Ich kann nicht haushalten/wirtschaften/sparen

Hallo,

wollte mal fragen ob es nur mir so geht oder ob jemand da ist, der dieses Problem auch hat.

Also folgendes: Aktuell schaut es auf meinem Konto mal wieder richtig mies aus. Morgen kommt
zwar mein Gehalt, trotzdem bin ich dann noch 300 Euro im Minus. Starte also ins neue Monat
mit Minus. Ich fühle mich so schlecht dabei und weiß nicht wie ich aus eigener Kraft aus dieser
Situation finde.

Ich habe im Monat an die 500 Euro Fixkosten, der Rest geht für Essen drauf. Wir sind eine
vierköpfige Familie. Weder habe ich viele Klamotten noch gehe ich regelmäßig zur Kosmetik
noch waren wir heuer im Urlaub.... will sagen, dass ich für mich, gefühlt, nicht viel Geld ausgebe.

Aber irgendwo muss das Geld ja sein...... gut, ich muss 2x im Monat tanken, ich rauche und ab
und zu kaufe ich mir ein Buch, weil ich gerne lese, ist aktuell mein einziges Hobby.

Meine Frage: Wäre es besser einen kleinen Kredit aufzunehmen statt jetzt wieder im Dispo zu sein?
Ist jemanden sowas schon mal passiert? Wie seid ihr rausgekommen?

Danke für´s Lesen.
Grüße

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Was hast du denn für ein Einkommen?
Aus wievielen Personen Erwachsenen und Kindern besteht euere Familie?

Sinnvoll wäre es als erstes ein Haushaltsbuch zu führen.
Wie oft kaufst du dir ein Buch? Einmal pro Monat oder 1 mal in der Woche. Da ist es häufig sinnvoll und günstiger in die Bücherei zu gehen.
Wie hoch sind euere Lebensmittelkosten

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Für mich war der Dispo selber die böse Falle. Ich ging damit recht sorglos und betriebsblind durchs Leben....äh, durch die Geschäfte. Die hohen Zinsen haben mich auch nicht abgeschreckt.

Ich habe ihn ausgeglichen und abgeschafft, ich denke jetzt also vorher nach und zücke dann erst die Karte. Und siehe da, es funktioniert super, denn man hat einen ganz anderen Überblick.

Ich war auch einfach zu faul, unerwartete Kosten aus dem passenden Topf zu bedienen (einfaches Sparbuch, Gang zur Sparkasse notwendig)....nee, der Dispo durfte herhalten, während der Topf immer voller wurde. #klatsch

Ich weiß jetzt nicht, ob dein eigentliches Problem generell zu wenig Einkommen ist oder du auch nur ne faule Socke (wie ich) bist. Das kannst du dir nur selber beantworten.

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Wenn du nicht weißt, wo euer Geld hinfließt, hilft dagegen nur alles konsequent aufzuschreiben, also Haushaltsbuch zu führen.

Einige hier bei Urbia arbeiten mit der Umschlagmethode, heben also am Anfang des Monats alles Geld ab, was nicht abgebucht wird und packen es in einzelne Umschläge für die Wochen und Ausgaben. Ich persönlich ziehe die digitale Variante vor und überweise einen kleinen Teil meines Geldes am Anfang des Monats auf zwei Unterkonten. So sehe ich das Geld nicht direkt. Es ist "weg" und ich kalkuliere nicht damit.

Seit ihr jeden Monat im Minus? Welche Höhe und steigert sich das Minus monatlich? Einen Kredit für 300 Euro würde ich persönlich nicht aufnehmen. Das wäre mir zu viel Aufwand für zu wenig Nutzen und kostet evtl. noch zusätzlich Gebühren, die sodann auf die 300 Euro Schulden noch oben drauf kommen.

An eurer Stelle würde ich in der akuten Situation derzeit:

- alle Ausgaben der letzten drei Monate aufschreiben, soweit sie sich nachvollziehen lassen
- alle aktuellen Ausgaben aufschreiben und zwar wirklich sehr genau und nichts, absolut nichts, auslassen
- schauen, dass ich diesem Monat nur das kaufe, was wirklich nötig ist. Keine Zigaretten, keine Luxusartikel beim Essen, keine Bücher. Wenn ihr damit einen Überschuss von 50-100 Euro erwirtschaftet, ist euer Dispo nächsten Monat schon ein bisschen kleiner.

