollkommen entspannen können und darauf vertrauen, dass ihm während der Schlafphase nichts geschieht. Das kann es jedoch nur, wenn es spürt, dass es nicht allein ist.
Egal, was Deine Freundinnen sagen, lass Dich bitte nicht verunsichern. Dein Kind wird definitiv alleine einschlafen können und wollen, wenn es dazu bereit ist - dass das noch viele Monate dauern kann, ist völlig normal.

#blume
LG Mareike

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Hm, obwohl ich persönlich es für wichtig erachte... wichtig bist DU ! und wenn DU mit deiner Lösung zufrieden bist, ist doch alles bestens oder ?

Lass dich von deinen Freundinnen nicht beieinflußen, du weisst es alles besser :-)

LG MD

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Wie alle Anderen es bereits gesagt habe: müssen tust du gar nichts.

Unser ist mittlerweile 5 1/2 Monaten alt.
Am Anfang schlief er ebenfalls in unseren Armen ein und wir haben ihn dann hingelegt. Meistens wurde das Einschlafen mit weinen (Verarbeitung was er tagsüber erlebt hatte) begleitet. Irgendwann haben wir dann festgestellt, dass er sich wohler fühlte, wenn er selber einschlafen durfte (er wälzt sehr gerne) und da haben wir angefangen ihn einfach ins Bett zu legen - es klappte ohne Problem.

....ABER... was übrig blieb war der Tagesschlaf. Er hat bis vor 6 Wochen in unseren Armen geschlafen. Ich merkte, dass ICH mehr Freiheiten haben möchte. Also begann ich ihn, wenn er eingeschlafen war, in sein Bettchen zu legen, bis wir das Gefühl hatten er fühlt sich dort wohl... Nach ca. 2 Wochen fingen wir an ihn in den Schlaf zu begleiten: sprich er ist todmüde und wir legen ihn ins Bett. Wir sind nun seit 3 Wochen dabei ihn wach ins Bett zu legen und eigentlich klappt es mittlerweile ganz gut (ausser am späten Nachmittag).

Was ich dir mit dieser langen Antwort eigentlich sagen möchte: ich bin froh, dass wir es so gemacht haben. Auch der Zeitpunkt stimmte für uns, denn ich denke, je länger man wartet, desto schwieriger wird es... Worst case (und das kenne ich aus der eigenen Familie) muss das Kind mit 10 noch betreut werden (sprich 45 - 90 Minuten) dabei sein, bis es schläft.#schock Alleine 'kann' sie es nicht...

Die Frage ist: wie stellst du es dir in 5 Jahren vor und nicht jetzt wo alles noch so niedlich und herzig ist... Wir haben uns gesagt: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Dass sich das Ritual mit dem Alter ändert (Geschichte vorlesen oder singen) ist mir auch klar und würde ich auch tun, aber wir legen ihn hin, geben ihm je einen Kuss und verlassen das Zimmer...

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ich befürworte das, was ein baby braucht.


Ein Text von Birgit Welter (Stillberaterin, LLL) mit Auszügen von Denise Both (Stillberaterin, IBCLC)

„Das Kind wird verwöhnt und verzogen.“
"Ja, das ist jetzt schon total verwöhnt"
"Ihr verzieht das Kind, nachher will es nur noch auf den Arm"
"So lernt das Kind ja nie alleine einzuschlafen, alleine zu spielen, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..." "Wie soll das Kind denn seinen Rhythmus finden, wenn Du es ständig mit der herumziehst".
So und ähnlich lauten viele Aussagen wohlmeinender Freunde, Verwandte und auch wildfremder Menschen, von denen man auf der Straße angesprochen wird.
Was ist dran an dieser Theorie, dass das Baby durch die Zuwendung,
die es erhält verwöhnt und verzogen wird?
Bernadette Stäbler beschreibt in ihrem Buch "Mama" die Angst,
sein Kind nicht richtig zu erziehen:
"Und schon ist sie da, diese Angst, sein Kind zu verziehen.
Welche Ursachen hat sie? Denn, wer dieses unschuldige Baby anschaut,
fühlt sich sehr glücklich.
Niemand kann sich vorstellen, dass es eines Tages unerwünschte Handlungen vollbringen wird.
Wenn wir also von "verziehen" sprechen, haben wir ein älteres Kind vor Augen.
Das Kind im Trotzalter, das immer "nein" ruft, läßt seine Mutter denken:
"Was für einen Dickkopf habe ich mir großgezogen. Sicher habe ich es falsch gemacht!"
Ist es wirklich so wichtig, dass unsere Kinder vor der Zeit lernen, alleine zu schlafen, alleine zu sein und sich mit sich selbst zu beschäftigen?
Ist es notwendig, dass wir Erwachsenen unseren Lebensrhythmus ändern und an das Baby anpassen, damit sich das Kind gut entwickelt?
Auch hierzu möchte ich wieder aus dem Buch von Bernadette Stäbler zitieren:
"In vielen ursprünglich lebenden Kulturen, die wir "primitiv" nennen, wurden inzwischen Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse eine Umwälzung unserer Ansichten über die herkömmliche Kindererziehung mit sich brachten.
Ich möchte eine afrikanische Studie herausgreifen und vereinfacht darstellen:

Die erste Gruppe gebar ihre Babys zuhause und ließ diese keinen Moment allein.
Geborgen bei der Mutter, wurden sie nach Bedarf gestillt und mussten niemals schreien.
Bald ging die Mutter wieder auf das Feld, um die gewohnte Arbeit zu verrichten, das Neugeborene in ein Tragtuch geschlungen.
Die Kontrollgruppe bekam ihre Babys im Krankenhaus mit aller medizinischen Hilfe, einschließlich schmerzlindernden Medikamenten.
Gleich nach der Geburt wurden Mutter und Kind getrennt, um zu ruhen.
Die Babys bekamen Fläschchen und Schnuller, weil dies "das Moderne" war.
Daheim schliefen die Kinder in ihrem Bettchen, in ihrem eigens dafür hergerichtetem Zimmer.
Allein, ohne Körperkontakt. Alles ging recht zivilisiert zu, nämlich nach einem genauen Zeitplan, denn die Kinder sollten sich früh an ein geordnetes Leben gewöhnen und weder kleine Tyrannen noch nervös werden.
Ein Jahr später offenbarte sich das Unerwartete:
Die Kinder der ersten Gruppe waren in allem den anderen voraus: Sie waren intelligenter in ihren Verhaltensweisen und auch viel sozialer eingestellt, selbst die körperliche Entwicklung war besser, obwohl sie die ganze Zeit "festgebunden" waren.
Ähnliche Ergebnisse ergaben vielseitige Studien in den verschiedensten Kulturkreisen.
Wenn wir versuchen, dies mit einer natürlichen, einfühlsamen Intelligenz nachzuvollziehen, wissen wir, warum das Ergebnis so ausfallen musste.
Das Baby fühlt sich bei seiner Mutter geborgen.
Es muss seine Kräfte nicht für das Weinen verbrauchen.
Der mütterliche Körper gibt ihm Wärme.
Wenn das Baby sich an seine Mutter schmiegt, fühlt es ein wenig von dem Glück, das es neun Monate lang im Mutterleib haben durfte.
Es kennt von daher ja auch schon die Herztöne seiner Mutter, es kennt sogar schon ihre Stimme und nun sieht es endlich ihr Gesicht, ihre Augen und darf an der Brust trinken, wenn es möchte.
Das ist das Glück, die mütterliche Liebe, die Impulse gibt für die Intelligenz und das soziale Verhalten. Wenn das Baby sich an die Körperbewegungen der Mutter anpassen muss, während sie ihre alltägliche Arbeit verrichtet, übt es in wundervoller Weise seine Muskeln und den Gleichgewichtssinn." (Aus: Denise Both: "Tragen")

In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: "Babys are Human Beeings"') habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden
"Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig".
Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem "modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus.

Es ist ein seit Jahrtausenden und in vielen Kulturen bewährtes "Mittel" ein Kind an der Brust zu beruhigen und zum Einschlafen zu bringen.
Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden.
Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Kindes nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem:
Babys und Kleinkinder wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben und Eltern, die nicht in das "Schema der derzeitigen Mode" passen, werden verunsichert.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass niemand fragt
"Wann muss das Kind selbstständig atmen lernen" oder
"Wann muss das Kind frei laufen können"?
Beim ersteren geht jeder davon aus, dass dies eine Fähigkeit ist, die ein gesundes Kind selbstverständlich beherrscht und bei zweiten wird eine große Zeitspanne von vorneherein als normal angenommen.
Nur beim Schlafen, da wird dem Kind nicht die Kompetenz zugestanden, dass es auch diese Fähigkeit selbst und in dem für es passenden Tempo entwickeln wird.
Da wird immer wieder behauptet, dass die Eltern das Kind entsprechend "trainieren" müssen.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass bis jetzt noch jedes Kind aus dem Bett der Eltern ausgezogen ist und zwar lange vor der eigenen Hochzeitsnacht :) . Die Zweifler und all die, die meinen, dass sie es besser wissen, kannst Du ja mal fragen, ob sie gerne alleine schlafen und ob sie der Meinung sind, dass sie ihren Partner "verwöhnen" (im Sinne von "verziehen"), wenn sie gemeinsam in einem Bett, vielleicht sogar aneinandergekuschelt, schlafen.

Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern "auf der Nase herumzutanzen".

Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu "verwöhnen" im Sinne von "verziehen".
Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives.
Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt, will heißen etwas Gutes tut.
Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives.

Largo, Buch „Kinderjahre“:
„Manche Erwachsene befürchten, ihr Kind zu verwöhnen, wenn sie auf seine Bedürfnisse allzu rasch eingehen.
Sie meinen, das Kind immer wieder hinhalten zu müssen, damit es nicht allzu verlangend oder gar aufsässig wird.
Das Gegenteil ist richtig.
Wenn man ein hungriges Kind vertröstet, wird sein Hunger nicht kleiner werden.
Nur wenn es Essen bekommt, hört es auf, nach Nahrung zu verlangen.
Genauso ist es auch mit den emotionalen Bedürfnissen.
Erst wenn das Verlangen nach Nähe und Aufmerksamkeit gesättigt ist, klingt es ab.
Kein Kind ist unersättlich in seinen Ansprüchen. Ein Kind verlangt nicht mehr Geborgenheit, als es braucht.



von Biggi Welter zum „Einschlafstillen“ und „Allein einschlafen“
http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/mebboard.php3?step=2&range=20&action=showMessage&message_id=64051&forum=129

http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=56060

http://www.babyfreundlich.org/fileadmin/...t_Kommentar.pdf

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Ich hätt ja gerne mal ne richtige Quellen-Angabe zu der angeblichen Studie. In welchem wissenschaftlichen Journal ist sie wann veröffentlicht worden?

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müßtest du vllt mal bei denise anfragen IBCLC.
ich denke, sie würde es wissen.

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