Das leidige Thema Üben-Klavier

Hallo,

Meine 6,5 Jahre alte Tochter hat kurz vor Weihnachten mit Klavierunterricht angefangen. Sie war von Anfang an Feuer und Flamme und geht auch total gerne einmal die Woche (30 min) zum Unterricht. Die Klavierlehrerin war von Anfang an direkt total begeistert von ihr, weil sie so schnell lernen würde. Soweit erstmal alles gut, allerdings ist es echt total der Kampf hier zuhause sie zum üben zu bewegen.
Ich muss dazu sagen, dass sie es nicht kennt, ihr ist bisher immer alles zugeflogen, selbst in der Schule ist sie jetzt quasi schon mit dem Stoff der ersten Klasse durch, obwohl sie schon als Kann Kind eingeschult wurde.

Sie kennt es nicht, dass man sich mal anstrengend muss, um etwas zu lernen und auch mal viel Übung notwendig ist, dadurch geht viel Potential verloren und ich sehe es spätestens ab der dritten, allerspätestens ab der 5. Klasse sehr kritisch. Deshalb auch das Erlernen eines Instruments.

Habt ihr Tipps wie man dieses tägliche Üben schmackhafter machen kann? Wie habt ihr eure Kids zum Instrument üben bewegt? Wurde es irgendwann besser? Ich hab schon über ein Belohnungssystem nachgedacht , ich hab aber auch kein Bock mehr auf diese täglichen Kämpfe und ja auch schon angedroht den Unterricht nicht mehr zu bezahlen.

Viele Grüße

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Okay, ich bin da etwas anders gestrickt, besonders wenn es sich um so junge Kinder handelt.
Auch meine Tochte rist ohne große Anstregung durch due Grundschule gegangen...das war super, denn so konnte sie total entspannt unetrschiedliche Lernmethoden kennenlernen...quasi als Übung, ohne Druck..., sich auf Ordnung in ihren Schulsachen konzentrieren. Davon profitiert sie jetzt an der weiterführenden Schule sehr. Es ist komplett verinnerlicht, sich alle Fächer vom Tag nochmal vorzunehmen und einfach zu schauen, ob da alles in Ordnung ist, ob sie damit zufrieden ist. Richtig lernen (außer Vokabeln) muß sie immer noch nicht, aber wenn es soweit ist, dann wird sie es erkennen. Das habe ich auch schon so erlebt.

Grundsätzlich gitb es hier die Begriffe "Lernen" oder "Üben" müssen nicht....es wird hier "angeschaut" oder "ausprobiert". Ich weiß, wir sind anders, aber da sZiel ist eben eigenständiges Arbeiten und sich selber einschätzen können.

So, jetzt zum Instrument....hat meine Tochter echtes Interesse, dann nimmt sie das entsprechende Instrument ganz von alleine regelmäßig in die Hand. Ist auch auf alle anderen Hobbies/Interessen zu übertragen. Mit einem "du mußt aber üben" würde hier nur eins passieren.....das Kind würde sich pauschal sträuben. Nur weil man freudig zum Unterricht geht, ist das für mich absolut kein indiz, das man Feuer und Flamme ist. Ich beobachte, sie soll mir mal was vorspielen, "Was ist denn deine Übungsaufgabe?"....ich zeige Interesse und klopfe so unauffällig ab, ob sie das wirklich lernen möchte. Nach ca 6 Moanten setzen wir uns zusammen udn sprechen darüber, das haben wir auch schon in der 1. Klasse so gemacht. Ich frage sie, teile ihr meine Beobachtungen (positive, wie negative) mit und stelle dann die Frage, ob sie wirklich weiter machen möchte. Keine Bestechung in Form von Belohungssystemen, keine Drohung. Ich lasse es 6 Monate ertsmal komplett laufen, die passende Rückmeldung bekommt sie ja schon von der Lehererin/dem Trainer.

Beosnder bei so kleinen Kindern finde ich diese gewisse Form von Druck völlig unangebracht. In erster Linie soll es Spaß machen, ob aus Spaß ernst wird, das zeigt hier immer erst die Zeit.

