Baby und Hund?

Hallöchen, mein Sohn ist bald 7 Monate wir wollten schon ewig einen Hund haben ich bin noch bis nächstes Jahr in Elternzeit (2025) und mein Mann ist bis circa 16 Uhr unterwegs (Wochenende zuhause) und spielen nun mit dem Gedanke einen Hund zu holen der auch 7 Monate alt ist ich weiß es ist wie ein 2 Kind aber das ist soo sehr unser Wunsch🫣🥹
Meine Frage ist nun habt ihr diese Situation zuhause oder kann mir jemand Tipps geben ? Ich habe etwas Angst davor ich möchte ja dann beiden gerecht werden.
Schonmal danke!☺️

6

Nein, würde ich mir nicht antun.

Unser Hund ist jetzt 13.
Kinder 6 und 1,5.
Hund war lange vor den Kids da und das war gut so.

Hunde sind toll, machen Spaß - auch mit Baby+Kleinkind.
Doch sie machen auch Arbeit und Verantwortung.
Und diese "Arbeit" die Hunde machen, ist, finde ich, besonders belastend wenn zusätzlich noch Kleinkinder mit dabei sind.

Es ist zu wuppen, definitiv.
Viele machen und schaffen das.
Da ist dann das Setting besonders geeignet. Hundeerfahrener Mensch der weiß was auf ihn zukommt und das will, leichter Hund/leichte Kids, viel Unterstützung durch Familie. (alles mit "und/oder")
Hat man dieses Setting nicht, bedeutet es große Abstriche für alle Beteiligten. Für Kinder, für Hund für mich.
In den meisten Fällen geht nach hinten los.
Kann ich das? Vermutlich - will ich das? Nein, auf keinen Fall.

Für mich würde dagegen sprechen:
- Bei Wind und Wetter raus - egal wie es mir oder dem Kind geht (Kind muss ja mit)
- Dein Kind wird bald sehr mobil, will alleine laufen und erkunden. Das daaaauert - für 10 Meter braucht ihr 1h ;)
Hund will aber laufen und nicht ständig warten
- viele Kinderaktivitäten sind mit Hund nur schwer/bzw mit Abstrichen verainbar. Spielplatz, Schwimmbad, Zoo, Jahrmarkt, Spieltreff, Kindersport im Verein usw. (einiges geht wenn man einen unproblematischen Vorzeigehund hat - aber auch da muss immer die Öffentlichkeit mitspielen.)
- Training, Training Training ... Ich bin so froh dass unser Alltag mit Hund einfach läuft und ich nix mehr trainieren muss an Frsutrationstoleranz, Leinentraining, Alltagskommandos, Tierarzttraining, Rückruf, ...
- ich bin so froh dass er in sich ruhend und gechillt ist - mit 3 hatte der noch ordentlich Hummeln im Po - und gerade ein junger Hund braucht deutlich mehr Bewegung und "Kopfarbeit" als ein älterer Herr

Wichtiger Punkt:
Es ist in meinen Augen nicht realistisch Kind und Hund im Alltag immer im Auge zu behalten. Dann müsste ich einen von beiden oft wegsperren oder immer den Schlaf/das Spiel von Hund/Kind unterbrechen um ihn/es mitzunehmen wenn ich den Raum verlasse.
Ich muss also dem Hund schon gut vertrauen können dass er nicht gleich auf Angriff geht wenn das Kind eine Grenze überschreitet. Dass er ausweicht, knurrt (also bescheid gibt), dass er in sich ruhend und gelassen ist.
Das sind Eigenschaften die lernt ein Hund über Jahre - er muss auch lernen dir zu vertrauen, dass du die Situation (auch wenn er mal vom Kind bedrängt wird) im Griff hat und sich nicht selbts wehren muss. Er muss dir vertrauen dass auch seine Rechte/Grenzen gewahrt werden und nicht nur die des Kindes. Das erfordert Erziehung, vor allem aber Bindung und viele positive Erfahrungen mit dir als "Familienoberhaupt" - das dauert einfach Zeit.
Ganz besonders bei einem junghund der noch viel lernen muss, bei dem im gehirn alles neu verkabelt wird, der viel bunte Knete im Kopf hat.
Man sagt es dauert ca. 3 Jahre bis ein Hund "fertig" ist. Alles davor ist immer wieder mit Höhen und Tiefen, mit erneutem Training und Erziehung verbunden. Und diese 3 jahre dauert es auch "nur" wenn A der Hund eher pflegeleicht ist oder B der Hundehalter (fast) alles "richtig" macht. Nicht selten dauert es noch weitere Jahre um grobe Fehler im Umgang mit dem Hund auszubügeln.

