Kind auf Wunsch mit nach Hause nehmen von Neonatologie

Hallo,

mein kleiner kam in der 35.ssw zur Welt. Mittlerweile wären wir Ende 36. ssw. Er liegt auf der Neonatologie. Anfangs war der Billy wert etwas hoch, das hat sich aber stabilisiert und wird jeden Tag kontrolliert. Er ist fit, atmet selbst und alles passt, bis auf das Trinken. Er muss alle 4h zu festgelegten Zeiten eine festgelegte Menge trinken und wenn er die nicht schafft, wird nachsondiert. Dauernd wird mir gesagt ,,Sie können Ihr Kind morgen oder übermorgen mit nach Hause nehmen, wir mussten schon 1 Tag nicht mehr sondieren“ - und dann muss aber doch wieder 25ml nachsondiert werden, weil er eben um 19 Uhr keine 70ml schafft, sondern nur 45ml, dafür dann aber 4h später seine Menge schafft.

Zudem stehen hier 2 andere Babys mit im Raum, dauernd piepst es, die Schwestern wechseln, die Zimmernachbarin passt mir nicht (ich bin auch stationär aufgenommen).. ich denke einfach dass er zuhause, im geschützten Rahmen - wo er nur die Stimme von meinem Mann & mir hört, einfach besser trinkt. Wir haben ja auch nicht immer alle 4h zu festen Zeiten Hunger und müssen eine bestimmte Menge schaffen. Ich verstehe das System schon und bin die letzte, die was gegen die Neonatologie und allgemein ihre Methoden sagt, aber in unserem Fall sagt mein muttergefühl langsam, dass das Zuhause besser klappt.

Er ist 50cm groß und 2450 Gramm schwer, wurde mit 2560 Gramm geboren vor einer Woche.

Kann man sich gegen ärztlichen Rat entlassen lassen, wenn es nur noch um das Trinkverhalten geht? Wenn ein Baby gestillt wird, reißt man es doch auch nicht genau alle 3h aus dem Schlaf und stellt sich dafür nen Wecker.. wisst ihr wie ich meine?

Was denkt ihr? Die ganzen Reize hier durch die ganzen Leute und die Düfte und die Geräusche.. ich will ihn dem nicht mehr aussetzen und mit ihm nach Hause.. ich will der Sache noch bis Sonntag Zeit geben und dann würde ich gerne gehen. Hat jemand Erfahrung? Ist das möglich oder muss das über einen Richter etc gehen?

Bin in der Heidelberger Uniklinik.

6

Vielleicht kannst du mit den Ärzten noch einmal in Ruhe besprechen, ob ihr nach Hause dürft und wenn nicht, wann ihr damit rechnen könnt? Ich finde es schwierig, das Baby gegen den ausdrücklichen ärztlichen Rat, auf eigene Verantwortung, aus dem Krankenhaus zu entlassen und würde mich auf die Einschätzung der Ärzte dort verlassen. Die haben ja Erfahrung und wenn die eine Überwachung für notwendig halten, wird es notwendig sein.

Auch Babys, die gestillt werden, müssen geweckt werden, wenn die Gewichtszunahme stagniert. Sogar dann, wenn sie nicht zu früh geboren sind.

1

Ich würde das den Ärzten sagen dass du nach Hause möchtest. Hast du eine Hebamme die dich betreut? Dann wäre doch alles okay.

Nur so nebenbei: ich stille und ich musste mein Kind anfangs alle 3 Stunden wecken zum trinken weil er nicht gut zugenommen hat.

Wahrscheinlich müsstest du eine gewisse Disziplin mitbringen was das füttern angeht. Um eben nicht zurück in die Klinik zu müssen.

Alles gute!

2

Ja ich habe eine Hebamme, die jeden Tag kommt

3

Habe auch in der HD Uniklinik entbunden. Nie wieder 😅

4

Hahaha wieso?🤣

5

Mein Aufenthalt war Gott sei Dank trotz WKS nur 48 Std., aber das hat mir vollkommen gereicht 😅

Das Personal … meine Zimmernachbarin … generell die Organisation vor Ort hat mir leider überhaupt nicht gefallen.