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Hallo,

deine Tochter besitzt in dem Alter noch nicht die emotionale Reife um deine Drohung und die damit verbundenen Konsequenzen zu überblicken. Was erwartest du denn von ihr? Soll sie sich ohne Aufforderung ans Klavier setzten und ne Stunde üben und das jeden Tag? Für ne 6 Jährige ziemlich viel verlangt. Auch wenn sie den Stoff der ersten Klasse schon erledigt hat sitzt sie sicher nicht tatenlos im Unterricht. Hausaufgaben gibt es sicher auch und dann soll sie noch jeden Tag Klavier üben. Vielleicht gibt es noch andere Hobbys und auch Verabredungen mit Freunden.
Ich finde das ziemlich viel für ein 6 jähriges Kind.
Klavierspielen soll Spaß machen. Mach mit ihr einen Deal, das jeden 2. Tag für 30 min geübt wird. Wenn sie sich darauf nicht einlässt dann ist sie noch nicht so weit.
Deine Tochter ist in der ersten Klasse. Hier im Norden würde man sagen „Da fließt noch viel Wasser die Elbe/Weser hinunter.“

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Meine Tochter ist sehr weit für ihr Alter und besitzt auf jeden Fall die emotionale Reife um das Ganze zu überblicken.

Und nein, ich verlange definitiv nicht von ihr, dass sie sich jeden Tag eine Stunde hinsetzt und übt. Habe ich noch nie und würde ich auch nie.

Tatsächlich habe ich ihr gesagt, dass sie sich einfach jeden Tag 10 Minuten mal dran setzen soll oder jeden Tag ein oder zwei Lieder (die als Anfänger super kurz sind) vornimmt. Das reicht mir wirklich erstmal dicke.

Und nein, ich stehe auch nicht jeden Tag vor ihr und wedel mit der Abmeldung weil sie nicht übt. Klar hat man das mal gesagt, ist jetzt aber auch kein Standard.

Nein in der Schule ist sie natürlich nicht tatenlos, sie ist sehr fleißig, macht das alles so locker weg und deshalb sind wir tatsächlich hier in der glücklichen Position, dass was Schule angeht nichts geübt oder großartig vertieft werden muss. Nicht mal Lesen üben müssen wir.
Deshalb finde ich dann auch die 10 Min Klavier spielen ganz ehrlich nicht zuviel verlangt, denn immerhin hat sie sich dafür entschieden und es wurde vor Anmeldung besprochen was alles dazugehört.

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eigentlich sollte man Hobbies aus Leidenschaft machen, - nicht aus Druck.- Spielt sie denn gern?
Ein "Tief" hat aber jeder mal....

bei meinen Kindern half bei allem (auch Schul-Lern-Sachen): eine Regelmässigkeit.

Jeden Tag nach dem Essen, --- oder vor dem Abendessen, etc.... das dauert dann eine Weile das durchzukämpfen, dann reicht später eine kleine Erinnerung "das ist ja doch immer so" - und irgendwann gehts von selbst. -- man muss die Routine nur durchhalten, -- dann wirds nach 1-2 Monaten zum Selbstläufer.....
Und wenn es ums Instrument geht: dann wenigstens 5 Minunten, statt 15. -- aber die Regelmässigkeit sollte immer eingehalten werden.

Funktioniert überall. -- es hat zwar 2 Jahre gedauert, - aber inzwischen machen meine Kinder ganz von alleine ohne Erinnerung jedes Wochenende nach dem Frühstück das DG klar schiff (aufräumen, Wäsche runter, saugen). -- ich muss gar nix mehr sagen. - so war es auch früher mit den Vokabeln. -- Immer nach dem Abendessen ein paar minuten abfragen. --- Regelmässigkeiten helfen bei allem, besonders bei Kindern, die es eigentlich "gar nicht nötig haben", weil ihnen das lernen so zufliegt. - da lernen sie schonmal Regelmässigkeiten.

Bearbeitet von tr357
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Ja wenn ich sie frage ob es ihr Spaß macht und sie das überhaupt wirklich machen will sagt sie immer ja. Und sie murrt auch nicht wenn es zum Unterricht geht, sondern geht gerne hin.