Ich bin pro "Hund/Kind Vergleiche".
Was Bedürfnisse und die Wichtigkeit der Erfüllung anbelangt sind sie sich sehr ähnlich.
Das "2. Kind" hat ähnliche Bedürfnisse wie ein Kleinkind nach Struktur, Ruhe, Spiel Familienanschluss, Erkundung, lernen, Kontakt zu Gleichaltrigen, authentischen/konsequenten/fairen Eltern/Hundehaltern, nach individuellen Grenzen und Freiraum (auch Hundecharaktere sind so unterschiedlich wie Kindercharaktere - der eine braucht mehr von dem, der andere weniger davon).
DOCH - und das ist die große Schwierigkeit beim "2. Kind" - Hunde kommunizieren anders, Hunde spielen anders, Hunde lernen anders, Hunde sind in der Gesellschaft weniger anerkannt (Kinder kannste eig. überall hin mitnehmen, Hunde nicht, Wenn dein Kind bei Omma im Bus an die tasche geht gibts n lächeln - wenns der Hund macht nen Fußtritt usw.)
Hunde sind immer noch Tiere - mit Zähnen und Krallen. Wenn der 2 Jährige wütet weil er den Bonbon nicht bekommt, passiert nicht viel. Wenn der 2 Jährige, Halbstarke Weimaraner - mit niedriger Reizschwelle und kaum erlernter Frustrationstoleranz wütet, kann das ganz schön ins Auge gehen.

Meine Empfehlung in der Reihenfolge:
- sprecht mit Hundehaltern was es im Alltag bedeutet Kleinkind und Hund gerecht zu werden
- wollt ihr nach wie vor einen Hund? Wenn nicht - dann warten bis Kind älter ist (Sollte unser Robin - der sicher noch 10 Jahre lebt! morgen tot umfallen, wird hier kein Hund einziehen bis Mini mind. 3 oder 4 Jahre alt ist)

- Wollt ihr dennoch/genau deswegen einen Hund, dann:
- entscheidet euch für das Alter (Welpe vom seriösen Züchter? oder erwachsenen Tierschutzhund? - Niemals würde ich als Anfänger euch zu einem Pupertierenden Junghund, dessen Vorgeschichte womöglich völlig unbekannt ist, raten!)
- habt ihr euch für das Alter entscheiden, entscheidet euch für eine Rasse (bzw. einen Rassemix)
- Dann geht auf die Suche nach einem passenden Begleiter (die richtige Wahl des Hundes entscheidet gerade bei Neuhundehalter oft darüber ob es eine schöne oder stressige Erfahrung wird - also nehmt euch da sehr viel zeit und recharchiert genau "worauf es ankommt" - bzw was man vermeiden sollte - und wieso man es vermeiden sollte)

Zum Austausch mit sehr vielen erfahrenen Hundehaltern und als Recherche kann ich Hundeforen empfehlen (dogforum.com - hundeforum.com)


Auch die Bücher "Das andere ende der Leine" und "gewusst wie, Leben mit Hunden" sind lesenswert. (gibt noch mehr, aber die habe ich selber gelesen und kann sie guten Gewissens empfehlen)

Ebenso die Blogs von Tierarzt Rückert und "Klartext Hund" kann ich zum lesen empfehlen um einen Einblick zu bekommen, wie "Hunde ticken".

Alles Gute bei der Entscheidungsfindung un eurem Weg.
(Die "Vorbereitung" war damals ne super aufregende Zeit bis unser Rob dann endlich einzog)

8

Super Beitrag!

13

Danke für den tollen Beitrag wir hatten tatsächlich schonmal 2 argentinische Doggen daher erfahren in dem Hunde Thema von klein an bis sie dann von uns gegangen sind ); ich mache mir etwas Sorge und dein Beitrag hat mir weitergeholfen nochmals danke!☺️

weitere Kommentare laden
1

Wir haben zwar nur ne Katze. Aber selbst da reicht die Aufmerksamkeit nicht 100%. Und die brauchen ja merklich weniger als ein Hund. Kleine Kinder bzw. Babys die mobil sind wollen auch konstant zu den Tieren. Und es wird länger dauern, bis sie Grenzen verstehen und auch ein Nein.
Ich würde es nicht machen und warten bis das Kind größer ist und Grenzen versteht und auch einhält.

2

Wir sind noch nicht so weit, aber hier wird definitiv auch ein Hund einziehen, wenn das Kind da ist und wir eingegroovt sind.

Ich möchte dir gerne den Podcast “Hundestunde” empfehlen, da gibt es auch eine extra Folge zu dem Thema.

Für mich käme ein 7 Monat alter Hund nicht in Frage, sondern nur ein erwachsener Hund. Der Hund ist aus der Babyphase raus und kriegt jetzt erstmal Pubertät, das stelle ich mir mit Baby besonders anstrengend vor.

16

Kann ich persönlich nur von abraten. Ob Welpe, pubertär oder erwachsen.