Den letzten Punkt durchhalten, bis ihr in 3-4 Monaten aus dem Dispo raus seit und ab dann konsequent dauerhaft für die Zukunft jede unnötige Ausgabe vermeiden und Haushaltsbuch führen.
Zigaretten z.B. sind unnötiger Luxus und teuer. Das Geld kann man sich sparen, wenn du nicht gerade süchtig bist. Bücher kann man sich ausleihen oder gebraucht kaufen und im Zweifel muss man eben schauen, wo die Prioritäten sind: wenn ihr euch dafür verschuldet, ist diesen Monat eben kein Buch drin.

Wie viele Stunden arbeitest du? Kannst du diese noch aufstocken? Wenn ihr jetzt schon nicht über die Runden kommt, wird es die nächsten Monate ganz hart werden für euch. Die Energiepreise steigen und das werdet ihr nicht mehr zahlen können, wenn es euch jetzt schon so schlecht geht.

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So wie ich es verstanden haben ist sie trotz Gehaltszahlung die schon auf dem Konto ist noch 300 im Minus. Je nach Gehalt sind es dann ja schon 1000 oder noch mehr Euro die sie SChulden hat

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Stimmt. Beim nochmaligen Lesen fiel es mir jetzt auch auf.

Ok, dann sind es also doch Schulden im vermutlich 4stelligen Bereich. Dann würde ich doch einen Kleinkredit aufnehmen und den zu günstigeren Zinsen als auf dem Dispo abstottern. Konsequenz daraus muss dann aber ebenfalls sein, den Dispo abzuschaffen. Offensichtlich verleitet er dich, TE, dazu Geld auszugeben, das du nicht hast. Hast du ein Konto auf reiner Guthabenbasis, kannst du nur so viel ausgeben, wie auf dem Konto ist und dann ist Schluss. Somit kannst du automatisch keine Zigaretten oder Bücher mehr kaufen. Allerdings musst du dann darauf achten, dass ihr genug Geld zum Essen habt. Also vielleicht doch der Umschlag mit Bargeld, aus dem ihr das Geld zum Einkaufen nehmt.
Ihr müsst euer Konsumverhalten komplett umstellen. Aktuell lebt ihr über eure Verhältnisse und auf Pump. Das kann auf Dauer nicht gut gehen und ihr landet vollends in der Schuldenfalle.

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Ohne Einnahmen und Ausgaben genauer zu kennen, kann man das nicht analysieren.

Kleiner Tipp: Bücher gibt es oft für einen Bruchteil des Neupreises gebraucht oder ganz umsonst in den Bücher(telefon)zellen, die überall aus dem Boden sprießen.

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Erstmal Kassensturz machen und ganz genau schauen, wo jeder Cent jeden Monat hinfließt. Hört sich vielleicht doof an das so penibel aufzuschreiben, aber dann weißt du wirklich ganz exakt, wo euer Geld versickert.

Auf das Thema Essen wurde noch gar nicht eingegangen. Beim Einkaufen und Kochen kann man auch einige Euros sparen. Sonderangebote wahrnehmen und Dinge in größeren ( natürlich haushaltsüblichen ) Mengen kaufen, die sowieso ständig benötigt werden. So einkaufen, dass möglichst alles verbraucht wird und nicht im Kühlschrank vergammelt und anschließend entsorgt wird. Mahlzeiten auf den Tisch bringen, die günstig sind und in größeren Mengen zubereitet werden können, und daher auch für 2 oder mehr Tage reichen ( Einfrieren ist ja auch eine Option ).

Mit dem Rauchen aufhören, das schadet nur der Gesundheit und verbrennt wirklich bares Geld. Selbst wenn du nur eine Schachtel pro Monat verdampfst ( was kosten die inzwischen? 7-8 Euronen? ). Sind das im Jahr auch schon wieder knapp 100 Euro die weg sind.

Bücher, wie schon vorher geschrieben, gebraucht kaufen ( kosten da ein Bruchteil ), ausleihen oder kostenlos aus diesen Büchertelefonzellen besorgen. Ein neues Buch kostet im Laden doch auch mindestens zwischen 10 und 20 Euro, sind sicher auch nochmal 100 - 150 Euro im Jahr.