Wenn ich merke, dass an einem Hobby das Interesse schwindet oder sie immer wieder Ausreden sucht um nicht hinzugehen, wie es zb zuletzt beim Ballett der Fall war, dann frage ich sie schon ernsthaft, ob sie damit aufhören möchte. Bis zu einem gewissen Punkt lasse ich mal 5 gerade sein, das heißt wenn ne Verabdredung nur an diesem Tag geht oder es super heiß ist, schultag anstrengend etc. Dann darf sie zb auch zuhause bleiben. Aber wenn es dann anfängt, dass sie mehrere Wochen nicht hin will, hat sie schon die Möglichkeit damit aufzuhören. Entscheidet sie sich aber für weitermachen, dann erwarte ich halt auch ne gewisse Regelmäßigkeit.

Diese Routine die du beschreibst würde ich eben gerne einführen. Jeden Tag 10 Min am besten zu einer bestimmten Uhrzeit. Sitzt sie einmal dran, macht sie meistens freiwillig sogar länger. Aber dieser Weg sie erstmal dahin zu bewegen ist furchtbar schwer.

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kenn ich -- das wird im Teenie -Alter bei manchen Sachen noch schwerer, --- -einfach sich selbst einen Plan machen, - nicht dauern ändern und durchsetzen. --- macht kein Spaß aber ist halt oft leider so.

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Kriegt sie das, was sie üben soll, denn halbwegs hin? Natürlich soll sie die Übungsstücke nicht vom Blatt spielen können, aber sind sie vom Niveau her so, dass deine Tochter sie realistischerweise mit mäßiger Anstrengung erarbeiten kann? Wenn nicht, würde ich anregen, nochmal einen Gang zurückzuschalten. Wenn sie das Üben überfordert, wird sich auch eher keine Freude, sondern Frust einstellen. Ansonsten bin ich der Meinung, dass regelmäßiges Üben schon wichtig ist, auch wenn man mal keine Lust hat und es auch nicht immer Spaß macht. Wie du dein Kind dahin bekommst, Dinge zu tun, die es gerade nicht tun möchte, weiß ich nicht. Da wird bei jeden Kind etwas anderes ziehen. Naja, aber die Drohung finde ich auch unpassend. Man kann ja mal unter dem Aspekt, dass Unterricht und Üben zusammengehören, überlegen, wie groß der Wunsch aktuell wirklich ist. Vielleicht passt es in einem Jahr besser.

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Ja sie lernt total schnell und bekommt das gut hin. Noten lesen etc, alles kein Problem. Sie schafft es sogar, dass sie fast jede Stunde trotzdem voll gelobt wird😅, aber man merkt halt auch, dass sie die Stücke nicht geübt hat und dementsprechend nicht ganz so flüssig gespielt werden und dann kommt natürlich der Hinweis auch von der Lehrerin, dass sie regelmäßig spielen soll zuhause.

Mir reichen pro Tag 10 Min erstmal voll aus, wenn sie erstmal dran sitzt, macht sie meistens von alleine länger

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"Mir reichen pro Tag 10 Min erstmal voll aus, wenn sie erstmal dran sitzt, macht sie meistens von alleine länger"

Das hört sich doch schon mal gut an.
Was heißt denn nicht ganz so flüssig? Ist es einfach etwas frei im Metrum? Das finde ich in dem Alter schon ok, das kommt noch. Wenn es allerdings bedeutet, dass es immer an den schwierigen Stellen hakt, wäre das für mich ein Zeichen, dass man noch nicht weitergehen kann, sondern lieber nochmal einen Schritt zurück. Wenn es am fehlenden Üben liegt, geht es eben nicht oder nur sehr langsam voran.

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Ich habe auch so ein Kind, dem alles zugeflogen ist und bei dem alle mir Angst gemacht haben, wie schlimm es ab der dritten oder allerspätestens in der weiterführenden Schule würde… Das ist nie eingetreten. Das Kind war sehr sparsam mit seinen Bemühungen für die Schule, in der Mittelstufe ein stabiler Dreierschüler. Ich oft außer mir, wegen des verschenkten Potentials. Alles völlig umsonst. Es hat Abi mit 1,5 gemacht, bilingualer Schulzweig, studiert jetzt, hat viele Hobbys und kann quasi alles. Was immer repariert werden muss, ist bei meinem nun erwachsenen Kind in guten Händen. Es wandert, macht Sport, trainiert die Wettkampftruppe seines Sports an der Uni, ist sozial engagiert und es ist glücklich. Es ist nicht der fleißigste Mensch auf dem Planeten, aber das ist auch nicht notwendig. Es kommt gut durch, ist eine stabile Persönlichkeit und hat wie gesagt viele Talente, die es nach seinen Wünschen nutzt.