Ich meine ,was bedeutet schon , wenn ihr eingegroovt seid? Im Prinzip ist man das mit Kind niemals, da diese ja pausenlos eine weitere Entwicklung durchlaufen.

Wenn das Baby krabbeln kann , oder gerade laufen, musst du bei einem Welpen aufpassen, dass das Kind nicht die Ausscheidungen in den Mund nimmt, bei einem pubertären Hund kann es schnell mal passieren, dass er dem Kind , im Spiel , ins Gesicht schnappt , oder es umwirft . Und bei einem fremden, erwachsenen Hund , weißt du nicht ,wie er in Stresssituationen handelt. Man kann ihm also nicht vertrauen, auch wenn es ein liebes Tier zu sein scheint.

Also , um auf dein eingegroovt, zurück zu kommen, würde ich sagen, das ist ungefähr, wenn euer Kind in die Schule kommt. Denn dann kann es wirklich Regeln einhalten, hat ein vernünftiges Körpergefühl , in Bezug auf das freie Laufen und den eigenen Körper ausbalancieren, zu können und das Kind ist in der Lage zu verstehen, wenn sich um den Hund gekümmert werden muss , oder dieser Ruhe braucht.
Aber im Endeffekt euer Ding .

19

Im allgemeinen hast du recht mit dem Thema Schule allerdings möchten wir noch weitere Kinder und ich sag mal so irgendwann gehts dann nicht mehr daher sollte der Abstand nicht zu weit auseinander sein zwischen den Kinder also wird dieser Zeitpunkt wahrscheinlich nie kommen und dann bleibt wohl nur die Entscheidung man zieht es durch oder lässt es und ob es mit mehreren Kindern einfacher ist bezweifle ich sehr ich denke dann is es nur noch anstrengender 🙈

weiteren Kommentar laden
3

Wie sieht es bei dir denn nach der Elternzeit aus?
Könnt Ihr den Hund auch nach der Elternzeit gerecht werden?

4

Ja ich arbeite von zuhause aus daher ist dies kein Problem

5

Hallo,

ich kann dir von uns berichten. Bei uns war der Hund zuerst da. Er war 4 als unser erstes Kind auf die Welt kam. Von Beginn an war er Feuer und Flamme fürs Baby. Die ersten Wochen ist er sogar Nachts bei jedem Weinen unseres Sohnes aufgestanden und ans Bett gerannt, weil er Angst hatte, dass ihm jemand was tut. 😂😂😂 Die Beiden sind von Anfang an ein Herz und eine Seele. Es ist wunderschön zu sehen, wie unsere Kinder mit unserem Hund groß werden. Baby Nummer 2 kam vor 6 Monaten und auch hier ist unser Hund wieder der beste Freund und Beschützer. An den Kinderwagen darf keiner ran. Unsere Tochter robbt auch in Richtung Hund und ich liebe die Interaktion zwischen beiden. ABER ein Hund ist eine Verpflichtung, er braucht seinen täglichen Auslauf etc. wir sind halt bei jedem Wetter draußen, die Kinder sind es vom ersten Tag an gewöhnt. Ich persönlich finde es wunderschön, wenn Kinder mit Tieren groß werden können. Sie lernen viel von den Tieren. Ich würde aber an eurer Stelle lieber noch etwas warten. Vor allem am Anfang braucht das Tier wirklich viel Aufmerksamkeit, um sich an das neue Zuhause zu gewöhnen, evtl. stubenrein zu werden und wenn dazu noch ein so kleines Baby kommt, dass eben manchmal auch etwas grob sein kann, ist das für die Tiere auch Stress. Wenn das Kind dann etwas größer ist und gewisse Dinge versteht, ist das einfacher.

Alles Gute für euch!

7

Danke für deine Tolle Antwort! Das du es nicht nur schlecht geredet hast sondern auch das schöne aufgezählt hast und trotzdem gesagt hast das die Realität mit Hund und Kindern nicht immer einfach ist! ☺️

9

Also es ist schon schön wenn Kinder mit Tieren aufwachsen.

Aber deine Idee euch einen Hund zu holen der 7 Monate alt ist,ist vielleicht nicht sone super Idee.
Ein Hund muss erzogen werden und zwar konsequent.

Ich habe zwei Hunde der eine ist 3 Jahre und der zweite 2 Jahre.
Beide sind gut erzogen.
Meine erste Tochter war damals 11 als wir unseren ersten Hund geholt haben.
Meine zweite Tochter ist jetzt 6½ Monate. Jetzt wo die Zahnungphase begonnen hat und sie mobiler wird,könnte ich mir es nicht vorstellen auch noch einen Hund zu erziehen.