weitere Kommentare laden
7

Meine Tochter kam vor zwei Jahren bei 28+4. Wir haben fast 11 Wochen im KH verbracht. Das Trinken war bei mir auch so ein ähnliches Problem. Sie hat auch nie die gewünschte Menge auf einmal geschafft. Die Schwestern und Ärzte sind dann mit den Erwartungen etwas zurückgegangen. Also dass sie nicht bei jeder Mahlzeit eine bestimmte Menge schaffen musste, sondern dass es über den Tag verteilt stimmen musste. Also, wenn sie mal weniger getrunken hat, hat sie dafür vielleicht eher wieder Hunger gehabt und es durch die Abstände ausgeglichen. Ich war dann die letzten Tage auch zum Rooming in und hab von da an nach Bedarf gefüttert und nicht nach Uhrzeit, das hat besser geklappt und war für uns beide entspannter. Die Ärztin sagte zu mir, das KH ist kein Gefängnis und wenn ich mir sicher bin und es dem Kind gut geht, dann können wir gehen. Und so sind wir dann heim. Ich würde mit dem behandelnden Arzt oder Ärztin darüber sprechen. Also ob ihr die Vorgehensweise anpassen könnt, ob du heim kannst, wenn du eine gute Hebammen Betreuung hast und dich auf jeden Fall meldest, wenn was ist oder wie auch immer. Bei dem restlichen Pflegepersonal bin ich mit solchen Gesprächen vorsichtig geworden. Sie haben viel Erfahrung und können gute Tips geben, sind aber am Ende nicht die, die die Entscheidungen treffen, das ist eben immer der Arzt. Mir hatte auch eine Schwester gesagt, dass ich sicher im Laufe der Woche entlassen werden könnte und dann teilte mir die Ärztin mit, dass es noch mindestens zwei Wochen sind, das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Die 11 Wochen waren mega anstrengend und das Ende schon zu sehen und dann zurückgeworfen zu werden war einfach hart.

Alles Gute Dir!

9

Gut, dass du dich hast mit aufnehmen lassen! 👍👍👍🥳

Gehts dir besser?

Und jetzt zum Thema. Mit mir lag ne Mami im Zimmer, deren Kind Durstfieber hatte. Sie musste das Kind alle zwei Stunden wecken zum stillen... Scheinbar können die Kleinen so schwach werden, dass sie nicht mehr von alleine aufwachen. Und das war kein Frühchen...

Gerade bei Frühchen ist es wohl gang und gäbe, sie zum Trinken zu wecken.

Das Kind auf eigene Verantwortung entlassen könnte ich glaub ich nicht verantworten 🫣

Was sagt deine Hebamme dazu? Würde sie das mittragen? Wenn ja, siehts schon anders aus...

Habt ihr einen guten Arzt parat? Wie weit weg wäre die Neo, falls ihr doch noch nen Notfall hättet?

Könnte man das Kind vielleicht auch tagsüber alle drei Stunden wecken, statt alle vier, um auf die Menge zu kommen? Sprich, dass es nicht an der einen zu kleinen Mahlzeit liegt, sondern die Gesamtmenge übern Tag passt...

Mir (als Laie!) kommt alle vier Stunden ohnehin sehr wenig vor... Beim Stillen kommen die Kinder auch mal halbstündlich 🙊

Ich würde auf jeden Fall mit deiner Hebamme reden. Hebammen sehen sowieso viele Dinge anders als Ärzte... Und vielleicht kommt so auch etwas Ruhe in die Sache.

Die Hebamme ist übrigens auch für dich und die Geburtsaufarbeitung die richtige Ansprechpartnerin. Da gibts diverse Bonding-Rituale, um das bei der Geburt verpasste quasi nachzuholen.

11

Huhu danke für deine Antwort.