Gut begabte Menschen gehören nicht der Gesellschaft und es gibt keine bestimmte Art, wie Potential genutzt werden muss, damit sie wertvolle Menschen sind. Neben der Begabung können sie alle möglichen anderen Eigenschaften von Menschen haben - sie können zum Beispiel auch einfach bequem sein. Mit weniger dramatischen Folge, weil die schnelle Auffassungsgabe wenig Aufwand für ein okayes Ergebnis erfordert.
Meine Erfahrung insbesondere mit Schule ist, dass dort oft unnötig Endzeitstimmung verbreitet wird.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich etwas suchen, was das Kind begeistert, so dass es sich von alleine gerne damit beschäftigt und mir keine Angst machen lassen. Mir hätte es viel Haareraufen erspart, wenn ich die Erkenntnis, dass Angst unnötig ist, schon als das Kind 6 war gehabt hätte.

Alles Gute für euch.

:)

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Cool, ich glaube, Du hast da grad mich beschrieben 😂

Ich bin überall bis zum Studium mit "mäßigem Engagement" durchgekommen, bis ich am Ende wegen Nichtlernens durch eine der Vordiplom-Prüfungen fiel. Tja nun. Ab da habe ich dann zumindest das Minimum an Lernaufwand betrieben, den es für ein 1,3er-Diplom halt so brauchte ;-)

Mich stört aber selbst, dass ich irgendwie null Ehrgeiz oder Anstrengungsbereitschaft habe, wenn mir was nicht gleich gelingt oder liegt. Damit tue ich mich echt schwer.

Unser Sohn ist ganz genauso. Ich versuche ihm beizubringen, wie er sich selbst Lernstrategien erarbeiten kann bzw. herausfindet, welcher Lerntyp er ist. Erfolglos. Und da seine Mutter da nicht das beste Vorbild ist, wird er wohl so enden wie ich ;-)

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Ich bin selbst auch so und zusätzlich neige ich dazu die Dinge so lange aufzuschieben bis es nicht mehr geht, nur um dann unter Druck gut abzuliefern. Was hab ich schon durchgemachte Nächte hinter mir.

Das heißt, ich hab in der Berufsschule während der Erzieherausbildung auch schon morgens um 3 Uhr für Ne Klausur geübt, die dann in der 1. Stunde am selben Tag war. Trotzdem noch ne 1 oder 2 geschafft.

Leider aber auch hier bei mir verschenktes Potential, denn im Studium hat das Ganze natürlich nicht mehr so geklappt 😅

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Erspar dir und deiner Tochter viel Zeit und lass sie einfach machen. Offensichtlich mag sie einfach nicht täglich üben das gibt sich von alleine oder sie mag einfach nicht.

Meine Tochter hätte auch laut Musiklehrer Talent wenn sie nur Lust hätte sprich wenn wir sie nur weiter jeden Tag genervt hätten. Ich hatte nach nem halben Jahr nerven keine Lust mehr und mir persönlich war die Zeit zum für die Schule lernen (was sie in der 4. Klasse muss) und vor allem Zeit mit Freunden wichtiger als ein Instrument.

Meine zweite Tochter hat jetzt im gleichen Alter wie deine Tochter angefangen mit ihrem Instrument und ist begeistert und übt freiwillig ich erinnere manchmal an das üben aber sie spielt ohne motzen und laut Musiklehrerin auch mit großem Talent. Solange sich die Lehrerin nicht beschwert und sie die Dinge kann ist das doch ok und ich habe mir vorgenommen nicht nochmal ein Kind ein Jahr lang mit nem Instrument hinterherzulaufen.

Und nein es ist nicht so, dass ich Musik schlecht finde mein Mann und ich spielen beide Instrumente (die unserer Töchter) also wir könnten sie auch sehr wohl unterstützen und ärgern wollen wir aber nicht. Ich unterstützte soweit wie die Kinder wollen aber zwinge nicht.