Ansonsten noch:

-Versicherungsbeiträge optimieren
-Telefonanbieter Tarif überprüfen
-Dinge kündigen, die evtl. nicht mehr genutzt werden, aber still und heimlich weiterlaufen und damit Kosten verursachen
-wenn möglich, das Einkommen erhöhen ( Gehaltserhöhung, mehr Stunden )

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Ok - hier meine Tipps:

- Beim Einkaufen auf Angebote achten.
- Keine Getränke kaufen, sondern Wasser von der Leitung trinken.
- Gedanken machen, wie man günstig kochen kann (keine Fertigprodukte)
- Rauchen aufhören
- Bücher vom Bücherflohmarkt
- Nebenjob suchen und/oder Stunden aufstocken (Ein 16jähriger braucht ja keine Betreuung mehr;-))

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Kleiner Tipp auch noch von mir, zum Thema Angebote:

Trotzdem auch nach alternativen schauen, oft sind sachen im angebot Markenprodukte und somit immer noch teurer als das ladeneigene "billigprodukt"

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Ich arbeite 30 Stunden und verdiene um die 1300 Euro, mein Mann überweist mir monatlich 500 Euro "Haushaltsgeld".
500 Euro Fixkosten gehen wiederum weg. Also habe ich 1300 Euro zur Verfügung. Unser Haushalt besteht aus 3 Erwachsenen und unser Sohn ist 16, also vom Verbrauch eigentlich auch erwachsen.

Bücher kaufe ich unterschiedlich, ich würde sagen, so alle 2 Monate mal ein Buch.

Ich sehe meinen Fehler darin, dass ich nicht nach Angeboten schaue. Ich gehe einkaufen und nehme mit was ich brauche.
Ich koche jeden Abend, essen gehen ist ja schon nicht mehr drin bzw. macht keinen Spaß bei den Preisen und im Hinterkopf den Dispo.

Das mit den Kuverts finde ich keine schlechte Idee...... Ich werde die Karte mal zu Hause lassen.

Danke für eure Tipps.

LG

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"Ich sehe meinen Fehler darin, dass ich nicht nach Angeboten schaue. Ich gehe einkaufen und nehme mit was ich brauche."

Das kann ein erheblicher Faktor sein. Wenn ich nur blind kaufen würde was ich brauche ( oder meine gerade zu brauchen ), dann würde ich an der Kasse wahrscheinlich in Ohnmacht fallen. :-D

Im Endeffekt wird es ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren sein.

Einen Kredit würde ich für die Überziehung aber auch nicht aufnehmen. Es sind Schulden, ja, aber dazu ist ein Dispo ja kurzfristig auch gedacht. Wenn ihr langfristig was ändert, müsstet ihr da auch wieder rauskommen. Falls euch nicht die Inflation einen Strich durch die Rechnung macht, aber davon sind wir ja alle betroffen.

Was mir noch einfällt: Habt ihr evtl. wertige Sachen die ihr nicht mehr benötigt und die ihr verkaufen könnt? Da kommt in Summe auch wieder was zusammen.

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" mein Mann überweist mir monatlich 500 Euro "Haushaltsgeld"."


Das ist dein Fehler. Was verdient dein Mann, was zahlt er sonst?

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Hallo,

wirklich mal einen Monat lang konsequent JEDE Ausgabe aufschreiben. Und zwar nicht nur Lebensmittel & Co. Du schreibst, ihr hättet "an die" 500 EUR Fixkosten. Ist da auch wirklich ALLES dabei? Versicherungen? Streamingdienste? Handy?

Zum Sparen würde ich wie folgt ansetzen:

+ Setzt euch ein möglichst festes Monatsbudget für Lebensmittel & Hygieneartikel, dass ihr nicht überschreiten solltet

+ Mach dir einen Wochenplan, was es zu Essen geben soll. Kaufe so ein, dass du die Zutaten gut zu einem weiteren Gericht kombinieren kannst. Koche größere Mengen zum Einfrieren. Super gehen da z.B. Eintöpfe.

+ Nutze beim Wochenplan unbedingt Angebote. Vergleiche, was wo besonders günstig ist und kaufe gleich mehr davon auf Vorrat. So hast du gleich einen Grundstock für die nächste Zeit. Auf Wochenmärkten ist es kurz vor Schluss meist günstiger und hat zumeist sogar noch bessere Qualität als im Supermarkt

+ Streicht alles an Unnötigem bis auf Weiteres. Bücher muss man nicht kaufen; kannst du prima in der Bücherei leihen und zahlst eine geringe Jahresgebühr

+ Tanken am besten erst am Abend; da ist es i.d.R. etwas günstiger. Gibts ne Möglichkeit, dass ihr generell weniger Auto fahrt?