Du musst dir vor Augen halten das der Hund bei Wind und Wetter raus muss. 7 Monate heißt noch nicht das er stubenrein ist. Heißt du müsstest auch nachts raus. Der junge Hund brauch viel Aufmerksamkeit (körperlich sowohl auch geistig),wenn's langweilig wird kann auch mal was kaputt geknabbert werden.

Also im Endeffekt ist es deine bzw eure Entscheidung aber ich würde entweder ein älteren Hund holen oder noch ein paar Jahre warten wo dein Baby aus dem "gröbsten" raus ist und dann einen Welpen oder Junghund anschaffen.

LG Michelle

14

das ist garnicht das Problem da wir bereits 2 Hunde von klein auf hatten und somit Erfahrungen haben ☺️bloß bin ich mir unsicher in der Kombi Kind und Hund daher wollte ich hier mal nachfragen

10

Unser Hund ist inzwischen 15 und unser Kind 3. Aus Erfahrung würde ich sagen, besser einen Hund zu holen der weder Welpe noch in seiner Sturm und Drang Phase ist. Weiterhin würde ich darauf achten ob der Hund zu einem Kind passt und mit Stress umgehen kann. Schnelle, unerwartete Handlungen, laute Geräusche, angefasst werden von Kinderhänden usw.

11

Hallo liebes,

An sich einen Hund zulegen (wenn man die Zeit dafür hat, ist kein Problem) jedoch würde ich mir mehrmals überlegen, einen Hund zu holen der „schon“ 7 Monate alt ist.

Wir hatten bevor dem Baby einen Hund es es hat super funktioniert. Beide haben sich an einander gewöhnt und sind heute beste Freunde.

Einen Hund von einem anderen Haushalt, der eventuell keine Kinder gewöhnt ist oder nun mal nicht die Kinder gewöhnt ist, die jetzt im selben Haushalt leben sollen, könnte vielleicht! Probleme mit sich ziehen. Einen Welpen direkt von der Mutter zu holen und ihn langsam an das neue Umfeld umzugewöhnen würde ich durchaus besser finden. So kann auch jeder mit der neuen Situation heranwachsen und er gewöhnt sich von Anfang an an die neuen Familienmitglieder.


Wenn dies nicht möglich ist, würde ich eventuell mit den jetztigen Besitzern sprechen, ob es möglich ist, dass der Hund erstmal für ein paar Tage zu euch kommt um zu schauen wie dein Kind das ganze handhabt? Denn dies wird sicherlich eine komplett andere Herausforderung weil euer Kind ja schon mobil ist und dann musst du die zwei ununterbrochen im Auge halten.

Alles gute!

15

Darüber habe ich auch schon nachgedacht /: einen ganz kleinen zu nehmen der Hund jetzt wäre schon so gut es geht Stubenrein das wäre der ganz kleine dann allerdings nicht habe noch garnicht dran gedacht zu fragen ob man ihn erstmal auf ,,Probe,, nehmen kann.

20

Würde ich persönlich besser finden. Einen Welpen zu holen hat zwar den Nachteil, dass er noch nicht stubenrein ist aber er ist noch roh und kann ganz individuell von Anfang an erzogen werden. Vor allem der Umgang mit Kleinkind😅 das kann wirklich anstrengend sein aber jeder gewöhnt sich dran.

Man muss aber auch dazu sagen, dass ein Hund wirklich viel Arbeit mit sich bringt (da finde ich einen Hund stubenrein zu bekommen noch das einfachste). Ich merke es immer, wenn ich alleine mit den Kindern bin und bei wirklich!! Wind und Wetter mit allen raus muss.. egal ob morgens oder abends noch im Dunkeln. Es ist eine grosse Herausforderung und muss gut durchdacht werden. Natürlich hat es auch viele schöne Vorteile aber eben auch genau so viele Nachteile.. dass ist einfach die Wahrheit.

12

Lass es . Ein Hund braucht viel Erziehung und Aufmerksamkeit . Die Zeit hast du die nächsten Jahre nicht

Wir haben eine 3 jährige Hündin, Baby ish 8 Monate. Die leidet manchmal ganz schön, weil sie mehr Aufmerksamkeit möchte . Dabei ist sie super erzogen, wir gehen 3x am Tag 1-2 std raus. Dennoch möchte sie so viel kuscheln wie früher, möchte wieder mehr Ruhe , ist manchmal echt aufdringlich und bettelt wie ne große , weil sie gerne genau so viel nähe und liebe möchte. Dabei machen wir schon 1x am Tag n spieldate für sie , damit sie sich austobt. Dennoch: sie muss natürlich oft warten, die Dinge die man mit Kind macht, passen oft nicht mit dem Hund zusammen . Mir tut unsere Hündin leid, aber ich weiß, es wird besser in 1-2 Jahren für sie. Wenn Mini nämlich in der Kita ist 😅