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Hallo,

ich bin Musikerin und unterrichte gelegentlich auch Klavier.

1. entspann dich! Die Lehrerin ist zufrieden, sei du es auch.

2. vermeide das Wort "üben". Das klingt ja schon so mühsam...

3. wenn du deine Tochter wirklich unterstützen willst, sorg dafür, dass es einen wirklich geeigneten Zeitpunkt am Tag gibt, an dem sie sich ans Klavier setzt.
Ohne Stress, ohne dass man das täglich irgendwo dazwischen quetschen oder gar etwas anderes abbrechen muss!

Täglich ist wirklich wichtig, aber die Dauer ist - vor allem bei so jungen Kindern! - komplett egal.
Bei meinen Kindern funktioniert es gut, wenn das von den Hausaufgaben gaaaanz weit weg ist. Hier also Hausis nach dem Mittagessen, Instrument z.b. vor dem Abendbrot.
"Jetzt spielst du noch kurz Geige, dann essen wir".
Oder die Kinder wollen noch fernsehen: "ok, wenn ihr mit euren Instrumenten fertig seid."
(Man muss also eh die aktuelle Tätigkeit abbrechen, darf/muss aber vor der nächsten Aktion noch ans Instrument. Auch beliebt: "wir müssen einkaufen." ":-(". "Ok, du darfst vorher noch Geige spielen, aber dann müssen wir los"... und natürlich hast du insgeheim eingeplant, dass das Kind das Einkaufen durch extra langes Klavier-klimpern verzögert, greifst nicht ein sondern trinkst in Ruhe deinen Kaffee!)

Lass dir ruhig am Tag nach dem Unterricht zeigen, was die Lehrerin ihr gezeigt hat. Also zeig echtes Interesse! Und dann lass sie an den anderen Tagen machen.
Und wenn sie nur auf dem Klavier rumdaddelt: sie tut trotzdem etwas für ihre Konzentration und lernt ihr neues (!) Instrument kennen. Super.

Und wenn das täglich nur 3-4 Minuten sind: halt es aus. Sag nichts.
Wenn sie jammert: "ich weiß nicht, was ich spielen soll": dafür hast du dir ja am Tag nach dem Unterricht alles zeigen lassen ;-) aber psst: wünsch dir dann einfach eins der Stückchen "weil mir das so gut gefallen hat".
Spoiler: wenn das Kind wirklich täglich ans Instrument geht und wenn sie wirklich Spaß daran hat, werden ihr 5 Minuten irgendwann nicht mehr reichen. Das kann aber auch ein Jahr dauern oder länger.

Vermutlich brauchst du gerade mehr Geduld als sie ;-)
Ja, du hast Hintergedanken gehabt, als du sie zum Klavier angemeldet hast. Aber versuch dich jetzt davon zu befreien. Auch ein Instrument muss nicht mühsam sein. Das sollte Spaß machen und es darf ihr auch zufliegen. Umso besser, wenn sie dieselben Erfolgserlebnisse hat wie sonst auch! Sie wird freiwillig Mühe investieren, wenn sie dran bleibt und Spaß hat. Aber nur dann!
Und sie könnte noch gut und gern 12 Jahre Klavierunterricht habrn! Da muss nicht der gesamte Effekt in die ersten 3 Jahre!

Und noch was:
Bevor es ein Kampf wird, verzichte auch mal einen oder zwei Tage aufs Üben.
Generell sind die ersten zwei Tage nach dem Unterricht wichtiger, als die später in der Woche. Aber selbst das sollte man in den ersten 2-3 Unterrichtsjahren entspannt sehen.

LG

Bearbeitet von O-Doolia
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Tatsächlich reichen mir von Anfang an ein paar Minuten üben aus.
Hab ihr gesagt 10 Minuten oder sie soll sich einfach jeden Tag ein kleines Lied aussuchen und das dann mehrmals spielen. Die sind ja noch nicht lang.

Wenn sie erstmal dran ist, spielt sie auch fast immer von selbst länger.

Diese tägliche Routine würde ich gerne irgendwie reinbringen, das ist total schwer. Die Minutenanzahl ist mir erstmal egal.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ihr Klavier oben im Kinderzimmer steht und sie ist momentan so selten da drin. Vllt sollten wir es ins Wohnzimmer stellen, da ist es dann den ganzen Tag im Blickfeld.