Ich nehme Medikamente, die ich schon vor der SS genommen hatte und die kenne ich die helfen mir aktuell. Ich habe sehr viel durchgemacht die letzten 7 Tage. Habe meine 2 besten Freundinnen durch eine ganz miese Sache - die ich hier jetzt nicht näher thematisiere, weil es nix zur Sache tut- verloren 1 Tag vor der Entbindung meines ersten Kindes. Mit einer war ich 15 Jahre befreundet (ich bin 26) und mit der anderen 2 Jahre aber sehr intensiv. Sie sind mir dermaßen in den Rücken gefallen und haben mich manipuliert das könnt ihr euch nicht vorstellen was ich da durchmache und durchgemacht habe. Dazu die traumatische Geburt, die ich ohne diese sehr sehr einfühlsamen und wunderbaren Hebammen mit 1:1 Betreuung hier in der HD Uniklinik, niemals gepackt hätte. Aber sie war trotzdem traumatisch wegen Einleitung und wehensturm 6h am Stück ohne Pause. PDA wurde wohl falsch gesetzt hatte kaum Wirkung, Lachgas wirkte GAR nicht, ich konnte einfach nimmer - dann spontane sectio. Ich hätte ALLES gemacht dafür dass diese Schmerzen aufhören, wirklich alles. Selbst ne Vogelspinne hätte ich mir aufs Gesicht setzen lassen als extreme phobikerin.. die letzten Tage waren so prägend und das mit den Freundinnen zieht solche Spuren da ich so viel an mir selbst Zweifel.. aktuell träume ich lebendiger denn je, deswegen war ich auch erstmal zuhause und war nicht stationär- wofür ich ja extrem geshamed wurde im anderen thread von vielen.. die Leute wissen nie was eigentlich abgeht aber urteilen direkt..danke für deine liebe Antwort ❤️ wir haben ne Hebamme die ich morgen deswegen mal anrufe und wir reden mal mit den Ärzten ❤️

12

Ich finde das Vorgehen der Klinik auch ehrlich gesagt nach wie vor befremdlich, zur Heilung eines Geburtstraumas der frischgebackenen Mama zur Trennung vom Kind zu raten 🙊

...und das Kind dann da allein zu lassen 🫣 in meiner Entbindungsklinik hätten die meinen Mann mit "einbehalten", das wurde uns schon vorab so angekündigt 🤷

Dass du die andere Mami vorverurteilt hast, war das i-Tüpfelchen, das es noch gebraucht hat 🙊 wer weiß, vielleicht ist sie ja doch ganz nett. Jetzt lernst du sie ja zwangsläufig besser kennen 😉 hoffe für dich, der Zigarettengestank hält sich in Grenzen...

Nun gut - jetzt heißt es, nach vorne schauen!

Ich weiß natürlich nicht, was deine Freundinnen da abgezogen haben. Aber wer eine Hochschwangere belastet, hat eigentlich gar keine Aufmerksamkeit verdient.

Und ganz ehrlich: wenn du jetzt sehr viel mit deinem Baby kuschelst, wird das auch ganz ganz schnell in den Hintergrund rücken. Es wird bei dir jetzt echt Zeit für Kuschelhormone!

Dein Baby braucht dich jetzt ganz arg. Raus aus dem Bauch und dann ganz alleine in dieser grellen kalten Welt. Vergiss du den Rest der Welt und kuschel dich ran 🥰

PS: ich hatte auch echt schräge Zimmernachbarn, wir lachen heute noch über die... Aber ganz ehrlich: unter den ganzen Kuschelhormonen waren die mir eigentlich ziemlich egal 🙊😉

13

Hallo,

Es tut mit Leid dass ihr so einen schlechten Start hattet.

Deun Kind wiegt immer noch weniger als bei der Geburt, und es geht ja nicht nur um die Zunahme, sondern auch darum, dass der Billy unten bleibt.

Frühchen erschöpfen sich schnell beim Trinken und verschlafen dann auch teilweise die nächsten Mahlzeiten. Da kann die Gelbsucht schnell wieder aufflammen oder durch die Anstrwngung können auch Infekte auftreten. Dein Kind müsste eigentlich die nächsten 4 Wochen noch nicht selber trinken, atmen und verdauen! Deswegen geht es jetzt darum dass es den Frühstart bestmöglich übersteht. Und da hilft ihn kein falscher Ehrheiz einer Mutter die heim will sondern auch der Luxus sich ne Mahlzeit untätig reinlassen zu lassen wenn ihm das was von ihm gerade vom Leben verlangt wird zuviel ist. Unser kleines war 5 Monate auf Station und ich kann schon verstehen dass einen diese Zeit belastet, geradewenn es nur noch ums trinken geht. Aber meine Güte , es sind doch nur noch die paar Tage. Die Heidelberger Uni gehört zu den führenden Frühchenkliniken in ganz Deutschland. Aber in Frühchenkliniken liegt halt der Fokus voll auf dem Baby und dessen Gesundheit, das merkt man klar als mMutter und es ist für Mütter natürlich nicht so schön. Aber due Frühchen haben den bestmöglichen Start und in HD überleben Fälle die anderswo oft wenig Chancen gehabt hätten.
Mein Blick darauf ist anders, klar war vieles unbequem und nicht toll als Mutter. Aber mein Kind hat in einer anderen aber im Ranking ähnlich guten Klinik überlebt. Er hatte zwischenzeitlich mal ne Chance von 0 %. Sa ist echt drauf ge... ob man als Mutter bestmöglich hofiert wurde und ob die Zimmernachbarin Bff-Potential hatte oder das Gegenteil der Fall war. Hast du schon mit der Klinikseelsorgerin gesprochen? Dann lass sie kommen! Lass dir helfen von wem du kannst, aber lass deinem zwerg die Zeit die er braucht.

