Wie soll es weiter gehen…

Hallo zusammen,

aus dem ssw Forum hierhin… ich bin mitten in meiner Trauer und verarbeitungsphase… und komme so schwer mit dem rationalen Denken und mit meinen Gefühlen klar.

Ich habe zwei wundervolle Kinder, bald 13 und 10 Jahre alt… wir wollten mit meinem Mann immer noch ein Kind, dann sollte ich zuerst mit meinem Master fertig werden, dann kam Corina und als alles überstanden war und das Thema wieder auflebte war ich schon 35. wir haben genau ein Jahr gebraucht und ich war schwanger. Für mich überraschend und doch sooo glücklich. Alles schien sich zu fügen und ich dachte, es ist so gekommen, wie es kommen musste. Ich hatte einbunglaubliches Vertrauen in meinen Körper, war überzeugt, es macht einen tollen Job, und wie ich aus allen Wolken viel, als nach einer scheinbar harmlosen Schmierblutung bei 12. ssw das Herzchen nicht mehr schlug. Bereits sei 10+3. einen Tag nachdem mein Mann für 10 Tage ins Ausland musste, hatte es aufgehört zu schlagen. Die Nachricht habe ich alleine aufgenommen, weder unsere Kinder noch sonst wer, wusste von der ssw. Wir wollten in der 14. ssw bei dem 70 geb meines schwiegerpapas die frohe Nachricht verkünden, und dann kam das. Ich war alleine mit den Kids und dem leblosen Würmchen in mir. Musste alleine zum Vorgespräch und schließlich zur as, denn ich habe bereits angefangen eine erhöhte Temperatur zu bekommen. Mein Mann macht sich so schreckliche Vorwürfe, nicht für mich da gewesen zu sein, obwohl ich ihm da wirklich keinen Vorwurf mache, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte ihn nicht gebraucht… aber so ist es nun mal gekommen, die Natur hat ihres gemacht und ich konnte mich nur fügen…. ABER wie soll ich damit klar kommen…. Ich werde bald 37, wir haben ein Jahr gebraucht um ssw zu werden und die fa meinte, dass es durchaus an meinem Alter liegen kann, wieso die ssw nicht hielt…. Ich habe viel gelesen und auch im bekanntenkreis Beispiele für Frauen, die mit 40 kerngesunde Kinder bekommen haben, aber wie soll ich zumindestens auf einen Bruchteil des Vertrauen in meinen Körper zurückkehren, wenn ich das so erleben musste… wie finde ich mich in mir wieder… klar, rational… Trauer, Zeit, Verarbeitung… aber emotional empfinde ich mich im Körper einer verräterin, auch wenn ich verstehe, dass es einfach was genetisches bei dem Krümmel war…. Meine Gedanken überschlagen sich und am liebsten würde ich einen pausenknopf drücken, aber wie … rational verstehe ich alles und akzeptiere es weitesgehed, aber emotional bin ich ein Wrack ohne Perspektive auf Heilung ❤️‍🩹
Ich wünsche mir endlich in einer Phase der Annahme und Zuversicht für unsere Zukunft zu kommen, aber mein Alter macht es mir schwer daran zu glauben, ich könnte es schaffen …

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Hallo,

es tut mir sehr Leid für deinen Verlust!

Wir hatten damals auch ein nicht mehr schlagendes Herz in der 10. Woche, einen Tag nach den Weihnachtsfeiertagen. Kurz zuvor hatte es noch geschlagen.

Es gibt keinen Grund, das Vertrauen in deinen Körper zu verlieren, denn du bist schwanger geworden, was mit steigendem Alter alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist.

Nun ist es im Leben leider, oder vielleicht auch zum Glück, so, dass alles ein Enddatum hat, welches wir nicht kennen.
Unser Leben, unsere Beziehungen, unsere Träume, unsere Wünsche - alles endet irgendwann. Wir haben es nicht in der Hand. Damit man sich trotzdem immer wieder auf bewusst auf Dinge einlassen kann, wohlwissend das sie irgendwann enden, braucht es Vertrauen, Liebe und oft auch etwas Mut.

Leider gibt es an einem Herzchen, dass bei 10+3 nicht mehr schlug, nichts sichtbar Schönes. Aber ich bin mir sicher, man darf auch ein bisschen Stolz darauf sein, es versucht zu haben. Du hast deinem Würmchen überhaupt die Chance auf ein Leben gegeben. Da war zuvor nur eine Eizelle, die du seit 36 Jahren mit dir herumgeschleppt hast und ein quietschfideles Spermium. Beide wären ansonsten einfach so vom Körper abgestoßen worden und verkümmert. Aber nein, bei dir hat sich etwas Wundervolles daraus entwickelt und einzig und allein die doofe Natur, die für uns alle gilt, hat euch einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Eurer Würmchen, auch wenn es nur kurz bei euch war, hat euch ganz offensichtlich viel Freude gebracht und vielleicht sitzt es ja gerade oben auf einem Wölkchen und ruft dir dankbar und mit ganzer Kraft zu, dass du nach vorn und voller Zuversicht in die Zukunft schauen darfst.

Fehlgeburten passieren leider weit mehr als man glaubt. Nur redet meistens niemand darüber. Man muss sich das wirklich bewusst in Relation setzen. Du kannst & darfst deinen Körper vertrauen. Du bist junge 37, hast zwei Kinder, einen tollen Mann und kannst schwanger werden. Das sind ja nun wirklich sehr gute & schöne Voraussetzungen für ein Happy End!