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Ach, mit dem "täglich" muss mak einfach bisl trixen.
Das empfinde ich auch als die große Herausforderung an uns Eltern.

Bei uns passt es, wie gesagt, rund ums Abendbrot am besten in den Tagesplan.
Manchmal aber auch nach der Schule direkt, wenn keine Hausaufgaben auf sind.

Solange das Kind sich nicht prinzipiell gegen das Instrument sperrt sondern nur über den Zeitpunkt diskutiert (och nö, nicht JETZT) ist doch erstmal alles gut.

Und wie gesagt: wenn man es am Tag nach dem Unterricht schafft und am besten noch am Tag drauf, ist das die halbe Miete. Und die Motivation für die übrigen Tage steigt, weil die Tips der Lehrerin besser im Kopf bleiben.

LG

PS
Bei meinen Eltern stand das Klavier im Wohn-Eßzimmer. Total blöd, weil dort ständig jemand vorbeikam, das Zimmer auch nutzen wollte... Wir haben jetzt zumindest eine Musik-Ecke in der hintersten Ecke des Wohnzimmers, das geht etwas besser.
Kinderzimmer ist eigentlich nicht schlecht.
Zusätzlich haben wir hier eins im Arbeitszimmer, das ist eigentlich am besten. Da passiert nichts anderes und der, der ans Instrument will/muss hat da seine Ruhe. Zusätzlich ist es das Privileg für "große" Kinder, dass sie da überhaupt alleine rein dürfen... ;-)

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Was bei uns hilft (auch sechsjähriges Kind):

- "ich will das stück auch können, zeigst Du es mir?"
- "komm wir machen mal ein Video für den Lehrer, die Oma, Tante, den Freund"
- "spiel es mal eine Oktave höher, niedriger, schneller, langsamer"
- "wir machen ein Konzert mit Eintrittskarten und allem"
- "spiel mal das vom letzten Vorspiel"

dann möchte er manchmal gar nicht aufhören. und dann kann ich auch wieder über Fingerhaltung, Rhythmus etc. mit ihm reden. Wenn ich gleich damit komme, kann es sein, er macht zu.

es sind manchmal Kleinigkeiten, die das Setting verändern. Ein trostloses "Setz dich hin und übe jetzt" ist halt bei so kleinen Musikern :) noch schwierig. Dann hilft auch natürlich eine feste Zeit. Und manchmal, ich gebe es zu, sage ich auch: "spiel das Stück bitte zweimal genau so, wie Du es üben sollst und dann ist Hörspielzeit (oder halt was Attraktives). Manchmal hilft auch, nur Fingerübungen zu machen, manchmal möchte er sich selbst eine Melodie ausdenken.
Probier verschiedene Sachen aus, damit es Euch beiden Spaß macht. Euch verbindet.

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Ich antworte mal allgemein, weil jetzt doch hier unheimlich viele irgendwas von Druck machen etc schreiben. Es wird einem direkt immer alles so richtig negativ ausgelegt.... Ich hoffe es wird gelesen.

Ich habe nie geschrieben, dass ich meiner Tochter Druck mache. Klar ich hätte gerne das sie übt, ja ich sage ihr auch am Tag mal, geh doch mal Klavier spielen, aber ich mache auch keinen Aufstand, ich zwinge sie nicht und wenn sie nein sagt, dann akzeptiere ich das und lasse das Thema ruhen. Der Klavierlehrerin habe ich bereits gesagt, dass ich keinen Druck ausüben möchte, weil ich nicht will, dass sie deswegen aufhört und weiterhin gerne hingeht und es dann halt vllt einfach länger dauert.

Dennoch hat sie sich für das Klavier lernen entschieden, wir investieren viel Geld (Unterricht und Instrument sind halt auch nicht günstig) und es wurde VORHER mit ihr besprochen, welche Pflichten man dann auch hat. Das ist genau das gleiche, wenn ich mich für ein Hobby im Verein entscheide und ja auch da muss man dann regelmäßig hin und hat Pflichten. Ich finde sowas sollten auch Kinder in einem gewissen Rahmen schon lernen. Das heißt nicht, dass man nicht aufhören damit darf, aber wenn ich mich für etwas aktiv entscheide und dabei bleiben will, dann muss ich da auch aktiv mitarbeiten.