+ Zigaretten sind natürlich ein ziemlicher Kostenfaktor; da ich aber selbst rauche, habe ich hier einen guten Tipp für dich: Kaufe nicht die teuren Markenzigaretten. Ich selber habe früher West Silver geraucht und bin jetzt auf Boston Silver (Eigenmarke vom Aldi) umgestiegen, die um einiges günstiger sind. Und ich habe meine Ziggi-Verbrauchsmenge ordentlich reduziert.

+ Kennst du jemanden aus deinem Bekanntenkreis, der bei der Metro oder im Handelshof (Großhandel insbesondere für Gastronomen) einkaufen kann? Ich habe mir z.B. über meinen Mann eine Handelshof-Kundenkarte besorgt und kann so um einiges günstiger große Mengen an Toilettenpapier, Haushaltspapier, Spülmittel, aber auch Pasta (z.B. 5kg Barilla Nudeln, wenn sie im Angebot sind, für unter 10 EUR) etc. einkaufen oder große Mengen an günstigem wie gutem Fleisch (letzte Woche gab es beim Handelshof z.B. hervorragenden Schweinenacken für 4,99 EUR/kg --- gut, meist sind die Stücke dann auf 3-4 kg ausgelegt, aber damit hast du dann ordentlich Vorrat) PS: Und an alle Bio-Fleischverfechter hier - ja, ich weiß, wir auch, aber bei der jetzigen Inflation ist mir da das Hemd näher als die Hose und vegan/vegetarisch werden wir nicht leben.

+ Habt ihr in eurer Umgebung Hofläden mit Obst/Gemüse & Co.? Bei uns gibts da jede Menge und dort frage ich immer nach, ob es auch etwas im Angebot gibt, was vielleicht optisch nicht so der Bringer ist, aber noch gut ist. Oder auch Eier kurz vor dem Ablaufdatum. Da kann man wirklich gut zuschlagen - sollte es dann aber auch in Bälde verarbeiten (sh. Wochenplan)

Und nimm bitte keinen Kredit auf! Die Schuldenspirale dreht sich sonst nur noch tiefer rein. Versucht erstmal so da raus zu kommen. Noch seid ihr "nur" 300 EUR in den Miesen. Das bekommt man durch ein paar Sparmaßnahmen wirklich noch gut selbst in den Griff, wenn man konsequent ist.

VLG von Deichbrise

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"Noch seid ihr "nur" 300 EUR in den Miesen. Das bekommt man durch ein paar Sparmaßnahmen wirklich noch gut selbst in den Griff, wenn man konsequent ist."

Dachte ich auch erst, aber die TE ist, wenn das neue Geld reinkommt, mit 300 Euro in den Miesen, d.h. tagesaktuell hat sie ein Minus von 1600 Euro. Das neue Geld stopft somit nur die vorhandenen Lücken, reicht aber nicht ansatzweise zum Leben (da Minus).
Wäre für MICH weiterhin kein Grund, einen Kredit aufzunehmen, aber ich verdiene mehr als die TE und habe meine Finanzen im Griff. Die TE scheint schon über viele Monate bis ca. zwei Jahre ihre Schulden anzuhäufen und Stück für Stück tiefer in den Dispo zu rutschen. Vielleicht wäre es die bessere Strategie, an dieser Stelle ein für alle Mal einen Cut zu machen, den Dispo zu streichen und mit festen Raten zu 100 Euro umzuschulden. Auch als psychologische Abkehr von alten Gewohnheiten. Ich bin allerdings auch kein Schuldnerberater und weiß nicht, was die raten würden.

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Vieles wurde schon genannt.
Wenn du nicht mit dem Rauchen aufhören möchtest, Kauf dir Tabak und drehe am besten selbst.
Selbst kochen heißt nicht zwingend günstig - kommt ja auch noch darauf an was man so kocht - also viel sättigendes und wenig Fleisch, fleischersattprodukte sind aber auch oft unverschämt teuer - also sucht euch ein paar günstige Gerichte wie Erbsen, linseneintopf, Kartoffeln mit Quark und Spinat, Kartoffel/ nudelauflauf. Bei Gemüse und Obst auf saisonalste achten

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"Wäre es besser einen kleinen Kredit aufzunehmen statt jetzt wieder im Dispo zu sein?"


Und was soll das konkret bringen? Das Problem ist, dass du mehr Geld ausgibst, als du einnimmst.