Bearbeitet von stern-23
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Oh du arme :(
Ich drücke dich !
Ich weiß wie du dich fühlst hatte die selbe Situation!
Mann im Ausland ich eine FG .. schrecklich..
Hast du eine Freundin der du dich anvertrauen kannst??
Ich kann dir nur sagen nach eine FG und einer AS bist du sehr fruchtbar !
Egal was der Dr sagt uns wurde dazu geraten gleich wieder zu probieren !
Ich drücke dir alle Daumen 🙏♥️ fühl dich ganz fest gedrückt 🍀🌈♥️

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Ich danke dir sehr für deine Worte und dein Mitgefühl und es tut mir sehr leid, dass du auch sowas erleben musstest ❤️
eine so gute Freundin hab ich leider nicht in der Nähe, alle wohnen min eine Std Autofahrt entfernt und am Telefon kann ich das nicht machen. Vielleicht ergibt sich ein Gespräch mal später irgendwann, und vielleicht wird es dann auch ein Stück leichter darüber zu sprechen. Aber jetzt und hier bin da nur ich und mein Mann. Ich bin so dankbar ihn zu haben und auch unsere beiden Kinder, wie schlimm selbstverständlich wir vieles im Leben nehmen und wie sehr wir schätzen sollten was wir haben… es tut nur so verdammt weh

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Starke Menschen bekommen schwieriger Wege gelegt :( ihr schafft das 🙏♥️

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Guten Morgen meine Liebe,
Ich kann dich so gut verstehen.
Bei mir ist es so ähnlich. Wir haben auch 2 wunderbare Kinder. 14 und 9. Wir wollten schon vor 8 Jahren ein drittes Wunder. Leider eine Fehlgeburt. Dann kam es ganz anders wie wir dachten. Jobwechsel, Krankheiten usw. So wurde das Thema erstmal aufs Eis gelegt. Jetzt 8 Jahre später (ich mittlerweile auch schon 35), haben wir gesagt jetzt versuchen wir es nochmal. Ich habe die Pille schon letztes Jahr abgesetzt, um meinen Zyklus beobachten zu können. Zu guter letzt hatte ich einen Zyklus wie er im Buche steht..28 Tage Zyklus.
Dann dieses Jahr im Februar haben wir gesagt, wir lassen die Verhütung komplett weg. Gesagt, getan! Und es hat sofort geschnackelt. Da ich ja eine lange Zeit vorher schon die Pille abgesetzt habe, weiß ich nicht ob es auch schon früher geklappt hätte. Dann hatte ich eine MA mit Ausschabung in der 8+1 Ssw. .
Dies ist jetzt 11 Tage her. Ich bin manchmal immer noch fix und fertig und muss daran denken. Auch wegen meinem Alter.
Wir haben es auch niemanden erzählt, auch unsere Kinder wussten davon nichts. Einzige Unterschied zu uns beiden ist, mein Mann war zum Glück bei mir. Aber die Ausschabung musste ich auch alleine schaffen und auch danach konnte ich auch nicht stundenlang mit meinem Mann trauern und darüber reden. Dafür ist zu schnell der Alltag wieder eingetrudelt. Wir wollten es auch groß verkünden auf den Geburtstag meines Mannes.. das wird auch hart mit dem Gedanken auf der Feier herum zulaufen und keine freudige Nachricht verkünden zu können. Obendrauf habe ich parallel noch erfahren, dass 3 Frauen aus meinem Umfeld Schwanger sind, darüber konnte ich mich gar nicht freuen und das schlechte Gewissen hat mich auch noch geplagt.
Was mir geholfen hat ist, dsss ich viele Erfahrungsberichte gelesen habe, hier und auch in anderen Foren. Ich selbst habe auch Beträge geschrieben und Antworten erhalten.

Auch wissen wir noch nicht wie wir es weiter machen. Ob wir wirklich 2-3 Monate warten wollen, wie mein Frauenarzt empfohlen hat oder einfach der Natur freien Lauf zu lassen und sagen wir legen es jetzt wieder drauf an. Die Zeit rennt und man wird nicht jünger.

Ich wünsche dir alles Gute 🍀 und nimm dir die Zeit zum trauern und zur Regeneration deines Körpers.

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Hallo du Liebe!
Vorab: ich habe bisher keine Fehlgeburt durchgemacht, möchte dir aber vielleicht ein paar Gedanken anbieten.
Ich hatte mit Mitte 20 die Situation, dass ich dachte, ich hätte eine FG gehabt. Mich schüttelte der Horror, ich wäre zum „Friedhof“ geworden. Die FA stellte fest, es war ein sehr merkwürdig aussehendes Koagel. Sie sagte dann, dass es wohl auch nichts friedlicheres gäbe als immer nur im warmen Fruchtwasser gelebt zu haben und dann selig eingeschlafen zu sein. Das Bild habe ich mir bewahrt.
Ich habe mit 35 das erste Kind bekommen. Jetzt bin ich 39 und heute 7+1, bisher konnte man bei 6+5 noch keinen Embryo sehen. PFalls es bei mir nicht klappt, werde ich an diese Worte denken.

Ich versuche, noch keine allzugroßen Vorstellungen und Träume aufzubauen. Momentan ist das potenzielle Kind ein Strich auf einem Pipitest.

Die Träume, von denen man sich dann wieder verabschieden muss, sind das, was uns Menschen wirklich schmerzt. Wenn wir eine Beziehung zu einem Traum aufgebaut haben, einer Vielleicht-Zukunft. Wir stellen uns vor, was alles gewesen wäre und das schmerzt.

Ich wünsche dir von Herzen alles alles Gute (und zweifle grad ein bisschen an meinem eigenen Beitrag… ich will dir nur sagen: ich habe dich gelesen, mitgefühlt und wollte dir sagen, dass du gelesen wirst).