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Dein Kind kann noch nicht mal richtig den Wert des Geldes begreifen, die Kosten sind für ein Kind in dem Alter schlichtweg nicht greifbar.....egal wie gut es entwickelt ist. Es war die Entscheidung von euch Eltern gleich in ein teures Instrument zu investieren....nur weil ein 6 jähriges Kind mal die Idee hatte, dieses auszuprobieren.

Dein Nachtrag sagt genau das aus, was dein Post (und seine Überschrift) schon ausgesagt hat. Nicht mehr und nicht weniger.
Du hast viele gute Tipps bekommen, einer davon war eben, das du den Druck rausnehmen sollst. Dein eigener Beitrag und deine Wortwohl haben doch dazu geführt, das viele denken, das du eben doch Druck ausübst und wenn er nur unbewußt ist. Aber auch für unbewußten Druck haben die Zwerge nun mal ganz feine Antennen. Warum du das jetzt alles so negativ auffasst, das ist mir schleierhaft.

So, jetzt verfasst du noch einen Nachtrag, in dem du auf der einen Seite relativierst, aber gleichzeitig eben noch eine große Keule (Kosten) drauflegst. Das ist ja gleichzusetzen, mit der Drohnung den Unterricht nicht mehr zu zahlen.

Weißt du, wenn ich hier einen Beitrag verfasse und ein Anliegen der Öffentlichkeit preisgebe, dann wünsche ich mir eben auch ehrliche Antworten, auch negative Reaktionen. Sie geben mir sehr viel, sie bewegen mich oft zum Umdenken und zu der Erkenntnis, das ich selber vielleicht auf dem Holzweg war. Ganz frisch gerade wieder erst vor ein paar Tagen erlebt, ohne das negative Feedback (denn ich war ja auf was ganz anderes aus) hätte ich überhaupt nicht umdenken können. Und genau das ist doch der Sinn eines Forums. Ein bunter Strauß Ansichten, Meinungen, die nur entstehen konnten, weil ich eine gewisse Wortwahl genutzt habe.

Du bist erwachsen, mit erwachsenen Ansichten. Deine Tochter ist ein kleines Kind, für das die Erwachsenenwelt noch zum größten Teil ein Buch mit sieben Siegeln ist. Diesen langjährigen Entwicklungsprozeß kann man nun mal nicht überspringen, sie muß ihn selber durchleben. Und viele der Antworten, die du so negativ auffässt, haben nun mal mehr den Fokus auf dem Kind, als auf dich.

Es kamen ja auch Stimmen, das deine Tochter evtl. noch nicht so weit ist. Auch die hast du gleich abgeschmettert.

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Ich merke ja ob meine Tochter generell Spaß hat am Klavier spielen oder nicht oder ob sie vielleicht überfordert ist. Ich denke, dass ich sie da gut genug kenne, um das einschätzen zu können. Klar kann sie den Wert des Geldes noch nicht genau erfassen, man kann es ihr aber dennoch schon beibringen, dass manche Sachen eben viel Geld kosten und man dafür arbeiten gehen muss. Ich denke bis zu einem gewissen Rahmen geht das schon.

Ich hatte mir grundsätzlich Tipps erhofft, wie man diese Routine täglich ein paar Minuten üben vielleicht am besten etablieren kann. Wie ich schon schrieb , mir reichen ein paar wenige Minuten am Tag locker aus oder ein Lied zweimal spielen oder so. Mehr nicht.

Negativ auffassen tue ich tatsächlich nur diese Wortwahl zuviel Druck ausüben, denn so ist es nicht. Was ich gerne hätte und gegenüber Erwachsenen sage und was Ich gegenüber meiner Tochter kommuniziere sind tatsächlich zwei Paar Schuhe, auch wenn ich MAL gesagt habe, dass man sich den Unterricht dann auch sparen kann, wenn kein großartiges Interesse am üben besteht.
Dennoch bleibe ich auch bei meiner Meinung, dass man Kindern ruhig auch Mal solche kleinen Pflichten, die ja quasi sogar selbst ausgesucht sind zumuten kann, auch wenn der Großteil das nicht so sieht.

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