In nem normalen Forum darf man übers Heimschlafen nicht reden. Die Damen haben in ihrer rosaroten babywelt keine Ahnung was es heißt mit Kind auf ITS zu liegen. Ich hab 5 Monate zu Hause geschlafen und auch mal nen Tag klinikfrei genommen wenn ich es psychisch nicht mehr ausgehalten habe und neue Kraft gebraucht habe. Lass dir da nix erzählen! Es ist ok auch jetzt wenn es nicht geht mal ne Nacht im eigenen Bett einzuschieben. Auch normale Muttis schlafen mal ... durchaus auch in einem anderen Zimmer.
Ich wünsche dir alles Gute und hoffentlich klappt es bald mit dem Trinken.

Bearbeitet von Inaktiv
15

Hallo,

gut dass du dich hast aufnehmen lassen. Dein Baby braucht dich ganz dringend, es kennt ja bisher nur dich und ist plötzlich in einer anderen Welt.

Ich würde ehrlich gesagt nicht entgegen des Rates der Ärzte entscheiden, sondern auf deren Fachkenntnisse vertrauen. Die Gesundheit ginge bei mir einfach vor und wichtig ist, dass du und dein Baby zusammen seid.

Ich war damals mit meiner Tochter einen Monat im KH, sie kam an 32+0 auf die Welt. Ich weiß, dass die Neo oder generell Krankenhausaufenthalte kein Spaß sind und hab mich auch sehr nach zuhause gesehnt. Aber die Zeit geht vorbei und dort seid ihr in guten Händen. Du bist ja eh erst seit gestern (?) dort, ich würde da schon noch ein bissl „aushalten“, wenn es laut Ärzten das Beste fürs Baby ist.

Und noch was: mein Sohn kam an 39+5 mit 3150 Gramm zur Welt und hat die ersten Tage super zugenommen. Trotzdem sollte ich ihn laut Ärzten im KH alle 3 Stunden anlegen.

LG

Bearbeitet von Katzi
17

Fragen kostet nichts. Ich würde fragen ob es vertretbar wäre nach Hause zu gehen und in 2/'3 Tagen nochmal zur Kontrolle zu kommen. Wenn der Arzt aber klar davon abrät würde ich wohl noch warten

Bearbeitet von Inaktiv
19

Ich finde den Ablauf in eurer Klinik tatsächlich ein wenig seltsam 😳
Unser Sohn wurde 28+4 geboren und als die Entlassung in greifbare Nähe rückte wollte man ihm die Magensonde ziehen (hat er aber zuvor schon ständig selbst gemacht) weil sie beim trinken unter Umständen behindern könnte. Dann hat man ihn drei Tage einfach trinken lassen was und wann er wollte. Es wurde damit geschaut ob er sich bei Hunger selbst meldet, wenn das nicht passiert ist sollte ich ihn nach spätestens 5 Stunden füttern. Klar, die Mengen wurden aufgeschrieben und nach 24 Stunden kontrolliert ob er genügend schafft aber man wollte ihm 3 Tage für die Umstellung Zeit geben (am dritten Tag hat er seine Menge tatsächlich auch geschafft deshalb durfte er dann an tag 4 mit nach Hause) damit er merkt, dass er bei Hunger selbst genügend trinken muss. Nachsondiert hätte man nur im Notfall wenn er nicht weiter zu nimmt, denn wenn er den Rest eh immer über die Sonde kriegt, braucht er sich beim trinken ja auch gar nicht anstrengen 🤷

Und nein, bei uns war es tatsächlich nicht möglich die Kinder auf Wunsch mit nach Hause zu nehmen. Eine Mutter die nebenan lag hat es mit allen Mitteln versucht weil ihr Sohn schon soweit war, musste aber bleiben weil das Wärmebett auf Grund einer defekten Klimaanlage wieder eingeschaltet werden musste 🤦